spinnen - verrückt sein?
Moderator: Claudi
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Re: spinnen - verrückt sein?
Also ich habe mit zitiert werden kein problem. Sobald ich ein wenig zeit habe werde ich mal Bücher wälten.
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Re: spinnen - verrückt sein?
Sehr interessant, eure Überlegungen & Infos !
Also ich muss bei dem Wort "Spinnen" gleich an die lieben 8-beinigen Tierchen denken, die ja ebenfalls sehr hochwertige Fäden produzieren. Ist denn da nicht auch eine Wort-Verwandtschaft möglich ?
Ich bin sehr gespannt, was eure klugen Bücher da noch so hergeben werden.
Liebe Grüße,
Andrea
Also ich muss bei dem Wort "Spinnen" gleich an die lieben 8-beinigen Tierchen denken, die ja ebenfalls sehr hochwertige Fäden produzieren. Ist denn da nicht auch eine Wort-Verwandtschaft möglich ?
Ich bin sehr gespannt, was eure klugen Bücher da noch so hergeben werden.
Liebe Grüße,
Andrea
Zuletzt geändert von SchwarzesSchaf am 14.05.2008, 01:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: spinnen - verrückt sein?
Das kann leicht sein, schließlich produziert die Spinne auch einen Faden.
Zu dem Thema fällt mir übrigens noch das Sprichwort ein: "Spinne am Abend bringt Glück und Gaben, Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen." Ich weiß nicht, ob wir das hier vielleicht schon mal hatten, aber ich habe gelesen (in dem Buch "Frau Holle" von Sonja Rüttner-Cova), dass das mit dem Spinnentier gar nichts zu tun hat, sondern mit der Tätigkeit Spinnen: diese sollte man am Abend ausüben, wenn alle anderen schwereren Arbeiten erledigt sind.
Zu dem Thema fällt mir übrigens noch das Sprichwort ein: "Spinne am Abend bringt Glück und Gaben, Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen." Ich weiß nicht, ob wir das hier vielleicht schon mal hatten, aber ich habe gelesen (in dem Buch "Frau Holle" von Sonja Rüttner-Cova), dass das mit dem Spinnentier gar nichts zu tun hat, sondern mit der Tätigkeit Spinnen: diese sollte man am Abend ausüben, wenn alle anderen schwereren Arbeiten erledigt sind.
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Re: spinnen - verrückt sein?
So, hier die versprochenen Literaturangaben, ist zwar nicht die die ich in Erinnerung hatte (die finde ich schon noch, dann stelle ich sie auch hier ein), haben aber den gleichen Inhalt, also Verbindungen zwischen Lohnspinnerei und geschlossenen Anstalten oder Zuchthäusern:
Tillmann, Walter "Spinnen und Weben", Köln 1981, S. 30
bzw.
Norrenberg, P. "Aus dem alten Viersen", Viersen 1873, S. 73
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Danny
Tillmann, Walter "Spinnen und Weben", Köln 1981, S. 30
bzw.
Norrenberg, P. "Aus dem alten Viersen", Viersen 1873, S. 73
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Zuletzt geändert von Greifenritter am 14.05.2008, 04:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: spinnen - verrückt sein?
Vor allen Dingen war es so, daß eine in gesicherten finanziellen Verhältnissen lebende Frau das Spinnen abends nach ihrem normalen Tag als Hobby oder kleines Zubrot ausüben konnte, während eine, die schon morgens spann, sich mit dieser Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen mußte. Da war nicht viel verdient, und so hatte diese Frau eher Kummer und Sorgen als diejenige, die sich abends ans Spinnrad setzte...Miriam schrieb am 13.05.2008 20:58 Uhr:
Zu dem Thema fällt mir übrigens noch das Sprichwort ein: "Spinne am Abend bringt Glück und Gaben, Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen." Ich weiß nicht, ob wir das hier vielleicht schon mal hatten, aber ich habe gelesen (in dem Buch "Frau Holle" von Sonja Rüttner-Cova), dass das mit dem Spinnentier gar nichts zu tun hat, sondern mit der Tätigkeit Spinnen: diese sollte man am Abend ausüben, wenn alle anderen schwereren Arbeiten erledigt sind.
Viele Grüße aus Bayern von Marion 

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Re: spinnen - verrückt sein?
....hab auch mal was Interessantes gelesen, fragt mich aber bitte nicht wo!
Vormals haben die Frauen (Bauersfrauen?), die etwas besser gestellt waren, an ihren den Tagen ihrer monatlichen Blutungen zum Auffangen Wolle hergenommen, die dann einfach weggeworfen wurde....die armen Mägde nahmen sich diese verschmutzte Wolle her, wuschen sie aus und verspannen sie, um Socken daraus zu stricken!
Ähnlich soll auf den Burgen auf dem stillen Örtchen Werg benutzt worden sein, um sich zu reinigen.
Selbiges wurde in gleicher Weise, wie bei der Wolle, durch die armen Bediensteten einem Recycling zugeführt.
angi
Vormals haben die Frauen (Bauersfrauen?), die etwas besser gestellt waren, an ihren den Tagen ihrer monatlichen Blutungen zum Auffangen Wolle hergenommen, die dann einfach weggeworfen wurde....die armen Mägde nahmen sich diese verschmutzte Wolle her, wuschen sie aus und verspannen sie, um Socken daraus zu stricken!
Ähnlich soll auf den Burgen auf dem stillen Örtchen Werg benutzt worden sein, um sich zu reinigen.
Selbiges wurde in gleicher Weise, wie bei der Wolle, durch die armen Bediensteten einem Recycling zugeführt.
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- Perisnom
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Re: spinnen - verrückt sein?
Brrr, schüttel!!
Harte Zeiten müssen das gewesen sein... 


Viele Grüße aus Bayern von Marion 

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Re: spinnen - verrückt sein?
Also ich weiß ja nicht, das klingt für mich ein bißchen nach einer Übertreibung in Richtung "finsteres Mittelalter" oder "die früheren harten Zeiten"... aber vielleicht kam es ja vor, ich lasse mich gern auch belehren. Es gibt ja wohl beim Schafvlies nicht so hochwertige bzw. stark verschmutzte Teile der Wolle, wäre es nicht auch denkbar, dass die besser gestellten Bauern das dem Gesinde gegeben hätten?
Ich stelle ja in unserer Gruppe ein Magd dar, aber es gibt wohl Dinge, vor denen auch die historische Darstellung halt macht
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Re: spinnen - verrückt sein?
....wie gesagt, ich erhebe keinen Anspruch auf Authentizität, hab es lediglich gelesen, solche Sachen prägen sich halt ein !
angi
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Re: spinnen - verrückt sein?
zum Spinnen am Abend:
so ähnlich habe ich das auch gelesen, nur Hobby oder Zubrot war es soviel ich gelesen habe in der Regel nicht sondern normale Hausarbeit, trotzdem waren diese Damen natürlich besser gestellt als die Lohnspinner.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß unverspinnbare Teile des Wollvlieses oder Abfälle aus der Flachsbearbeitung auch für Hygienezwecke verwendet wurden, die Sache mit den bediensteten halte ich auch eher für ein gerücht.
CU
Danny
Vor allen Dingen war es so, daß eine in gesicherten finanziellen Verhältnissen lebende Frau das Spinnen abends nach ihrem normalen Tag als Hobby oder kleines Zubrot ausüben konnte, während eine, die schon morgens spann, sich mit dieser Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen mußte. ...
so ähnlich habe ich das auch gelesen, nur Hobby oder Zubrot war es soviel ich gelesen habe in der Regel nicht sondern normale Hausarbeit, trotzdem waren diese Damen natürlich besser gestellt als die Lohnspinner.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß unverspinnbare Teile des Wollvlieses oder Abfälle aus der Flachsbearbeitung auch für Hygienezwecke verwendet wurden, die Sache mit den bediensteten halte ich auch eher für ein gerücht.
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