Alte Schätzchen

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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Alte Schätzchen

Beitrag von faserrausch » 04.08.2011, 15:25

Habe heute ein ganz altes, kleines Spinnrad ausgeliehen bekommen. Es ist von der Urgroßmutter meiner Nachbarin (die wohl in Rumänien gelebt hat). Es steht auf meinem Ceranfeld, so klein ist es.
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Ist es nicht niedlich?
Die Besitzerin hat darauf alles gesponnen, was in der Familie benötigt wurde. Es geht noch gut, aber mühsam gegen heutige Technik.

Das 2. Rad ist von einer alten Dame, die aber im Pflegeheim liegt und nicht mehr befragt werden kann. Es spinnt auch noch, etwas besser als das kleine.
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Re: Alte Schätzchen

Beitrag von thomas_f » 05.08.2011, 09:47

Ein hübsches kleines Zicklein! Was ist es, was das kleine so mühsam macht? Dass man hektischer treten muss, damit das leichte Schwungrädchen den Tritt wieder in die Höhe bekommt? Oder brauchts auch erstmal Fett?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Alte Schätzchen

Beitrag von faserrausch » 05.08.2011, 12:40

Nein, ich glaube, ich traue mich einfach nicht, will nichts kaputt machen. Der Tritt ist mit Lederriemen befesstigt, einer hängt nur noch an der Unterseite fest, wird vom Alter zusammen gehalten. Es riecht auch wie im Museum.
So spinnt es wohl noch brav. Wollte es Euch doch zeigen, weil es so klein ist. Hätte ja ohne das Wissen um das Rädchen vermutet, dass es ein Dekostück ist.
Im übrigen spinne ich mit jedem sich drehenden Teil Fäden (siehe auch bei den Handspindeln), aber bequem ist anders.
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Re: Alte Schätzchen

Beitrag von thomas_f » 05.08.2011, 15:07

Es riecht auch wie im Museum.
Braucht wohl ein bisschen Bewegung an der frischen Luft. :)) Die Lederriemen sind echte Verschleißteile, die müssen ab und zu ersetzt werden, wenn sie hin sind. Du schmeißt dein Auto ja auch nicht in die Presse (oder nimmst es als Deko für den Vorgarten :totlach: ), bloß weil die Bremsbeläge auf sind, oder?

Danke fürs Zeigen + beste Grüße -- Thomas

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Re: Alte Schätzchen

Beitrag von Sidhe » 05.08.2011, 20:55

Das ist wirklich niedlich das kleine Zicklein :D spinnt die Urgroßmutter denn noch? Aber sie freut sich bestimmt, wenn es später mal in gute Hände kommt :gut:

Was die Lederteile angeht, kann ich Thomas nur zustimmen :]
"Auf leisen Sohlen wandelt die Schönheit, das wahre Glück und das echte Heldentum.
Unbemerkt kommt alles, was Dauer haben wird."

W. Raabe


Sidhe ist jetzt als ErzgebirgsWollkyre bei Etsy und Dawanda. ^^

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Re: Alte Schätzchen

Beitrag von faserrausch » 05.08.2011, 22:40

Nein, die ist schon lange tot. Die Mutter (um die 70) meiner Nachbarin ist eine Spätaussiedlerin aus Rumänien. Ihre Großmutter hat mit dem Rad gesponnen. Sie ist da als Kind immer mal rangegangen und ist dafür ausgeschimpft worden. Sie haben das Rad dann vor ca 30 Jahren mit nach Deutschland gebracht und es seitdem im Keller deponiert.
Deshalb behandel ich es ja auch wie ein rohes Ei. Ich weiß eben nicht, ob sie es hütet, weil es der Oma gehört hat, oder weil sie so sparsam sind und man es vielleicht noch mal braucht.

Es erzählt eben aus einer anderen Zeit, wo nicht als Hobby gesponnen wurde, sondern aus der Notwendigkeit heraus. Ich muß immer drauf gucken und mir vorstellen, wie es damals war. Ich warte ja auf mein Schacht Ladybug, was für ein Luxus, einfach nur zum Spaß so ein Luxusrad, wo ich mir ja einfach die Bekleidung billig im Laden kaufen kann. Was geht es uns gut. :)
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