Schick!!
Und hier staunt die Webstuhlweberin immer wieder. Ich hab leider noch nie Brettchen gewebt und verkneif mir im Moment, noch was weiteres anzufangen (3 Webstühle, 2 Spinnräder und 3 Strickzeuge in Betrieb sollten reichen

)
Aber irgendwann werd ich Euch da auch mal mit vielen Fragen belästigen. Es ist faszinierend.
Aber zum Thema. Bei der Webstuhlweberei ist es eigentlich einfacher, mit Wolle als mit Leinen zu weben. Wie Danny schon sagte, dehnt sich Wolle mehr, was leichte Unterschiede in der Kettspannung ausgleicht. Leinen ist da viel empfindlicher und man muss sehr genau auf die Kettspannung achten, sonst gibt es Beulen im Gewebe. Das ist aber ein Problem görßerer Webbreiten, die Ihr beim Brettchenweben wohl nicht so sehr habt.
Dafür habt Ihr das Fachbildungsproblem mit der manchmal etwas hakeligen Wolle, dass bei uns durch die meistens deutlich größeren Fächer und höheren Zuggewichte an den Fäden entschärft wird.
Die Beurteilung der Garnarten ist für Brettchenweber und Webstuhlweber also durchaus unterschiedlich.
Allerdings ist generell die Materialwahl auch immer ein Thema. Die Problematik mit dem durchgescheuerten Leinen kennen wir auch zu gut. Das passiert durch die Reibung an den Webblättern sehr gerne und vorzugsweise bei nicht ganz so stark gezwirntem und gewachstem Leinen. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch für Euch ein Thema ist.
Bei Wolle kann man die "Kleberei" durch eine etwas höhere Kettspannung entschärfen.
Viele Grüße,
Ulli
Laßt uns immer in den großen Traum des Lebens kleine bunte Träume weben.
Jean Paul