Mein Rädchen habe ich zufällig gefunden. Trotz dass es schon etwas abgewirtschaftet war (es wurde lt. Verkäufer schon von anderen als Übungsrad benutzt) war es Liebe auf den ersten Blick.

Der Splin vom Spinnen, so dachte ich, geht wohl nach dem Urlaub rasch wieder vorbei. Warum dann ein teures Hightec-Rad kaufen, wenn es dauert, ehe es da ist und später nur im Keller rum steht. Da ich Anfängerin bin konnte ich natürlich nicht einschätzen wie gut oder wie schlecht mein Rädchen spinnt. Es hat mir nur einfach sehr gut gefallen. Ich wußte auch nicht, was da auf mich zu kommt. Von wegen "Urlaubsflirt"

Ursprünglich war das Rädchen eine Auftragsarbeit. Die Auftraggeberin war so begeistert, dass sie sagte: "Das Rädchen geht ab, wie Schmidts Katze!" Somit bekam sie ihren Namen, obwohl er eigentlich kein richtiger Name ist. Eben ein "NoName-Rad". Der Erbauer wurde wahrscheinlich vom Spinnräder & Herdentiere-Virus befallen und stellte gleich ein paar mehr her. Ursprünglich konnte man nur sehr dünne Garne damit spinnen (Einzugsloch sehr klein), was mir vorher auch keiner sagte. Als Anfänger spinnt man nun mal etwas dicker, was das Verzwirnen sehr erschwerte. Durch mühevolle, kleine Arbeiten und Tricks und Kniffe hat mein Mann erst mein Rädchen und dann noch einige andere, von den Kinderkrankheiten geheilt. Es wurde mit Balistol mehrfach eingeölt und hat jetzt eine wunderschöne Farbe. Einen neuen Spinnflügel für diiiickes Garn hat es jetzt auch.
