Leichte Alternative zu Golding
Moderator: Rolf_McGyver
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Tracy Eichheim nimmt für die Production Spindles Sperrholz. Je nach gewünschtem Spindelgewicht mehr oder weniger dick. Das von der oben gemessenen Spindel ist vielleicht 2 mm dünn. Und hat noch grosse Ausschnitte drin, die noch mal Gewicht wegnehmen.
Tom Golding macht sowieso Spindeln nach Mass und Wunsch, und meine Thônes et Marthod ist zwar insgesamt ziemlich schwer, hat dank gut schwerem Ring und extra leichtem Holz (von mir ausgesucht) hervorragende Laufeigenschaften. Aber der Wirteldurchmesser ist zum einen durch die verfügbaren Ringe begrenzt, zum anderen bringt ein grosser Ring auch ziemlich viel Gewicht.
Die Bosworths haben von Haus aus alle einen verhältnismässig kleinen Durchmesser, und so weit ich weiss, für eine Gewichtsklasse immer gleich. Das genaue Gewicht richtet sich nach dem Holz. Ich würde fast vermuten, dass die ihre Maschinen auf diese Durchmesser eingerichtet haben. Aber die Bosworths sind sehr nett, fragen kostet nichts.
Greensleeves bieten auch verschiedene Hölzer an, aber die Spindel haben Standardmasse. Nur eben viele verschiedene - und der grosse Wirteldurchmesser ist schon im Programm.
Ich hab' übrigens mal überlegt, wie's mit Balsa für den Schaft wäre - ich habe zwar keine Möglichkeit zu messen, bin mir aber fast sicher, dass bei den ganz leichten Eichheims der Schaft wesentlich schwerer ist als der Wirtel.
Was die Spindelliteratur angeht: Von Betty Hochberg (ich glaube, die war's) gibt's "Handspindles". Ist zwar vergriffen, sollte mit etwas Geduld aber aufzutreiben sein. Ich denke, das Grundproblem ist dass Volkskundler und Archäologen nur in den seltensten Fällen auch Spindler sind und sich deshalb für die Details nicht so sehr interessieren. Und auch noch manches falsch verstehen. Ausserdem ist Spinnen ja meistens kein eigenständiges Handwerk, sondern nur die notwendige Vorbereitung fürs Weben (die Ends of the Earth Videos sind ja auch in erster Linie übers Weben - Spinnen ist nur so mit drauf, und dann hat die Produzentin noch mal die Spinnszenen rausgezogen und auf eine Extra-DVD gepackt). Von daher muss man sich die Spinninfos auch in Büchern und Filmen über Textilien allgemein zusammensuchen - wie die ARTE-Teppichdoku. Das Bild der Beduinenspindel habe ich aus "The Art of the Loom". Eine Doktorarbeit über Spindeln im Neolithikum in der Schweiz hätte ich auch noch anzubieten. Und sonst müsste man das ultimative Buch zum Thema halt schreiben...
Worauf Abby genau wie viel spinnt, weiss ich jetzt nicht auswendig (ich habe eine Bosworth vor meinem geistigen Auge), lässt sich über Ravelry oder ihren Blog aber rausfinden. Nur ich muss jetzt weg, Katzenbaby holen.
Ciao, Klara
Tom Golding macht sowieso Spindeln nach Mass und Wunsch, und meine Thônes et Marthod ist zwar insgesamt ziemlich schwer, hat dank gut schwerem Ring und extra leichtem Holz (von mir ausgesucht) hervorragende Laufeigenschaften. Aber der Wirteldurchmesser ist zum einen durch die verfügbaren Ringe begrenzt, zum anderen bringt ein grosser Ring auch ziemlich viel Gewicht.
Die Bosworths haben von Haus aus alle einen verhältnismässig kleinen Durchmesser, und so weit ich weiss, für eine Gewichtsklasse immer gleich. Das genaue Gewicht richtet sich nach dem Holz. Ich würde fast vermuten, dass die ihre Maschinen auf diese Durchmesser eingerichtet haben. Aber die Bosworths sind sehr nett, fragen kostet nichts.
Greensleeves bieten auch verschiedene Hölzer an, aber die Spindel haben Standardmasse. Nur eben viele verschiedene - und der grosse Wirteldurchmesser ist schon im Programm.
Ich hab' übrigens mal überlegt, wie's mit Balsa für den Schaft wäre - ich habe zwar keine Möglichkeit zu messen, bin mir aber fast sicher, dass bei den ganz leichten Eichheims der Schaft wesentlich schwerer ist als der Wirtel.
Was die Spindelliteratur angeht: Von Betty Hochberg (ich glaube, die war's) gibt's "Handspindles". Ist zwar vergriffen, sollte mit etwas Geduld aber aufzutreiben sein. Ich denke, das Grundproblem ist dass Volkskundler und Archäologen nur in den seltensten Fällen auch Spindler sind und sich deshalb für die Details nicht so sehr interessieren. Und auch noch manches falsch verstehen. Ausserdem ist Spinnen ja meistens kein eigenständiges Handwerk, sondern nur die notwendige Vorbereitung fürs Weben (die Ends of the Earth Videos sind ja auch in erster Linie übers Weben - Spinnen ist nur so mit drauf, und dann hat die Produzentin noch mal die Spinnszenen rausgezogen und auf eine Extra-DVD gepackt). Von daher muss man sich die Spinninfos auch in Büchern und Filmen über Textilien allgemein zusammensuchen - wie die ARTE-Teppichdoku. Das Bild der Beduinenspindel habe ich aus "The Art of the Loom". Eine Doktorarbeit über Spindeln im Neolithikum in der Schweiz hätte ich auch noch anzubieten. Und sonst müsste man das ultimative Buch zum Thema halt schreiben...
Worauf Abby genau wie viel spinnt, weiss ich jetzt nicht auswendig (ich habe eine Bosworth vor meinem geistigen Auge), lässt sich über Ravelry oder ihren Blog aber rausfinden. Nur ich muss jetzt weg, Katzenbaby holen.
Ciao, Klara
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Bei Ist Craft wäre man nicht an ein gängiges Ringmaß gebunden, da dies kein Messingring ist
Sein Vortrag letztes WE war sehr erhellend, mehr mag ich dazu nicht schreiben
Hattest Du schon mal eine?
Hast Du schon eine ins Auge gefasst Danny?
Karin

Hattest Du schon mal eine?
Hast Du schon eine ins Auge gefasst Danny?
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Leichte Alternative zu Golding
@Klara: Danke, die beiden Bücher kenne ich schon....
lG
Tulipan
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Tulipan, welche BEIDEN? Und ist "Handspindles" nicht kaufenswert? Ich wollte gerade auf die Suche danach gehen.... Dann fällt mir nur noch der Handspindle Treasury von Interweave ein - das ist ein Kompendium alter Spin-Off-Artikel.
Ich habe von IST Crafts eine Türkische aus Sumpfeiche - leider eine kleine (und die dreht deutlich schlechter als meine von Jenkins). Die Kopfspindeln sind jetzt nicht so viel anders als die Greensleeves oder Bosworth, dass ich unbedingt eine haben möchte - siehe oben. Aber bei Blick auf die Website fällt mir eine ganz offensichtliche Möglichkeit ein, da einen grossen Wirtel bei geringem Gewicht zu produzieren: Einfach nur die Sycamore-Basis und überhaupt kein Tropenholz drauf. Das sollte sich problemlos machen lassen und eher billiger werden als die Standardspindeln.
Ciao, Klara
Ich habe von IST Crafts eine Türkische aus Sumpfeiche - leider eine kleine (und die dreht deutlich schlechter als meine von Jenkins). Die Kopfspindeln sind jetzt nicht so viel anders als die Greensleeves oder Bosworth, dass ich unbedingt eine haben möchte - siehe oben. Aber bei Blick auf die Website fällt mir eine ganz offensichtliche Möglichkeit ein, da einen grossen Wirtel bei geringem Gewicht zu produzieren: Einfach nur die Sycamore-Basis und überhaupt kein Tropenholz drauf. Das sollte sich problemlos machen lassen und eher billiger werden als die Standardspindeln.
Ciao, Klara
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Shorty hat es richtig erfasst: Ich suche eine leichte pindel (bis max. 20g, lieber etwas drunter) mit einer etwas größeren Wirtel (60 mm wären schon o.k., evtl. eteas mehr) und einem Stab der mir erlaubt mit knapp 50g Wolle drauf noch einmal am Schenkel anzurollen.
Mit ist klar, da da fast nur durchbrochene Wirteln in Frage kommen werden. Mir ist auch klar, daß metallringe da zu schwer werden dürften und mir ist völlig klar, daß das Garn die Laufeigenschaften irgendwann beeinflußt, nur ist es eben trotzdem angenemer eine super laufende Spindel zu haben, da die Unterschiede zumindest am Anfang deutlich sind und meiner meinung nach auch später noch ein besserer Lauf vorhanden ist als bei weniger gut ausgewuchteten Modellen.
Ist Craft ist von den Werten (Gewicht zu Wirteldurchmesser9 genau wie Golding, das macht für mich keinen Sinn, denn die Goldings hab ich ja eh.
Ich stöbere mal nach den bisher erwähnten Marken.
CU
Danny
Mit ist klar, da da fast nur durchbrochene Wirteln in Frage kommen werden. Mir ist auch klar, daß metallringe da zu schwer werden dürften und mir ist völlig klar, daß das Garn die Laufeigenschaften irgendwann beeinflußt, nur ist es eben trotzdem angenemer eine super laufende Spindel zu haben, da die Unterschiede zumindest am Anfang deutlich sind und meiner meinung nach auch später noch ein besserer Lauf vorhanden ist als bei weniger gut ausgewuchteten Modellen.
Ist Craft ist von den Werten (Gewicht zu Wirteldurchmesser9 genau wie Golding, das macht für mich keinen Sinn, denn die Goldings hab ich ja eh.
Ich stöbere mal nach den bisher erwähnten Marken.
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Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.
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Re: Leichte Alternative zu Golding
sorry, ich hatte die Diss. nicht als Buch gezählt, also: "Handspindles" und "Webkunst aus verschiedenen Kulturen" (The Art of the Loom) und ich kenn noch eins, dessen Titel mir im Moment partout nicht einfällt, das sich aber auch mit Textilverarbeitungstechniken (Trachten) in verschiedenen Kulturen beschäftigt. Ich schreib gern mehr darüber, komme aber erst am Wochenende dazu. Der Ordnung halber eröffne ich dafür im Literaturforum ein neues ThemaKlara hat geschrieben:Tulipan, welche BEIDEN?

lG
Tulipan
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Danny, falls du zufälligweise zur Jonglierconvention nach Nürnberg kommst, kannst du gerne meine Tracy Eichheim Spindel ausprobieren....
lg,
Katrin
lg,
Katrin
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Au ja, bitte, Tulipan! Bitte auch über das "noch eine", das mir total unbekannt ist.
Ciao, Klara
Ciao, Klara
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Nur mal als Beispiel, wie viel man auf eine kleine Spindel packen kann:
http://www.flickr.com/photos/38691827@N05/3796094480/
lG
Tulipan
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Tulipan
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Ist ja der Hammer!
Das sieht aus wie eine dicke,träge Hummel
beim wolligen Mittagsschlaf
.
Super!!!
Liebe schmunzelnde Grüße Monika
Das sieht aus wie eine dicke,träge Hummel




Super!!!
Liebe schmunzelnde Grüße Monika
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Re: Leichte Alternative zu Golding
super
habt ihr Euch mal durch ihre Galerie geklickt
,boah soo schöne Spindeln



habt ihr Euch mal durch ihre Galerie geklickt



lg simone
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Bei Spindlewood könnte ich Hamsterkäufe machen, soooo schöne Spindeln, eine habe ich seit gestern hier, und sie spinnt hervorragend, eine ist in Anfrage, sie sind unheimlich nett,
LG Heike
LG Heike
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- Flocke
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Das Fassungsvermögen einer Spindel kann man enorm vergrößern, wenn am das Garn zu einen Wollknäuel aufwickelt wie bei einer Nostepinne bzw. Wickeldorn. Obendrein sitzt der Faden stabiler, als wenn man den Faden kegelförmig aufwickelt. Der Nachteil ist, daß man den Faden nicht so schnell mit Schwung aufwickeln kann. Der andere Vorteil außer des Fassungsvermögen ist, daß man den Knäuel abnehmen und wieder daraufschieben kann.
- simone40
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Re: Leichte Alternative zu Golding
Nein, leider nicht.
@w_ciossek
Mich stört es immer wenn das garn über die Wirtel raus steht, ich habe dann dauernd das Gefühl anzuecken. Das ist also nicht die Lösung. Zudem wird der Spinnvorgang dann so sehr verlangsamt, daß man nicht mehr richtig vorwärts kommt und am Ende muß man zum baden des garnes doch nen Strang wickeln oder wickelt es sich zum Andenzwirnen um die Hand.
Sehe das also eher als Notlösung.
CU
Danny
@w_ciossek
Mich stört es immer wenn das garn über die Wirtel raus steht, ich habe dann dauernd das Gefühl anzuecken. Das ist also nicht die Lösung. Zudem wird der Spinnvorgang dann so sehr verlangsamt, daß man nicht mehr richtig vorwärts kommt und am Ende muß man zum baden des garnes doch nen Strang wickeln oder wickelt es sich zum Andenzwirnen um die Hand.
Sehe das also eher als Notlösung.
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Danny
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