
Der Zug wird nicht durch das Spindelgewicht beeinflusst , richtig frei hängen über ne längere Phase ohne Führhand tut die Spindel nicht.
Fallspindel stell ich mir anders vor.
Karin
Moderator: Claudi
Vielleicht 'ne blöde Frage, aber: Hat denn jemand schon richtig gesucht? Ich denke, sich da wirklich gründlich durch Gemälde und Fotos in sämtlichen Archiven zu wühlen, wäre ein Doktorarbeits-würdiger Aufwand. Und ob eine solche rauskommt, ist mehr als fraglich - "leider nichts gefunden" macht sich nicht so gut...shorty hat geschrieben:Ja das Bild kenn ich, nur eben leider nichts vergleichbares von hier.
Mich würd halt interessieren, warum nicht.
Das schreibt Hentschel ja zum serbischen Mädchen. Aber irgendwie muss man ja mit der leeren Spindel anfangen, wozu Hentschel einen Wirtel vorschlägt (was eigentlich automatisch zur Hochwirtelspindel führen würde - weshalb ich nicht verstehe, dass die in Mitteleuropa angeblich so unbekannt war). Nur dass ich nie von einem Aufsteckwirtel zur "ty" gehört habe. Also zuerst in der Hand gehalten und dann im freien Fall? Oder überwiegend in der Hand gedreht - schon aus Sicherheitsgründen (volle Spindel im Kuhfladen wäre blöd) - und nur dann im freien Fall, wenn man mal kurz zwei Hände gebraucht hat, um Probleme im Wollvorrat zu lösen? Oder damit's auf dem Bild schöner aussieht?shorty hat geschrieben:Vielleicht funzt das mit der französischen Spindel erst wenn ein wenig Wolle drauf ist, die dann als Wirtel fungiert...
Ja vermutlich ein sehr hoher Aufwand.Klara hat geschrieben: Vielleicht 'ne blöde Frage, aber: Hat denn jemand schon richtig gesucht? Ich denke, sich da wirklich gründlich durch Gemälde und Fotos in sämtlichen Archiven zu wühlen, wäre ein Doktorarbeits-würdiger Aufwand. Und ob eine solche rauskommt, ist mehr als fraglich - "leider nichts gefunden" macht sich nicht so gut...
Ciao, Klara
Etwas OT: meine türkische Freundin, der ich vor kurzem von meinem neuen Hobby erzählt habe, hat sich köstlich darüber amüsiert und lachend gemeint, dann müssten wir mal in das Heimatdorf ihrer Eltern fahren, dort würde man sicher noch ein paar Tipps bereithalten. Sie selbst kann nicht verstehen, warum ich Spinnen so interessant finde. Ihre Eltern sind, als sie jung waren, vom Dorf in die nächste Großstadt ausgewandert und haben es geschafft, mit einem Lebensmittelgeschäft gut über die Runden zu kommen. Spinnen ist für meine Freundin offenbar noch mit Dorfleben, Armut und Überlebenskampf verbunden, sie käme nie auf die Idee, sich damit zu beschäftigen, ist vielmehr froh, für wenig Geld Bekleidung, Teppiche etc. kaufen zu können, ohne viel Zeit in deren Herstellung investieren zu müssen.Klara hat geschrieben:Helène war auf einer geführten Wanderung im Atlas (Marokko), holt abends, nur so zum Spass ihre Spindel raus und spinnt ein bisschen, und der Führer überschlägt sich fast vor Begeisterung. Dass auch reiche Westler spinnen können, hätte er nie gedacht - das musste er seiner Mutter zeigen (die zumindest noch spinnen kann) und hat Helène zu sich nach Hause eingeladen.
ich fürchte, dass bis zur Erfindung der Zeitreisemaschine die Fragen einfach unbeantwortet bleiben, weil spinnen viel zu alltäglich war, um Informationen drüber festzuhalten.
Das ist auch richtig, dazu bräuchte es eine fundierte Quellenkritik - was, wann, wo, von wem, etc.Und so ohne weiteres vertraue ich auch keinen schriftlichen Dokumenten - es wird heute noch genug Blödsinn geschrieben, warum soll das früher anders gewesen sein? Und ob Maler immer alles so präzise festgehalten haben, vor allem, wenn sie selber keine Spinner waren?
Wollpullover im Mittelalter???? Unglückliche Wortwahl. Sagen wir lieber Wolltuche/Stoff. Aber sonst ist die Überlegung nicht von der Hand zu weißen, daß viel Leinen geraucht wurde und somit viel Flachs gesponnen wurde. Aber die Oberbekleidungsstoffe waren aus Wolle und nur die Unterkleidung wie Hemd, Bruche und Unterkleid aus Leinen. Die 2-3 Lagen darüber alles Wollkleidung (Katrin Kania "Kleidung im Mittelalter"). England war im Mittelalter der Wolliferant Nummer eins. Und Tuchweber aus Flandern heiß begehrt. Die Wolltuchindustrie war sehr groß.shorty hat geschrieben: Vermutlich ist es schlicht so, der Anteil an Bekleidungstextilien hat im Mittelalter nur nen Bruchteil ausgemacht, deshalb ist der Wollanteil meiner Meinung nach geringer.
Für Tisch und Bettwäsche war mengenmäßig viel mehr Meter zu spinnen als für den Wollpullover.
Also ich wüsste es schon: Entweder Leinen oder Hanf, so wie man eben Flachsrocken wickelt. Oder Wolle nach der Beschreibung von Hentschel: Ein Ast mit drei (oder mehr) Zweigen dran, die ein Körbchen bilden, gut gezupfte Wolle rein und ein Band drum rum, damit das Körbchen dichter wird. Was für eine authentisch sein sollende Darstellung zu rechtfertigen ist, richtet sich für mich danach, ob's in der Gegend Schafzucht gab oder nur Pflanzenfaser-Anbau. Das sollte sich ja rausfinden lassen.Patella hat geschrieben:Jetzt wissen wir nur leider immer noch nicht was wir wie auf unsere Wocken binden sollen. Ich glaube ich teste mal aus.