Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 02.06.2011, 20:01

Uff, ich glaub dafür bin ich zu ungeduldig. :)
GLG,

Veronika

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von shorty » 02.06.2011, 20:14

Glaub auch nicht, dass das schadet ;-)
Bin nur meist zu ungeduldig :-)))

Bezüglich das Stapels, kann gut sein,ist mir aber bisher noch nicht explizit aufgefallen.
Weil ich noch nie Schafwolle von ein und dem selben Schaf über mehrere Jahre hatte.
Zum anderen ist das ja regionenmäßig sehr unterschiedlich mit der Witterung. Wir z.B. hier haben weder die Dürre derzeit wie anderswo und von nem kurzen Winter kann man nicht wirklich sprechen.
Ich denke trotzdem dass das eine Faccette von vielen ist.
Fütterung Lammung usw gehört auch dazu .
Es ist meiner Meinung nach schwierig einzuschätzen, was im Einzelfall für eine schlechtere Wollqualität verantwortlich ist.
Nicht jedes Schaf welches gelammt hat, schiebt schlechtere Wolle.
Das eine Mutterschaf kommt mit 3 Lämmern zurecht, das andere ist schon mit einem körperlich überfordert.
Wenn der Ernährungszustand nicht passt, das Schaf schon oft krank war und dann noch ne Lammung dazukommt , ist die Wolle klar nicht so gut.
Obige Auswahl-Punkte kommen aber im Grunde nur in Betracht, wenn man den Schafhalter und die Haltungsbedingungen persönlich kennt, was ja beileibe nicht immer der Fall ist.
Ich hatte auch schon von mir nicht persönlich bekannten Haltern sehr gute Wolle.



Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 02.06.2011, 20:56

Fiall hat geschrieben:Wer war noch mal der Scherer deines Vertrauens? *flöt*
Der Gerd, was Dir jetzt wohl nix sagt, der schert nicht hier in der Gegend.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 02.06.2011, 21:06

shorty hat geschrieben:Glaub auch nicht, dass das schadet ;-)
In Wasser sicher nicht, beim Soda bin ich da nicht so mutig.
Allerdings klappt das auch bei mir mit 5min in heißem Wasser. Hab keine Wutzschweinwolle, hihi. ;)
Bezüglich das Stapels, kann gut sein,ist mir aber bisher noch nicht explizit aufgefallen.
Weil ich noch nie Schafwolle von ein und dem selben Schaf über mehrere Jahre hatte.
Ich hab jetzt erst zum zweiten Mal. Aber es ist bei allen Vliesen so. Und es war genau bei beiden Schurterminen ein Jahr Abstand.
Die lammen alle nicht, weil nur kastrierte Böcke anwesend sind. Krank waren sie auch nicht. Wir haben's uns dann mal so erklärt.
Es ist meiner Meinung nach schwierig einzuschätzen, was im Einzelfall für eine schlechtere Wollqualität verantwortlich ist.
Oh, nicht die braven Schäfchen beleidigen: Die Qualität ist super - nur eben bisschen kürzerer Stapel.
Obige Auswahl-Punkte kommen aber im Grunde nur in Betracht, wenn man den Schafhalter und die Haltungsbedingungen persönlich kennt, was ja beileibe nicht immer der Fall ist.
Ja, klar.
Ich hatte auch schon von mir nicht persönlich bekannten Haltern sehr gute Wolle.
Ich auch. Naja, fast, ich hatte ein Gespräch mit dem Mann und er hat vom Scherer die besten Vliese zurücklegen lassen, in Plastiksäcke verpackt und ich hab sie abgeholt. War super Wolle!

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von doka » 02.06.2011, 21:17

@doka: Du hast die Wolle cht 3-4 Stunden in Spüli UND Soda? Wird die nicht rauh und brüchig vom Soda auf die Zeit?
Nö, eigentlich nicht.
Wäre allerdings auch nicht tragisch gewesen, weil das ein Versuch war, den Lehm aus den Spitzen zu kriegen.
Soda hatte ich vorher noch nie probiert. Hab das nur gemacht, weil mit normalem Spüli die Wolle nicht sauber wurde.
Ich fang eigentlich so vorsichtig wie möglich an mit dem waschen und wenns dann nicht sauber wird, dann wirds eine Gangart härter versucht.

Liebe Grüße, Dörte

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 03.06.2011, 07:11

Das mit dem Soda ist ein echt guter Tip. Hab gestern noch ne Ladung der Wolle eingeweicht. Die schwimmt jetzt in brauner Brühe... Meine Probe hat zwar über Nacht nur noch wenig Schmutz abgegeben, aber die Spitzen weisen immer noch ne gelblich bräunliche Verfärbung auf. Also lass ich sie weiter einweichen, bin nur nicht mehr so sicher, dass das noch besser wird.

Die Tage wird aber neben Proxion noch 1kg Soda geliefert. Da würd ich damit noch mal testen.

Göga quengelt schon seit gestern, ich solle die Wolle zum Waschen wegschicken. Hab zwar einige Quellen dafür hierüber entdeckt, aber wie begeistert wären die von meiner "Schweinchenwolle"? Oder sind die an schmutzverkrustete Spitzen gewohnt?
GLG,

Veronika

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Michaela » 03.06.2011, 09:20

Lass ihn quengeln... anfangs tat ich mich auch schwerer mit Rohwolle waschen, ich finde, dass man "abgebrühter" wird und für sich Arbeitsschritte findet, mit denen man leben kann. Aber erst, wenn man es eine Weile probiert hat, ob so oder so. Wenn die Spitzen übrigens noch etwas bräunlich sind, stört mich das nicht so sehr.. das sind dann die, die ich nicht vorher gezupft habe, ein bisschen zupfen wirkt da Wunder, wenn sie erstmal trocken sind (oder Kardieren) - dann fällt meist der drin noch verklebte Sand einfach raus. Ist mir jedenfalls oft so gegangen. Von daher erwarte ich von meiner weiß gewaschenen Wolle nicht, dass sie überall gleich weiß ist. Solange der Hauptteil der Wolle schön weiß ist und ich nicht fies dreckige Spitzen dabei habe, bin ich eigentlich zufrieden.
Und ansonsten: Wasch lieber erstmal in kleineren Portionen, so dass du nicht das Gefühl bekommst, dir wächst es über den Kopf ;)

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 03.06.2011, 10:40

Mir wächst nur der Göga übern Kopf, der mosert, was da an Wasser verschwendet wird. *g* Find das Waschen an sich jetzt nicht so schlimm (wenn ich nicht, wie gestern alle 30 Minuten frisches Wasser mache und frustriert feststelle, dass die Spitzen immer noch verkrustet sind).

Derzeit bin ich mir halt nicht mehr sicher, ob das in den Spitzen nicht ne dauerhafte Verfärbung sind, weil man eigentlich keinen Dreck mehr sieht. Die Spitzen sind halt nur noch hier und da wie "vergilbt". Dürfte jetzt aber nicht soooo wild sein, da weiß eh nicht meine Farbe ist und die Wolle überwiegend zum Färben gedacht ist.
GLG,

Veronika

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 03.06.2011, 12:00

Fiall hat geschrieben:Mir wächst nur der Göga übern Kopf, der mosert, was da an Wasser verschwendet wird. *g* Find das Waschen an sich jetzt nicht so schlimm (wenn ich nicht, wie gestern alle 30 Minuten frisches Wasser mache und frustriert feststelle, dass die Spitzen immer noch verkrustet sind).
Was ist seine Alternative?
Fertiggewaschene Wolle? Da wird genausoviel Wasser verbraucht, industriell wohl eher mehr. Amos schreibt da was von ner 1:200-ratio, wenn ich's richtig im Kopf habe - pro Bad.
Und wenn sie karbonisiert wird, verballert man noch viel mehr Wasser:
http://www.finkhof.de/de/Schafwolle:::9.html
Derzeit bin ich mir halt nicht mehr sicher, ob das in den Spitzen nicht ne dauerhafte Verfärbung sind, weil man eigentlich keinen Dreck mehr sieht. Die Spitzen sind halt nur noch hier und da wie "vergilbt". Dürfte jetzt aber nicht soooo wild sein, da weiß eh nicht meine Farbe ist und die Wolle überwiegend zum Färben gedacht ist.
Kann schon auch sein, dass Spitzen vergilbt sind, so bisschen Pipi und Sonne und so... ;)

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Klara » 03.06.2011, 12:59

Den Wasserverbrauch reduziert man am besten, finde ich (bei mir zählt auch jeder Tropfen - ich hasse, es, in der Frühe den Wasserhahn aufzudrehen und es kommt nichts - logischerweise passiert das VOR dem ersten Kaffee) mit
1) vorherigem Zupfen der Wolle und Wegwerfen der schlimmsten Stellen
2) ignorieren des 1:200-Verhältnisses - ich stopfe immer so viel Wolle in das 30-l-Becken wie reinpasst (ca. 500 g, glaube ich)
3) einer Wäscheschleuder - die reduziert die Spülgänge weil sie das dreckige Seifenwasser rausschleudert
4) Soda, wenn's denn sein muss - ich nehm's allerdings eher gegen Fett als gegen Lehm - mit dem habe ich allerdings auch kein Problem
5) einer etwas grosszügigen Einstellung (nass ist gewaschen, trocken ist sauber hat jemand in einem Reisen-zu-Pferd-Buch geschrieben) - notfalls kann man den gesponnenen Strang ja noch mal mit Soda waschen
Ausserdem muss man nicht mit jeder Wollportion wieder in sauberem Wasser anfangen - wenn's nur leicht hellbraun ist, verwende ich das Wasser hemmunglos noch Mal.

Ciao, Klara

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Sidhe » 03.06.2011, 14:41

Klara hat geschrieben:Ausserdem muss man nicht mit jeder Wollportion wieder in sauberem Wasser anfangen - wenn's nur leicht hellbraun ist, verwende ich das Wasser hemmunglos noch Mal.

Ciao, Klara
Mach ich auch! Unser Regenwasser ist eh nicht so super klar, sondern schon leicht gelbstichtig, das aus dem Brunnen genauso. Den letzten Klarspülgang verwende ich meistens nochmal für den ersten Einweichgang des nächsten Vlieses. Die Suppe wird eh braun, was solls...und Soda kommt auch dazu...ich seh das auch nicht so eng.
Meine "weiß" gewaschene wolle sieht auch meist nicht soooo schneeweiß aus, wie man es hier manchmal im Forum sieht. Ich hab da auch oft noch gelbe spitzen und paar Krümel drin. was solls. :rolleyes:
Mir ist nur wichtig, dass das Fett großteils raus ist, dann kann ich besser kardieren, die wolle lässt sich leichter ausziehen und zum Färben ist das auch besser.
So ein paar Krümel stören mich da ehrlich gesagt überhaupt nicht....das vertut sich schließlich beim weiteren Verarbeiten.

Generell weiche ich meine Wolle einmal mit viel Soda ein, dann mit etwas weniger und dann kommt noch ein Klarspülgang - das wars. Was bis dahin nicht raus ist, bleibt eben drin. Mich kümmert das nicht weiter.
Bis jetzt bin ich damit auch sehr gut gefahren (trotz der z.T. sehr schlechten Rohwollqualität meiner Vliese)
:gut:
"Auf leisen Sohlen wandelt die Schönheit, das wahre Glück und das echte Heldentum.
Unbemerkt kommt alles, was Dauer haben wird."

W. Raabe


Sidhe ist jetzt als ErzgebirgsWollkyre bei Etsy und Dawanda. ^^

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 03.06.2011, 15:06

Klara hat geschrieben: 2) ignorieren des 1:200-Verhältnisses - ich stopfe immer so viel Wolle in das 30-l-Becken wie reinpasst (ca. 500 g, glaube ich)
Hehe, ganz so krass bin ich nicht, ich lass der Wolle schon noch bisschen Platz, ich find's aber auch nicht nötig, so ein extremes Verhältnis zu haben. Aber industriell verarbeitete Wolle wird das Verhältnis sicher einhalten. Daher hab ich's mal angeführt.
3) einer Wäscheschleuder - die reduziert die Spülgänge weil sie das dreckige Seifenwasser rausschleudert
Wer keine Schleuder hat: Salatschleuder ist auch schon sehr viel besser als gar keine.
4) Soda, wenn's denn sein muss - ich nehm's allerdings eher gegen Fett als gegen Lehm - mit dem habe ich allerdings auch kein Problem
Ich auch gegen das Fett. Ich vermute mal, der Lehm geht damit weg, weil eben auch das Fett entfleucht, das alles so super zusammenhält.

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