Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Moderator: Claudi
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Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Ich mag seltene Spinnräder. Dieses habe ich über Ebaykleinanzeigen gekauft. Es stammt aus Norddeutschland
und ist bis auf die Spulen und ein paar Griffen, ganz aus Metall- Eisen und Alu.
Leider weiß ich nicht viel über die verschiedenen Funktionen. Alles ist anders, als bei normalen Spinnrädern.
Am meinsten bekomme ich drüber in Erfahrung, wenn möglichst viele Menschen sich das Spinnrad anschauen.
Vieleicht hat ja jemand eine Idee wie es funktionieren könnte. Ich habe auch der Autorin vom Buch " Geschichte und Bedeutung des Spinnrades", Frau Sigrid Vogt ein Paar Fotos geschickt und werde auch dem Kiekeberg Museum Hamburg diesen Text schicken.
Dort steht nämlich ganz genauso ein Spinnrad. Nur leider gibt es davon nur Bilder von einer Seite.
Wenn jemand von euch dort in der Nähe wohnt und Lust auf Detektivarbeit hat, geht bitte hin und fragt die Leute dort aus und macht Fotos.
Hier gibt es schonmal ein Foto, es ist das dritte Bild. Meine muß ich erst bearbeiten, sie kommen Später.
http://woll-as.blogspot.de/2011/03/meta ... aspel.html
Das weiß ich schon über das Spinnrad:
Diese Art Räder wurden gebaut um noch schneller spinnen zu können, man muß den Faden nicht umhängen um eine Spule voll zu bekommen.
Man kann fünf Metallteile hinten auf das Schwungrad stecken (von den fünf Teilen sind vier verlohren), dann hat man eine Haspel.
Außer diesen fünf Teilen fehlen:
Der Knecht,
Ein langes Teil mit Holzgriff, das oben auf das Spinnrad in ein Loch gesteckt wird und mit der Schraube fixiert wird.
Fragen zur Funktion:
Wir funktioniert die Bremse?
Warum ist die Stange, die mit dem Hebel verbunden ist nach vorne so lang?
Mit dem Hebel kann man die Spule auf einer Achse nach hinten bewegen, wärend der Flügel fest steht. Der Flügel hat nur vier Hacken.
Wozu dient die Lange Stange oben am Spinnrad?
Ich freue mich auf viele Ideen und Erklärungen von euch.
und ist bis auf die Spulen und ein paar Griffen, ganz aus Metall- Eisen und Alu.
Leider weiß ich nicht viel über die verschiedenen Funktionen. Alles ist anders, als bei normalen Spinnrädern.
Am meinsten bekomme ich drüber in Erfahrung, wenn möglichst viele Menschen sich das Spinnrad anschauen.
Vieleicht hat ja jemand eine Idee wie es funktionieren könnte. Ich habe auch der Autorin vom Buch " Geschichte und Bedeutung des Spinnrades", Frau Sigrid Vogt ein Paar Fotos geschickt und werde auch dem Kiekeberg Museum Hamburg diesen Text schicken.
Dort steht nämlich ganz genauso ein Spinnrad. Nur leider gibt es davon nur Bilder von einer Seite.
Wenn jemand von euch dort in der Nähe wohnt und Lust auf Detektivarbeit hat, geht bitte hin und fragt die Leute dort aus und macht Fotos.
Hier gibt es schonmal ein Foto, es ist das dritte Bild. Meine muß ich erst bearbeiten, sie kommen Später.
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Das weiß ich schon über das Spinnrad:
Diese Art Räder wurden gebaut um noch schneller spinnen zu können, man muß den Faden nicht umhängen um eine Spule voll zu bekommen.
Man kann fünf Metallteile hinten auf das Schwungrad stecken (von den fünf Teilen sind vier verlohren), dann hat man eine Haspel.
Außer diesen fünf Teilen fehlen:
Der Knecht,
Ein langes Teil mit Holzgriff, das oben auf das Spinnrad in ein Loch gesteckt wird und mit der Schraube fixiert wird.
Fragen zur Funktion:
Wir funktioniert die Bremse?
Warum ist die Stange, die mit dem Hebel verbunden ist nach vorne so lang?
Mit dem Hebel kann man die Spule auf einer Achse nach hinten bewegen, wärend der Flügel fest steht. Der Flügel hat nur vier Hacken.
Wozu dient die Lange Stange oben am Spinnrad?
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- shorty
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Mhh also beim dritten Bild kann mans nicht sehen, aber bei den anderen Bilder hat der Spinnflügel eindeutig ganz normale Haken.
Wie schnelll man spinnen kann hat hauptsächlich mit der Übersetzung zu tun.
Karin
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Das Rad im ersten Bild scheint zweifädig zu sein (keine Bremse, dafür höhenverstellbarer Flügel).
Der aufrichtbare Stab in Bild 3 könnte ein Wocken sein. Das Rad ist einfädig aufgetakelt, der angetriebene Wirtel treibt den Flügel und sitzt auf der Rückseite des Holms, also müsste es eine Spulenbremse geben. Im Zweifelsfall lässt sie sich einfach nachrüsten, wenn die Rille in der Spule vorhanden ist. Interessant wäre ein detailliertes Bild des Spinnkopfs von der Seite und eins von vorn.
Bei dem Rad mit der geschmackvollen Farbgebung in Tannengrün und Schweinchenrosa
mit dem verdrehten Kopf: Was bewirkt wohl die Flügelschraube oben auf dem Holm? -- Dieses hat übrigens ebensowenig wie Nr. 1 eine Haspelvorrichtung ...
Beste Grüße -- Thomas
Der aufrichtbare Stab in Bild 3 könnte ein Wocken sein. Das Rad ist einfädig aufgetakelt, der angetriebene Wirtel treibt den Flügel und sitzt auf der Rückseite des Holms, also müsste es eine Spulenbremse geben. Im Zweifelsfall lässt sie sich einfach nachrüsten, wenn die Rille in der Spule vorhanden ist. Interessant wäre ein detailliertes Bild des Spinnkopfs von der Seite und eins von vorn.
Bei dem Rad mit der geschmackvollen Farbgebung in Tannengrün und Schweinchenrosa

Beste Grüße -- Thomas
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
"Historisch" ist ja ein arg dehnbare Begriff, so alt sind solche Metallräder meist garnicht. Grade wenn Alu verbaut wurde. (Richtig in Gang kam die Produktion davon nämlich erst um 1900 als es durch veränderte Herstellungsprozesse erschwinglicher wurde. Es wurde zwar schon 18irgendwas entdeckt, war aber noch Mitte 18hundert mehr wert als Gold
Da hat man sich dann doch eher für Holz zum Spinnradbau entschieden.)
Die fehlenden Teile wären leicht zu ersetzen, allerdings bleibt da die Frage ob sich das "lohnt" wenn man die Arbeitszeit dafür bezahlen muss und es nicht selbst machen kann.
Mach mal ein oder zwei oder drei
Bilder vom Spinnkopf aus unterschiedlichen Winkeln. Verschiebbare Spule um Umhänge-Zeit zu sparen und die Spule über nur 2 Haken pro Seite zu füllen klingt nach einer netten Lösung. Die Bremse wird vermutlich zum Spule verschieben genutzt werden, das kann man auf diesem Bild aber leider nicht erkennen.
Die Zeitersparnis hängt auch davon ab ob man zum verschieben der Spule das Rad anhalten muss oder ob das im laufenden Betrieb geht. Das könnte erklären warum der Hebel zum Spule verschieben recht lang ist, wenn ich das so richtig verstanden habe. In laufende Teile reingreifen ist nämlich eine ganz ganz schlechte Idee. So eine verschiebbare Spule hilft auch dabei die Spule sehr gleichmäßig zu befüllen und man bekommt mehr Garn drauf. Spule wechseln kostet ja auch Zeit.
Die Spinn-Geschwindigkeit wird aber eigentlich mehr vom Verhältnis von Schwungrad zu Wirtel bestimmt. Großes Schwungrad und kleiner Wirtel gibt ein Rennrad, kleines Schwungrad und großer Wirtel gibt nen Träcker
Was mich etwas wundert ist, wenn bei diesem Radtyp die Schnelligkeit so wichtig war, das die Übersetzung nicht besonders groß zu sein scheint. Würde so pi mal breiten Daumen auf 1:6 schätzen mit dem Wirtel der auf dem Bild drauf ist. Könnte sein das es schnellere Wirtel gab, die aber nicht mehr erhalten sind.

Die fehlenden Teile wären leicht zu ersetzen, allerdings bleibt da die Frage ob sich das "lohnt" wenn man die Arbeitszeit dafür bezahlen muss und es nicht selbst machen kann.
Mach mal ein oder zwei oder drei

Die Zeitersparnis hängt auch davon ab ob man zum verschieben der Spule das Rad anhalten muss oder ob das im laufenden Betrieb geht. Das könnte erklären warum der Hebel zum Spule verschieben recht lang ist, wenn ich das so richtig verstanden habe. In laufende Teile reingreifen ist nämlich eine ganz ganz schlechte Idee. So eine verschiebbare Spule hilft auch dabei die Spule sehr gleichmäßig zu befüllen und man bekommt mehr Garn drauf. Spule wechseln kostet ja auch Zeit.
Die Spinn-Geschwindigkeit wird aber eigentlich mehr vom Verhältnis von Schwungrad zu Wirtel bestimmt. Großes Schwungrad und kleiner Wirtel gibt ein Rennrad, kleines Schwungrad und großer Wirtel gibt nen Träcker

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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Hallo
Hier sind mal ein paar Bilder: Ich hoffe auf viele Beträge, viel Spaß mit den Bildern
Grüße von Anjelaschaf64
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Hah! Witzig
Ein manueller WooLee Winder, sozusagen.
Den Faden der Spulenbremse würde ich nicht an dem waagerechten Dingsda festbinden. Bieg dir aus einer Büroklammer (o.ä.) einen Haken, binde ihn ans Ende des Spulembremsfadens und häng Unterlegscheiben auf den Haken (oder andere dosierbare Gewichtchen).
Ansonsten mach ich hier die Flitzebogennummer, was die Spinneigenschaften angeht
Beste Grüße -- Thomas

Den Faden der Spulenbremse würde ich nicht an dem waagerechten Dingsda festbinden. Bieg dir aus einer Büroklammer (o.ä.) einen Haken, binde ihn ans Ende des Spulembremsfadens und häng Unterlegscheiben auf den Haken (oder andere dosierbare Gewichtchen).
Ansonsten mach ich hier die Flitzebogennummer, was die Spinneigenschaften angeht

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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Hihi echt eine kreative Konstruktion. Die Spinneigenschaften würden mich ja auch interessieren.
Also die Spule verschiebt man über den Hebel mit Knauf und nicht am Stab direkt. Der Umweg wurde sehr wahrscheinlich eingebaut damit man mit der Hand dem Flügel nicht so nahe kommt und keins auf die Finger bekommt. Das hätte man natürlich auch lösen können indem man die Stange an der die Bremse fest gemacht ist einfach weiter nach unten setzt. Aber die gleiche Stange dient vermutlich auf der anderen Seite als Spulenhalterung beim haspeln und kann deswegen nicht zu tief sitzen um nicht dem Schwungrad und den Haspelarmen in den Weg zu kommen... sieht so eigentlich schon recht knapp aus.
Das die Stange nach vorne hinaus auch so lang ist, länger als es eigentlich nötig wäre um nur die Spule zum befüllen verschieben zu können... das könnte daran liegen das sie als eine Art Zwirnvorrichtung geplant gewesen war. Wenn das T-Stückchen vorne ein Splint ist könnte das sein. Obwohl da dann die Frage ist wie bequem so eine Zwirnvorrichtung ist, da sie nicht quer zum Spinner sitzt und sehr nahe am Flügel dran ist. Die Spulen würden sich auch laufend mitbewegt wenn man die Spule die man gerade befüllt verschiebt.
Den letzten Haspelarm würde ich zum spinnen eher abbauen.
Also die Spule verschiebt man über den Hebel mit Knauf und nicht am Stab direkt. Der Umweg wurde sehr wahrscheinlich eingebaut damit man mit der Hand dem Flügel nicht so nahe kommt und keins auf die Finger bekommt. Das hätte man natürlich auch lösen können indem man die Stange an der die Bremse fest gemacht ist einfach weiter nach unten setzt. Aber die gleiche Stange dient vermutlich auf der anderen Seite als Spulenhalterung beim haspeln und kann deswegen nicht zu tief sitzen um nicht dem Schwungrad und den Haspelarmen in den Weg zu kommen... sieht so eigentlich schon recht knapp aus.
Das die Stange nach vorne hinaus auch so lang ist, länger als es eigentlich nötig wäre um nur die Spule zum befüllen verschieben zu können... das könnte daran liegen das sie als eine Art Zwirnvorrichtung geplant gewesen war. Wenn das T-Stückchen vorne ein Splint ist könnte das sein. Obwohl da dann die Frage ist wie bequem so eine Zwirnvorrichtung ist, da sie nicht quer zum Spinner sitzt und sehr nahe am Flügel dran ist. Die Spulen würden sich auch laufend mitbewegt wenn man die Spule die man gerade befüllt verschiebt.
Den letzten Haspelarm würde ich zum spinnen eher abbauen.
- thomas_f
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Oh ja, ich auch noch ein bisschen Spekulation
:
All das wird die Praxis zeigen
Beste Grüße -- Thomas
PS:

Ich weiß nicht. Evtl. lässt sich das so einfach feinfühliger bedienen als wenn man den Stab vor und zurückschiebt. Die Führungsstange wird anscheinend nur durch den "Bremsfaden" an Ort und Stelle gehalten, sie ist gleichzeitig Teil der Spulenbremse. Da will man nix versehentlich verstellen...Der Umweg wurde sehr wahrscheinlich eingebaut damit man mit der Hand dem Flügel nicht so nahe kommt und keins auf die Finger bekommt.
Oder möglicherweise so: Um andersrum zu spinnen oder zu zwirnen muss das Konstrukt andersrum angebracht werden; es wird dann einfach umgedreht?Das die Stange nach vorne hinaus auch so lang ist, länger als es eigentlich nötig wäre um nur die Spule zum befüllen verschieben zu können... das könnte daran liegen das sie als eine Art Zwirnvorrichtung geplant gewesen war.

All das wird die Praxis zeigen

Beste Grüße -- Thomas
PS:
Dafür gibts doch anscheinend eine Stange extra, unter dem SchwungradAber die gleiche Stange dient vermutlich auf der anderen Seite als Spulenhalterung beim haspeln

- shorty
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Witzige Konstruktion.
Karin
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Die Stange ganz unten unter dem Schwungrad dient zum Abhaspeln der Spule ( Bild 3) Am Ende der Stange ist ein Splint, der sich verdrehen läßt, sodas die Spule afgesteckt werden kann und beim Abhaspeln nicht abrutscht.
Das T-Stück steht fest. Zum Zwirnen sind auf der linken Seite drei Spulenhalter. Es sind noch drei Spulen vorhanden. Um die von der Spulenachse zu holen läßt sich der komplette Flügel abschrauben.
Bei ganz nach hinten geschobener Führungsstange ( die mit dem Hebel verbunden ist) haben die Haspelarme noch Platz sich ungehindert zu drehen.
Das ist eine gute Idee das Ende des Bremsfadens an etwas fest zubinden was nachgibt. Tatsächlich ist gleich hinter dem Hebel, dort wo er an dem Schieber sitzt, ein Löchlein, wo sich z.B. eine Feder befestigen läßt.
An einem alten Spinnrad bei Ebay war dafür auch eine Metallfeder, gibt es nicht sowas auch bei den Ashfort Rädern?
Was mir noch Sorge macht ist, das der Hebel, der die Spule bewegt auch geleichzeitig die Bremse ist. Die Spule ist ja aus Holz und ich denke mir: eigendlich müßten da in der Rille an der Spule Schleifspuren sein. Oder noch schlimmer, irgendwann ist die Spulenrille weggeschliffen. Vieleicht ist das Rad auch selten benutz worden, weil all die Technik doch nicht so funktionierte wie sie sollte. Die Praxis wird es zeigen.
Ich muß wohl mal ganz schnell eine neue Bremse und einen neuen Knecht basteln, der da aus Holz taugt nichts.
Oder gibt es eine Spinnradklinik?
Danke schonmal für euer Mitdenken, bis Bald
Katrin
Das T-Stück steht fest. Zum Zwirnen sind auf der linken Seite drei Spulenhalter. Es sind noch drei Spulen vorhanden. Um die von der Spulenachse zu holen läßt sich der komplette Flügel abschrauben.
Bei ganz nach hinten geschobener Führungsstange ( die mit dem Hebel verbunden ist) haben die Haspelarme noch Platz sich ungehindert zu drehen.
Das ist eine gute Idee das Ende des Bremsfadens an etwas fest zubinden was nachgibt. Tatsächlich ist gleich hinter dem Hebel, dort wo er an dem Schieber sitzt, ein Löchlein, wo sich z.B. eine Feder befestigen läßt.
An einem alten Spinnrad bei Ebay war dafür auch eine Metallfeder, gibt es nicht sowas auch bei den Ashfort Rädern?
Was mir noch Sorge macht ist, das der Hebel, der die Spule bewegt auch geleichzeitig die Bremse ist. Die Spule ist ja aus Holz und ich denke mir: eigendlich müßten da in der Rille an der Spule Schleifspuren sein. Oder noch schlimmer, irgendwann ist die Spulenrille weggeschliffen. Vieleicht ist das Rad auch selten benutz worden, weil all die Technik doch nicht so funktionierte wie sie sollte. Die Praxis wird es zeigen.
Ich muß wohl mal ganz schnell eine neue Bremse und einen neuen Knecht basteln, der da aus Holz taugt nichts.
Oder gibt es eine Spinnradklinik?
Danke schonmal für euer Mitdenken, bis Bald
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- Siebenstern
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Ohne den Erbauer selbst fragen zu können warum was wie gebaut wurde ist sowieso alles Spekulation
wie so vieles im Netz.
Spinnkopf umdrehen zum haspeln wäre natürlich auch eine geschmeidige Lösung. Die Bremse muss man ja so oder so abfummeln egal wie man haspeln möchte. Die eigentliche Stange dazu ganz unten ist mir aber auch voll entgangen.
Ich würde eher sagen das die Verstellstange den Bremsfaden und damit auch die Spule in Position hält, bzw diese verstellbar macht. Nicht andersherum, also das die Stange von der Spule gehalten wird, das wäre glaub ich recht instabil.
Warum die Stange so extrem lang ist nach vorne hinaus wenn es keine unglückliche Zwirnvorrichtiung ist. Tja. Der Azubi war zu faul zum absägen?
Oder so?
Ob der Hebel die Konstruktion stabiler zu verstellen macht. Hmm ich weiß nicht. Kann sein, muss aber nicht.
Solange die Schnur die als Bremse benutzt wird weicher ist als das Holz der Spule wird sich die Abnutzung an der Spule in Grenzen halten. Dann schleift die Spule irgendwann den Bremsfaden durch und nicht umgekehrt.

Spinnkopf umdrehen zum haspeln wäre natürlich auch eine geschmeidige Lösung. Die Bremse muss man ja so oder so abfummeln egal wie man haspeln möchte. Die eigentliche Stange dazu ganz unten ist mir aber auch voll entgangen.
Ich würde eher sagen das die Verstellstange den Bremsfaden und damit auch die Spule in Position hält, bzw diese verstellbar macht. Nicht andersherum, also das die Stange von der Spule gehalten wird, das wäre glaub ich recht instabil.
Warum die Stange so extrem lang ist nach vorne hinaus wenn es keine unglückliche Zwirnvorrichtiung ist. Tja. Der Azubi war zu faul zum absägen?

Ob der Hebel die Konstruktion stabiler zu verstellen macht. Hmm ich weiß nicht. Kann sein, muss aber nicht.
Solange die Schnur die als Bremse benutzt wird weicher ist als das Holz der Spule wird sich die Abnutzung an der Spule in Grenzen halten. Dann schleift die Spule irgendwann den Bremsfaden durch und nicht umgekehrt.
- thomas_f
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Sicher, mehrere. Aber erstmal willst du wissen, ob sich sowas überhaupt lohnt, also erstmal willst du spinnen. Der Knecht braucht nicht viel zu können: Ein Stück Bindfaden oder, stilistisch zum Rad passendIch muß wohl mal ganz schnell eine neue Bremse und einen neuen Knecht basteln, der da aus Holz taugt nichts.
Oder gibt es eine Spinnradklinik?

Ja, sicher, aber da ist am anderen Ende des Fadens auch sowas wie der Wirbel bei 'ner Geige, wo der Bremsfaden gegen die Feder gespannt wird.An einem alten Spinnrad bei Ebay war dafür auch eine Metallfeder, gibt es nicht sowas auch bei den Ashfort Rädern?
Das heißt, dass der Bremsfaden den Hebel in die Spulenrille zieht/drückt. Das braucht er ja aber nur ganz sanft zu tun. Großen Druck nach vorne oder hinten gibt es nicht, bloß ein bisschen während des Verschiebens; die Feineinstellung, wo genau die Spule gerade zu laufen hat, wird ihr evtl. sogar vom Bremsfaden "mitgeteilt".Was mir noch Sorge macht ist, das der Hebel, der die Spule bewegt auch geleichzeitig die Bremse ist.
Doch, ich glaube so ist es wirklich, obwohl ich deine Methode auch besser fände. Die lange waagerechte Schiebestange scheint aber rund zu sein, die hält die senkrechte Stange, soweit ich das erkennen kann, nur in vor-zurück-Richtung (axial), ein seitliches Wegkippen der Stange kann sie kaum verhindern. Das können eigentlich nur der Bremsfaden und die Spulenrille tun, was anderes kann ich nicht erkennen.Ich würde eher sagen das die Verstellstange den Bremsfaden und damit auch die Spule in Position hält, bzw diese verstellbar macht. Nicht andersherum, also das die Stange von der Spule gehalten wird, das wäre glaub ich recht instabil.
Mit "Umdrehen" meinte ich übrigens, dass evtl. für die eine Spinnrichtung der Bremsfaden links und für die andere rechts an der Spule laufen sollte (irgendein moderner Spinnradhersteller empfiehlt so etwas): lange waagerechte Stange rausziehen, mit dem anderen Ende wieder reinstecken, fertig. Wenn denn da diese Querstücke an den Enden nicht wären


Beste Grüße -- Thomas
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Jetzt wo du's sagst... axial ist zwar das wichtige zum Spule verschieben aber das es seitlich weg kippen könnte wenn es nicht über die Bremsschnur an der Spule 'hinge' ist irgendwie nicht so schön gelöst. Da muss man bestimmt öfters nachjustieren damit der Bügel nicht flöten geht und schön an der Spule dran bleibt. Vielleicht ist die Stange ja deswegen so lang und hat ein T-Ende das man den Bügel nachjustieren bzw. wegdrehen kann wenn man die Spule wechseltthomas_f hat geschrieben:...
Doch, ich glaube so ist es wirklich, obwohl ich deine Methode auch besser fände. Die lange waagerechte Schiebestange scheint aber rund zu sein, die hält die senkrechte Stange, soweit ich das erkennen kann, nur in vor-zurück-Richtung (axial), ein seitliches Wegkippen der Stange kann sie kaum verhindern. Das können eigentlich nur der Bremsfaden und die Spulenrille tun, was anderes kann ich nicht erkennen.
...

Stilecht würde ich als Knechtersatz ja eine Kette vorschlagen

Aber Thomas hat wirklich recht, spinn das Ding erstmal etwas an bevor du Dinge austauschst und viel Zeit investierst. Dann siehst du wo Probleme auftauchen, wozu die einzelnen Hebel benutzt werden können und merkst was gemacht werden muss und was wieder erwarten doch gut funktioniert. Wir haben hier zwar viel Spaß beim spekulieren aber Ferndiagnostik ist immer so eine Sache.
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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Das macht wirklich Spaß, das "aus der Ferne Spekulieren". Und es bringt mehr als ihr vieleicht glaubt. Es sind einzelne Bemerkungen oder Ideen, die zu umsetzbaren, technischen Abläufen bei der Rekonstrucktion des Metallspinners führen.
Und nun TAADAAAA !
Das Spinnrad ist enträtselt !
Nach dem der Knecht (Stange zwischen Trittbrett und Schwungrad, aus einem Stück dicken, alten Telegraphendraht (edel, aus Kupfer) nachgemacht war, stellte sich das Problem, das der Antriebsfaden aus Hanfschnur ungeeignet war, er rutschte immer durch, auch ein dickes Hosengummi ging nicht. Meine Tochter (19), schlug vor doch einen geölten Ledertreibriemen wie bei unserer alten Pfaff 260 zu benutzen. Und siehe da, das klappt einwandfrei. Warscheinlich stammt der Metallspinner aus der Zeit der Tretnähmaschinenära. Er paßt haargenau in den Flügelwirtel.
Das Rätsel der Bremse ist, Dank eurer Hilfe auch gelöst.
Da ist ja dieser, nach vorne solange Stab mit diesem feststehenden T-Förmigen Drahtstück. Nachdem ich eine umgearbeitete Büroklammer in dem Löchlein befestigt hatte, stellte sich die Frage: "Woran binde ich das Ende der Bremmsschnur fest und wie wird daraus eine mit einem kurzen Handgriff zu bedinende funktionierend Bremse"? Ich habe die Bremsschnur entgegen dem Uhrzeigersinn um die Stange gewickelt und an dem T-Förmigen Entstück mit einem Achterknoten gesichert. Beim Spinnen kann ich nun ganz leicht den Stab an dem T-Stück fassen und die Bremse regulieren, indem ich den Stab mit oder entgegen dem Uhrzeigersinn drehe.
Die Büroklammer muß ich aber noch gegen einen festeren Draht tauschen, der dem Zug standhält und nicht zur Seite gezogen wird.
Die Bremse kann ich auch bedienen, wenn die Spule ganz nach Hinten geschoben wurde. Deshalb ist der Stab so lang! Er ist nämlich, wenn die Spule genau zwischen dem Flügel ist, etwa 5 cm länger als die Stange darüber.
Vieleicht war auf dem langen Stück noch ein Griff aus Holz?
Das die Haspelarme im Rad stecken ist von Vorteil. Das Rad ist sehr klein, es hat zwar ein eingelassenes Gewicht, bekommt aber durch die Arme noch mehr davon, Vielicht auch noch Balance und Schwungkraft.
Ich habe schon mal einen Arm nachgebogen, damit ich das Haspeln ausprobieren kann:
Nach den paar Metern Wolle spinnen; übrigens welche vom rauwolligen Pommerschenlandschaf; weiß ich über die Spinneigenschaften des Metallspinners mehr. Er ist, obwohl einfädig, wunderbar dazu geeignet feine Fäden herzustellen.
Das Einzugsloch hat einen Durchmesser von 6 mm.
Und ich kann dreifädig verzwirnen, denn es gibt Halterungen für drei Spulen. Leider fehlt Eine. Wißt Ihr jemanden der Spulen bezahlbar nachdreht?
Ich freue mich sehr, das ich mit Eurer Hilfe das Rätsel um die Funktionen des Metallspinners lösen konnte.
Es hat Spaß gemacht, Danke
Und nun TAADAAAA !

Nach dem der Knecht (Stange zwischen Trittbrett und Schwungrad, aus einem Stück dicken, alten Telegraphendraht (edel, aus Kupfer) nachgemacht war, stellte sich das Problem, das der Antriebsfaden aus Hanfschnur ungeeignet war, er rutschte immer durch, auch ein dickes Hosengummi ging nicht. Meine Tochter (19), schlug vor doch einen geölten Ledertreibriemen wie bei unserer alten Pfaff 260 zu benutzen. Und siehe da, das klappt einwandfrei. Warscheinlich stammt der Metallspinner aus der Zeit der Tretnähmaschinenära. Er paßt haargenau in den Flügelwirtel.
Das Rätsel der Bremse ist, Dank eurer Hilfe auch gelöst.
Da ist ja dieser, nach vorne solange Stab mit diesem feststehenden T-Förmigen Drahtstück. Nachdem ich eine umgearbeitete Büroklammer in dem Löchlein befestigt hatte, stellte sich die Frage: "Woran binde ich das Ende der Bremmsschnur fest und wie wird daraus eine mit einem kurzen Handgriff zu bedinende funktionierend Bremse"? Ich habe die Bremsschnur entgegen dem Uhrzeigersinn um die Stange gewickelt und an dem T-Förmigen Entstück mit einem Achterknoten gesichert. Beim Spinnen kann ich nun ganz leicht den Stab an dem T-Stück fassen und die Bremse regulieren, indem ich den Stab mit oder entgegen dem Uhrzeigersinn drehe.
Die Büroklammer muß ich aber noch gegen einen festeren Draht tauschen, der dem Zug standhält und nicht zur Seite gezogen wird.
Die Bremse kann ich auch bedienen, wenn die Spule ganz nach Hinten geschoben wurde. Deshalb ist der Stab so lang! Er ist nämlich, wenn die Spule genau zwischen dem Flügel ist, etwa 5 cm länger als die Stange darüber.
Vieleicht war auf dem langen Stück noch ein Griff aus Holz?
Das die Haspelarme im Rad stecken ist von Vorteil. Das Rad ist sehr klein, es hat zwar ein eingelassenes Gewicht, bekommt aber durch die Arme noch mehr davon, Vielicht auch noch Balance und Schwungkraft.
Ich habe schon mal einen Arm nachgebogen, damit ich das Haspeln ausprobieren kann:
Nach den paar Metern Wolle spinnen; übrigens welche vom rauwolligen Pommerschenlandschaf; weiß ich über die Spinneigenschaften des Metallspinners mehr. Er ist, obwohl einfädig, wunderbar dazu geeignet feine Fäden herzustellen.
Das Einzugsloch hat einen Durchmesser von 6 mm.
Und ich kann dreifädig verzwirnen, denn es gibt Halterungen für drei Spulen. Leider fehlt Eine. Wißt Ihr jemanden der Spulen bezahlbar nachdreht?
Ich freue mich sehr, das ich mit Eurer Hilfe das Rätsel um die Funktionen des Metallspinners lösen konnte.
Es hat Spaß gemacht, Danke

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Re: Historisches Metallspinnrad, wer weiß wie es funktioniert
Spulen nach Vorbild kann prinzipiell jeder Drechsler, jeder Spinnradbauer, oder z.B. auch Hans van Ee mit seiner Spinnradklinik.
Die Bremse kann ich mir so noch nicht wirklich komfortabel vorstellen, selbst falls sie vom Erbauer so gedacht sein sollte. Nur für den Fall, dass ich mich oben unklar ausgedrückt habe (wäre bestimmt nicht das erste Mal
), meine Bremsmethode war so gedacht:
Der rote Haken baumelt frei und wird nach Bedarf mit Gewichtchen bestückt. Ausprobieren lohnt sich -- hat es jedenfalls bei uns 
Beste Grüße, und Glückwunsch zur funktionierenden Rarität -- Thomas
Die Bremse kann ich mir so noch nicht wirklich komfortabel vorstellen, selbst falls sie vom Erbauer so gedacht sein sollte. Nur für den Fall, dass ich mich oben unklar ausgedrückt habe (wäre bestimmt nicht das erste Mal


Beste Grüße, und Glückwunsch zur funktionierenden Rarität -- Thomas
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