Wie verspinnt man reine Seide?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Uschi46
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Uschi46 » 28.03.2011, 20:41

Ich hab ja bis jetzt hauptsächlich Merino oder Bfl-Wolle versponnen.
Heute war ich bei Simone und dort hab ich mal Maulbeerseide probiert mit der Spindel zu spinnen.Muß dazu sagen,daß meine Spindel eine Minispindel und ein Leichtgewicht ist.War ganz überrascht wie gut es geklappt hat.Hab zuerst probiert so zusammengeklappt über den Finger zu spinnen und aus der Spitze.Es ging beides richtig gut.Hab mir gleich welche bestellt :D
Gruß Uschi

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von ehemaliger User » 29.03.2011, 12:00

HA! Es hat geklappt! *freu*

Ich habe gestern abend alle Tips von euch miteinander angewandt, und es kam ein Faden dabei raus. Ich glaube, das mit dem "Zug soweit vermindern dass man den Faden schon fast 'reinschieben' muss, hat es ausgemacht. Wenn der Zug sonst bei versch. Wollen zwischen (sagen wir mal) einem fiktiven Wert von 1-10 liegt, dann war er bei mir gestern wohl bei 0.1. ;) Aber das hat gut funktioniert.

Ich glaube, auch die Erwartung, dass man wie bei Wolle "weit ausziehen und loslassen" kann, hat dazu geführt dass nix mehr funktioniert hat. Jetzt mache ich lauter gaaaanz kleine Auszüge während ich recht viel trete (auf meinem Trimm-Spinnrad *lol* - hat schonmal jemand versucht, ein Spinnrad an ein Trimmrad anzuschließen? Da könnte dann Mann drauf radeln während frau die Wolle für seinen nächsten Schal spinnt... *lach*Da könnte er dann wahrhaftig sagen, er hätte ihn sich im Schweiße seines Angesichts erarbeitet :) ) Auch das Spiel der Hände ist viel hektischer als bei Wolle... ich kriege zwar in der gleichen Zeit die gleiche Länge Faden hin, aber anstatt einmal ausziehn und loslassen muss ich 5 mal kleine Ausziehbewegungen machen... Aber es funktioniert! Noch sind es schwangere Regenwürmer... beziehungsweise, was heißt da 'schwanger'? Ich finde eher, meine Fäden sind Magermodels, mit Kleidergröße 30, mal 34, mal 32... oder so. :)
Also sie sind ZIEMLICH dünn, aber die sind REISSFEST!!! Daher ist meine Illusion schon ein bisschen dahin, dass ich Seide verstricken könnte... ich glaube selbst wenn ich den Faden 6-fach zwirne, ist er immer noch zu dünn für Nadelstärke 1... ?( Aber wer macht einen 6-fach Zwirn? Höchstens Navajo-zwirnen und dann ein Knäuel wickeln und dann den Faden von außen und den von der Mitte Cablee-Zwirnen... dann wäre er auch 6-fach...

Ich habe aber schon eine andere Idee für einen kleinen Teil der Seide, ich werde sie einem Freund zum Geburtstag schenken, der Mittelalter-Gewandung mit der Hand näht... für den ist handgesponnene Nähseide bestimmt DER Hit *hehe* Im Augenblick spinne ich ja schwarz, habe aber noch weiße Maulbeerseide und goldene Tussah, da mach ich alle drei Farben, wickle sie auf je ein kleines Holz-Stückchen und der freut sich wie ein Schnitzel. :-)

Ich hab gestern die halbe Nacht nach meiner Kamera gesucht, weil ich gern ein Foto vom Resultat einstellen wollte, hab sie aber nicht gefunden... vielleicht finde ich sie heute *hoff*

Wie verzwirnt ihr Seide? Kann ich da Navajo-Zwirnen auch für Nähfäden? oder lieber nicht? Hubbelt das evtl da wo der Übergang ist, wenn man den Faden durch den Stoff zieht?
Oder, hat schon mal jmd von euch was aus reiner Seide verstrickt/verhäkelt? Ich denke, die schwarze könnte man auch für Blackwork-Stickereien verwenden... aber ich sticke nicht so wirklich gern...
Oder hat jemand andere Ideen, wofür man reine Seide-Fäden verwenden könnte? Brettchenweben? Weben mit einem 1000:1 Kamm?

Liebes Grüßle
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von ehemaliger User » 29.03.2011, 12:02

Ach ja: Ich hab weiter vorn raus gesponnen. Seitlich hatte ich irgendwie Hemmungen, den Wuschel mit der linken Hand festzuhalten, ich hatte das Gefühl, es fällt alles auseinander.. aber vorn raus ging, wie gesagt. :)
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Richi » 29.03.2011, 13:37

Für Nähseide würde ich nicht grad navajo- zwirnen, selbst wenn das supergleichmäßig und mit sehr viel Drall gesponnen ist.
Aber beim nähen wird der Faden ja immer und immer wieder durch den Stoff gezogen, was den Faden schon sehr beansprucht und nichts ist frustrierender, als wenn beim nähen ständig der Faden aufschubbert und/ oder reißt.
Da ist dann zwischen "freuen wie ein Schnitzel" und "ich klopps in die Tonne" nicht viel Naht dazwischen.

Ich spinne (auf der Handspindel) grad eine ein wenig "dickere" Seide, die ich vierfach zwirnen und mit NS 2 zu einem Top verarbeiten werde. Probeläppchen habe ich schon gestrickt, es wird gut aussehen und so ungefähr T- Shirt Dicke haben.

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von ehemaliger User » 30.03.2011, 00:24

Habe meine Camera nun doch gefunden (Freund hat sie "aufgeräumt" :rolleyes: ) und gleich ein paar Bilder geschossen.

Hier die Seide, wieviel ich 'schon' gesponnen hab - gestern abend und heut nachmittag.

Bild


*freu* jetzt werde ich wohl auf zwei anderen Spulen je nochmal soviel spinnen, und dann zusammenzwirnen *puh* aber ich glaube, langsam hab ich den Dreh' raus... :)
So, nun geh ich mal zu meinem "fertigen Werken"-Fred und werde dort auch mal ein paar Photos abladen.

Gute Nacht!
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Fiall » 30.03.2011, 08:08

Guten Morgen,

freut mich das es mit dem "Reinschieben" jetzt klappt. :) Das hektische Ausziehen legt sich nach einer Weile auch. Ich merk da mittlerweile keinen Unterschied mehr zu Wolle, lasse den Drall sogar teilweise ins Faserdreieck laufen und ziehe mit der Faserhand nach hinten weg. Das geht imo auch gut bei Seide (solange nicht zuuu viel Drall ins Faserdreieck gelangt).

Dein Faden schaut auch schon richtig gut aus!

Verzwirnt würde ich es wahrscheinlich durchaus noch zu stricken versuchen. Ich hab selten was anderes als Lacestärke auf den Nadeln. :)

Fürs Nähgarn solltest du drauf achten, dass der Faden auch wirklich gleichmäßig Drall hat. Wenns beim Nähen auseinanderflutscht ist die Freude auch schnell dahin.

Ich spinne die Seide hauptsächlich zum Weben. Mit 1000: 1 kommst du da durchaus hin. Die Kämme werden aber auf 10cm gemessen. Also nimmt man nen 100:10. Bei wirklich hauchfeiner Seide darf es auch gern 200:10 sein, wenn ich mich recht an die Interweave-Tabelle erinnere. Mein erstes Webprojekt mit Seide steht jedenfalls noch aus. Ich hab noch kistenweise Kaufwolle, die in Stoff verwandelt werden wollen.
GLG,

Veronika

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von ehemaliger User » 31.03.2011, 09:07

@Fiall: Ich trau mich kaum zu fragen: heißt das dann, du hast 100 (!) Fäden auf 10 cm? Oh mann... und das fädelst du alles selber? Ich schätze, du nimmst wahrscheinlich gezwirnte für die Kette und ungezwirnte für den Schuss? Vor der Seide hab ich jetzt ziemlichen Respekt ;)
Machst du das mit einem extra Gatterkamm oder nimmst du so einen leeren Rahmen mit Litzen? Habe letzteres noch nicht ausprobiert, aber ich überlege mir das gerade, ich will mir ja nicht x verschiedene Gatterkämme für jede Stärke kaufen...

für das Nähgarn hab ich mir überlegt, ich lass vor dem Verzwirnen jeden Faden nochmal einzeln durchlaufen, damit er noch ein bisschen mehr Drall bekommt, nicht dass er dann auseinanderfällt beim nähen.. beim Verzwirnen wird ja eh wieder 'gegengedreht' und wieder Drall weggenommen, das hab ich nicht bedacht...

Mittlerweile ziehe ich schon etwas weiter aus, so etwa 8 cm..ich zwirble immer leicht mit den Fingern, dann geht ein Mini-Drall nach hinten ins Faserdreieck, und dann gehe ich mit den Fingern am Drall entlang nach hinten und ziehe etwa da, kurz bevor der Drall aufhört. das funktioniert einigermaßen gleichmäßig..
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Fiall » 31.03.2011, 10:10

Mein Maximum war bisher glaub ich 80 Fäden auf 10cm. :) War dann aber auch nur 15cm breit. Die Seide ruht noch, da ich erst die dickere Kaufwolle wegweben will. Da bin ich dann mit 30/10 bedient. Aber feine Stöffchen stecken mir schon in der Nase. Und jap, das muss ich dann alles selber fädeln. Göga würd mir den Vogel zeigen. Der grast höchstens das Endergebnis ab. Dafür schimpft er nicht, weil ein Webstuhl mitten im Wohnzimmer steht. ;-)

Ich tendiere tatsächlich zu Zwirn in der Kette, obwohl Seide ja eigentlich sehr reißfest ist. Von daher grübel ich durchaus nen dralligen Single zu nutzen.

Ich hab meinen Kircher zum Webstuhl umgebaut. Da nimmt man statt Gatterkämmen Webblätter und hat Litzen an Schäften. Aber auch Webblätter braucht man mehr als eins. Ich hab derzeit 4. Bei Künzl bekommt man die teilweise gebraucht und das ist dann recht günstig.

Wenn du das Nähgarn verzwirnst bekommt es aber auch durch die Zwirnung Halt. Ein Single rutscht leichter auseinander. Du solltest auch bedenken, dass das "Nähgarn" dann schon etwas dicker wird, da es beim Zwirnen doch noch ein Stück aufflufft. Würde ich dann eher mal Richtung Stickgarn vermuten.

Aber schön zu hören, dass du der Seide immer mehr Herr wirst! Ist gar nicht so wild, wenn man den Dreh mal raus hat, gell? :)
GLG,

Veronika

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von ehemaliger User » 31.03.2011, 11:54

Ich habe auch einen Kircher Webrahmen! (mit Untergestell) Die Welt ist schon klein. :)
Hab ihn vor etwa nem Jahr gebraucht auf Ebay gekauft, er hat 80cm Breite, und hatte 3 Gatterkämme dabei.. habe erst einmal gewebt (Schal) weil ich immer Angst hab es wird nichts (Schal wurde... naja... ziemlich.... erst wurde er immer schmaler, dann wieder breiter weil ich dann das mit dem "Schuß schräg einlegen", und die Ränder alle ziemlich knubbelig ;( ich wollte ihn verschenken, aber ich weiß nicht recht... ich hab überlegt ob ich die Knubbel mit einem Häkel-Rand überdecken könnte..
Ansonsten hab ich bisher nur Brettchen-gewebt..

Jedenfalls, wow, du hast deinen zum Webstuhl umgebaut! Hast du dazu einfach unten Tritte mit Scharnieren drangemacht und Schnüre zu den Kämmen/Webblättern, und diese an einem Querbalken aufgehängt? *vorstell*
Wenn ich eine Leinwandbindung machen will, braucht man doch nur ein Webblatt, oder? Vier braucht man dann für Köper oder so?

LG
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Fiall » 31.03.2011, 12:51

Mein erster Schal hatte überall Schlaufen an den Rändern, weil ich viel zu locker gewebt hatte. Es geht also auch das andre Extrem. *g* Aber nur Mut, mit Übung wird es besser. :)

Die Webstuhlerweiterung gibt es bei Kircher für 250 Euro zu kaufen. Ich hab meins über den Flinkhand-Shop bezogen. Aber: Es ist wirklich nur ne Notlösung und sobald ich was "Richtiges" habe, wird das Teil wahrscheinlich in die Strafecke wandern. Die Tritte sind auf einem Metallstab gelagert, der wiederum in zwei Holzklötzen ruht, die am hinteren Teil des Untergestells mit Flügelschrauben befestigt werden. Die Lade musste ich umsetzen. Kam bei meinem Modell viel zu hoch. Da hat sich im Laufe der Zeit wohl was geändert. Die Schäfte mit den Litzen werden seitlich auf Federn gelagert. Ist also ein Federzugsystem. Alles recht wacklig. Die Schrauben lockern sich immer und müssen nachgezogen werden. Mir sind schon ein paar mal die Tritte abgefallen oder ich durfte die unteren Schrauben von den Litzenschäften suchen gehn...

Da das Teil im Grunde nicht sehr tief ist, kommt der letzte Tritt auch recht hoch und man stößt mit dem Knie unter den Warenbaum.

Aber es webt sich schneller, als mit dem Gatterkamm und ich kann mustern, da 4 Schäfte und Tritte.

Webblätter brauchst du beim Webstuhl immer nur eins. Die Schäfte sind es, über die gemustert wird. Die Litzen darauf ersetzen die Löcher und Schlitze im Gatterkamm. Das Blatt dient nur als Abstandshalter und zum Anschlagen, sollte aber halt nach der Feinheit des Garns gewählt werden. Für eine Leinwandbindung bräuchtest du am Webstuhl zwei Schäfte und Tritte.
GLG,

Veronika

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von anjulele » 01.04.2011, 21:04

Das ist wohl ein typisches Problem: Wer brettchenwebt zieht den Schußfaden zu fest beim Weben und andersherum wird´s ner Weberin schnell beim Brettchenweben zu locker.

"Tücken der Technik" ;)

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Aodhan » 02.04.2011, 18:13

Gibt´s übrigens Meinungen dazu, reine Seide zu verstricken? Leiert die sehr?
"If more of us valued food and cheer and song above hoarded gold, it would be a merrier world." - J.R.R.Tolkien

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Fiall » 02.04.2011, 18:43

Ich hab sie bisher nur im Gemisch mit Alpaka verstrickt und das um dem Alpaka Halt zu geben. Im Gegensatz zu Alpaka ist Seide doch überhaupt nicht elastisch. Zumindest erscheint die Faser mir nicht so. Von daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen das ein Strickstück aus reiner Seide leiern sollte.

Ich will die Seide erst mal zum Weben nutzen und kann von daher keine Testergebnisse vorweisen. :(
GLG,

Veronika

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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von ehemaliger User » 03.04.2011, 07:38

@ Fiall: Also das mit den Webblättern und Litzen musste ich jetzt erst mal verdauen... Ich habe das Webblatt für die Leinwandbindung benutzt! Also, das Webblatt hoch, Schuss durch, Webblatt runter, Schuss durch, usw.
Ich hab da auch nicht damit angeschlagen, das hab ich mit dem Schiffchen gemacht (so eine art längliches Brett, wo der Faden aufgewickelt ist; ich hab kein richtiges Schiffchen.

Hätt ich mal lieber mit dem Blatt angeschlagen, wär es wahrscheinlich nicht so schmal geworden... :)

@anjulele: Ja aber beim Brettchenweben soll der Schuss ja auch nicht sichtbar sein, (außer am Rand) weil die Kette das Muster macht... obwohl bei zu fest angezogenem Schuss wird das Muster schon sehr dünn gequetscht...
Hmmm... Den Schuss sieht man eigentlich nur bei Lochmustern, und bei broschierungen einen von zwei 'Schüssen* *g*
Das habe ich aber auch noch nicht ausprobiert, bisher nur 'normale' Muster... *Ausprobierenwill* *notier*
Was man noch alles ausprobieren muss!
Das Leben ist einfach zuuu kurz! ;-)
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Re: Wie verspinnt man reine Seide?

Beitrag von Fiall » 03.04.2011, 08:17

Hm, jetzt hast du mich ins Grübeln versetzt. Bist du sicher, dass du ein Webblatt verwendet hast und keinen Gatterkamm? Webblätter haben nur Schlitze, sehen im Grunde wie ein großer Kamm aus, nur dass sie oben und unten geschlossen sind. Ich rätsele grade, wie man nur mit einem Webblatt, so ganz ohne Litzen eine Bindung hinbekommen soll, denn wenn die Kette da durch ist und man das Blatt hoch oder runter setzt, gehen auch sämtliche Kettfäden in diese Richtung, sofern sie nicht durch Litzen gehindert würden.

Diese länglichen Teile hab ich auch bei meinem Webrahmen dabei gehabt und man nennt die auch Schiffchen. Ich wirbel das immer noch gern durcheinander. Die Teile, die Spulen im Innern haben, nennt man Schützen.

Anschlagen mit dem Gatterkamm oder Webblatt dürfte aber sicher sauberer werden. Das schmaler werden des Webstücks liegt aber daran, dass zu wenig Faden eingelegt wurde. Dem kann man auch mit Breithaltern abhelfen. Ich hab mir so ein Teil gekauft und war ziemlich enttäuscht von der Technik, da das ebenfalls ein Brett ist, dass in die Kette eingeklemmt wird und laufend versetzt werden muss. Da ich schon viel von selbstgebastelten Breithaltern gehört gelesen hab, die über Gewichte und Federn an der Seite des Webstücks den äußersten Faden am Platz halten, hatte ich mir irgendwie was entsprechendes erwartet. Langsam hab ich den Dreh aber raus und die Webkanten werden immer gleichmäßiger.

Meine Seide hab ich gestern mal von der Spule geholt. 984m auf 100g. *freu*
GLG,

Veronika

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