Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

kderichs
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Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von kderichs » 26.05.2012, 11:58

Hallo an Alle,

bisher habe ich mir ja noch nie Gedanken darüber gemacht, daß ich die Fasern beim spinnen in der linken Hand halte. Ganz zu Beginn habe ich probiert ob links oder rechts besser geht und links war einfach natürlicher. Mein E-Spinner hat dabei immer leicht nach rechts versetzt vor mir gestanden, sodass der Faden diagonal lief. Alles war relativ einfach und das Stadium der schwangeren Regenwürmer habe ich fast vollständig übersprungen.

Dann kam das Symphony und damit der lange Auszug. Das war etwas schwieriger, hat aber super Spaß gemacht und relativ flott auch gut funktioniert. Aber jetzt habe ich Rückenschmerzen, weil ich immer nach links verdreht vor dem Rad sitzen. Zuerst habe ich ohne Erfolg versucht meine Sitzposition zu ändern und in den letzten 14 Tagen habe ich die Fasern in der rechten Hand gehalten. Mit dem Ergebnis, dass ich keinen gleichmäßigen Faden mehr hin bekomme, was sich über den ganzen Zeitraum auch kein ganz kleines bisschen verbessert hat.

Ich bin jetzt total unschlüssig, ob ich einfach weiter probieren soll oder nicht. Gibt es viele unter euch, die ihre Hände wechseln können? Ich habe gesehen, daß es das Schacht Reeves mit Spinnflügel rechts gibt (mir gefällt halt diese Bauform am besten), aber die Preise sind ja ganz ordentlich.

Vielen Dank für jeden Kommentar.

Kurt

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Schigora » 26.05.2012, 13:01

hallo Kurt,
ich halte meinen Faservorrat auch immer in der linken Hand und versuche auch nicht, das zu ändern. Die großen Räder liebe ich sehr, aber ich habe mich nie für einen Doppeltritt entschieden bei dieser Bauform; ich habe das kromski polonaise, das hat einen Einzeltritt und ich sitze so versetzt vor dem Rad wie es gerade passt. Wenn ich Bilder vom Symphonie gesehen habe, habe ich mich gefragt, ob ich mich verdrehen müsste u. es deshalb nicht in die engere Wahl gezogen.
Ich würde noch eine Weile üben, ob ich nicht doch noch die optimale Sitzposition finde, aber wenn das nur noch in Rückenschmerzen ausartet, würde ich es verkaufen und mich für ein Polonaise entscheiden. Vielleicht könntest du auch ein Doppeltritt -Traditional von Ashford probetreten? oder du entscheidest dich für ein Bockrad mit Doppeltritt, da hast du dieses Problem nicht. Aber Schacht Reeves ist natürlich edel!!!
Liebe Grüße
Schigora :)

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Schigora » 26.05.2012, 13:18

hey kurt,
mir ist gerade eingefallen, dass hier im Forum jemand erst vor kurzem sein Ashford Traditional vom Spinnflügel auf der linken Seite auf die rechte Seite umgebaut hat und das keine so aufwändige Sache war
Liebe Grüße
Schigora :)

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von schafgarbe » 26.05.2012, 13:37

Also, ich bin gerade dabei auch die zweite Seite zu erlernen. Beim langen Auszug verdreht man sich glaube ich immer, zumindest wenn man weit genug auszieht, bzw, es geht auf die Schulter. Mir hat eine alte Spinnerin gesagt, dass sie aus diesem Grund keinen langen Auszug spinnt und sie hat ein Bockrad!
Ich übe also mit meinem little gem, mal nach rechts und mal nach links zu spinnen. Die eine Seite geht noch besser, aber das wird schon.

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Klara » 26.05.2012, 14:11

Ich habe (u. a.) ein Polonaise, trete aber mit links (und sitze gegenüber der Radnabe). Der Faservorrat war deshalb von Anfang an in der rechten Hand (am Polonaise - vorher, an Mazurka und Henkys in der linken) - anders war's mir einfach zu unnatürlich.

Probier mal, anstatt mit der linken Hand nach vorne auszuziehen (was ich inzwischen auch kann, hat aber 3 Jahre gedauert) mit der rechten Hand nach hinten zu ziehen. Die linke klemmt nur vorne den Drall hab. Das muss deswegen kein langer Auszug werden - du kannst auch nur ganz kurz mit rechts nach hinten ziehen und mit links den Drall völlig abklemmen - also klassisches worsted spinning.

Ich hab' übrigens eine Freundin, die an ihrem eintrittigen Traditional (rechts tretend) auch mit der linken Hand vorne gesponnen hat - ganz von selbst, ohne gross drüber nachzudenken (doch, sie ist auch Rechtshänderin).

Verdreht sitzen ist immer schlecht...

Ciao, Klara

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von FrauHollunder » 26.05.2012, 14:26

Uff ich sitze gerade vor dem Computer und versuche es zu rekonstruieren wie ich vor dem Rad sitze....Linke Hand. Ich habe meinen Faservorrad in der Linkenhand. Ich denke habe ich vom Handspindel Spinnen übernommen da ist auch die Rechte Hand die "anschubs-Hand" und linke Hand hält Fasern.
Ob ich beides kann....hm ich mus mal probieren.
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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von tueddelie » 26.05.2012, 14:55

Ich halte meinen Faservorrat auch unterschiedlich. Beim Spinnen am Rad in der rechten und ziehen mit links ( :D doppelte Sinn) die Fasern raus. Beim Handspindeln habe ich die Fasern in der linken Hand und ziehe mit rechts (evtl. mal parallel) die Fasern raus bzw. auseinander. Ich hatte da nie drüber nachgedacht. War vom Gefühl her richtig und es läuft so. Einfach ausprobieren was dir besser liegt.

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von versponnen » 26.05.2012, 15:14

lieber kurt, ich habe als umerzogene linkshänderin mich darauf trainiert beidhändig zu arbeiten, daher kann ich durch viel übungszeiten alles beidhändig..
du musst dir sagen..wie schreiben lernen als linkshänder mit der rechten hand..warum nicht ausziehen mit der rechten oder linken...einfach am ball bleiben..üben üben....

also übe als rechtshänder mal mit der linken hand alles zu machen..es lernt sich und du wirst viel vielseitiger..

sehr praktisch nun beim weben...stricken...
gruß wiebke

daher beim symphonie ziehe ich nach rechts aus, beim anderen spinnrad nach links mit langem auszug

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Adsharta » 26.05.2012, 15:50

Du hast recht Wiebke, wir haben tatsächlich einen Vorteil. Bin auch zwangsumerzogen worden. Dafür habe ich bis heute Probleme ganz schnell rechts oder links im Straßenverkehr zu sagen.
Ich glaube, ich würde nicht ganz hilflos sein, wenn ich mir mal die rechte Hand breche.

Nichtsdestotrotz, ich habe den Faservorrat eigentlich immer in der rechten Hand, habe ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht. Aber ich werde es jetzt mal andersherum probieren. ;)
lg Adsharta

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Basteline » 26.05.2012, 15:50

Upps!
Ich bin rechtshänderin, aber den Faservorrat halte ich mit rechts und ziehe mit link raus.
Auch mit der Handspindel mache ich es so.
Das Spinnrad muß ich abwechselnd treten, weil mir sonst die rechte Seite, das Bein und so, anfängt zu schmerzen.
Darum werde ich auch versuchen mit der anderen Hand den Faden auszuziehen. Ist immer gut das Gehirn für beide Seiten zu trainieren. :]
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von shorty » 26.05.2012, 18:56

Welche Hand die Faser hält und welche auszieht ist von der angeborenen Händigkeit völlig unabhängig.
Es gibts Rechtshänder die halten den Faservorrat linsk und ziehen mit rechts aus und andersrum ebenso.
Das ist im Grunde völlig egal.

Ob Du das etwas geneigte Sitzen bei Doppeltritt Ziegen gut aushalten kannst, kannst nur Du selber entscheiden.
Mich störts gar nicht, spinne aber auch am Bockrad den langen Auszug nicht mittig, rechte Hand vorne, Faserhand links hinten .
Evlt auch mal die Position des Rades ein bißerl ändern, das Rad muss nicht genau parallel zu Dir stehen, geht ohne weiteres etwas schräg, und der Faden muss auch nicht genau gerade ins Einzugsloch.

Bei mir klappt das .
Umlernen muss ich definitv nicht deshalb.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von faserrausch » 26.05.2012, 19:29

Nicht sich verbiegen. Position ändern. Stell doch das Rad weiter weg von Dir und zieh nicht so weit aus. Mit einem Tritt stelle ich das Rad rechts versetzt, da hab ich mehr Platz zum ausziehen. Auch würde ich mal verschiedene Stühle ausprobieren, die Sitzhöhe ist auch entscheidend (ich faule Socke hocke mich auch gerne mal auf die Sessellehne, muß dann nichts holen und kann weiter fernsehen,da ändert sich vieles aus so hoher Position, besonders auch für den ausziehenden linken Arm)
Lieben Gruß
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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Klara » 26.05.2012, 21:15

shorty hat geschrieben:...
Evlt auch mal die Position des Rades ein bißerl ändern, das Rad muss nicht genau parallel zu Dir stehen, geht ohne weiteres etwas schräg...
Das wage ich zu bestreiten. Nach meinem Verständnis der menschlichen Anatomie und ihrer Funktionsweise legt das Rad die Position ziemlich genau fest: Der Fuss/die Füsse müssen so aufs Trittbrett, dass der Fuss gerade im Fussgelenk auf und ab wippt (anders kann ich mir nicht erklären, dass ich tagelang radfahren kann, aber nach relativ kurzer Zeit schiefen (!) Sitzens am Polonaise Probleme hatte), sprich, rechtwinklig zur Achse (Achtung, das Polonaise ist da trügerisch, weil der linke Fuss vorne unter der Grundplatte sitzt und nicht mittig).

Das Knie muss dann gerade überm Fuss stehen, die Hüften gerade zum Knie (und beim Polonaise läuft das auf "Hüften parallel zur Grundplatte des Rades" raus) und die Schultern parallel zu den Hüften. Logischerweise ist dann, sobald der linke Fuss rechts vom Einzugsloch ist (bei Doppeltritt, oder Linkstretern) die linke Hand näher am Einzugsloch. Damit ist es für mich logischer, den Faservorrat in die rechte Hand zu nehmen.

Haben wir inzwischen einen Menschen vom Fach (Physiotherapeut, Orthopäde, etc.) der sagen kann, ob ich mit obigen Aussagen richtig liege? Bei fast 1500 Mitgliedern sollte doch einer dabei sein... Der könnte dann auch noch was über den richtigen Hüftwinkel, oder das aufrechte Sitzen und die richtige Schulter-/Ellenbogen-/Handgelenkswinkel sagen (nee, weiss ich auch nicht mehr, aber ich weiss, dass es für Computerarbeit - oder früher schon, Schreibmaschine - da ziemlich genaue Regeln gibt). Spielt natürlich alles kaum eine Rolle, wenn man nur 5 Minuten am Stück arbeitet, aber bei stunden- oder tagelanger Tätigkeit sehr wohl. Und wenn Spinner nach Jahren Kniebeschwerden haben (siehe auch Thread "Tennisarm war gestern" in "Sonstiges", kann ich mir das nur mit falscher Haltung erklären - mein Knie fühlt sich überhaupt nicht belastet an... Wenn allerdings bei der Einzeltritt-Ziege der rechte Fuss rausgestellt wird, kann ich mir schon vorstellen, dass das Knie eventuell verdreht wird.)

Ciao, Klara

PS: Ach ja, Beidhändigkeit ist immer praktisch. Ich bin natürliche Rechtshänderin, aber meine Tankdaten muss ich mit der linken Hand notieren (Block auf dem Fahrersitz) während die Rechte den Zapfhahn drückt (in Frankreich kann man den nicht feststellen)

Regina
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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von Regina » 26.05.2012, 21:24

Das Trittbrett meiner Elisabeth ist breit genug, da kann ich den Fuss auch schräg draufstellen und er steht trotzdem noch zur Gänze drauf. Ich habe schon massive Kniebeschwerden - vom Schifahren - aber ob ich den Fuss ganz gerade oder etwas schräg stelle, kommt für mich aufs gleiche raus.
Liebe Grüße
Regina

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Re: Faservorrat in der linken und/oder rechten Hand

Beitrag von faserrausch » 26.05.2012, 21:41

Wenn der Tritt nicht gerade superschmal ist, hat man da schon Variationsmöglichkeiten. Mir persönlich ist aber vor allem die höhere Sitzposition angenehm und da bin ich auch flexibler mit den Füßen. Natürlich spinne ich NICHT Stunden am Stück.
Aber wichtig ist vor allem, daß man von seinem Hobby nicht auch noch geschädigt wird (so wie der Geldbeutel :totlach: )
auch wenn Vorschäden wahrscheinlich schon da sind und sie dann sichtbar werden. Aber gerade dieses sich verdrehen beim langen Auszug ist mir unangenehm.
Lieben Gruß
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