Lama und Alpakawolle

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

Antworten
Hexe66
Vlies
Vlies
Beiträge: 243
Registriert: 10.12.2010, 07:19
Land: Deutschland
Postleitzahl: 65558
Wohnort: Heistenbach

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Hexe66 » 09.06.2011, 18:28

....es kommt auch noch auf das Alter des Tieres an....je älter, je "schlechter" die Wolle.....ist leider so....
L.G. Beate

Benutzeravatar
XScars
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2361
Registriert: 31.03.2009, 11:39
Land: Deutschland
Postleitzahl: 72762
Kontaktdaten:

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von XScars » 09.06.2011, 18:30

sind alle etwa gleich halt und alles noch keine Rentner ;)

Hexe66
Vlies
Vlies
Beiträge: 243
Registriert: 10.12.2010, 07:19
Land: Deutschland
Postleitzahl: 65558
Wohnort: Heistenbach

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Hexe66 » 09.06.2011, 18:42

naja Rentner müssen sie auch nicht sein.... Die Wolle eines 6 bis 8 jährigen Lamas ist schon nicht mehr so doll.... ?(

Benutzeravatar
Fiall
Boucle
Boucle
Beiträge: 4510
Registriert: 23.08.2009, 18:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 66265

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Fiall » 09.06.2011, 20:09

Solche Lamawolle hab ich kürzlich auch auf nem Mittelaltermarkt gekauft. Ich hab mal mit Zupfen angefangen. Anfangs war die Wolle grau. Gute 50% Grannenhaare. So viel hab ich nämlich etwa entfernt und dann war die Wolle weiß. Hab mich schon gewundert, wer sich diese irrsinnige Arbeit macht.

Dann hab ich also "schlechtes" Lama erwischt? Wundern tut es mich nicht. Die Dame hat auch "per Hand" abgewogen und großzügig 100g mehr kalkuliert, als ich eigentlich bekommen hab...

Ist aber gut zu wissen. Nach der Wolle hätte ich nen Bogen um Lama gemacht. Ist mir eigentlich zu grob durch die Grannenhaare. Aber nachdem es hieß, die ließen sich gut rauszupfen, dacht ich mir, ich versuche es mal.
GLG,

Veronika

Franzi-Ska
Locke
Locke
Beiträge: 98
Registriert: 12.04.2011, 12:30
Land: Deutschland
Postleitzahl: 54292

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 10.06.2011, 01:46

Also von den sieben Lamas, von denen ich die Wolle habe, haben ja eigentlich keine Grannenhaare. Alle sind von letztem Jahr außer 2 sind 2009 geboren. Da konnte ich jetzt noch keinen Unterschied aus machen. Ich finde gescheckte Wolle ganz ganz toll, weil die so eine super Farbe ergibt. Nach dem kardieren verschmelzen die Fasern zu einem tollen Ton!
Hab ja mal was von Beate bekommen und finde die Farbe ganz ganz toll.
Wie Milchkaffee oder Sahnebonbons :)
Früher hab ich mich nicht sonderlich für Lamas interessiert.
Aber seit ich von den tollen Fasern weiß, hab ich mich auch mehr um die Tiere an sich gekümmert und find die wirklich toll. Hätte auch gerne eine kleine Herde :)
Möchte mal gerne welche in freier Natur sehen.
Gibt es die nur wild in Südamerika?
////// Franzi

Woelfin
Navajozwirn
Navajozwirn
Beiträge: 1321
Registriert: 18.02.2010, 09:06
Land: Deutschland
Postleitzahl: 48161
Wohnort: Münster

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Woelfin » 10.06.2011, 09:08

Wild gibt es die eigentlich überhaupt nicht. Allerdings sind es alles Neuewelt Kameliden, sprich Kamele. Lamas sind genau wie Alpakas Haustiere. Sie wurden meines Wissens aus den Wildformen (Vikunja) gezüchtet. Hab da mal vor einiger Zeit ne Doku gesehen. :klug:
schöne Grüße
Heike

Franzi-Ska
Locke
Locke
Beiträge: 98
Registriert: 12.04.2011, 12:30
Land: Deutschland
Postleitzahl: 54292

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 10.06.2011, 10:28

Ok danke. Ich dachte, dass ea viellicht noch wilde gibt. :)
////// Franzi

Benutzeravatar
XScars
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2361
Registriert: 31.03.2009, 11:39
Land: Deutschland
Postleitzahl: 72762
Kontaktdaten:

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von XScars » 10.06.2011, 10:33

Naja die Wildformen sind schon Guanacos und Vicunjas, das gibt es schon noch... aber das Lama selber ist eben ein gezüchtetes Haustier....

Klara
Boucle
Boucle
Beiträge: 4767
Registriert: 15.09.2006, 19:00
Land: Frankreich
Postleitzahl: 44670
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Klara » 10.06.2011, 10:57

Ich find's völlig logisch, dass Lamas, die nicht konsequent auf Wollqualität gezüchtet worden sind, unterschiedliches Fell haben. Ist bei uns doch genauso ;) Und auch bei Schafrassen, die nicht auf Wolle hin selektioniert werden, hat man sehr unterschiedliche Vliese.

Beate, wie lange war dein halbverhungerter Lamahengst nicht geschoren worden? Würde mich wundern, wenn jemand, der nicht mal füttert (sorry, aber halb verhungern lassen ist für mich Tierquälerei - genauso wie überfüttern. Bedarfsgerecht heisst das Zauberwort...), dann einen Scherer zahlt...

Ciao, Klara

Franzi-Ska
Locke
Locke
Beiträge: 98
Registriert: 12.04.2011, 12:30
Land: Deutschland
Postleitzahl: 54292

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 10.06.2011, 12:25

Ich finde es erstaunlich wie sehr die Lamahaare glänzen. Nach dem Waschen sind sie fast am glitzern, wenn man in der Sonne steht.

Was das Spinnen angeht, brauch ich noch viel Übung. Ist schon was gaaaanz anderes als Schafswolle. So lang und glatt. Das Ausziehen fällt mir noch sehr schwer. Möchte ja feines Garn spinnen um es auf meinen Strickmaschinen zu verwenden. Jetzt reicht es nur für den Grobstricker. Richtig dünn schaffe ich es nicht. Nach dem Navajozwinrnen hat es vielleicht Stärke 4. Da bockt mein Feinstricker leider. Üben üben üben!
Bin über alle Tipps dankbar!!
Bin wieder zur Handspindel übergegangen, weil die nicht so zieht wie mein Louet.


Lg von Franzi, die grad im schönen Köln ist :)
////// Franzi

Hexe66
Vlies
Vlies
Beiträge: 243
Registriert: 10.12.2010, 07:19
Land: Deutschland
Postleitzahl: 65558
Wohnort: Heistenbach

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Hexe66 » 10.06.2011, 13:27

Hallo Klara,
als ich ihn bekam stand noch nicht fest, ob er überhaupt überleben wird, noch nicht mal einen Chip konnte man ihm setzen so dünn war er! Er ist erst 1 Jahr alt und somit war das so oder so die 1. Schur für ihn, ich wollte nur nochmal unterstreichen, wie sich die Wolle bei unterernährten Lamas ändert.
Guanako und Vincunja sind die Wildlebende Form von Lama und Alpaka und müssen natürlich nicht geschoren werden.
L.G. Beate

Klara
Boucle
Boucle
Beiträge: 4767
Registriert: 15.09.2006, 19:00
Land: Frankreich
Postleitzahl: 44670
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Klara » 11.06.2011, 11:09

Hier habe ich die Erklärung für die erstaunlich lange Wolle des verhungernden Tieres: "Wenn sich das Tier offensichtlich in einer negativen Bilanz befindet und von seinem Körpergewicht leben muss, liefern die Aminosäuren des zerstörten Gewebes noch das Substrat für ein gewisses Maß des Wollwachstums. Ein hungerndes Schaf, das auf Kosten seines Körpers lebt, erzeugt dennoch Wolle, und zwar in einem größeren Ausmaß, als es der sehr niedrige Proteinbestandteil der reduzierten Ernährung gestatten würde. Bei einer positiven energetischen Bilanz dagegen ist das Wollwachstum proportional der Proteinaufnahme." (Döhner/Reumuth, Wollkunde, Paul Parey 1964, S. 329)

Auf Seite 333 steht dann "Bei Stallhaltung mit einer durch konzentriertes, eiweißreiches Futter (Kraftfutter) erzeugten, besonders guten Kondition der Schafe (Mastkondition) ist der Einfluss auf die Wollerzeugung ebenfalls nicht nur quantitativ, sondern vor allem auch qualitativ festzustellen. So werden die Wollhaare im allgemeinen gröber, und der Schurertrag steigt erheblich.

Also, wie ich mir gedacht habe: Bei besserer Eiweißversorgung (oder eigentlich "Versorgung mit für Pansenbakterien verwertbarem Stickstoff" – der Wiederkäuer ernährt sich nicht vom Gras, sondern von Bakterien) werden die Haare länger und dicker. Was beim verhungernden Tier passiert ist für die Praxis im Normalfall unwichtig – schließlich wollen wir ja Wollertrag über mehrere Jahre…

Und zu Wolle und Hitze, auf Seite 327: "Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Feststellung, dass Schafe eine fast gleiche Anpassung an die Hitze ihrer Umwelt erreichten, wie das von den Wüstentieren, den Kamelen, bekannt ist. Selbst bei starker Sonnenbestrahlung erwärmen sich nur die Spitzen der Wollhaare bis zu einer Tiefe von 15 mm. Das dichte Vlies stellt einen schattenspendenden Schutzmantel dar, so dass der durch die Wolle geschützte Körper temperiert bleibt. Wenn die Schafe geschoren werden, dringt die Hitze durch die Haut, die Tiere zeigen typische Hitzeerscheinungen und die Feuchtigkeit wird dem Körper rasch entzogen (IWS Nachrichten VII/21/58)"

(Eigentlich hatte ich ja Infos zur optimalen Lagerung von Rohwolle gesucht, aber statt dessen das hier gefunden...)

Ciao, Klara

Hexe66
Vlies
Vlies
Beiträge: 243
Registriert: 10.12.2010, 07:19
Land: Deutschland
Postleitzahl: 65558
Wohnort: Heistenbach

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Hexe66 » 11.06.2011, 13:04

Hallo Klara,
ich lager meine Wolle in Jutesäcke! Bei Raiffeisen kosten sie 2,55 Euro Stck.

L.G. Beate

Franzi-Ska
Locke
Locke
Beiträge: 98
Registriert: 12.04.2011, 12:30
Land: Deutschland
Postleitzahl: 54292

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 11.06.2011, 13:12

Danke Beate! Sowas Suche ich nämlich :)
Kenne mich nicht so aus: wie wo was ist Raifeisen? Das ist doch ne Bank, die sich auf Bauern... Ach ich lasse es besser:) ist ja peinlich mein Nichtwissen :)

Ich werd jetzt viel Eiweiß essen, dann werden meine dünnen Spaghettihaare vielleicht etwas dicker ;)

Mein Professor hat mit erzählt, er hat in Peru einen Pulli aus Vicunja gekauft und ihn noch nie getragen, weil er sündhaft teuer war. Bin ja etwas neidisch aber ich kann mir ja Au h nicht die Reise nach Peru leisten. Haben die dann auch weicheres Fell auf Grund der dürftigen Nahrung?
////// Franzi

Klara
Boucle
Boucle
Beiträge: 4767
Registriert: 15.09.2006, 19:00
Land: Frankreich
Postleitzahl: 44670
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Klara » 11.06.2011, 20:53

Raiffeisen ist einerseits die Bank (nicht nur für Bauern) und andererseits der Landhandel (Futtermittel, Arbeitsklamotten - meistens gut und günstig, Schubkarren und sonstiges Werkzeug etc.) - vermutlich alles vom Herrn gleichen Namens ins Leben gerufen, aber das darfst du dir selbst ergoogeln. Ob's die in 54292 auch gibt, oder ob die Läden in deiner Gegend anders heissen, musst du auch selber rausfinden - ich bin zu weit weg.

Hier habe ich noch keine Jutesäcke in den entsprechenden Läden gesehen (obwohl's logischerweise eigentlich was entsprechendes geben sollte - andererseits werden hier keine Kartoffeln angebaut, was wird denn sonst noch reingepackt?), ausserdem widerstrebt es mir, extra Geld auszugeben. Die Papiersäcke kommen kostenlos mit dem Kraftfutter, und das Plastik mit dem Vogelfutter...

Ciao, Klara

Antworten

Zurück zu „Faseraufbereitung“