Spinnrad mit großem Antriebsrad?

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Fiall » 26.06.2010, 09:34

@Deje: Gern doch. :)

@arcadia: Ich denk wir haben wirklich Glück mit den Kromskis. Polen hat niedrige Lebenshaltungskosten, wir sitzen relativ nah dran und sind zollfrei. Das alles zusammen gibt verflucht niedrige Preise für uns hier.

Ich bin ja mal sehr gespannt wie teuer das Wanderrad von Henkys werden wird. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass diese Art Räder um einiges teurer in der Herstellung sind, als Bockräder.
GLG,

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Klara » 26.06.2010, 09:51

DeJe hat geschrieben: Es ist relativ egal ob ein 10kg Schwungrad 100cm oder 30cm Durchmesser hat... *find*

Nee, die Trägheit steigt proportional zum Gewicht aber im Quadrat mit dem Durchmesser (was aber für Spindeln wichtiger ist als für Spinnräder, weil bei denen das Gewicht ja kein Problem darstellt - ich hab' ein altes Rad mit kleinem Schwungrad aber einem Bleiband aussen rum.)

Fiall, überleg' mal, ob du das Symphony nicht gegen das Polonaise eintauscht - damit sollten sich deine Sitzprobleme lösen. Andernfalls dürften Gesundsheitsprobleme vorprogrammiert sein.

Ich bin auch ein grosser Fan von grossen Schwungrädern, aber bevor ich Tausende hinlege, würde ich eher versuchen, das Antriebsrad vom Polonaise schwerer zu machen. Hmm, oder einen Drechsler finden, der einem eines aus Eiche macht... Nur so 'ne Idee...

Was den Drall angeht: Wenn man bei gleicher Übersetzung mit zweifädigem Betrieb mehr Drall kriegt als mit einfädigem, dann deshalb, weil das Garn nicht schneller aufwickeln kann als vom Unterschied zwischen Wirtel und Spulscheibe vorgegeben ist. Bei Spulenbremse muss man dagegen drandenken, das Garn lange genug festzuhalten. Und ja, ich finde das auch ätzend und ich will auch höhere Übersetzungen!

Von George Lendrum gibt's übrigens Extremteile - 60:1 - aber die bietet er nicht allgemein an, da muss man ihn überzeugen, dass man sie braucht und man damit umgehen kann, ohne sich umzubringen. Abby Franquemont schreibt einiges zum Thema.

Ciao, Klara

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Fiall » 26.06.2010, 10:04

Hallo Klara,

am Polonaise stört mich der Einfachtritt. Ich kann zwar sowohl meine Rose, als auch das Symphony auch mal nur mit einem Fuß bedienen, wenn mein schwächelnder meckert, aber das finde ich dann doch anstrengend. Seh ich das richtig, dass die MOA beim Polonaise wesentlich höher sitzt, als beim Symphony?

Ich hab mich mittlerweile einigermaßen arrangiert mit dem Symphony und mein rechter Knöchel beginnt auch mit dem Rose nach ein paar Stunden zu schmerzen. Ich bin da vor ein paar Jahren mal übel gestürzt und seither ist der Fuß wohl nicht mehr das, was er mal war. :(

60:1? *sabber* Nicht, dass ich auch nur annähernd solche Geschwindigkeiten bedienen könnte, aber seit ich spinne verstehe ich zum ersten Mal Jungs und ihren Fimmel mit den PS beim Auto. *g* Muss mal bei Abby stöbern. Dachte, das Schnellste was sie aufzubieten hätte, wäre das gepimpte Suzie.
GLG,

Veronika

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Alienor » 26.06.2010, 10:11


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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Fiall » 26.06.2010, 10:21

Ich hab grad die Bilder in ihrem Blog gesehen und mir fiel spontan ein: Kenn ich ja schon. :) Das mit dem "nur bremsbar, wenn man die Hand bei etwa 50km/h in den Flyer hält, fand ich aber nich so prickelnd...

Das Video kannte ich noch nicht, aber ehrlich: Wenn man Abby so zuschaut sieht das gar nicht schnell aus. Die hockt da so lässig, plaudert munter und zieht Wolle aus, als wär nix dabei. Wenn ich groß bin, will ich das auch können.
GLG,

Veronika

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Kattugla » 26.06.2010, 10:41

Fiall hat geschrieben:...am Polonaise stört mich der Einfachtritt....
Bei mir passen auf den Riesentritt beide Füsse. Ich bin eher von der kurzbeinigen Fraktion, kann aber trotzdem so endlich bequem im Sessel lümmeln, beide Füsse treten lassen und entspannt vor mich hinspinnen.
"Verlasse dich nie auf das Bier eines gottesfürchtigen Volkes!" (Quark)

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von SaLue » 26.06.2010, 11:49

Kattugla hat geschrieben:... kann aber trotzdem so endlich bequem im Sessel lümmeln, beide Füsse treten lassen und entspannt vor mich hinspinnen.
Kattugla, bitte mal ein Foto :D

... und sonst: So wie Abby da spinnt, sieht es suuuuper leicht aus ... aber braucht man dafür wirklich ein Riesenrad? Bin ja (noch) absolute Nichtwissende :O

Grüßles
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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Laurana » 26.06.2010, 11:59

Klara hat geschrieben:
Was den Drall angeht: Wenn man bei gleicher Übersetzung mit zweifädigem Betrieb mehr Drall kriegt als mit einfädigem, dann deshalb, weil das Garn nicht schneller aufwickeln kann als vom Unterschied zwischen Wirtel und Spulscheibe vorgegeben ist. Bei Spulenbremse muss man dagegen drandenken, das Garn lange genug festzuhalten. Und ja, ich finde das auch ätzend und ich will auch höhere Übersetzungen!


Ciao, Klara

Danke Klara, jetzt hab ich auch eine Erklärung zu meiner Erfahrung :)
Alles liebe
Karin

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Fiall » 26.06.2010, 13:42

@Kattugla: Ich hab Göga schon verkündet, dass irgendwann noch ein Polonaise einziehen muss. *hust* Wenn ich das dann viiiiiel lieber als das Symphony mag, such ich dem halt ein neues Zuhause. Zu Hilfe, so langsam wird es ne Herde!
GLG,

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Asherra » 26.06.2010, 14:14

HabenHabenHaben WILL!!!
60:1 :freu: so geil. naja, ok, 40:1 tät's mal zum Üben. Aber warum man den Flügel grabschen muß ist mir ein Rätsel, warum nicht wie andere Räder auch das Antriebsrad stoppen? Ich fassen übliecherweise nach dem Teil, das am wenigstens weh tut, also sowohl mir als auch dem Rad, den zarten Flügel zu nehmen um das schwere Rad zu stoppen scheint mir etwas gewagt.

Ich hab mal ein Schacht-Reeves probegetreten, nicht gesponnen, das hab mich bei der Suchtgefahr nicht getraut, nur mal angeschubst und ein wenig getrappelt. Oh mann ist das guuuuuuuuut. So ein beruhigendes Gewicht, die Bewegungen werden plötzlich langsam und genüßlich während ich immer noch genug Drall für viel Garn pro Zeit bekomme. Es braucht kaum Kraft (ich schubse so ziemlich alle Räder von Hand an) nur so ein lockeres mit der Bewegung mitgehen und ein winziges bisschen Energie ersetzen... so ziemlich die 180° andere Richtung vom Gem.
Ok, ja, anhalten geht nicht so schnell, aber warum will ich anhalten? Ich trappel ja auch beim Kiwi stundenlang vor mich hin, wenn's keine grottige Faser ist, bei der ständig der Faden reißt oder Unmengen Dreck rausgepusselt werden muß, warum Halt machen bevor der Vorrat weg ist? :)

Die hohe Trägheit macht ein Rad mit großem Schwungrad und viel Gewicht außen extrem laufruhig und gleichmäßig. Das einzelne "auf's Pedal treten" macht keinen so großen Unterschied in der Geschwindigkeit und damit zuckt auch das Garn nicht so, perfekt für feines Garn und langen Auszug (wobei ich Ruhe in den Händen bei allen Spinnarten liebe, das Rad soll Drall bringen, das Garn weg nehmen, wenn ich ihm es ihm biete, schnell und ohne Zögern und ansonsten will ich so wenig gestört werden wie möglich)

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Fiall » 26.06.2010, 14:57

Also dieses langsam und genüßlich Gefühl hat man wohl generell mit diesen großen Schwungrädern. Zumindest ist es genau das, was mir auch an meinem Kromski so gefällt. Und der Einzug... Sooooo dezent. Kein ungeduldiges Zerren. Sie ist ganz Dame und wartet höflich, bis man ihr den Faden überlässt.

Ich hab mal wegen dem Stoppen des Flügels gerätselt und bin der Sache näher gekommen. Abby berichtet in ihrem Blog, dass der Flügel durch seine extreme Geschwindigkeit innerhalb einer halben Sekunde ein irres Schlamassel anrichten kann. Sie hat auch ein Foto davon drin als Beweis. Der Flügel dreht so irre schnell, das er wenn man aufhören will immer noch munter den Faden einzieht ihn dann aber nicht auf die Spule sondern rund um den Flügel wickelt. Das passiert wahrscheinlich, weil der durch den Einzug wegflutschende Faden sich gerne im Flyer verheddert und dann munter beginnt die Spule abzuwickeln... Wenn so etwas in einer halben Sekunde passiert ist der Griff zum Rad wohl verheerend langsam und nur der direkte Griff in den Flyer bringt Abhilfe (auaaaa!).

War ja noch ein Prototyp und im Grunde wäre so etwas mit einer Fußbremse wie bei dem Mach2 von Spinolution in den Griff zu bekommen. Ich schätze nur, dass 60:1 Flyer nicht den Waaaaahnsinnsabsatz finden werden. Ist also fraglich, wie viel Entwicklungszeit noch in den Prototyp wandert.

Ich vermisse für das Lendrum Saxony aber noch ein paar Zwischenschritte. Von 25:1 gleich auf 60:1 zu springen finde ich etwas gewagt. *g*
GLG,

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von arcadia » 27.06.2010, 09:01

Guten Morgen,

zunächst einmal vielen Dank für Eure Beiträge und die Hinweise zu den Spinnradbauern.

Das Marie von Watson ist wirklich toll, würde mir auch von den mir bisher bekannten am besten gefallen. Hat sich hier im Forum eigentlich jemand dieses Luxusteil gegönnt ?? Mich würd schon interessieren, wie es sich damit spinnt. Die Trittbrettgröße/-stellung scheint besser zu sein als beim Symphonie .

@Veronika - hast Du mal spaßeshalber versucht das Symphonie mit beiden Füßen nur auf dem rechten Trittbrett anzutreiben? ( Links ist noch schwieriger..) Ist ein komisches Koordinationsgefühl, wenn man den "Fahrradtritt" gewohnt ist. Ich hab es heute morgen mal versucht, wahrscheinlich kommt es dem "Polonaise-Gefühl" recht nahe :-) Der Kraftaufwand scheint bei einem Trittbrett aber höher zu sein, auch wenn man Druck mit beiden Füßen gleichzeitig geben kann.



öööhhhmmmm - möchte jemand sein Polonaise abgeben ? *Bitte PN :O *


Einen sonnigen Tag mit Gruß


Angi
Zuletzt geändert von arcadia am 27.06.2010, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von shorty » 27.06.2010, 09:11

Ich denke früher waren große Antriebsräder schon für höhere Übersetzungen gedacht. Es ist technisch glaub ich nicht ganz einfach Miniwirtelchen und das dazugehörige zu bauen, vorallem füher
Auf dem Film von Abby sieht es übrigens so aus, als wenn das ein modifizierter Veryfast- Flyer vom Reiserad ist.
Genau kann man es nicht erkenne, da der Film zu unscharf, und der Flyer ja rasant dreht.Kann ich mir schon vorstellen, dass das stoppen schwierig ist, nicht vom Kraftaufwand, sondern vom Zeitaufwand, und dem "Unsinn" was der Flyer in der Zwischenzeit macht.

Allerdings stoppe ich z.B. nie mit nem Griff ins Antriedsrad, wieso auch, bei Doppeltritt ist das im Normalfall nicht nötig, beim Lendrum jedenfalls nicht. Und bei sehr hohen Geschwindigkeiten macht das auch am Antriebsrad aua :-(

Obwohl ich ja sonst nicht so auf Ziegen und Schnörkel stehe, die grossen Antriebsräder gefallen mir trotzdem :-)))
Schön, allerdings nichts für meine Geldbörse, da spinn ich doch lieber mit nur 44 zu 1 :-))))))

Karin
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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von yasmin » 27.06.2010, 09:53

wenn ich mich recht erinnere, hat der stupid fast flyer des lendrum saxony keine bremse, weil der luftwiderstand für den einzug ausreicht. der sieht so ähnlich aus iwe der very fast flyer des reiserads, aber ich glaube, viel mehr ähnlichkeit besteht da nicht :)

ich bin ja auch eher ein schnellspinnfreak und mit meinen 44:1 inzwischen eher unzufrieden, wenn es um baumwolle geht.
für wolle wird mir das aber wohl noch eine weile reichen, da bin ich mit ca. 25:1 noch ganz zufrieden.
grüße,
yasmin

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Re: Spinnrad mit großem Antriebsrad - ? -

Beitrag von Fiall » 27.06.2010, 11:45

Hallo Angi,

nee, mit beiden Füßen auf einem Tritt hab ich noch nicht getestet. Mir sind die Tritte aber schon für nur einen Fuß etwas schmal. Neeeein, ich hab keine Quadratlatschen. *g* Aber wenn man die Riesenpaddel vom Rose gewöhnt ist... ;)

Ich trete hin und wieder mal mit einem Fuß (links) um meinen rechten Knöchel zu entlasten, der nach ner Weile gerne jammert. Aber das ist mir schnell zu anstrengend. Deswegen hab ich mir wegen Einfachtritt Sorgen gemacht, dass ich Schwachmat das nicht lange durchhalte.

Muss ich aber mal ausprobieren, mit den zwei Füßen auf einem Pedal.
GLG,

Veronika

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