Spinnrad für Mittelaltermarkt

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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thaqs
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Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von thaqs » 25.02.2011, 10:16

Hallo,

ich möchte/soll/darf demnächst auf einem mittelalterlichen Heerlager mit Markt spinnen.

Nun habe ich ja nur ein modernes Rad. mein Tom. auch noch mit grünem Antriebsriemen

Frage: geht sowas? mein Gefühl sagt eher nein.

Ein Traditional hab ich schon mal gesponnen das hat mir auch gut gefallen. Hat jemand von
euch eine Idee (bitte einigermassen bezahlbar).

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shorty
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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von shorty » 25.02.2011, 10:28

Spindel ? ;-)
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von Samaha » 25.02.2011, 10:35

Hallo,

abhängig von der Zeit der Darstellung waren Spinnräder noch nicht in Gebrauch/nicht erfunden, so dass eigentlich nur die Handspindel (Fallspindel, gelagerte Spindel, weniger Kopfspindeln) in Frage kommt.

Spinnräder kamen erst mit der Renaissance in Gebrauch und waren dann noch so teuer, dass "Otto-Normal-Frau" sich diese nicht leisten konnte.

Auch wäre die Logistik des Spinnradtransportes in einem Heerlager kaum machbar gewesen: Mobilität, wenig Gepäck, kein fester Wohnsitz, eher niedriger als gehobener Lebensstandard; ergo wieder Handspindel.
Sabine
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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von thaqs » 25.02.2011, 10:54

Ich kann nicht mit der Spindel umgehen.

Auf jeden Fall Spinnrad.

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von tabata » 25.02.2011, 11:01

Wenn es unbeding Rad sein muss, dann würde ich ein kleines Flachsrad nehmen und dann eines, was etwas "speckig" aussieht...also Rohholz, nicht gelackt und gut abgegriffen....dann sollte die "Zeitverschiebung" dem Ottonormal-Bürger nicht weiter auffallen...


Solche Räder gibt es bei Ibäh ja genug...

Mich hat jedenfalls mit meinem kleinen Klapperrad noch nie jemand vom Markt geschubst, und die ganz authentischen rümpfen eh die Nase :D
Zuletzt geändert von tabata am 25.02.2011, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von Aodhan » 25.02.2011, 11:32

Ansonsten - mal ein bisschen mit der Spindel üben? Braucht ja für´n Heerlager nicht gleich ein superfeiner Faden zu sein, den du da produzierst! Ich hab schon Filme über historische Märkte gesehen, da "spannen" Frauen in toll aussehendem Wicki-Ambiente kitzblauen Kammzug, der auf der Spindel zur wenig dünner war als der Faservorrat unterm Arm :rolleyes: ...
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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von simone40 » 25.02.2011, 11:42

das spinnen mit der Spindel ist nicht schwer ;) ,wann ist denn der Markt ?
lg simone

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von thaqs » 25.02.2011, 12:22

Der Markt ist Ostern. Und ich hab dort auch einen Stand und verkaufe Wolliges.
Hat sich gestern erst ergeben.

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von simone40 » 25.02.2011, 12:23

na ,bist dahin kannst Du handspindeln ;)
lg simone

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von Klara » 25.02.2011, 12:59

Ab dem 13. Jh. gab's zwar vermutlich Spindelräder, aber wegen der Transportprobleme ziemlich sicher nicht im Heerlager. Ausserdem ist das Spinnen damit nicht einfacher zu lernen als mit der Spindel.

Ich würde die Spindel selber basteln, gleich mehr davon, und zum Verkauf anbieten - am besten gleich mit Wolle und Anleitung. Neben Handwärmern ist mein Spinn-Lern-Set (Fuss-Spindel, 13-seitige, selbstgeschriebene und -gedruckte Anleitung auf französisch oder englisch, 100 g kardierte Wolle für 15 Euro) mein absoluter Bestseller.

Ciao, Klara

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von thaqs » 25.02.2011, 13:06

Aber ich kanns nicht. :O Ich hab ein Problem mit den Armen (vor allem neurologisch bedingt) und deshalb ist es für mich am Spinnrad deutlich einfacher. Ich könnte eine Handspindel keine 10 Minuten halten. Das kann ich vergessen.
Aber am Spinnrad geht´s.

Klara
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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von Klara » 25.02.2011, 13:38

Das ist natürlich ein anderes Problem - aber Probleme sind dazu da, gelöst zu werden.

Was genau kannst du nicht? Die Spindel mit erhobenen Armen schwebend vor dir halten? Es gibt nämlich auch noch die Technik, die Spindel in der Hand zu behalten und mit der rechten Hand ständig zu drehen. Ausziehen tut entweder die rechte Hand vom Faservorrat weg, oder die linke zieht den Faservorrat von der Spindel weg (ich hab's noch nie in Aktion gesehen, nur davon gehört - hier in der Region sind die Spindeln alle ohne Wirtel - und gelesen). Wenn du das kannst, wär's die billigste Lösung.

Oder doch Spindelrad (wenn du eines finden/bauen kannst), das aber wiederum ziemlich anstrengend für die Arme ist.

Oder, wie Tabata gesagt hat, ein "altes" Flügelrad.

Oder, wenn dir dein Tom nicht zu schade ist, du nimmst es und erklärst auf Nachfrage (wenn überhaupt jemand auf die Idee kommt, dass da was nicht stimmt), dass es historisch zwar völlig unkorrekt ist, du aber eben nicht anders kannst, Punkt.

Ich würd' auch nicht halbblind und einbeinig über einen Markt humpeln, nur weil Brille und Beinprothese anachronistisch sind.

Ciao, Klara

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von thaqs » 25.02.2011, 13:46

Klara hat geschrieben: Ich würd' auch nicht halbblind und einbeinig über einen Markt humpeln, nur weil Brille und Beinprothese anachronistisch sind.

Ciao, Klara
:totlach: :totlach: danke. Nein mein Tom ist mir nicht zu schade. "Richard" reist sonst überall mithin.
und das mit der Brille :)) löse ich tatsächlich mit Kontaktlinsen.
Mir soll es ja auch noch Freude machen und spinnen mir Richard macht Freude. Spindel macht keine Freude, sondern nur Schmerzen.

Und es ist auch kein "hartliner" Mittelaltermarkt. Vielleicht mach ich mir auch nur zu viele Gedanken.

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von Raven » 25.02.2011, 16:16

Setz dich mit dem rad dahin und gut ist. ich bin der meinung, mann kann auch alles zu eng sehen.... ;-)
Es wird immer hardcoreler geben. die meisten sind nciht so

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Re: Spinnrad für Mittelaltermarkt

Beitrag von Bakerqueen » 25.02.2011, 16:19

Sollte sich einer bei dir beschweren, dass du nicht historisch korrekt wärest, kannst du ihn ja fragen, wo denn sein Pferd wäre, mit dem er angereist ist...
lg, Silvia
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