Kolumbianische Taschen

Handarbeiten aller Art die hier keinen eigenen Bereich haben.

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Tulipan » 13.10.2011, 20:30

Wenn die Tasche in Runden gearbeitet ist, ist das nicht tunesisch. Da macht man ja auf dem Hinweg die Schlaufen und häkelt sie in der Rückreihe ab. Das geht nur hin und her und auf dem Foto kann ich keine Naht erkennen.
Könnte die Stabilität daher rühren, dass immer ein mitlaufender Faden überhäkelt wird? Dann sind auch die Farbwechsel leicht möglich, einfach Fäden austauschen. Die Festigkeit und Enge der Reihen könnte durch einfache Kettstiche entstehen. Ist aber jetzt nur Spekulation.
Ich habe eine Idee, wo ich noch nachgucken könnte, dafür muss ich aber erst in die Bücherei. Falls jemand es nicht solange aushalten kann :D :
Catherine Legrand: Kleider, Stoffe, Farben
da sind viele Abbildungen von Trachtentaschen drin, wieweit die Technik beschrieben ist, weiß ich jetzt aber nicht.
Jetzt kram ich mal mein Spanisch-Wörterbuch heraus und googel ein bisschen, ich hab Blut geleckt :))

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von shorty » 14.10.2011, 07:45

Mhh also ich hab mir das 1. Bild mal genauer angeschaut, ich finde das sieht aus wie gehäkelt und zwar nur Kettmaschen.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Tulipan » 14.10.2011, 15:28

Vielleicht sollten wir uns von der Formulierung " eine von Missionaren engeführte Häkeltechnik" nicht dazu verführen lassen, dahinter eine besondere Technik zu vermuten. Die Macher der Seite haben offenbar wenig Ahnung von Handarbeiten, weiter unten steht ja auch, die Taschen seien "kompakt verwebt".
Nachdem ich mir jetzt eine Menge Taschen angesehen habe, denke ich, das wurde in Runden in festen Maschen gehäkelt, wobei nur in das hintere Maschenglied gestochen wurde. Das sieht dann so aus:
http://www.haekeln.com/haekelhilfeanlei ... rstich.php
Ob der Faden in der zweiten Farbe einfach überhäkelt wurde, lässt sich ja durch Auseinanderziehen der Maschen klären.
Jedenfalls kann ich weder im Netz noch in meinen Büchern einen Hinweis finden, dass es neben dem normalen Häkeln, das ja viele Varianten zulässt, dem tunesischen Häkeln und der Gabelhäkelei noch eine weitere Technik gibt.

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Petzi » 14.10.2011, 16:01

Ich habe jetzt mal noch eine andere Quelle angezapft. Eine Internetbekannte lebt in Chile und vielleicht kann die uns weiterhelfen. Habe ihr mal alle Infos, die wir bisher gesammlt haben per Mail geschickt und warte jetzt gespannt auf Antwort.

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Adsharta » 14.10.2011, 16:32

Also ich habe das Teil ja in Natura in den Händen gehalten - das mit den Kettmaschen finde ich ja gar nicht so abwegig. Würde erklären, warum die eigentlich nicht so hoch sind, wie normale feste Maschen. Und zum Auseinanderziehen geht da leider gar nichts. Das Teil ist so stabil, die Maschen lassen sich nicht auseinanderziehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß man mit so einem Sack auch super schwere Steine oder andere schwere Sachen transportieren kann.
lg Adsharta

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Leilani » 15.10.2011, 07:36

Die Stabilität kommt tatsächlich von den mitgeführten anderen Farben, siehe hier:

http://www.tapestrycrochet.com/blog/?cat=9

Ganz unten ist das ziemlich gut beschrieben...

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Anna » 15.10.2011, 09:46

Wenn ich es richtig verstanden habe, macht es aber auch einen wichtigen Unterschied, ob man den Faden von vorne oder von hinten her "einholt". Ich werde das bei Gelegenheit mal ausprobieren.
Gruß von Anna
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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von zwmaus » 15.10.2011, 16:37

Schrecklich .............. jetzt habt ihr mich aber auch angefixt.... ;)
lg
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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von quilty » 15.10.2011, 20:30

Hi Ihr Lieben,
nachdem der Nachbar nicht sagen konnte, ob gehäkelt oder gewebt, bin ich auf folgendes gestoßen:

"Mochila (Spanisch) kann sowohl eine Tasche, Rucksack oder ein Beutel sein.

In Kolumbien ist die Mochila ein Umhängebeutel, der durch die Einheimischen gewebt und getragen wird. Dieser Beutel besteht üblicherweise aus Baum- bzw. Schafswolle und hat nur einen Tragegurt. Dieser Gurt wird über den Kopf und einer Schulter getragen, so dass der Beutel dann unter dem dieser Schulter entgegengesetzten Arm hängt. Diese Mochilas werden in Kolumbien gerne von Studenten getragen.

In anderen spanisch sprechenden Ländern wie Chile oder Argentinien wird unter einer Mochila meist nur die moderne Variante der Tasche oder Rucksack verstanden."

aus Wikip*dia
Mit lieben Grüßen
Christine


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(Albert Schweitzer)

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Fadenwirkerin » 28.08.2012, 17:19

Jetzt habe ich mal diesen alten Thread rausgekramt, weil ich einfach begeistert bin von diesen wundervollen Taschen.

Und da die Taschen hier in Deutschland für mich unerschwinglich :eek: sind und es auch keine Anleitung dazu gibt ?( , habe ich mich selbst ans Werk gemacht.

Schaut mal. Nicht Original, aber bunt auf jeden Fall :lol:
Das erste Viertel der Gesamthöhe ist erreicht...
Bild

.....und hier der Boden...
Bild

LG von Juliane

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von zwmaus » 28.08.2012, 18:28

Phantastisch, Juliane, wirklich sehr schön ! :)) Verrätst Du uns dann auch wie Du's gemacht hast ?
lg
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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Adsharta » 28.08.2012, 20:38

Genial!! :gut:
Verrate uns doch bitte, wie die gehen oder hast du sie einfach gehäkelt?
lg Adsharta

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Fadenwirkerin » 28.08.2012, 20:48

Tja, das mit dem Verraten ist vielleicht nicht ganz so einfach.

Das wäre, glaube ich, doch ziemlich detailreich, jedenfalls dann, wenn ich noch ausführlicher
auf diese Technik eingehen müßte, obwohl die eigentlich nicht sooo schwer ist.

Ich muß mich jetzt erst einmal durch diese Tasche häkeln und dann mal schauen, ob ich nicht doch irgendwie eine Kurzanleitung gebacken bekomme.

Sei lieb gegrüßt
Juliane

@Adsharta: Jau, die Taschen werden einfach gehäkelt. Im www sind sie sich ja nicht einig. Mal heißt es, die seien gewebt und mal sind sie gehäkelt oder gestrickt. :rolleyes:
Es ist aber definitiv eine Häkelarbeit. Die Technik nennt sich im Englischen "Tapestry Crochet".

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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Anna » 28.08.2012, 20:51

Verrate doch erstmal, was für eine Wolle das ist - Baumwolle?
Wunderschön wird das!
Grüße von Anna
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Re: Kolumbianische Taschen

Beitrag von Fadenwirkerin » 28.08.2012, 20:55

Hallo Anna,

ich habe das einfache Baumwollgarn von Lang genommen.
Nennt sich Quattro und hat eine Lauflänge von 125m/50g.
Das Orange ist die Catania von smc select. Beide Marken haben die gleiche
Lauflänge und Eigenschaften und lassen sich prima kombinieren.
Die Quattro von Lang ist nur wesentlich günstiger als die Catania, daher
habe ich sie überwiegend genommen.

Außerdem leuchten die Farben super.
Das war mir wichtig.

LG von Juliane

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