Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Hallihallo *in die runde wink*

Beitrag von Nordpolarbaer » 14.12.2010, 21:29

Viel Erfolg bei der Fasersuche. Bin mal neugierig, wie Du mit Pflanzenfasern zurechtkommst.
Leinen würde mich nämlich auch interessieren.
LG

Astrid


Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe

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Re: Hallihallo *in die runde wink*

Beitrag von Heidespinnerin » 15.12.2010, 04:15

Viel Spaß auf der Suche nach deinen Fasern, probieren geht über studieren sagt man doch, hab ne schöne Zeit.
Liebe Grüße aus der Dübener Heide
Heidespinnerin Elke

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Re: Hallihallo *in die runde wink*

Beitrag von schafgarbe » 15.12.2010, 13:02

Ich habe letzten Sommer folgende Pflanzenfasern im Vergleich getestet: Bambus, Ramie, Leinen, Hanf, Baumwolle, alles Kammzüge von Wollknoll. Baumwolle ist schwieriger gleichmäßig zu spinnen, weil kurzfaserig, damit würde ich nicht anfangen. Bambus fand ich vom Gefühl her nicht so angenehm.
Vom Resultat waren Ramie und Bambus ähnlich, glatter, glänzender Faden. Gleichfalls sind sich Hanf und Leinen relativ ähnlich, Leinen vielleicht etwas edler. Leinen soll mit dem Waschen immer weicher werden.
Ich denke, Baumwolle, Hanf und Leinen sind eher naturbelassen, bei den anderen ist mehr Chemie im Spiel, um die Fasern zu erzeugen.
:P
Viel Spaß mit den Pflanzenfasern.

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Greifenritter » 17.12.2010, 13:28

Ich habe mich ja schon recht viel mit Fasern beschäftigt und kann daher einige Infos zusammentragen:

zum Thema Tierhaare:
Es gibt streng genommen mehrere Arten: Haare die einfach beim Fellwechsel abgestoßen werden, solche die gezupft werden und solche die geschoren werden. Schweren tut man Tiere die keinen natürlichen Fellwechsel haben wie z.B. die meisten Schafsrassen. Gezupfte Wolle ist besser, da die Haare kompklett sind und keine Schnittkante haben, aber nur bei Tieren Sinnvoll bei denen sich während der Zeit des Zupfens (Fellwechsel) die Haare so weit lockern, daß sie ohne schmerzen für das Tier abgesammelt werden können (div. Schafrassen, Angorakaninchen, ...). bei den Tieren die die Haare im Fellwechsel sebst verlieren (einige Wildschafrassen, Hunde, Katzen, ...) ist es meist recht mühsam die Haare einzusammeln, da hilft oft bürsten um sie gleichzeitig in größeren Mengen aus dem neuen Fell zu ziehen. Haustiere lieben das meist. Zumindest mein Pferd, der Hund und die Katzen tun das, genau wie die Haarschafe einer Bekannten, die sich dann neben die Pferde stellen und erwarten mit gestriegelt zu werden (wehe wenn nicht, dann werden die richtig lästig).
Natürlich gibt es auch Haare von Wildtieren, aber das halte ich für bedenklicher als Haare von domestizierten Tieren, denn einfach nur Sammeln ist fast unmöglich, da die Haare zu weit verstreut werden und ein bürsten ist für ein nicht zahmes Wildtier übler Streß. Die Haare von Wildtieren wie Bison oder Wisent, Moschusochse und Guanaco sind daher meist auch nicht von freilebenden Tieren sondern von deren domestizierten Artgenossen aus Zoos, Arche-Höfen oder von Farmen.
Das Problem an Haaren (im gegensatz zu Wolle) ist, daß sie meistens kurz und fein sind und meist nicht wie die Schafwolle gecrimpt. Das macht diese Harre für Anfänger eher ungeeignet, viele sind sogar nur in bestimmten Auszugstechniken sauber verspinnbar.

Wesentlich problematischer sind andere Tierische Fasern.
Seiden werden aus den Kokons von Schmetterlingen (div. Spinnern) gewonnen. Wobei es da tatsächlich Unterschiede gibt. Die auf Seidenplantagen gezogene Zuchtseide ist in der Regel mit der Abtötung der Puppen verbunden. Die meisten Seidenplantagen arbeiten mit Maulbeerspinnern, weil deren Seide durch die bevorzugte Nahrung recht hell und daher toll zu färben ist, aber es gibt vereinzelt auch andere Seidenplantagen. Nur durch das Abtöten ist Haspelseide möglich, da die Puppen beim Schlüpfen den Kokon durchbrechen und den Endlosfaden dabei zerreissen würden. Schlüpft der Falter ist max. Schappeseide möglich. Ein Teil der Schappeseide von "Wildspinnern" stammt trotzdem von Plantagen, die nur eben anders arbeiten, ein anderer Teil wird wirklich in der Natur gesammelt. Die Herkunft ist aber nur sehr schwer nachvollziehbar. Andere tierische Fasern wie Muschelseide sind auch nur zu gewinnen wenn man das Tier tötet bzw. das Tier verendet bei der "Ernte" sonst auch (z.B. wenn der Muschel die lebensnötigen Ankerfäden genommen werden).
Zu Seide bleibt auch noch zu sagen, daß man Haspelseide nicht verspinnt sondern nur facht. Schappe und Bourette kann man verspinnen, letztere ist kurz und knubbelig und daher sehr schwer zu spinnen. Schappe dagegen spinnt sich besser ist aber sehr rutschig und muß recht dünn ausgesponnen werden um Halt zu bekommen ohne ein Drahtseil zu werden, das überfordert Anfänger fast immer.

Pflanzenfasern lassen sich auch unterteilen:
Bastfasern aus Pflanzenstängeln sind meist relativ lang und etwas "störrisch" (Ramie, Flachs/ Leinen, Hand, Nessel). Man kann die Lösung der Fasern von den Pflanzenleimen natürlich durch Verrottung herbeiführen oder auf chemischem Wege erreichen. Auch hier ist die Unterscheidung schwierig wie die angebotene Faser behandelt wurde.
Blattfasern werden aus fasrigen Blättern gewonnen, ansonsten gilf für sie eigentlich das selbe wie für die Bastfasern. Auch die Blattfasern sind meist eher starr und widerspenstig, in der Regel aber kürzer als Bastfasern (Sisal, Abaka, ...)
Fruchtfasern und Samenfasern können hart und starr (z.B. Kokos) oder weich und fein (Baumwolle) sein, das ist unterschiedlich. Die Gewinnung erfolgt in der Regel nicht auf chemischem Wege, aber teils wird Chemie zur Befreiung der Fasern von Verunreinigungen eingesetzt.
Bast-, Blatt und harte Fruchtfasern sind für Anfänger schwierig zu verarbeiten, da sie recht widerspenstig sind, das Ausziehen teils schwierig machen und entweder unregelmäßig sind oder glatt und rutschig. Gecrimpt sind die Pflanzenfasern eigentlich nie. Auch nicht die feinen weichen Samenfasern. Die rutschen sehr und sind besser im langen Auszug zu verarbeiten, daher für Anfänger auch nicht gerade ideal.

Kunstfasern sind zu unterscheiden in Synthetische Fasern (Plastik in Faserform z.B. Polyacryl, Polyester, ...) oder Regeneraten (Pflanzenstoffe in Breiform gebracht und dann zu Fasern verarbeitet, z.B. Sojaseide, Bambus, Viskose,...). bei beiden varieren die Eigenschaften stark, denn Faserlänge, Faserdurchmesser und Crimp lassen sich ja bei der Herstellung unterschiedlich wählen. Zumeist sind synthetische Fasern aber der Wolle (Strickmode aus Polyacryl, ...) und Regenerate der Seide nachempfunden. Ob die Kunstfaser sich von einem Anfänger sauber verspinnen läßt hängt davon ab wie lang, dick, weich und kraus die Fasern sind.

Was also nun für den Anfänger?
Eine Faser mittlerer Stapellänge, mit merklicher aber nicht zu starker Krause, weich (also nicht starr und widerspenstig) aber nicht zu fein.

Das wären die typischen Landschafwollen, evtl. eine Kunststoffnachbildung davon. Seidiges ist zu glatt (und oft auch zu lang), Bastfasern zu störrisch (teilweise auch zu lang), Fruchtfasern zu glatt und zu kurz. Im Klartext: Außer Synthetik daß der Wolle nachempfunden ist sind sie alle nicht besonders gut geeignet.

Wenn du talentiert bist schaffst Du es trotzdem auch mit Bastfasern (gute Qualität im Kardenband kaufen, kein Langflachs, keine Billigware mit Schäbe-Resten), mit hochwertigen, langen Samenfasern (z.B. Pima-Baumwolle) oder mit Schappeseide bzw. den dieser nachempfundenen Regeneraten. Wird allerdings deutlich schwieriger damit die ersten Versuche zu machen als mit Schafwolle.

CU
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Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Sanja » 17.12.2010, 13:35

Wow, Danny, Du bist echt ein wandelndes Lexikon. Großartig! :gut:
Sanja bei Ravelry: http://www.ravelry.com/projects/SingingSanja

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Fiall » 17.12.2010, 14:05

Ich hab vor ner Weile mit Leinen angefangen und finde es durchaus gewöhnungsbedürftig. Seide geht mir leichter von der Hand, Bambus ebenfalls. Letzteres mag ich nicht mehr, da man keine Möglichkeit hat vorab zu erfahren, ob es sich um (in meinen Augen minderwertige) Regeneratfaser handelt.
GLG,

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von thomas_f » 17.12.2010, 16:09

Lass dich aber nicht entmutigen. Lernen musst du auf jeden Fall, und das Schlüsselwort hier ist wahrscheinlich "gewöhnungsbedürftig". Ich könnte mir vorstellen, dass jemand, der mit einer "exotischen" Faser wie bspw. Leinen das Spinnen von Grund auf lernt, sich beim ersten Versuch, "einfache" Schafswolle zu verspinnen, ziemlich schwertun würde.

Viel Spaß dabei -- Thomas

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Fiall » 17.12.2010, 16:26

Entmutigen lass ich mich sicher nicht. Hab hier 5kg Leinen liegen, die versponnen werden wollen. 200-300g sind bisher fertig. Meine Spaßfaser wird das nicht und leider hab ich keine Ahnung, wie ich das glaub ich "blaues Gold" genannte französische Leinen in die Finger bekomme. Das muss das edelste auf der ganzen Welt sein. Da wär ich schon scharf drauf. Göga hat schon nen Urlaub in der Region vorgeschlagen. *g* Leider würden mich da wohl meine Französischkenntnisse umbringen.

Zurück zum Thema: Wenn ich mit Leinen hätte anfangen müssen, hätte ich mir das Spinnen wahrscheinlich vergällt. Von daher würde ich persönlich es nicht als Anfängerfaser empfehlen. :)
GLG,

Veronika

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Lilith » 17.12.2010, 17:41

Ich wohne in einer Gegend, in der früher traditionell hauptsächlich Flachs/Leinen versponnen wurde. Praktisch allr Spinnräder hier sind typische Flachsräder mit kleinem Einzugsloch und schneller Übersetzung. Klar kann man, wenn man's kann, da auch Wolle drauf spinnen. Aber ich glaube nicht, dass die Mädchen früher erst Wolle gesponnen haben, bevor sie mit dem Flachs geübt haben. Im Gegenteil, da es eine etwas andere Spinntechnik ist würde das die Sache gar nicht unbedingt einfacher machen. Ich bin sicher, dass man mit Flachs prima spinnen lernen kann, man muss nur halt auch etwas üben. Hier in der Gegend sagt man, die Mädchen haben zuerst (mit 5 Jahren) Fäden gesponnen, die man zu Bindfäden, Kälberstricken und dergleichen verarbeitet hat. Erst nach einem Jahr durften sie an den guten Flachs ran, aus dem dann die Leintücher etc. gewebt wurden. Flachs spinnt man ja eigentlich auch nicht zu Strickgarnen sondern ganz dünn zum Weben. Das ist auch der Grund, warum ich z.B. eher keinen Flachs spinne, da ich bisher nicht webe (und wenn dann werden's auch keine Tischtücher und so). Aber man kann da sicher auch tolle Sachen mitmachen.

Viel Spaß also damit - und ich bin gespannt auf die ersten Þrojekte aus deinem Selbstgesponnenen.
Spinnerte Grüße,
Lilith
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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von versponnen » 17.12.2010, 17:57

hallo, ich habe bei den seiten der handspinngilde genau beschrieben wie man flachs anbaut und verarbeitet.. also wenn du es hinnimmst,dass es anfangs eben auch kordeln gibt,,ich halte es für einfach zu spinnen, erdmute hat in ihrem lavendelschafheften von früher das auch mitaufgenommen.

und sonst es gibt flachs kurzgeschnitten,stark gebleicht im kardenband, aber da wird viel chemie eingestzt,das meide ich wiederum ,weil das die umwelt belastet.

und sonst lies mal genauer in alten spinn-offheften zum thema raupen und seide..da ist nix mitnatur,das wird alles schon sehr kommerziell betrieben und ich finde auch zum teil gruselig..auch wildraupen...


und gute infos finden sich bei google books gerade über die geschichtliche entwicklung von seide..mal einfach die worte tussahseide oder seide eingeben.

es war immer eine riesengroße wirtschaftsmanufaktur mit sehr viel zucht und gezielten anbau von seidenraupen..und immer sehr gewinnorientiert,also großearmit der bevölkerung wurde duch knechtschaft und monarchie wie eine ausbeutung betrieben,auch heute noch.
wenn du wolle bisher nicht verträgst, kann es daran liegen,weil es industriewolle war, gute naturwolle dirket vom schaf ist völlig anders, wir haben da viele in unseren spinnkreisen, die plötzlich ohne probleme wolle am körper tragen können...lieber grüße wiebke






und sonst teste doch schlicht baumwolle ,bei ikea gibt es dekobaumwollstöcke du musst aber die saat ausfummeln und die lasse ich gerade keimen..gruß wiebke

Klara
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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Klara » 17.12.2010, 18:10

Wie Lilith sagt - früher hat man gesponnen, was in der Gegend üblich war, und wenn das wie in Indien Baumwolle war, hat kein Mensch danach gefragt, ob die leicht oder schwierig zu spinnen war, gesponnen wurde, was da war, Punkt aus (da gibt's 'ne schöne Szene im Gandhi-Film mit Ben Kingsley)

Der Haken bei Baumwolle ist jetzt nur leider nicht nur die kurze Faser (der man mit Standspindel und Spindelrad ganz gut beikommen kann) sondern vor allem, dass die Nicht-Bio-Baumwolle nach meinen (zugegeben oberflächlichen) Infos mit einem wahnsinnigen Chemieeinsatz angebaut wird. Im Klartext: Es ist gut möglich, dass für ein Kilo Baumwolle mehr Insekten sterben müssen als für ein Kilo Seide. Kriegt man im deutschen Spinnbedarf Bio-Baumwolle?

Bei Leinen besteht der Pestizideinsatz mehr aus Unkrautvernichtern, soweit ich weiss, und bei Hanf kommt man praktisch ohne aus. Und ich bin sicher, dass man mit beiden Spinnen lernen kann, wenn man will (auch wenn's nach Grimm's Märchen zu urteilen nicht immer ein reines Vergnügen ist - aber die Mädchen mussten ja, ob sie wollten oder nicht) - siehe erster Absatz.

Also bestell' dir einfach, was du problemlos kriegen kannst, und fang' an. Viel Spass! Klara

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Juju » 17.12.2010, 19:44

Schade ist, dass Hanf so in Vergessenheit bzw Verruf gekommen ist. Es trägt sich vor allem im Sommer sehr angenehm und wird wie Leinen mit jedem Waschen weicher.
Ich habe mir eine Kone Hanfgarn von The House of Hemp (England) bestellt und 2 Shirts gestrickt und bin mit den Trageeigenschaften sehr zufrieden. Aber ehrlich gesagt, dass Stricken war eine Qual und ich kann mir vorstellen, dass es mit dem Spinnen auch so ist. :rolleyes:
Mein Tipp wäre ein Baumwoll-Mischpaket mit farbiger langfaseriger Baumwolle von Wollinchen.
Siehe auch Naturfarbene Bio-Baumwolle in rot, rosa, braun, grün

LG
Juju
Zuletzt geändert von Greifenritter am 19.12.2010, 03:34, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Link den Forenkoventionen angepaßt, Sabine

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Wollminchen » 17.12.2010, 20:08

Wie wäre es mit Bambus oder Seacell?

Tante Edith hat mir auch noch Bananen-Seide empfohlen ;)
Liebe Grüsse
das Minchen

Noch ganz klein isser, aber mein
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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von Asherra » 17.12.2010, 20:34

Es gibt gelegentlich Wolle von Höfen, die ihre Tiere nicht schlachten, sondern warten, bis sie irgendwann tot umfallen. Es gibt recht selten auch Seiden aus Wildsammlung, allerdings nie Maulbeerseide (Maulbeerspinner sind reine Haustiere, ohne den Menschen überleben die gar nicht mehr) und es ist so gut wie unmöglich als Verbraucher den Unterschied raus zu bekommen.
Jetzt ist halt die Frage, wo du deine Grenze ziehen willst... ist Zootier oder ein Tier aus einem Wildpark "ausgebeutet"? Ist heimisches Schaf von einem Hof, auf dem auch Tiere zum Essen geschlachtet werden "besser" als aus USA eingeflogene Wolle von einem Hof, wo nicht geschlachtet wird?
Ich hab eine riesen Müllsack voll Kamelunterwolle vom Zoo geschenkt bekommen. Ist jetzt nicht grade die super-anfängerfreundliche Faser, aber sehr kuschelig und eben einfach nur, was im Fellwechsel so runter kommt.
Langhaarkatze hab ich probiert, ist nicht grade einfach (etwa wie Angorakaninchen) wird aber auch schön und sehr fluffig. Hund wäre ja evt. auch ok, Wollpoldi hat als kardierte Wolle von nordischen Hunderassen.

Ansonsten fand ich Leinen im Kardenband ganz ok. Jetzt nicht "ohhh, ich will nur noch damit kuscheln" aber auch nicht höllisch schwer. Wird halt am Anfang Paketschnur. Aber aus meiner ersten gesponnen Wolle hab ich auch einen Rubbelhandschuh für in die Badewanne gehäkelt, die war auch nicht grade "weich".
Vermeide vielleicht für die ersten Versuche das gaaaaanz lange Zeug und die ganzganz kurzen Fasern, ist einfacher. Aber klar ist es auch möglich, mit Baumwolle anzufangen oder mit Langflachs. Dann sind halt die Umstellungsprobleme in die andere Richtung. Jemand, der mit mittellanger Wolle anfängt flucht auch über Baumwolle und Langflachs, d.h. wenn du mit Baumwolle anfängst wäre eine längere Faser halt erst mal sehr gewöhnungsbedürftig. Letztlich find ich eh gut, flexibel und neugierig zu sein, bloß weil was "schwierig" sein soll hält mich das nicht ab.
(Hihihi, ok, in bestimmten Grenzen, Pappelflaum hat mich zwar mal gereizt und Leute haben schon die Fuseln aus dem Trockner versponnen, aber das tu ich mir dann doch nicht an... ich hab allerdings schon synthetik Bettdeckenfüllung ausprobiert, nicht so toll wenn's schon verfilzt ist)

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Re: Anfängerfaser die KEIN tierisches Haar ist?

Beitrag von versponnen » 18.12.2010, 01:12

anmerkung zu seidenfaser,

es ja ein tierisches produkt,quasi eine art speichel,spucke die ausgehärtet ist.
also das kannst du mit wolle gleichsetzen.

ich würde es nicht verspinnen,wenn ich so konsequent tierische fasern ablehnen würde wie du.
. auch kein tussah..

beim färben werden seide und wolle ja gleich gestellt, aber baumwolle flachs und hanf wiederum für sich anders gebeizt und gefärbt. gruß wiebke

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