Meine neuen Wollkämme

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Fadenwirkerin » 11.05.2012, 20:30

Hallo Ihr Lieben,
gestern hat mir mein göttlicher Göttergatte :bussi: zwei dringend benötigte Wollkämme in seiner Werkstatt gefertigt. :klatsch:
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Für die Kämme haben wir uns eine 18mm starke Multiplexplatte besorgt. Sie war so klein (weniger als DinA4) , das sich mein Mann ein wenig geschämt hat, sie im Baumarkt aus einer großen Platte schneiden zu lassen. Außerdem haben wir noch eine Kiste voll mit Nägeln (nicht rostfrei) in der Stärke 4,2mm x 120mm gekauft. Leider gab es diese Nägel nicht als Einzelware zu kaufen. Aber so haben wir noch ein paar Nägel übrig um unsere Kinderschaukeln für Taubenfüße unattraktiv zu machen.
Bild
Mein Mann hat dann die Form mit einer Stichsäge aus der Platte ausgeschnitten und die Kanten schön sauber rundgefeilt.
Der Kopf mit den Nägeln ist 15cm breit und 5cm tief. Der Griff hat eine Länge von 15cm und eine Griffbreite von 3cm.
Dann hat er jeweils 25 Löcher (4mm Bohrer) gebohrt (seitlicher Abstand jeweils 10mm, Abstand zur hinteren Reihe 15mm) und mit einem Senker dafür gesorgt, das die Nagelköpfe sich schön plan ins Holz senken und nicht herausstehen. Die hintere Nagelreihe steht versetzt zur vorderen Nagelreihe.
Nägel durch die Löcher geschlagen. Fertig. Sitzt bombenfest und die Zinken sind recht gerade geworden.
Mein Mann hatte zuerst mit 3,5mm vorgebohrt, aber da wollten die Nägel nicht vernünftig durch und das Holz fing an zu splittern.
Aber auch mit 4mm sitzen die Nägel unverrückbar fest.

Wir haben uns für die rostende Variante der Nägel entschieden, weil es günstiger war und ich die Wollkämme eh nicht einem Feuchtraum aufbewahre und ich davon ausgehe, das sie durch das Wollfett ständig einen Fettfilm aufliegen haben.
Falls das doch nicht taugt, werde ich nachberichten.

Mittels Schraubzwinge kann ich nun einen Kamm an den Tisch klemmen und stationär kämmen.
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Oder ich habe beide Kämme in den Händen und kämme frei aus der Hand.
Beides klappt sehr gut, wobei die Kämme keine Leichtgewichte sind.
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Auf jeden Fall bin ich im Moment hochzufrieden und kämme gerade einen Kammzug nach dem Anderen.

Liebe Grüße von der glücklichen :D Juliane :D

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Woelfin » 11.05.2012, 20:35

Hallo Juliane,
die sind wirklich toll geworden. Und die feinen Löckchen sind auch wunderschön.
schöne Grüße
Heike

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von zwmaus » 11.05.2012, 21:06

Klasse ! :))
lg
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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von desch » 11.05.2012, 22:53

Eure Eigenbauten sind immer wieder schön anzuschauen. Ich beneide euch immer wieder um eure Holzwürmer... Zeigst du mal ein Bild von den Ergebnissen?
LG s´Desch

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Perle » 11.05.2012, 23:31

Habe ich richtig gelesen, du kämmst einen Kammzug nach dem anderen :?: warum :?: ......die Kämme sehen gut aus :gut:
Liebe Grüße,
Perle

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Fadenwirkerin » 11.05.2012, 23:50

:totlach: :totlach:
Ach Petra.............
Natürlich kämme ich schöne Wolllocken mit Frohlocken und keine Kammzüge. :lol:

Aber wenn mir mal die Rohwolle ausgeht, dann ist das ein prima Tip von Dir.

Schöne Grüße
Juliane

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von quilty » 12.05.2012, 07:44

Wow Juliane, die Kämme hat Dein Göga aber wirklich toll gemacht :gut:
Viel Spaß beim Kämmen!!!
Mit lieben Grüßen
Christine


Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
(Albert Schweitzer)

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von waldkautz » 14.05.2012, 12:14

Toll, die hab ich gleich mal abgespeichert, mein Mann hat dann gleich
am langen Wochenende was zu tun :totlach:
Nun kann ich Ihm auch zeigen wie ich das meinte,
er verstand nämlich nicht, wie ich die haben wollte.
Nun ist ja eine Schritt für Schritt Anleitung vorhanden, ;)
DANKE dafür
deinem Mann kannst Du großes Lob sagen--Toll-- :gut:

Liebe Grüße Waldkautz



Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück:
Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Zinnober » 14.05.2012, 13:18

Ob ich das auch schaffe? Wie groß sind denn die Abstände zwischen Nägeln und den Nagelreihen?

lg, Zinnober
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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Fiall » 14.05.2012, 14:21

Die Kämme sehen fein aus. Ich dachte aber bisher Nägel wären aus irgendwelchen Gründen ungeeignet für so was? Normalerweise wird für solche Kämme doch irgendein Draht angespitzt, was sicher ne irrsinnige Arbeit ist.
GLG,

Veronika

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Zinnober » 14.05.2012, 15:40

Naja, Nagel ist nicht gleich Nagel. Verzinkte, Edelstahl, rostendes Eisen..... vielelicht liegt es daran?

lg, Zinnober
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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von thomas_f » 14.05.2012, 16:27

Hallo Juliane,

schick sehen die aus. Habt ihr die Nagelspitzen irgendwie versäubert oder sind die "wie aus dem Paket"?
Ich dachte aber bisher Nägel wären aus irgendwelchen Gründen ungeeignet für so was?
Jein, sie haben zweieinhalb Nachteile ggü. speziell angefertigten Zinken:

- die Nagelspitzen sind meist etwas kantig
- das Material ist weicher, die Nägel verbiegen sich leichter (bzw. sind bei gleicher Festigkeit dicker und kürzer)
- man muss sie vor Rost in Acht nehmen

Das heißt aber nicht, dass man nicht damit arbeiten kann ;) -- wie man sieht :) . :gut:

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Fiall » 14.05.2012, 16:45

Dafür haben die Nägel sicher auch Vorteile! Man schaut z.B nach ner ausgiebigen Kämmsession nicht aus, als hätte man mit der Katze gespielt. ;-)
GLG,

Veronika

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Fadenwirkerin » 14.05.2012, 17:07

Hallo Ihr Lieben,

wir haben ganz einfache Nägel aus dem Baumarkt genommen.
Größe: 4,2mm x 120mm

Sie sind nicht rostfrei. Die rostfreien Nägel haben wir nicht in der Stärke und Länge gefunden.
Aber da sowieso immer Wollfett dranhängt scheint mir das nicht so schlimm zu sein.
Ob sich das bewahrheitet, werde ich im Laufe der Zeit sehen.

Die Nägel haben wir genau so genommen, wie sie aus der Kiste kamen.
Nix gefeilt, nix versäubert. Das scheint mir auch nicht nötig zu sein. Der Wolle tut es nicht weh.

Was sich allerdings empfiehlt ist: Die Nägel einmal mit Sidol überzuputzen oder mit einem Lappen.
Da ist zu Anfang ein grauer Schmier drauf (von der Produktion), der ja nicht unbedingt in den Kammzug muß.

Zum Verbiegen:
Bei dieser Nagelstärke biegt sich beim Kämmen gar nix. Die sitzen bombenfest und mein Mann mußte richtig Kraft aufwenden,
als sich ein Nagel mal nicht schön gerade in die Reihe stellte. Wenn ich die Nägel krumm kämmen möchte, dann muß ich
schon ordentlich dran rupfen und das ist ja eigentlich gar nicht nötig.
Beim Kämmen muß frau/man ja auch keine allzu große Kraft aufwenden.
Selbst bei den widerspenstigen Locken, die ich gerade kämme, brauche ich wenig Muskelkraft.

Wenn Ihr dünnere Nägel nehmt, dann sind die natürlich wesentlich biegsamer.

Abstand der Nägel:
Von Nagel zu Nagel in einer Reihe: 1cm
Von vorderer Reihe zur hinteren Reihe: 1,5cm

LG von Juliane

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Re: Meine neuen Wollkämme

Beitrag von Fiall » 14.05.2012, 18:01

@Fadenwirkerin: Ich hab da was im Hinterkopf, dass die Nägel raue Kanten haben und möglicherweise die Fasern beschädigen können. Kann mich aber auch täuschen. Bin nur mit Halbwissen ausgestattet. :)
GLG,

Veronika

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