Lama und Alpakawolle

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Sidhe
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Sidhe » 01.06.2011, 11:55

:eek: Wer verschenkt denn 15kg Alpaka und dann auch noch Suri??
Da hast du ja wirklich riesiges Glück gehabt!
Ich wünsch dir jedenfalls ganz viel Freude mit deinem Wollberg :lol:
Helfen kann ich dir aber leider nicht, hatte bisher weder Alpaka, noch Lama oder Suri.

Theoretisch würd ichs aber auch vorher waschen, da ich es nicht leiden kann, beim Spinnen dauernd schmutzige Finger zu haben.....bei Hundewolle gehts mir auch so, da bildet sich schnell so ein Film auf der Haut und wenn man dann zwischendrin was naschen will.... *würg*
Was Schmutzteilchen in der Wolle angeht, seh ich es allerdings nicht so eng....das vertut sich, finde ich ;)
Ist aber nur meine subjektive Einschätzung.
"Auf leisen Sohlen wandelt die Schönheit, das wahre Glück und das echte Heldentum.
Unbemerkt kommt alles, was Dauer haben wird."

W. Raabe


Sidhe ist jetzt als ErzgebirgsWollkyre bei Etsy und Dawanda. ^^

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Scilla » 01.06.2011, 14:06

Hallöchen,

Ich habe heute meine 10kg weisse Alpakawolle von der Post geholt *freuuuuuuuuuuuu.
Hab reingeschaut in das riseige Paket und einen Teil entstaubt; Vlies ausgebreitet, Nachschnitt abgesammelt und das was nicht so schön aussah und geschüttelt, da kommt schon was runter...
Staub und Sand.
Ich schreib dazu später mehr...

Da ich mich ja mich ja etwas intensiver mit Alpaka beschäftige, kann ich etwas zur Aufklärung beitragen.
Alpakas kommen ja ursprünglich aus den Anden, hoch in den Bergen 2000m und höher. Da wächst nicht mehr viel, vom Futter her sind sie genüglich. Und da dort nicht so viel wächst und alles karg ist, lieben sie es im , Sand zu "baden". Das ist hier auch so, um so karger die Wiese um so besser und wenn man ein besonders guter Alpakahalter ist, haben die noch ne Stelle wo sie richtig Sandbaden können.


Dass die Wolle vor dem Verspinnen nicht gewaschen werden muss, liegt daran, dass die relativ fettfrei ist. Ich war heute in meiner Spinnerei, wo ein Großteil der Wolle maschinell versponnen werden soll und hab meine Rohwolle vorgezeigt. Passt. Weil sie fettfrei ist, verklebt der Kardierbelag nicht und einzelne Spelzen, Heureste, Nachschnitt fällt unten aus der Kardiermaschine raus. Die wollen sie auch nicht gewaschen haben, weil sie sich so besser verarbeiten lässt und nicht so rumfliegt.

Ich hab mal angesponnen, direkt aus dem Vlies, das geht super. So richtig dünn kann ich nicht spinnen, da ich ja mein Spinnrad erst 3 Wochen habe und das Teil ist auch nicht was für ganz dünn, aber ich bin auf dem ersten Blick bin ich ganz zufrieden. Ich hab von der Unterseite des Vlieses angefangen, so ähnlich wie "Spinnen aus der Falte". Ich hab noch nichts zum kardieren, da muss es so gehen. Wenn man sie wäscht, geht ohne Kardieren die Fluffigkeit verloren, denke ich. Und die Finger kann man waschen... Es fühlt sich gut an, bisschen Fett wird wohl doch drin sein.

später mehr.

LG Biene
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Scilla » 01.06.2011, 14:08

Ich hab noch was vergessen, die kleinen Spelzen die drin sind in der Rohwolle fallen meist beim Spinnen ab oder man fusselt sie ab.

Biene
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Adsharta » 01.06.2011, 14:30

Normalerweise werden Alpakas ja alle 2 Jahre geschoren, oder liege ich da falsch? Unser Züchter schert einmal pro Jahr, da er sagt, daß den Tieren zu heiß wird. Dadurch sind leider die Haare nicht soo lang. Da ist es mir lieber sie zu kardieren. Theoretisch könnte ich sie schon direkt verspinnen, aber ich mags halt, wenn es wenigstens ein wenig Zusammenhalt hat. Außerdem kardiere ich oft noch etwas anderes dazu.
Beim Spinntreffen in Wien habe ich auch eine Spinnerin kennengelernt, die ebenfalls Alpaka bekommen hat. Die Fasern waren gleich kurz wie meine, also auch 1 jährlich geschoren.
Und ja, die süßen Tierchen wälzen sich ganz furchtbar gerne, als kein Sand bei meinem Züchter zur Hand war, haben sich auch schon mal einen Betonsack aufgerissen und den verwendet, sehr zu meinem Leidwesen. :)
lg Adsharta

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von shorty » 01.06.2011, 14:47

Nein Alpakas werden jährlich geschoren.
Der Wollschub also die Haarlänge ist unter anderem von Genetik , Fütterung und Witterung abhängig.
Also variabel ;-)
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von XScars » 01.06.2011, 14:52

Vielleicht verwechselst du das mit Lamas, die werden normalerweise alle 2 Jahre geschoren...

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von shorty » 01.06.2011, 18:40

Meines Wissens werden nur Classic Lamas mit wenig Wollschub evlt alle 2 Jahre geschoren.
Woolys schieben genausoviel Wolle wie Alpakas.
Ich glaub nicht, dass man da 2 Jahre warten kann.

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von XScars » 01.06.2011, 18:52

Ok, ich kenne nur "normale" Lamas persönlich...

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 01.06.2011, 19:35

Sooo
Habe jetzt 2 Spulen dünn gesponnen und verzwirne jetzt. Klappt gut! Die zweite Spule wurde schon viel schöner und dünner. Langsam gewöhne ich mich an die Faser. Ist schon was anderes als Jakobsschaf, was ich vorher versponnen hab!

Wenn ich fertig bin mit verzwirnen wasche ich es mal und schau, wie schmutzig es dann tatsächlich ist. Wenns gut klappt, dann spar ich mir das Waschen vorher. Spart ja auch Zeit.

Warum ich soviel geschenkt bekomme? Keine Ahnung :))
Hab mal so rumgeschaut, wo Alpakas wohnen und hab die Besitzer gefragt. 2 waren gleich ganz begeistert, weil sie die Wolle sonst wegwerfen!!!!
Wie sowas sein kann, versteh ich nicht. Wenn man Alpakas züchtet, weiß man doch von ihrer tollen Wolle.
Hab jedenfalls mein Herz an diesen Tierchen verloren. Die sehen echt witzig aus, vor allem nach dem die Haare ab sind. Der Kopf ist noch voll mit Wolle und der Körper ganz dünn..

Muss noch was los werden, damit es keine Missverständnisse gibt. Ich meinte nur Merinowolle zum Verschicken... Nicht Alpaka und Lama. Hab mich doof ausgedrückt..

Lg Franzi
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von shorty » 01.06.2011, 20:29

Mit dem Absatz von Lama und Alpakawolle hat das so seine Tücken.
Im Prinzip im großen und Ganzen nur für Handspinner interessant.
Wenn man da nicht die Verbindungen hat, findet man unter Umständen keine Abnehmer.
Auch da gibts viel mehr Wolle als meist Bedarf ist.
Nochmal zur Verdeutlichung, Du kannst hier noch keine Dinge verkaufen, ob Alpakawolle oder Merino spielt dabei keine Rolle.

Karin
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 01.06.2011, 20:58

Das hab ich auch verstanden...
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Franzi-Ska » 04.06.2011, 16:19

Aua ich hab grad Alpaka gewaschen und mir Soda auf die Hände gekippt. Brennt immer noch wie Feuer. Ist das normal?

Ein Lama ist ein schlimmes Ferkel.
Das hat komplett verdreckte Spitzen. Voll mit mini Strohteilen. Das kann ich nicht abzupfen. Bombenfest.
Ich hole gleich ne Schere! Ist das verboten? Die Haare sind sehr lang. Würde also nicht so dramatisch sein. Das hängt alles so schlimm zusammen.
Wenn ich es umdrehe sieht die Schnittkante toll aus. Ist nur der obere Zentimeter. Was tun?

Franzi
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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Michaela » 04.06.2011, 18:54

Wegen des Sodas: Kipp mal Essig hinterher, damit sich die Lauge neutralisiert! Das sollte eigentlich helfen (wenn meine rudimentären Chemiekenntnisse nicht täuschen).

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Carmen » 04.06.2011, 20:02

Franzi-Ska hat geschrieben:Ist das verboten? Die Haare sind sehr lang. Würde also nicht so dramatisch sein. Das hängt alles so schlimm zusammen.
Wenn ich es umdrehe sieht die Schnittkante toll aus. Ist nur der obere Zentimeter. Was tun?

Franzi
Huhu,

verboten ist es natürlich nicht. Das Problem könnte allerdings sein, dass du dann zwei abgeschnittene Kanten hast. Ein Tierhaar verjüngt sich ja nach oben hin. Wenn du es oben wieder abschneidest hast du zwei (mehr oder weniger) gleiche Enden. Das kann im gesponnenen Garn richtig unangenehm pieksig werden - unter anderen sind Menschenhaare deswegen so unschön zu verspinnen -> die werden ja (auch hier mehr oder weniger) regelmäßig geschnitten und weisen daher die "gleichen" Enden auf.

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Re: Lama und Alpakawolle

Beitrag von Klara » 04.06.2011, 20:39

Carmen hat geschrieben:... Das Problem könnte allerdings sein, dass du dann zwei abgeschnittene Kanten hast. Ein Tierhaar verjüngt sich ja nach oben hin. ....
Nur vor der ersten Schur im Leben des Tieres - ab dann haben nur noch neu geschobene Haare eine natürliches Spitze. Verklebte pder auch verfilzte Spitzen abzuschneiden ist also durchaus sinnvoll - wenn der verbleibende Rest noch lang genug ist.

Menschenhaare sind VIEL dicker als die meisten Schafwollen - und meistens auch glatter.

Dass Alpakas nur alle zwei Jahre geschoren werden habe ich auch schon mal gehört (vom Alpakazüchter). Andere wiederum scheren jedes Jahr. Ich könnte mir vorstellen, dass das vielleicht an der Zuchtlinie liegt (ich bin sicher, dass Profis die Tiere heute auf maximals Haarwachstum selektionieren) und vielleicht auch an der Fütterung (wäre logisch, wenn auch bei Alpakas besseres Futter längeres Haar ergäbe). Die deutschen Tierschutzbestimmungen sind dann noch ein anderes Problem - Schafe muss man ja einmal im Jahr scheren.

Ciao, Klara

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