Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von Claudi » 22.03.2012, 07:54

Ich habe das damals bei meinem Mosvolt-Nachbau auch gemacht.
Das rutschte weitaus besser, als die originale Lagerung von Holz auf Holz.
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von shorty » 22.03.2012, 08:10

Ja das ist recht gut von der Reibung her, läuft sehr schön.
Bei meinem ist´s ja unten so ein Plastik Halbmond in dem die Messing ?? Einzugstülle mit Rille läuft.
Karin
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von desch » 22.03.2012, 08:31

;) Das Rädchen wurde halt auch nach Preis ausgesucht...
Der Tip auf der Henkys Seite mit dem dehnen der Bremse ist auch für ein Louet S17 nicht unbedingt praktikabel... Nicht weil es nicht möglich wäre das Leder zu dehnen, sondern eher weil die Bremse schon bei locker drehen der viertel Schraube schlackert.
Und Claudi hat ja schon gesagt "das Los mit einem flügelgebremsten Rad". Es zerrt halt auch ohne Bremse. Und so siehts aus, wenns funktioniert... Merk ich mir, is klasse um ohne Bremse weiter zu bremsen. Funktioniert halt nicht mit sliding Hook, aber dafür haben wir ja auch schon eine Lösung ;)

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von faserrausch » 22.03.2012, 09:01

Wenn man erstmal spinnen kann, kann man wirklich an (fast) jedem Rad ein brauchbares Ergebnis erziehlen. Ist irgendwie wie Fahrrad fahren. Natürlich geht alles mit dem perfekten Rad (also technisch gut und zu dem Menschen passend) einfacher, gerade am Anfang, aber es geht eben auch an nicht so tollen Rädern. Dauert nur länger. Muß man sich dann eben immer selber auf die Schulter klopfen und auf sich stolz sein, daß man sich -trotz widriger Bedingungen- durchbeißt.

Ich finde Deinen Faden ausgesprochen toll geworden, fein und gleichmäßig, trotz Trauziehen.
Lieben Gruß
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von simone40 » 22.03.2012, 09:31

Ich hab das jetzt nochmal getestet und mit meinem Louet dünn gesponnen. So wie hier der Faden gelegt ist, ist kaum noch Einzug vorhanden und man kann ganz gemütlich dünn vor sich hinspinnen ohne Tauziehen.
Villeicht mach ich links auch noch so ne Drossel hin.Das kleine Kunstoffteil vor der Spule ist ein abgeschnittenes Stück von einem Dübel als Abstandshalter

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von Claudi » 22.03.2012, 09:54

;) Das Rädchen wurde halt auch nach Preis ausgesucht...
Hey, niemand muß hier irgendetwas rechtfertigen. ;)
Im Gegenteil, ich finde es total faszinierend, was man alles mit diesen einfachen und besonders robusten Rädern machen kann.
Es ist schon fast irre, wie fantasievoll hier im Forum Ideen ausprobiert werden, um das letzte aus den Gegebenheiten herauszuholen... da werden Doppeltritte und neue Flügel konstruiert, da wird gebastelt, um den Einzug zu reduzieren, und sogar zum Thema Design findet man hier genug schön gestaltete Schwungräder.
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von thomas_f » 22.03.2012, 10:33

Natürlich kann man auf einem Rad mit beliebig heftigem Einzug kein beliebig locker verdralltes, luftiges und gleichtzeitig dünnes Garn spinnen. :rolleyes: Das ist keine Frage der Übung, sondern da steht einem die Physik im Weg. Nicht umsonst gibt es immer noch Spindelräder und gelagerte Spindeln mit Einzug=0. Wohl aber kann man den Horizont fast jedes Rades erweitern und die obigen Tips zur Einzugsbesänftigung sind dazu alle gut. Sie fallen in zwei Gruppen:

1. Die Einzugskraft wird verschoben, und zwar aus der Spinnzone in die Aufwickelzone, zieht also dann mehr am fertigen Faden als an den erst teilweise versponnenen Fasern. In dieser Gruppe finden wir die Henkyssche Nagelbremse und die Zickzackführung über mehrere Häkchen.

2. Die Einzugskraft wird insgesamt verringert. Hier haben wir die Schmierung und sonstige Reibungsverringerung für den Flügel und die Vergrößerung des Spulenkerns.

Spätestens wenn also bei den Maßnahmen aus Gruppe 1 der Faden im Bereich der Fadenführung hinter dem Einzugsloch reißt, wird es Zeit über Gruppe 2 nachzudenken. Wobei: Schmieren und sonstwie die Reibung in den Flügellagern zu verringern ist immer eine gute Tat; zu leicht kann der Flügel nie laufen (sonst gibts Bremse ;) ).

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von simone40 » 22.03.2012, 12:07

versteh ich jetzt nicht :O
warum soll der Faden hinter dem Einzugsloch reissen?
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von Fantasia » 22.03.2012, 12:29

Weil beim Aufwickeln der Faden nicht Stand halten kann. Je dünner der Spulendurchmesser um so eher reißt er dann beim Aufwickeln.

Hat mein Louet S10 auch immer gemacht, wenn ich trotz Wickelns um die Haken einen zu "schwachen" Faden bei leerer Spule hatte. Daher, wie Thomas schon schrieb: halbvolle Spule verwenden oder anderweitig den Spulenkern verdicken - wenn man die Möglichkeiten des Schmierens schon alle durch hat.

Liebe Grüße

Fantasia

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von simone40 » 22.03.2012, 12:41

hmmm...so wie ich das jetzt mache .reisst da nichts
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von thomas_f » 22.03.2012, 12:44

Ist ja keine Pflicht ;) Es kommt halt drauf an, was du spinnst.

Die Bedingungen, die überhaupt den Zug am Faden erst erzeugen bleiben in Gruppe 1 gleich: die Reibung bzw. Bremsung des Flügels, sein Luftwiderstand, die Reibung zwischen Spule und Flügel, der Unterschied zwischen kleinem Spulenkern und großem Flügelradius (Abstand Haken--Flügelachse), der Winkel, in dem das Garn auf dem Spulenkern ankommt. Das heißt, dass an der Stelle, wo das Garn aufgewickelt wird, dieselbe Kraft entsteht wie vorher, also wie ohne die Besänftigungsmaßnahme. Durch die Maßnahme wird der Fadenlauf gebremst, so dass weniger von dieser ganzen Kraft am Einzugsloch wirksam wird. Damit kommt nur ein kleinerer Teil der gesamten Einzugskraft in der Gegend an, wo der Faden entsteht, noch nicht fertig versponnen und dadurch viel empfindlicher ist.

Stell dir vor, du müsstest einen schweren Sack (z.B. mich :D ) an einem Seil vorsichtig und langsam in eine Schlucht ablassen. Das Gewicht des Sacks ist die Kraft, die an der Spule wirkt. Die Kraft, die du aufbringen musst, damit der Sack nicht abstürzt, entspricht der Einzugskraft, die an der Spinnstelle zieht. Die Reibung an der Kante der Schlucht sei die normale Reibung an Einzugsloch und Haken. Sagen wir mal, deine Hände seien die Schwachstelle, wo es an der Spinnstelle immer "reißt": das Seil rutscht dir durch die Finger, es wird heiß und du musst loslassen. Was tun? Lass das Seil einmal um einen Baum herum laufen, deine Arbeit wird leichter, das Seil rutscht dir nicht mehr durch die Finger. Nur dass der Sack dadurch nix leichter geworden ist und auf dem senkrechten Seilstück immer noch dieselbe Kraft wirkt. ;)

Bei einem dünnen und sehr locker gesponnenen Single oder bei eher kurzen und rutschigen Fasern kann es passieren, dass der Zug zwischen letztem Haken und Spule (zwischen Schluchtkante und Sack) auch für den fertigen Faden zu groß ist und er hier reißt. Die Maßnahmen der Gruppe 2 setzen an dieser Stelle an und bewirken, dass die Aufwickelkraft insgesamt geringer, der Sack also leichter wird.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von simone40 » 22.03.2012, 12:54

ok :D
ich hab mich ehrlich gesagt noch nie wirklich mit Spinnradtechnik auseinandergesetzt und werde es wohl auch nie tun
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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von sternzwerg » 22.03.2012, 13:19

Ich habe an meinem Delft festgestellt, dass ordentlich schmieren tatsächlich den allermeisten zug vom Garn wegnimmt.
Wenn also das Rädchen trotz Zickzack mir die Fäden abreisst, will es mir damit nur sagen : ICH HABE ÖLDURST ;) und plötzlich mampft es auch wieder brav dünne Seidenfäden ohne diese ständig abzurupfen.

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von spulenhalter » 22.03.2012, 17:18

simone40 hat geschrieben:meinst Du jetzt mein Foto von der Bremse?
Sorry, simone40, ich hab mich vertan. Es war dein Bild, richtig.

desch hat erst später eins reingestellt. Das sieht ganz neu aus. Da bleibt die Frage - hat das Bremslager ein ganz klein wenig Spiel in alle Richtungen, dass wirklich nichts klemmt und vor allem - ist genug Fett im Lager, Bremse heißt ja nicht immer Vollbremsung.

Einfach ein bischen rumprobieren.
Gruß Mathias

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Re: Lace auf dem Louet S 17... oder Tauziehen mit Louise

Beitrag von desch » 22.03.2012, 17:39

Meine Bremse ist in etwa so neu wie mein Rädchen, also etwas über ein halbes Jahr. Die Bremse ist nicht festgeklemmt, das Leder ist einfach nur so störrisch, dass es halt da liegt, egal ob angezogen oder nicht. Der Flügel liegt also nur ganz locker auf und ist ohen Probleme mm-Wege in alle Richtungen beweglich. Und uauch meine Plaste-Metall-Lederkonstruktion bekommt ab und an auch ein bisschen öl ab ;)
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