Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

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Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von Swirya » 23.10.2012, 20:31

Antonia hat ja das Merino vom Wollknoll.
Bei der ersten Wolle (Leicester) hatten wir schon manchmal ein bisschen das Problem, dass die Fasern auseinander gerutscht sind. Naja, ist ja das erste Mal und teilweise ein bisschen zu wenig Drall ... dachte ich.
Nun haben wir den nächsten Kammzug angefangen, diesmal Merino, und es ist ganz schlimm, die Fasern rutschen ständig auseinander.
Ich habe keine Ahnung, was wir falsch machen. Ich selbst habe ja das Sonata mit Flügelantrieb und Spulenbremse. Deshalb hab ich wohl auch einen Knoten im Hirn, weil das Merino einen Spulenantrieb und ein Flügelbremse hat - also genau umgekehrt. Ich habe nun die Bremse ganz gelöst, damit der Einzug möglichst gering ist; oder?
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Re: Schwierigkeiten mit Soinnrad Merino

Beitrag von Spiro » 23.10.2012, 20:33

Bremse ganz auf, eventuell den Spulenkern verdicken. Du kannst den Faden kreuzweise über die Häkchen laufen lassen, dass reduziert den ruppigen Einzug.

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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von shorty » 23.10.2012, 20:42

Was vermutlich zusätzlich der Fall ist, das Merino hat ne sehr niedrige Übersetzung meines Wissens.
Bei zu wenig Drall rutschen die Fasern ja auch weg.
Ist es mehr ein davonziehen oder eher ein Auflösen.?
Bei letzterem hilft nur schneller treten , bzw. Hände langsamer.
Hab ich manchmal auch, wenn ich Räder mit sehr niedriger Übersetzung Probe trete.
Karin
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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von Swirya » 23.10.2012, 20:54

Danke Spiro, das werd ich auf alle Fälle probieren.

Shorty, so dachte ich das auch (zumindest wo ich es probiert habe). Allerdings zieht Antonia (noch) eher langsam aus. Aber ich werd auf alle Fälle noch mal einen Blick drauf werfen.
Und vielleicht die Spule umdrehen, dann ist die Übersetzung kleiner (? ne, höher - also, der Wirtel ist kleiner).
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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von Claudi » 23.10.2012, 21:52

Ich würde jetzt spontan Karin zustimmen...kenne das von mir selber, wenn ich von der Anna auf das Traubrad wechsel. Dann ist gewohnheitsmäßig drin, schnell auszuziehen, und der Drall reicht nicht aus, die Fasern zusammenzuhalten.
Das Leicester hat längere Fasern, und verzeiht es mitunter auch mal, wo der kurze Merinokammzug gnadenlos nachgibt und auseinanderflutscht.
Kleinerer Wirteldurchmesser bringt da schon etwas, denn so kommt mehr Drall pro Trittbewegung in den Faden, ohne schneller zu treten. Was Spiro geschrieben hat, also Bremse lösen und Spulenkerndurchmesser vergrößern hilft auch weiter. Je weniger Zug auf dem Single, umso besser.
Ganz
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Grüßis die Claudi

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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von stuart63 » 23.10.2012, 21:57

Ich habe ja ein baugleiches Spinnrad. Ich halte zurück und erst wenns genug Drall hat wird aufi die Spule "zugegeben" .
Natürlich Bremse ganz auf.
Das Lukow hat 3 Übersetzungen, ich denke beim Merino sollte es gleich sein.
Ruppig ist meines nur beim Antreten, dann läuft eigentlich sehr sanft.

LG Katja
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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von Lockige » 23.10.2012, 22:54

Bei meinen Merinospulen gibt es drei Übersetzungen, selbst auf dem größten Wirtel konnte ich lange keine weiche Fasern spinnen. Auf einem Treffen (in meinen Anfangszeiten) haben wir versucht den Durchmesser der Spule mit Hilfe einer Rohrleitungsisolierung zu erhöhen. Der Erfolg war lächerlich! Auch den Faden im Zickzack um mehrere Häckchen zu führen hat nichts gebracht.
Und dann schrieb mal jemand, wer mit dem Merino nicht zurecht käme (ich wollte gerne mal was dünneres als Nadelstärke 7 spinnen X( ), hätte einfach die Spule noch nicht dick genug "gebastelt". (Merci, für die damals doch sehr direkten Worte ;) )
Bevor ich dann das Merino nächstes Mal beinah ofenfertig bearbeitet hatte :rolleyes: , hab ich relativ wütend zwei(!) Frotteegästehandtücher eng zusammengelegt und als dicke Wurst fest um eine Spule geschnürt.

Und . . . ? :eek: Es hat geklappt :] !!!

Seitdem habe ich zwei Spulen mit Tüchern umwickelt und die dritte verwende ich zum Zwirnen.

Aber so richtig schöne Kammzüge oder in meinen Augen besondere Wolle hebe ich mir schon lange für Anna (dauert nur noch ein paar Wochen :] ) auf.

Ich drücke dir und Antonia die Daumen, daß ihr auch so ein Aha-Erlebnis habt! :wink:
Liebe Grüße aus Nordfriesland
Angie

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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von Lilith » 24.10.2012, 00:15

Auch ich kenne dieses Problem aus meinen Anfangszeiten (das Merino bzw. Lukow-Maithenbeth war mein erstes Rad). Vom Typ her ist das Merino sicher ein Rad, das eher für nicht so stark gedrehte Garne geeignet ist als für Sockenwolle etc. Aber es ist möglich. Die Tipps meiner Vorschreiberinnen sind auch aus meiner Erfahrung genau richtig. Spulenkern verdicken (ich nehm auch Rohrisolierung, funzt gut bei mir), Bremse lösen, kleiner Spulenwirtel und mit der Hand ruhig immer etwas länger festhalten und erst ins Rad laufen lassen, wenn genug Drall drauf ist.
Der Rest ist Übung, das kriegt ihr hin. Ich habe auf dem Merino auch schon Baumwolle versponnen, ist mach bar, aber auf dem Charkha geht es besser. Und das Merino liebe ich für weiche lockere Pulli-Garne.

Spinnerte Grüße von
Lilith
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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von Swirya » 24.10.2012, 19:17

Also, ich berichte:
Wir haben nun gleich auf die kleinste Übersetzung umgesteckt und lassen den Faden einmal über Kreuz laufen (also erst nach rechts und dann erst durchs Einzugsloch). Und was soll ich sagen: Es klappt! Wir sind alle beide so froh. War schon deprimierend, weil´s gar nicht funktioniert hat.
Und nachdem meines ja wieder anders funktioniert hatte ich da wohl wirklich ein Brett vor´m Kopf.

Vielen, vielen Dank für eure Tips.
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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von clara » 24.10.2012, 21:16

Hallo
Sehr schön das es bei euch jetzt mit dem Merino funktioniert :-)

Ich habe auch eins und lange damit gesponnen. Probleme mit dem Drall hatte ich keine, aber am Ende habe bei dünnen Garnen selbst mit kleinem "Wirtel" sehr schnell treten müssen.
Das wäre auch mein Rat an euch, versucht schneller zu treten das Rad fällt nicht um auch wenn es noch so sehr wackelt und schwankt :-)))

Liebe Grüße
Clara

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Re: Schwierigkeiten mit Spinnrad Merino

Beitrag von USAnnika » 11.12.2012, 11:55

Ich geselle mich mal dazu. Ich habe auch das Merino und habe bis jetzt keine Probleme. Das einzige ist das es vorne zwischen Fluegel und Spule schleift, wenn ich die groesste Uebersetzung nehme und der Spulenstab eiert auch einwenig. Ich muss aber dazu sagen das Rad ist 20 Jahre alt.
Meine Mutter gab mir auch den Tipp das ich den Umfang der Spule etwas erhoehe, damit es mehr Schwung hat.
Die Bremse habe ich auch geloest.

Ich hab auch schon Seide darauf gesponnen und habe zur Zeit auch wieder welche darauf, auf einer komplett leeren Spule und es geht finde ich sehr gut.

LG
Annika

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