ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von shorty » 03.10.2012, 19:36

Na, so gravierend ist der Preisunterschied aber doch nicht, oder?

Was einfacher ist lässt sich nicht so pauschal beantworten, da kommt es schon ein bißerl aufs Rad und Dein Gefühl an.
Machs Dir nicht so schwer, wähle das aus welches Dir besser gefällt, oder was Dir eher zusagt.
Wenn Du nicht zurecht kommst, musst Du es doch nicht ewig behalten ;-)

Da Du in Mariannes Fall wahrscheinlich keines der Räder probespinnen kannst, bleibt nur der Sprung ins Wasser.
Technisch laufen die Räder von Marianne jedenfals alle!
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von FrauHollunder » 05.10.2012, 10:31

Ich habe einfach verschiedene Flyer für mein Leichtlein Rad. einen großen Gigantischen Flyer mit größeren Einzugsloch für Dicke Garne und Effektgarnspinnerei (ja meine neue Leidenschaft). Und einen Kleinen mit kleineren Einzugsloch für ganzzzz feine Garne.
Bei Leichtlein gibt es noch den Super Mini Flyer für Flachs...den habe ich nicht, da ich kein Flachsspinne.
Ich denke wenn man sich ein Rad kauft für den Anfang ist die Goldene Mitte Ideal. Nicht zu klein weil die Anfängerfäden doch recht Dick sind und nicht zu groß wegen dem Flattern.
Freilaufender Museumsmensch auf Handarbeitswegen.... :-)
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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von thomas_f » 05.10.2012, 11:17

Spinnschlauch
Erstmal danke für den neuen Fachbegriff! :totlach:

- große Einzugslöcher kann man notfalls mit selbstgemachten oder gekauften Einsätzen verkleinern (etwa so), kleine nur selten vergrößern, zumindest bei den zierlichen Metallröhrchen geht da nichts.

- Bei modernen Rädern hat man oft verschiedene Spinnköpfe -- rasendschnelle Lace-köpfe mit winzigen Spulen und dito Einzugsloch und fette Jumbo-Köpfe mit Riesenspulen und gut daumendickem Einzugsloch, und alles dazwischen. Bei den allermeisten herkömmlichen Rädern hat man diese Variationsmöglichkeit nicht. Der Willy mit seinem robusten Einzug, der langsamen Übersetzung und der relativ großen Spule ist gut fürs Grobe, aber man kann mit Übung und viel Sorgfalt und Geduld auch dünnes Garn drauf spinnen. Das Schippertje ist maximal gut für Singles so dick wie gekochte Spaghetti, die bekommst du dann auch noch damit zweifach oder dreifach verzwirnt. Aber in diesem Bereich (und auch viel dünner) ist es allerhöchstwahrscheinlich besser und produktiver als der Willy.

Nach meinem subjektiven Gefühl bin ich froh, mit dem zweifädigen Schippertje angefangen zu haben, aber das wird der nächste ganz anders sehen ;) Ich mag immer noch den wohldefinierten Einzug der zweifädigen Räder und das leichte Treten.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von festgestrickt » 05.10.2012, 12:30

Also, ich habe ja einerseits das Henkys mit relativ großem Einzugsloch und Flügelbremse und dann ein Schippertje (das aber auch ein über 1 cm großes Einzugsloch hat) und mehrere alte Rädchen mit zum Teil auch sehr kleinen Einzugslöchern. Für die normale Bandbreite an Garn haben die Einzugslöcher bisher alle gereicht. Aber ich hab auch noch kein Artyarn gesponnen. Ich hatte nur zu Anfang große Probleme mit dem starken Einzug beim Henkys. Ich weiß nicht, ob der Willi (Flügelbremse) auch so stark einzieht. Ich hatte dann mein Aha-Erlebnis mit dem Schippertje. Das wäre für mich persönlich das bessere Anfängerrad gewesen. Jetzt komme ich auch mit dem Henkys klar. Ganz unproblematisch für den Anfang finde ich spulengebremste Räder - aber das ist, wie gesagt, meine persönliche Meinung.

LG festgestrickt
Liebe Grüße
Sabine

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von schafgarbe » 05.10.2012, 13:20

Ich bin auch sehr froh, dass ich spulengebremst begonnen habe, wobei ich auch sehr gern zweifädig spinne. Für flügelgebremst kann ich mich immer noch nicht erwärmen, da habe ich immer das Gefühl, das Rad reist mir den Faden aus der Hand.

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von thomas_f » 05.10.2012, 13:29

und dann ein Schippertje (das aber auch ein über 1 cm großes Einzugsloch hat)
"Schippertje" bezeichnet wohl die traditionelle Bauform, nicht ein Modell von einem bestimmten Hersteller. Da sind Abweichungen locker drin.

Du kannst jedes zweifädige Rad auch spulengebremst betreiben. Hier das Rezept -- absolut anfängertauglich, ergibt eine sanfte und sehr genau einstellbare Spulenbremse:

Man nehme ...
- ein Stück Maurerschnur
- ein bisschen Draht (Büroklammer)
- ein paar Unterlegscheiben (Karosseriescheiben) oder andere Gewichte

Zubereitung ...
- man lege die doppelfädige Antriebsschnur mit beiden Schlaufen über den Flügelwirtel, als wäre es eine Schnur
- man stelle die Spannung mit der Spinnkopfverstellung so ein, dass die Antriebsschnur nicht durchritscht, aber auch nicht zu stramm.
- Die Maurerschnur binde man dergestalt an geeigneter Stelle unterhalb der Spulenrille ans Rad
- man lege die Maurerschnur über die Spulenrille
- man biege die Büroklammer zum Haken und binde diesen so an das lose Ende der Maurerschnur, dass er frei hängt. Insbesondere darf er nicht dem Flügel in die Quere kommen.
- Statt nun die Bremse "anzuziehen" oder zu "lockern" hängt man einfach mehr oder weniger Unterlegscheiben auf den Haken.

Wir haben gerade so eine Bremse versuchshalber am E-Spinner: Butterweich und sehr präzise. :]

Ich glaube persönlich, dass ein gut eingestelltes/einstellbares doppelfädiges Rad eigentlich das anfängertauglichere ist, aber das ist sicher auch Geschmackssache und eine Frage des Materials. Beim zweifädigen Betrieb spielen halt Dicke und Material der Antriebsschnur eine große Rolle, da sieht man manchmal allerlei Merkwürdiges. ;)

Man sollte auch wahrscheinlich besser nicht ein spulengebremstes Rad mit einem völlig anderen zweifädig betriebenen vergleichen, oft liegt der gefühlte Unterschied ganz woanders.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von festgestrickt » 05.10.2012, 13:54

Komischerweise werden aber oft die flügelgebremsten Räder als anfängertauglich angepriesen. Ich habe da keinerlei Vergleich zum Henkys, vielleicht ist bei anderen Rädern der Einzug ja auch nicht so stark und sie sind absolut anfängertauglich. Ich hätte mir jedenfalls wahrscheinlich ziemlich viel Anfängerkummer erspart, hätte ich erst das Schippertje gehabt. (Na ja, vielleicht hätte dann was anderes nicht geklappt, kann ich im nachhinein auch nicht sagen.)

Dein Spulenbremsenrezept werde ich sicher mal ausprobieren, Thomas.

LG festgestrickt
Liebe Grüße
Sabine

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von thomas_f » 05.10.2012, 14:14

Die flügelgebremsten Traktoren aus den Siebzigern(?) sind halt meist langsamer übersetzt, das kommt dem recht langsamen Ausziehen beim Anfänger entgegen. Und sie haben meist so große Einzugslöcher, dass auch ein Regenwurm kurz vor der Niederkunft noch durchpasst, was sag' ich: selbst 'ne Blindschleiche! ;). Und sie sind vergleichsweise billig in der Anschaffung. (Damals wurden auch im Töpferkurs Sachen so getöpfert, dass sie ganz bestimmt nicht wie fabrikgemacht aussahen -- dass man die Becher hinterher nur mit Mühe heben konnte war nicht sooo wichtig ;) )

Genug gelästert. :D Es haben Leute mit Schippertjes und mit Willys und mit wasweißich das Spinnen gelernt, da ist jeder Jeck anders. Echte Vorlieben und wohlinformierte Wünsche für das eine oder andere ergeben sich eh erst mit der Zeit, und sie bleiben auch dann nicht konstant.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von festgestrickt » 05.10.2012, 14:20

thomas_f hat geschrieben: Genug gelästert. :D Es haben Leute mit Schippertjes und mit Willys und mit wasweißich das Spinnen gelernt, da ist jeder Jeck anders. Echte Vorlieben und wohlinformierte Wünsche für das eine oder andere ergeben sich eh erst mit der Zeit, und sie bleiben auch dann nicht konstant.
Wo du Recht hast, hast Du Recht!

(Und mit den etwas "robusteren" 70er Jahre Handwerkeleien haste auch Recht. Aber Blindschleichen hab ich noch nie jemanden spinnen sehen.... ich musste eben doch sehr schmunzeln bei der Vorstellung!) :D

LG festgestrickt
Liebe Grüße
Sabine

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von thomas_f » 05.10.2012, 14:38

Ich hatte da anfangs ein paar Gebilde, die über trächtige Regenwürmer weit hinausgingen ... Die Dinger siehst du nicht, weil die Leute sie nicht herzeigen. Deshalb spricht man von schwangeren "Blindschleichen". :D :rolleyes: :O

Beste Grüße -- Thomas

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von festgestrickt » 05.10.2012, 15:37

thomas_f hat geschrieben:Ich hatte da anfangs ein paar Gebilde, die über trächtige Regenwürmer weit hinausgingen ... Die Dinger siehst du nicht, weil die Leute sie nicht herzeigen. Deshalb spricht man von schwangeren "Blindschleichen". :D :rolleyes: :O

Oh je - da war ich ja direkt noch gut dran mit den hochschwangeren Regenwürmern.

Mein Sohn hat es schon fertiggebracht, beim Verzwirnen mit dem Faden im Einzugsloch steckenzubleiben. Er hat aber auch eine winzige Ziege mit einem winzigen Einzugsloch (Innendurchmesser 5 mm). Das hat ihn dann im wahrsten Sinne des Wortes so "gewurmt", dass er so lange geübt hat, bis er nun einen wirklich dünnen Faden spinnen kann. Er ist übrigens 12 - und begeisterter Spinner. Er hat nach ersten Handspindelerfahrungen auf dieser winzigen Ziege das Spinnen gelernt. Aber Artyarn geht auf dem Rädchen definitiv nicht! :)

LG festgestrickt
Liebe Grüße
Sabine

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von savo » 05.10.2012, 16:54

Also ich bin ganz baff ob der amüsanten Beiträge. Ich komme so zwar nicht vom Spinnschlauch runter...eher das Gegenteil ist der Fall. Ich habe eher das Gefühl ich werde gerade von einem solchen geradezu aufgesogen.

Leider habe ich zu Hause ein Spinnrad stehen, dass nicht funktionstüchtig ist. Es ist bestimmt ein ganz gutes Spinnrad, aber es gibt leider keine Ersatzteile mehr. Ergo muss ich erst jemand suchen, der mir diese nachdrechselt. Bis das Rad dann wieder gangbar gemacht ist, wollte ich ein günstiges Einsteigerrad kaufen. So bin ich auf der Seite von Marianne gelandet, weil sie gebrauchte Räder verkauft. Wenn ihr noch andere Anbieter kennt, dann bin ich für jeden Tipp dankbar.

Abgesehen davon, dass ich nicht mehr als 100 Euronen investieren will, möchte ich ein grosses Einzugsloch, damit ich in Ruhe meine "Blindschleichen" fabrizieren kann. Und wenn ich die Blindschleichenphase hinter mir gelassen habe, möchte ich eher dünnes Garn spinnen. Das spricht wohl eindeutig für ein zweifädriges Rad oder? Obs ne Ziege oder eher ein Böckchen sein soll - weiss ich noch nicht. Es darf aber auf jeden Fall aus den 70ern sein.
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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von schafgarbe » 05.10.2012, 17:16

Die ganz dicken Blindschleichen könntest Du doch auch auf der Spindel abarbeiten?

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von Sabam » 05.10.2012, 17:45

Mir hat mein Schippertje, das ich übrigens auch bei Marianne gekauft habe, sehr gut geholfen das Spinnen zu lernen. Wobei ich noch immer weit entfernt bin von der Meisterschaft, die Einige hier zeigen.
Das kann man sehr gut einstellen und ich habe es bisher noch nicht geschafft, darauf einen Faden zu spinnen, der die Chance hatte stecken zu bleiben. Das Einzugsloch hat 13 mm.
Jetzt spinne ich meine gewollt dicken Garne auf dem Mosi und bin glücklich mit den Beiden!

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Re: ist der Durchmesser des Einzugslochs wichtig?

Beitrag von savo » 05.10.2012, 18:05

schafgarbe hat geschrieben:Die ganz dicken Blindschleichen könntest Du doch auch auf der Spindel abarbeiten?
das versuche ich ja nach Kräften :D , aber für mehr als Macaroni-Grösse reicht mein Können leider noch nicht aus.
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