hallo renate,
1. Die Spindel schubbse ich in Uhrzeigerrichtung an. in welche Richtung wickle ich das Garn auf den Schaft?
wie du möchtest.
ich wickle auch im uhrzeigersinn auf, wenn ich im uhrzeigersinn spinne, aber ich weiss aus erfahrung, dass z.b. sephrenia in die andere richtung aufwickelt
2. Beim Verzwirnen in Gegenuhrzeigerrichtung - ist die Wickelrichtung egal?
genau wie unter 1.
3. Woran erkenne ich, dass der Faden ausreichend und vor allen Dingen überall gleichen Drall hat? gleicht sich das aus?
das kannst du ganz wissenschaftlich feststellen und drehungen per inch und/oder den drallwinkel messen, oder du gehst rein nach dem aussehen des garns und kontrollierst ab und zu , indem du ein stück gesponnenen faden auf sich selbst zurückdrehen lässt. wenn der "plyback test" so aussieht, wie du dein garn haben möchtest, ist es ok.
die gleichmäßigkeit über hunderte von metern ergibt sich mit der übung.
4. Sollte ich vor dem Verzwirnen das Garn erst haspeln oder kann ich das gleich anschließend machen?
das garn wird üblicherweise erst nach dem zwirnen gehaspelt, aber du kannst natürlich auch die einfachfäden haspeln, wenn dir das lieber ist. wenn du die spindel/spule und die haspel weit entfernt voneinander aufstellst, gleicht sich der drall auch auf die länge aus.
mir persönlich wäre das aber zuviel aufwand, bei den zwischenschritten auch zu haspeln.
5. Sollte das Garn nach dem verspinnen überhaupt ruhen?
frisch gesponnene einfachgarne mit viel drall können sehr... lebhaft sein. sie sind leichter zu bändigen, wenn sei etwas ruhen.
durch das ruhen schläft der drall nur, wacht aber wieder auf, wenn das garn nass wird.
zwirnen mit garn, das geruht hat, kann also erstaunliche ergebnisse haben, wenn man nach der optik zwirnt. meistens hat man dann garn mit zu wenig zwirndrall, weil man den spinndrall unterschätzt hat.
ich persönlich zwirne lieber frische singles.