Wollkämme- Entscheidungskriterien

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von versponnen » 18.01.2013, 14:59

ich habe jürgens Kämme auch als prototyp gesehen..sehr gut gearbeitet.

also ich würde die Kämme in meiner Werkbank einspannen, die bewusst extra hochgestellt auf Blöcken steht.
aber da ich nun sehr feine wolle nur verarbeitet oder fertig kardiert, brauche ich sie nicht.
aber wenn man von langwolligen Schafe Rohwolle hat, kann man schon sehr gut schönes Kammgarn machen zum Tuchweben,dann lohnt es schon.

mit meinen Hecheln nutze ich die Werkbank mit 130cm arbeitshöhe (meine tochter als holzbildhauerin hat so unsere kleine alte bank damals mal rückenfreundlich aufgestellt und wir haben es gleich so belassen. Wenn kleine Kinder mithelfen,stellten wir sie auf holzkisten.

so arbeite ich aufrecht...und der Staub ist auch passender in unserer Werkstatt statt in der Wohnung, zumal ich dort sehr große Fenster öffnen kann.
gruß wiebke

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von marled » 18.01.2013, 15:13

Da ich mich auch mit dem Gedanken trage, für meine Reenactor-Darstellung (Isländerin 10. Jhdt.) wollkämmen anzuschaffen, habe ich mal nach den Indigo Hounds gegoogelt und dabei diese Gegenüberstellung gefunden. Vielleicht ist es ja hier von Interesse.

Kann mir vielleicht jemand sagen, wo man außer in den USA die Indigo Hounds kaufen kann?
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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von thomas_f » 18.01.2013, 15:51

Klara, ich meinte dieses Video von Robin Russo. Sie demonstriert sehr viele verschiedene verfügbare Kämme, auch einen Satz etwas wackelige englische Kämme (die "John Meck English Paddle Combs", die in marleds Link zu sehen sind). Sie zeigt auch, wie sie Deckhaare von der Unterwolle trennt, um die Unterwolle zu verarbeiten. Sie ist (wie ich) überzeugt, dass Kämmen schneller geht als Kardieren und eine sauberere Faser zum Spinnen ergibt. ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von Vivilein » 18.01.2013, 16:52

Ich habe mich letztes Jahr für die kleinen Kämme samt Kämmstation von Wingham Woolworks entschieden und bin mit denen sehr zufrieden.
Die großen Kämme konnte ich GsD bei einer Freundin testen und mußte leider feststellen, daß die mir mit knapp 600gr pro Kamm zu schwer sind.
Meine Handgelenke sind aber eh etwas anfällig.

Bunte Grüße, Ester
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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von kalala » 18.01.2013, 20:47

echt, so schwer sind die großen Kämme? Ok, die sind damit auch schon raus - ich bin zwar davon überzeugt, dass meine Handgelenke sehr stabil sind und was aushalten, aber manchmal fühlen meine Handgelenke das anders!
Ich werd mir jetzt mal das Video runterladen, und die Kämm-Bibel habe ich auch mal organisiert :D
Grüße von kalala

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von thomas_f » 21.01.2013, 10:09

Ich habe gerade einen auf die Waage gelegt: knapp 700g. Hätte ich nicht gedacht. Es kommt wohl nicht nur auf das absolute Gewicht, sondern mindestens so sehr auf die Gewichtsverteilung, die Griffe und die beim Arbeiten nötige Hand- und Körperhaltung und Bewegung an.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von hirngespinst » 21.01.2013, 13:17

Ich hab gestern auch mal meine Kämme vom Wollwolff auf die Waage gelegt: 387 gr (einer, nicht beide zusammen).

Aber dieser Thread ist mal wieder absolut fürchterlich - ich frage mich seit Tagen, ob meine Hände wohl mit den englischen Kämmen zurecht kämen (kämmen? kommen?) und wie schwer sich der Unterschied zwischen leicht und schwer wohl wirklich anfühlt...

Viele Grüße
Wiebke

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von shorty » 21.01.2013, 14:22

Daran sieht man sehr gut, wie groß die Gewichtsunterschiede sind, ich möchts nicht schwerer.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von thomas_f » 21.01.2013, 14:30

Aber dieser Thread ist mal wieder absolut fürchterlich - ich frage mich seit Tagen, ob meine Hände wohl mit den englischen Kämmen zurecht kämen (kämmen? kommen?)
Was für eine entsetzliche Situation, ich fühle mit dir. :eek: ;) Wie wärs mit vorbeikommen und ausprobieren? Ich Kaffee, du Kuchen? Sollte von Greven aus irgendwie machbar sein :D Wir können uns auch gern für den 17. Februar beim münsteraner Spinntreff verabreden.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von kalala » 21.01.2013, 16:10

hach, wie schade, dass ihr zu weit weg wohnt, sonst würde ich noch Milch und Zucker mitbringen :D
Aber ich finde es auch so wahnsinnig interessant, was hier so alles an Informationen zusammenkommt!
Grüße von kalala

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von Zinnober » 21.01.2013, 16:35

Ich habe die Wollwolff - Kämme - 4 reihig -

für langhaarige Tiere lasse ich sie so, wie sie sind - für kurzhaarige wie meine Ouessants nehme ich 2 Reihen raus und kämme dann nur mit den restlichen 2 Reihen. Das ist für mich eine feine Lösung.

Lg, Zinnober
Wenn nur noch Gehorsam gefragt ist und nicht mehr Charakter, dann geht die Wahrheit, und die Lüge kommt.

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von thomas_f » 21.01.2013, 16:58

kalala, du wärst natürlich herzlich willkommen, aber wenn du den Peter Teal gelesen hast, steht deine Entscheidung eh fest. Mir gings genauso. :D

Das Design der normalgroßen Kämme von Wingham Wool Work stammt ja zu 99% von ihm, in dem Buch sind das die kleinsten von drei verschiedenen Größen, die er beschreibt. Die Winghams haben nur die stabile, ergonomische Halterung (mit ihm zusammen, glaub ich) neu entwickelt und bei ihren Kämmen sind alle Zähne gleich dick. Ansonsten sind die 1:1 wie im Buch.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von kalala » 21.01.2013, 17:06

ich habe ihn gebraucht in England bestellt (über Amazon), der Versand dauert noch 1-2 Wochen.
Ich bin gespannt!
Grüße von kalala

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von Fiall » 21.01.2013, 17:13

@Zinnober: Ohne Witz, bin noch nicht auf die Idee gekommen, ein paar Reihen rauszunehmen. Muss ich doch mal testen, wo ich grade extreeem kurzes Kamel kämme, weil da so viel Kleinkram drinne ist. :(
GLG,

Veronika

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Re: Wollkämme- Entscheidungskriterien

Beitrag von hirngespinst » 21.01.2013, 17:30

thomas_f hat geschrieben:
Aber dieser Thread ist mal wieder absolut fürchterlich - ich frage mich seit Tagen, ob meine Hände wohl mit den englischen Kämmen zurecht kämen (kämmen? kommen?)
Was für eine entsetzliche Situation, ich fühle mit dir. :eek: ;) Wie wärs mit vorbeikommen und ausprobieren? Ich Kaffee, du Kuchen? Sollte von Greven aus irgendwie machbar sein :D Wir können uns auch gern für den 17. Februar beim münsteraner Spinntreff verabreden.

Beste Grüße -- Thomas
Das ist mal ein guter Plan !! :gut: :gut:
Aber erst möchte ich gern noch die Schneeschmelze abwarten - wir sind aktuell eingeschneit (wirklich reel, unsere Zufahrt besteht nur noch aus Schneewehen. Und die halbstündige Befreiungsaktion für den Postboten hat dann noch den letzten Rest potentieller Befahrbarkeit ruiniert...). Ich komm darauf aber gern zurück, sobald hier wieder Mobilität möglich ist!

Viele Grüße
Wiebke

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