Zum Kromski Interlude

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Moderator: Claudi

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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von Kattugla » 13.12.2011, 00:02

Klara hat geschrieben:...wie du das Fett in die Hülsen kriegst, wenn das Rad zusammengebaut ist, erschliesst sich mir aber immer noch nicht.
Durch das kleine Löchlein obenauf. Das, was ich spontan als Art Schmiernippel identifiziert hatte. Mehr als zwei, drei weiche Klümpchen Schmierfett von Stecknadelkopfgrösse braucht es nicht.
Ich hab allerdings schon vor dem Montieren sowohl Achse als auch Hülsen satt gefettet.

Übrigens ist der zunächst kraftraubende Antritt bei den höheren Übersetzungen eine Sache der Bremseinstellung gewesen. Derzeit habe ich mit dem Hanfbremsfaden (und einer Spur Talkumstaub) eine Einstellung gefunden, die auch die 13,5:1 leicht treten lässt. Geht jetzt gut. Dass es bei voller Spule schwerer wird, kenne ich ja nu schon vom Polonaise...
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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von Fiall » 13.12.2011, 07:00

Wie bekommst du das Fett denn da rein? Wattestäbchen? Beim Symphonie lässt sich die Radachse etwas bewegen. Da hatte ich schon überlegt, das Fett jeweils links und rechts aufzutragen und zu hoffen, dass es sich weiter verteilt.

Schön, dass das Bremsproblem sich gelöst hat.
GLG,

Veronika

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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von thomas_f » 13.12.2011, 14:30

Ich hab allerdings schon vor dem Montieren sowohl Achse als auch Hülsen satt gefettet.
Dann hast du erstmal Ruhe. Und wenn du es in ein oder zwei Jahren (je nach Kilometerleistung ;) ) auseinanderbaust, das alte Fett abwischt und neues aufträgst, ist das kein großer Aufstand.

Brigitte, möglicherweise hast du ja recht und ein Kugellager läuft im allgemeinen leichter als ein gefettetes Messing- oder Lederlager. Aber das dürfte am Spinnrad nur mit feinstem Gerät messbar sein, am ehesten noch an der Flügelachse. Das Gefühl, ob ein Rad leicht läuft oder schwer, kommt nicht so sehr von den Lagern, sondern von der Masseverteilung, den Materialgewichten und der Geometrie. Bei den leichten Massivholzrädern mit den leichten Spulen sind Kugellager nicht wirklich nötig, ganz bestimmt nicht an den langsam laufenden Teilen wie Tritt, Knecht, Schwungrad und Spule.

Möglicherweise sind Kugellager verschleißärmer als Messingbuchsen, das wird sich in ein paar Jahrzehnten zeigen, wenn die kugelgelagerten Räder das Alter der heutigen messinggelagerten erreicht haben werden. Dabei kommt es auch auf die Qualität der Fertigung an, Kugellager erlauben nur sehr geringe Toleranzen.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von Kattugla » 13.12.2011, 18:48

Fiall hat geschrieben:Wie bekommst du das Fett denn da rein? ...
Mit einem schmalen Messer.
Stips Fett auf die Messerspitze, hinein damit in den Schmiernippel (wie mit nem Minispachtel) und das Schwungrad so lange durchdrehen lassen, bis das Löchlein wieder leer ist. Nächsten Stips rein... nach zwei Stipsen ist eigentlich schon gut. Ein dritter ist gradmal zur Sicherheit.

Aber Thomas hat schon recht, im Grunde braucht man das nicht oft. Die Metall-in-Holz-Trittlager sind da durstiger. Da kommt man aber von der Seite gut rein. Die Lederlaschen für den Flügel sind hier längst nicht so durstig wie die am Polonaise, hab ich so das unbestimmte Gefühl. Und die Flügelachse hab ich eh immer mal wieder leer... grad ist Zwartbless dran, bevor zwei volle Spulen wieder leergezwirnt werden müssen.
Geht mit der 13,5:1-Übersetzung mittlerweile ganz gut.
Mir hätte - wie im Porträt schon geschrieben - ein Schritt dazwischen aber besser gefallen.
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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von Fiall » 13.12.2011, 19:13

Ah, danke für den Tip mit der Spachteltechnik. Du fettest auch die Trittlagerungen? Ich hab mal im Handspinnforum gelesen, dass jemandem das Holz dort übel aufgequollen sei. Ich hab die Stange, die durch die Tritte geht, mit Wachs abgerieben und bisher keine Probleme mit.
GLG,

Veronika

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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von Kattugla » 13.12.2011, 19:18

Dann isses doch okay... dann bleib auch bei dem Wachs. ;)
Beim Polonaise waren die Trittlager ein Problempunkt, allerdings liefen die auch in... jawoll!... Messinghülsen. :D
Ich denke aber, die beiden Buchsen standen nicht genau in der Flucht, weshalb sich die Trittachsen immer mal wieder verkantet haben.
Bei meinen alten Rädern mit Trittachsen fette ich die auch immer wieder mal. Da sind das nämlich die Stellen, die am ehesten zum Quietschen neigen. Aufgequollen ist mir da bislang noch nix.
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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von spulenhalter » 27.12.2011, 19:04

Fett in Gleitlager hineinzubekommen, die wirklich fast Spiel- und Klapperfrei laufen ist fast unmöglich. Wenn ich da etwas mit einem Messer / Spatel hineindrücken kann, ist mir das Spiel zu groß.

Bei schönen kleinen Passungen hilft nur, dass Fett in die vorgesehenden Stellen / Bohrungen flüssig einzufüllen. Am besten die Buchse / Welle vorher mit einem Fön gut anwärmen, dann bleibt dass Fett auch so lange flüssig, bis es sich im Lager verteilt hat.
Nach dem Einfüllen das Rad längere Zeit drehen, dass eine gute Verteilung erfolgt.
Dann läuft es wieder für lange Zeit leicht und geräuschfrei

Gruß Mathias
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Re: Zum Kromski Interlude

Beitrag von Kattugla » 27.12.2011, 19:07

Danke für den Fön-Tip.

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