Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

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schafgarbe
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Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von schafgarbe » 25.05.2012, 12:16

Von all den Basteleien an den verschiedenen Nordinnen bin ich angesteckt worden (immer diese Viren hier!!!) und so ist gestern mein neues altes Spinnrad eingezogen. Ein neuer Spinnflügel ist auch schon bestellt. Als erstes steht Reinigung und Kleben eines Risses am Bein an, außerdem Erneuerung der komplett zersetzten Lager des Schwungrades.
Hier ist auch gleich die erste Frage für die Experten. Wie würdet ihr die ziemlich festgefressene Feststellschraube des Spannungsreglers lösen. Es ist alles aus Holz und auch sehr trocken. Öl? Silikonspray? Kann von irgendwas das Holz aufquellen, so daß es dann noch schlechter geht?
Hier ist auch schon das erste Bild. Genau so habe ich mir immer ein Spinnrad vorgestellt :)) . Rad ist ca 58 cm groß.
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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von desch » 25.05.2012, 12:36

Die ist ja wunderschön.
Bewegen lässt sich die Schraube gar nicht, egal in welche Richutung?
Silikon würd ich nicht versuchen, wenn überhaupt eher mit Öl, das kommt ja (zumindest bei mir) zur Pflege eh drauf
LG s´Desch

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von shorty » 25.05.2012, 12:46

Oh eine weitere Nordin, fein.
Ich denke zur Restauration haben wir hier findigere Leute.
Wollte nur meine Freude ausdrücken.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von thomas_f » 25.05.2012, 12:52

Mutig ;) Aber schön isse wirklich. :)
Ein neuer Spinnflügel ist auch schon bestellt.
Oh? Wer liefert die denn? (Nicht dass ich neugierig wäre, nein-nein :flöt:)
außerdem Erneuerung der komplett zersetzten Lager des Schwungrades
Und wie hast du das vor? Mit 2-Komponenten-Holzkitt halbierte Messinghülsen reinkleben? (Anm. s.o. ;) )
Wie würdet ihr die ziemlich festgefressene Feststellschraube des Spannungsreglers lösen.
Welche meinst du genau? Wenn du die Schraube meinst, deren Griff nach links aus der Grundplatte ragt, würde ich erstmal die Splinte rausnehmen, die die ganze Schraube am Rauskommen hindern sollen, die sitzen in der Nähe der linken Kante des Grundbretts. Vielleicht ists auch nur einer. Damit hast du schonmal einen oder zwei Reibungspunkte weniger. Und dann miit viiiel Vorsicht und ein bisschen Klopfen mit dem Holzhammer in der Nähe der Stellen, wo es zu klemmen scheint. Wodurch mag die Schraube so festgefressen sein? Verharztes Fett?
Öl? Silikonspray? Kann von irgendwas das Holz aufquellen, so daß es dann noch schlechter geht?
Dass Silikonspray da hilft, halte ich für unwahrscheinlich. Ob ein Kriechöltrick wie bspw. WD40 oder Caramba usw. beim Trecker/Auto/Fahrrad hier hilft, weiß ich nicht. Das wird wohl zum großen Teil ins Holz kriechen statt in die Fuge zwischen Innen- und Außengewinde wie bei Metall, und da im Holz eine ziemliche Sauerei verursachen, wenn auch keinen großartigen Schaden. Dickeres Öl (bspw. Nähmaschinenöl) bringt zum auseinanderschrauben nichts. Schmieren für die Zukunft kannst du eigentlich erst beim Wiederzusammenbau, z.B. mit Teelicht-Paraffin. Wenn du irgendwie an ein Stück Gewinde kommst, das noch schwergängig durch die "Mutter" gedreht werden muss, kannst du das schonmal vorab mit Paraffin beträufeln oder einreiben.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von XScars » 25.05.2012, 13:43

ich hab auch so ein altes Spinnrad... und genau das gleiche Problem mit der Schraube zum Verstellen der Riemenspannung hab ich auch... weshalb sich bisher auch einfach nur zur Deko im Wohnzimmer steht....

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von schafgarbe » 25.05.2012, 14:40

Also, die Schraube zur Verstellung der Riemenspannung läßt sich bewegen, nur die Feststellschraube unter dem Brett klemmt. Da solltest Du auch mal nachsehen: wenn die festgeschraubt ist, dann kann sich die andere nicht bewegen, das wußte ich aus dem Video von Judith McKenzie.

Ich werde, genau wie Vivi, einen Ashford-Flügel nehmen. Der müßte eigentlich ohne Umbau reinpassen. Die Träger sind lose eingesteckt und lassen sich daher in der Breite und im Winkel verschieben. Optisch anpassen muß ich auf allen Fälle. Ich hatte das Rad vor dem Kauf besichtigt und ein bißchen vermessen.

An Messinghülsen hatte ich eigenlich nicht gedacht. Da wo vorher Leder war, da sollte doch auch wieder Leder hin? An dem ganzen Rad ist extrem wenig Metall, eigentlich nur die Rad- und Flügelachse und unten am Fußtritt. Sonst sind nur Holznägel oder Splinte verwendet.

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von faserrausch » 26.05.2012, 20:42

Schön, daß Du es bekommen hast. Sieht wirklich gut aus. Mach doch einfach mal Öl an die Klemmstellen, hab ich jetzt auch bei einem Jungspunt (gegen Deines, ist aus den 80ern) gemacht.
Lieben Gruß
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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von schafgarbe » 27.05.2012, 00:32

Mit etwas Öl geht es jetzt schon leichter. Es ist auch schon gereinigt und geölt. Die teilweise abgestossene Farbe habe ich so gelassen, es soll schon ein altes Rad bleiben. Das Schwungrad dreht sich fast von alleine, hoffentlich bleibt das so.

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von fiberarts » 27.05.2012, 17:55

Schönes Teil!
Happy Spinning

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von thomas_f » 28.05.2012, 11:17

An Messinghülsen hatte ich eigenlich nicht gedacht. Da wo vorher Leder war, da sollte doch auch wieder Leder hin?
Für die Lager der Schwungradachse sieht man häufig (halbierte) Messinghülsen. Am Flügel würde ich klar auch bei Leder bleiben.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von schafgarbe » 04.06.2012, 15:07

Vorher war da auch Leder, was man leider deutlich an zersetzten Materialresten erkennen konnte. Inzwischen habe ich neues Leder drin. Ich hatte mir mal einen Beutel mit Lederresten für solche Zwecke besorgt, habe also eine gute Auswahl. Was soll ich sagen, es dreht spitzenmäßig, praktisch geräuschlos, sowohl Rad als auch Flügel bei beiden Übersetzungen (ca. 1:10 u. 1:12). Sobald ich auch noch eine passende Spule habe, kann es losgehen.
Für den neuen Flügel will ich mir einen Aufsatzkopf erzeugen, der in die Zapfenlöcher der Orginalmaiden gesteckt werden kann, damit ich sowohl mit neuem als auch mit altem Flügel spinnen kann.

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von schafgarbe » 20.06.2012, 17:40

Dank einer neuen Spule vom Wollwolf spinnt die Hilde wieder, praktisch lautlos, leicht und für mich vom Tempo sehr angenehm. Es hat vollkommen ausgereicht, die Maidens und Mother of all mit Leder bzw. etwas Pappe korrekt auszurichten.
Wieweit ich mich an die optische Sanierung wage, weiss ich noch nicht. Ich habe in bestimmten Bereichen schwarze Farbe, die teilweise Borken bildet, teilweise aber auch komplett abgeschabt ist.
Hier wenigstens schon mal ein Blick auf gesponnene Wolle:
Bild
By schafgarbe at 2012-06-19

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von spulenhalter » 20.06.2012, 18:16

Ein schönes Rad ist es, und noch schöner, dass sie leise und leicht läuft.

Glückwunsch zu dem Rädchen...wollte ich schon sagen .... dem Spinnrad, denn ist ja ausgewachsen und immer genügend Spinnfutter :gut:
Gruß Mathias

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Re: Neues Sanierungsprojekt - Flieshilde ist eingezogen

Beitrag von Scilla » 20.06.2012, 18:30

Meine Greta hatte auch so komische schwarze Farbe mit Pickeln drin, ich hab es mit Abbeizer geschrubbt und das geht sehr gut.

LG Scilla
Liebe Grüße, die Scilla

jetzt auch mit Blog http://scillana.blogspot.de/

So mancher geht nach Wolle und kommt geschoren heim.
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