in den letzten Monaten habe ich ja so einige Themen mitverfolgt, in denen es um die Übersetzungen von Spinnrädern ging, darum, wie toll es doch sei, mit 1:25 aufwärts spinnen zu können und so weiter...
Nunja. Ich habe es schlicht auf meine grobmotorische Begabung geschoben, dass mir die geschätzten 1:14 meiner Dänin schon recht fix vorkamen und ich die letzten beiden Rillen des Turbowirtels am Gem nie genutzt habe ohne Schweissausbrüche zu kriegen. Ich war mir einfach sicher, dass die Betreffenden halt in einer anderen Liga spinnen als ich.
Vor zwei Wochen hatte ich nun noch ein bissi Guthaben auf meinem PayPal-Konto und habe kurz und knackig bei der Wollfabrik eingekauft. Und weil ich mal Lust auf was anderes hatte als Schaf (und ausserdem der Sommer naht) habe ich mich endlich dazu durchgerungen, neben herrlich graubraunem Wensleydale und Mohairkammzug meinen allerersten Kammzug Seide zu bestellen. Tussahseide, um genau zu sein.
Mal abgesehen davon, dass das Zeugs furchtbar flusig ist und das Wetter derzeit schwitzige Hände macht, die zu allem taugen, nur nicht zum Spinnen, hab ich jetzt kapiert: mein Gem ist mir auf einmal zu langsam!
Meine Güte - was ist denn das für ein geniales Spinnen mit Seide?
Und wie herrlich dünn wird denn der Faden?
Nur: warum dauert mir das auf einmal alles zu lange???
