Es war staubig und dreckig und die Dame, die es verkaufte konnte mir gar nichts über das Rad sagen außer, dass sie es bei einer Haushaltsauflösung in der Verwandtschaft bekommen habe.
Offensichtlich ist das Rad aber bespinnt worden, denn es war noch dunkle selbstgesponnene Wollreste auf zwei Spulen.

Zu Hause habe ich es erstmal von Spinnweben und Dreck befreit und die "Mother of all" richtig herum gedreht (die Spule stand paralell zum Rad).
Auf der Vorderseite ist ein Stempel der Firmal zu sehen:

Dann den Riemen auf die Spule gelegt, die richtige Höhe gewählt und siehe da es läuft!!
Dann bekam es noch Nähmaschinen-öl an den relevanten Stellen und mein Mann hat alles nochmal zart nachgezogen, so dass es jetzt auch nicht mehr wackelt. So startete ich dann meine ersten Spinnversuche auf dem Rad.

Den Kammzug habe ich versucht selbst zu färben und dabei die Farbe nicht ausreichend verdünnt, was zu dicken Knubbels im Garn und einem zarten Farbknübbelsregen vor dem Spinnrad geführt hat.
Ich kann mir vorstellen dass wir uns mit der Zeit anfreunden. Morgen gibt es mal eine Ölsalbung für das ausgetrocknete Holz.