Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Moderator: Rolf_McGyver
- thomas_f
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Wir sprechen von verschiedenen Büchern? Ich habe, wie gesagt, Mary Pendleton, Navajo and Hopi Weaving Techniques, New York 1974. Sie zeigt sehr ausführlich in Text und mehreren Bildern, was ich oben schon beschrieben hatte. Die Kette wird oben und unten an einen Rundstab gebunden, der untere wird seinerseits direkt an das untere Querstück des Webrahmens gebunden, der obere an einen weiteren Rundstab, der mit einem Seil unter einstellbarer Spannung am oberen Rahmenstück festgeschlungen wird.
Auf diesem Bild aus deinem Link kann man alle Querhölzer gut erkennen. Die letzte Befestigung nach oben erfolgt hier -- nicht ganz originalgetreu, aber funktional -- mit Seilspannern. Die Kette umschlingt in der Tat keines der Rundhölzer sondern ist auf der Oberseite des unteren und der Unterseite des oberen festgebunden und wird vollständig mit dem Schussgarn gefüllt, die letzten Schüsse mit einer Sacknadel.
Beste Grüße -- Thomas
Auf diesem Bild aus deinem Link kann man alle Querhölzer gut erkennen. Die letzte Befestigung nach oben erfolgt hier -- nicht ganz originalgetreu, aber funktional -- mit Seilspannern. Die Kette umschlingt in der Tat keines der Rundhölzer sondern ist auf der Oberseite des unteren und der Unterseite des oberen festgebunden und wird vollständig mit dem Schussgarn gefüllt, die letzten Schüsse mit einer Sacknadel.
Beste Grüße -- Thomas
- thomas_f
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Habe in alten Lesezeichen gewühlt:
Ein Bauplan für einen großen Navajo-Webstuhl. Auch wenn man ihn so oder so groß nicht bauen will, gibts ein paar interessante Details wie den Knoten für das Spannseil.
Ein Baubericht von jemandem, der den Webstuhl gebaut hat, und die Anleitung, wie die Kette aufgezogen wird.
Leider, für manchen, englisch betextet und in Zöllen und Füßen bemaßt.
Beste Grüße -- Thomas
Ein Bauplan für einen großen Navajo-Webstuhl. Auch wenn man ihn so oder so groß nicht bauen will, gibts ein paar interessante Details wie den Knoten für das Spannseil.
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Beste Grüße -- Thomas
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- Rohwolle
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Hallo Thomas_f, hab das gleiche Buch. Meine Buchausgabe ist auch 1974. Bei dem erstgenannten Bild sind es doch zwei Stäbe unten. Bei der Bildvergrößerung (jetzt kann ich Bilder sehen) sieht man es erst. Unten ist eine dunkle Stange, die nicht gleich auffällt. Also, ich denke, dass wir teilweise vielleicht aneinander vorbeireden. Auf einem Bild wird die Kette auf Stäbe aufgespannt, also ein Faden, der hin- und hergeht. Danach kommt die Zwirnung unten (Link how I warp my loom, 3. Bild von oben) hin, die soll die Kettabstände bewirken. Dann kommt wird die Kette am anderen Stab festgebunden oder wie man das auch nennt. Bei unseren Webgeräten kenne ich diesen Vorgang nicht. Klar, die Kette muss danach oben noch gespannt werden (4. Bild von oben, wobei ich da jetzt auf die Schnelle nicht erkennen kann, ob die Kette nun extra ist oder noch um den Stab - hab die Texte jetzt nicht gelesen). Wie die Spannung letztendlich gemacht wird, ist ja egal, hauptsächlich es ist gleichmäßig. Hinzu kommen aber noch die besonderen Randfäden, die es in unserer Webtradition nicht gibt. Die müssen von Zeit zu Zeit verdreht werden und sind auch anders versponnen. Die kann ich auf keinem der Bilder sehen. Bei den Schäften wandert der eine Stab mal nach oben - hängt mit der Schaftbildung zusammen. Sieht man auf jenem ersten Foto mit den Weberinnen.
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Woooooow
danke euch! 


- thomas_f
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Hallo Juliana, welches ist nun das erstgenannte Bild??? Auf den Bildern in diesem Blogeintrag kann man den Vorgang eigentlich gut erkennen, Pendleton machts im Prinzip genauso (da nicht jeder das Buch hat). Ich nehme an, dass wir ziemlich dasselbe meinen, aber zur Sicherheit nochmal der Reihe nach:
Im ersten Schritt wird die Kette vorbereitet. Ein robuster Rahmen (warping frame) wird auf den Tisch gelegt, rechts und links im Abstand voneinander in der Länge des Webstücks (plus Einsprung) werden Besenstiele drauf befestigt, und zwar so, dass man sie einfach wieder losnehmen kann. Die Kette wird nun an einem Besenstiel festgebunden und dann in Achten um die beiden Stiele herum aufgespannt, wenn fertig, das Ende wieder festgebunden (die ersten beide Bilder im Blog). Das Kreuz wird mit einem Faden oder mit zwei an den Enden zusammengebundenen Leisten gesichert (im Blog die beiden Alu-Besenstiele). Weder dieser Rahmen, noch die Besenstiele noch die Leisten haben etwas mit dem Webstuhl zu tun, sie sind Hilfsmittel, die dann ihren Job getan haben.
Nun werden die Schlaufen der Kettfäden mit zwei Fäden verflochten. Diese Fäden bilden später die Abschlüsse des Webstücks. Mit ihnen werden quasi wie mit Schussfäden in Leinwandbindung oder sozusagen im Sattlerstich immer einer drüber, einer drunterher auf der Außenseite der Besenstiele die Kettschlaufen miteinander verbunden und in etwa auf Abstand voneinander gehalten. Das passiert an jedem der Besenstiele (drittes Bild). Diese Abschlussfäden werden irgendwie am Aufribbeln gehindert und nun kommen die Besenstiele raus.
Nun werden an jedem Ende der Kette die Abschlussfäden an einen Rundstab gebunden. Der Blogger nimmt dazu anscheinend die Besenstiele vom Kettrahmen, das muss aber nicht sein. (fünftes Bild) Dieser neue Rundstab liegt nicht innerhalb der Kettschlaufen, sondern außerhalb. Immer zwischen zwei Kettschlaufen läuft der Anbindefaden um Rundstab un Abschlussfäden herum. Jetzt hängt die Kette vollständig zwischen zwei Rundstäben und man kann spack bis an die Abschlussfäden weben. Diese beiden Rundstäbe werden nun in den Webrahmen gespannt. (Bild 4 und 6).
Beste Grüße -- Thomas
Im ersten Schritt wird die Kette vorbereitet. Ein robuster Rahmen (warping frame) wird auf den Tisch gelegt, rechts und links im Abstand voneinander in der Länge des Webstücks (plus Einsprung) werden Besenstiele drauf befestigt, und zwar so, dass man sie einfach wieder losnehmen kann. Die Kette wird nun an einem Besenstiel festgebunden und dann in Achten um die beiden Stiele herum aufgespannt, wenn fertig, das Ende wieder festgebunden (die ersten beide Bilder im Blog). Das Kreuz wird mit einem Faden oder mit zwei an den Enden zusammengebundenen Leisten gesichert (im Blog die beiden Alu-Besenstiele). Weder dieser Rahmen, noch die Besenstiele noch die Leisten haben etwas mit dem Webstuhl zu tun, sie sind Hilfsmittel, die dann ihren Job getan haben.
Nun werden die Schlaufen der Kettfäden mit zwei Fäden verflochten. Diese Fäden bilden später die Abschlüsse des Webstücks. Mit ihnen werden quasi wie mit Schussfäden in Leinwandbindung oder sozusagen im Sattlerstich immer einer drüber, einer drunterher auf der Außenseite der Besenstiele die Kettschlaufen miteinander verbunden und in etwa auf Abstand voneinander gehalten. Das passiert an jedem der Besenstiele (drittes Bild). Diese Abschlussfäden werden irgendwie am Aufribbeln gehindert und nun kommen die Besenstiele raus.
Nun werden an jedem Ende der Kette die Abschlussfäden an einen Rundstab gebunden. Der Blogger nimmt dazu anscheinend die Besenstiele vom Kettrahmen, das muss aber nicht sein. (fünftes Bild) Dieser neue Rundstab liegt nicht innerhalb der Kettschlaufen, sondern außerhalb. Immer zwischen zwei Kettschlaufen läuft der Anbindefaden um Rundstab un Abschlussfäden herum. Jetzt hängt die Kette vollständig zwischen zwei Rundstäben und man kann spack bis an die Abschlussfäden weben. Diese beiden Rundstäbe werden nun in den Webrahmen gespannt. (Bild 4 und 6).
Bei unseren Webgeräten wird die Kette ja normalerweise auch abgeschnitten und/oder zu Fransen o.ä. verarbeitet. Beim Navajo-Weben wird, wie du schon schriebst, nix geschnitten, deshalb darf aber halt auch kein Besenstiel aka Kett- oder Warenbaum im Weg sein. Die aufgespannte Kette wird ja zwischen den Abschlussfäden vollständig und stramm mit Schuss gefüllt.Dann kommt wird die Kette am anderen Stab festgebunden oder wie man das auch nennt. Bei unseren Webgeräten kenne ich diesen Vorgang nicht.
Falls du dieses Bild meinst: Die untere, die Eisenstange, ist Teil des Webrahmens, ebenso wie die ganz oben.Bei dem erstgenannten Bild sind es doch zwei Stäbe unten.
Beste Grüße -- Thomas
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- Rohwolle
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Also ich zitiere jetzt mal in Anführungszeichen, das, was von dir ist.
"Nun werden die Schlaufen der Kettfäden mit zwei Fäden verflochten." Nicht verflochten, sondern gezwirnt. Damit will man erreichen, dass die Abstände zwischen den Kettfäden gleichmäßig sind und auch den richtigen Abstand haben. Soweit ich mich erinnere, haben wir das nur am unteren Teil gemacht.
Klar, der zweite Kettstab liegt unterhalb, sonst müsste man ja die Kettfäden hinterher schneiden - logo. Ich meinte das Foto mit den Weberinnen und nicht das Foto vom Blogger. Die erste Stange rausnehmen - das geht ja eigentlich gar nicht, da dann die Kette ja ungenau wird in den Abständen. Ja, die Kettfäden müssen dann mit einem extra Faden an den unteren Stab gebunden werden. Aber so wie der Blogger das gemacht hat, hab ich es nicht in Erinnerung oder es das Bild kommt falsch rüber.
"Die aufgespannte Kette wird ja zwischen den Abschlussfäden vollständig und stramm mit Schuss gefüllt." Ja, sonst wirds lückig.
"Falls du dieses Bild meinst: Die untere, die Eisenstange, ist Teil des Webrahmens, ebenso wie die ganz oben. " Ja, das meinte ich. Wie gesagt, hatte die Eisenstange nicht gesehen, da sie irgendwie unscheinbar ist, und mich gewundert wie das ohne die zweite Stange funktionieren soll.
Aber wie gesagt, das Buch von Rachel Brown ist sehr ausführlich (gute Zeichnungen) und würde ich persönlich eher raten als das von Pendelton, gerade, wenn man keinen hat, der es einem zeigen kann. Ansonsten wäre vielleicht ein Online-Kurs interessant, weil das Navajoweben ja so anders ist. Den Online-Kurs, den ich gepostet habe, kenne ich allerdings jetzt nur vom Namen her, hab selber daran nicht teilgenommen.
"Nun werden die Schlaufen der Kettfäden mit zwei Fäden verflochten." Nicht verflochten, sondern gezwirnt. Damit will man erreichen, dass die Abstände zwischen den Kettfäden gleichmäßig sind und auch den richtigen Abstand haben. Soweit ich mich erinnere, haben wir das nur am unteren Teil gemacht.
Klar, der zweite Kettstab liegt unterhalb, sonst müsste man ja die Kettfäden hinterher schneiden - logo. Ich meinte das Foto mit den Weberinnen und nicht das Foto vom Blogger. Die erste Stange rausnehmen - das geht ja eigentlich gar nicht, da dann die Kette ja ungenau wird in den Abständen. Ja, die Kettfäden müssen dann mit einem extra Faden an den unteren Stab gebunden werden. Aber so wie der Blogger das gemacht hat, hab ich es nicht in Erinnerung oder es das Bild kommt falsch rüber.
"Die aufgespannte Kette wird ja zwischen den Abschlussfäden vollständig und stramm mit Schuss gefüllt." Ja, sonst wirds lückig.
"Falls du dieses Bild meinst: Die untere, die Eisenstange, ist Teil des Webrahmens, ebenso wie die ganz oben. " Ja, das meinte ich. Wie gesagt, hatte die Eisenstange nicht gesehen, da sie irgendwie unscheinbar ist, und mich gewundert wie das ohne die zweite Stange funktionieren soll.
Aber wie gesagt, das Buch von Rachel Brown ist sehr ausführlich (gute Zeichnungen) und würde ich persönlich eher raten als das von Pendelton, gerade, wenn man keinen hat, der es einem zeigen kann. Ansonsten wäre vielleicht ein Online-Kurs interessant, weil das Navajoweben ja so anders ist. Den Online-Kurs, den ich gepostet habe, kenne ich allerdings jetzt nur vom Namen her, hab selber daran nicht teilgenommen.
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- Rohwolle
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Mist - Eigentor geschossen: Ich meine das Buch von Noel Bennett: How to weave a Navajo Rug. Das von Rachel Brown ist ein anderes und heißt: Weaving on a Navajo Loom. Dieses hab ich nicht.
- thomas_f
- Mehrstufenzwirn
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Re: Frage zu Navajo-Web-Rahmen
Wie immer du es nennen magst -- es stimmt, die Fäden werden zwischen den Kettgarnschlaufen einmal miteinander verdreht -- du brauchst das schon an beiden Seiten, denn mit diesen Fäden wird die Kette am Rundstab festgebunden."Nun werden die Schlaufen der Kettfäden mit zwei Fäden verflochten." Nicht verflochten, sondern gezwirnt. Damit will man erreichen, dass die Abstände zwischen den Kettfäden gleichmäßig sind und auch den richtigen Abstand haben. Soweit ich mich erinnere, haben wir das nur am unteren Teil gemacht.
Einerseits sind dafür ja die genannten beiden Fäden an jedem Ende in die Kette reingeflochten oder meinethalben -gezwirntDie erste Stange rausnehmen - das geht ja eigentlich gar nicht, da dann die Kette ja ungenau wird in den Abständen.

Ich habe beide nicht, auch nicht gelesen, und kann sie daher auch nicht vergleichen. Das Buch von Pendleton ist klar und ausführlich, finde ich, und aussagekräftig bebildert, wenn auch seinem Erscheinungsdatum entsprechend oft in körnigem Schwarz-Weiß.Ich meine das Buch von Noel Bennett: How to weave a Navajo Rug. Das von Rachel Brown ist ein anderes und heißt: Weaving on a Navajo Loom. Dieses hab ich nicht.
Beste Grüße -- Thomas