Aber wie findet man den optimalen Drall und gibt es den überhaupt.
Wenn du allgemein den optimalen Drall beim Spinnen meinst: Der kommt ganz auf das Projekt an. Dickes, flauschiges Garn wird mit weniger Drall hergestellt: Der Flügel dreht sich relativ langsam, das Garn läuft relativ schnell ein. Für dünnes, festes Garn dreht der Flügel sich schneller und das Garn läuft im Verhältnis dazu langsamer ein. Welche Geschwindigkeiten und Fasermengen da in der jeweiligen Situation richtig sind, darin liegt (u.a.) die Handwerkskunst beim Spinnen. Fasersorte und -vorbereitung, Verwendungszweck sind logischerweise auch wichtig (Dicker Pulli? Dünner Pulli? Socken? Teppich? Sakko?). Als Anfänger versuche ich erstmal, für mich selbst ein "Mittelmaß" zu finden: Ein Spinnfaden von der Dicke einer Spaghetti (trocken, nicht gekocht

), stabiler, gleichmäßiger Drall. Schneide mir vielleicht ein Stückchen Garn raus, das mir gefällt, und klebe es auf ein Stück Karton, damit kann ich auch nach einer halben Stunde Spinnenlernen noch vergleichen ... Später versuche ich, "absichtlich etwas anderes" zu spinnen z.B. so dünn wie ich kann, ohne dass der Faden reißt. Dabei geht dann erstmal die Gleichmäßigkeit wieder über die Wupper, aber das ist ganz normal
Wenn bei genauem Betrachten der Fasern im gezwirnten Garn die Faserrichtung halbwegs parallel zum Garn (in der Länge, also immer dem Faden nach) verläuft, dann ist der Drall in Ordnung und Spinn- und Zwirndrall haben sich ausgeglichen.
Das ist eine sehr einleuchtende, einfache und praktische Erklärung, danke Michaela!
Schematisch sähe das dann so aus:
Beste Grüße -- Thomas
[Edith hatte mal wieder reichlich zu möppern, sorry]