Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Handspindel-Spinnen

Moderator: Rolf_McGyver

UTEnsilien
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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von UTEnsilien » 10.04.2010, 13:15

....... ich habe erst mit dem Rad begonnen und habe 1/2es Jahr später mit der Handspindel begonnen. ich nütze die Handspindel meistens in kurzen Pausen , z. B. bevor der Wäschetrockner piepst, oder der PC hochfährt , oder die Kartoffeln fertig gekocht sind , also immer dann, wenn ich nicht wirklich viel Zeit habe. Ich habe mir jetzt 2 von der Fa. Golding bestellt, die sind wahnsinnig toll in der Laufzeit und der Laufruhe. Ach ja , mal schnell auf der Terrasse mit der Handspindel spinnen, geht auch schneller, wie das Spinnrad rauszustellen.
Beide Arten finde ich schön. Natürlich bin ich am Spinnrad schneller. Willst Du Zuschauer, dann mußt Du dich auf eine Park- oder Spielplatzbank setzen und mit der Handsindel spinnen, schnell stehen Leute mit offenem Mund vor Dir und fragen, was ist denn das? :))

yasmin
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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von yasmin » 10.04.2010, 14:50

hi stricktine,
StrickTine hat geschrieben:Gibt es außer der praktischen Größe der Handspindeln und dem Preis für die Anschaffung andere Vorteile beim Spinnen mit der Handspindel gegenüber dem Spinnrad? Spinnt ihr nur mit Handspindel oder auch mit dem Spinnrad?
ich habe im moment drei spinnräder und... keine ahnung, 15? 18?... spindeln.
ich benutze alle.
der größte vorteil ist, dass sie transportabel und immer und überall benutzbar sind, auch in den zwei minuten leerlauf, bis das wasser kocht oder bis das kind die jacke gefunden und angezogen hat oder oder oder.
Hat man überhaupt noch Spaß daran mit der Handspindel zu arbeiten wenn man sich erst mal ein Spinnrad zugelegt hat?
aber ja! :)
Gibt es unter Euch Handspindelspinnerinnen, die das Spinnrad ablehnen und nur mit der Handspindel arbeiten- und wenn warum?
ich lehne das spinnrad nicht ab, ich entscheide nach gefühl, mit was ich diese oder jene faser gerade spinnen möchte. und gerade bei sehr feinen fasern ist das oft eine spindel.
Kann man mit der Handspindel (natürlich mit Übung) "richtiges" Garn spinnen wie mit dem Spinnrad? Also ist es z.B. fest genug um Socken zu stricken ohne dass gleich Löcher drin sind...?
bevor es spinnräder gab (und die gibts noch nicht sooo lang: http://de.wikipedia.org/wiki/Spinnrad), wurde das benötigte garn für kleidung, segel, zelte etc. mit spindeln gesponnen. ich denke, das spricht für die haltbarkeit spindelgesponnenen garns ;)
abgesehen davon kommt es auch noch auf die spinntechnik an, es gibt unterschiedliche methoden, die in unterschiedlichen garnen resultieren, stichworte langer auszug/kurzer auszug und streichgarn/kammgarn, und auf das verwendete rohmaterial.
Ich hab mir nämlich gerade vorgestellt wie ich im Wartezimmer oder in der U-Bahn sitze und mit einer Spindel arbeite.
das ist ganz wunderbar. ich mag es, die neugier den menschen zu wecken. die meisten finden es faszinierend, jemanden spinnen zusehen, erst recht, wenn es "modern" und nicht altbacken aussieht.
bunte glänzende seide auf einer wunderschönen spindel? damit kriegt man fast jeden dazu, mal einen blick oder gar eine frage zu riskieren :)
ich spinne übrigens gern im sitzen, ich muss dazu nicht stehen, und am liebsten spinne ich sehr feine fäden :).

die spindelsachen sind meistens just-for-fun spinnereien, keine verplanten projekte, wobei ich auf drei spindeln im moment einfachfäden für sockengarn habe. allerdings ist das kein projekt mit zieldatum, ich spinne daran schon eine weile hin und es wird auch noch eine weile dauern.
ich merke es allerdings schon, ob ferien sind oder meine kinder schule haben - wenn sie schule haben, habe ich jeden morgen etwa eine viertelstunde "leerlauf" in der kinderabfertigung, die ich zum spinnen nutze. über die woche summiert sich das ganz ordentlich auf der spindel.

ans spinnrad komme ich dagegen überhaupt nur, wenn ich mehr als eine viertel- bis halbe stunde zeit habe.
grüße,
yasmin

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von Miriam » 10.04.2010, 16:57

Nochmal zum Thema "öffentlich": Vor kurzem habe ich in der Bahn ein ca. 15-16jähriges Mädchen Nadelfilzen gesehen, einfach mit einem Schwamm als Unterlage. Fand ich gut, vor allem, da sich viele Jugendliche in dem Alter nicht unbedingt von der Masse abheben wollen. :)

Wirklich eine gute Idee, so wie ihr hier schreibt, kurze Pausen zwischendurch für die Handspindel zu nutzen; so hat man das ja früher wahrscheinlich auch gemacht. Ich denke, ich werde versuchen, das für mich auch zu trainieren, bei mir dauert es nämlich manchmal ganz schön lang, bis eine Handspindel voll ist. :O

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von Trulline » 10.04.2010, 19:45

Hi Stricktine,

ich bin ja auch so eine "SpätandieSpindelBerufene"... :D
Habe damals gleich am Spinnrad begonnen und jetzt erst den Zauber der Spindel entdeckt.

Wunderbar, dieses kleinteilig verhältnismäßig langsame Garnen ... aber beides steht gleichrangig nebeneinander. Ich spinne deswegen am Rad nicht weniger.

Zu den Vorteilen des Spindelns wurde ja schon vieles gesagt, dem ich mich anschließe.
Und dann lassen sich diese kleinen hübschen Dingerchen ja auch günstioger sammeln, als Spinnräder, (obwohl die sich ja auch ganz gern vermehren .... grins)

...ich wünsche dir viel Spaß dabei, deine individuellen Vorlieben zu entdecken... ist ein fließender Prozess... ich hätte, als ich angefangen habe am Rad zu spinnen niemals gedacht, dass ich laaange Zeit später so verrückt nach Spindelspinnen werden könnte.... :D

... und wenn dir ein Spinnrad quasi aufgedrängt wird... dann nimm es! 8) ;) :D
Liebe Grüße
Trulline

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von SchwarzesSchaf » 10.04.2010, 20:18

Hallo Christine,

also, ich liebe meine Handspindeln, aber ich finde es technisch auch antrengender damit zu spinnen als mit dem Rad. Beim Spinnen am Rad kann ich meine Arme auflegen und so kann ich eigentlich stundenlang spinnen, ohne dass ich großartig belastet bin. Mit der Spindel kann ich es weniger lang, die Bewegungen sind auch ganz andere.

Zum Spinnenlernen war die Handspindel für mich die beste Wahl. Bei neuartigen Fasern greife ich auch eigentlich immer erst einmal zur Handspindel. Ich kann damit sehr kontrolliert spinnen und weiß danach wie ich die neue Faser am besten verarbeiten kann.

Wenn dein Mann dir schon fast ein Rad "aufdrängt", würde ich an deiner Stelle nicht "Nein" sagen :D . Du hast ja tolle Angebote von den Berliner Spinnerinnen, da würde ich mich mal durch sämtliche Räder durchtesten und danach weißt du bestimmt, welches "dein" Rad ist :) .
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von StrickTine » 10.04.2010, 21:08

So viele neue und interessane Beiträge!
Es macht viel Freude sie zulesen. War auch achon ganz gespannt darauf zu schauen ob es was Neues gibt. Gerade komme ich aus der Oper "Der Rosenkavalier" zurück. Nachmittagsvorstellung. Billige Plätze ganz oben- aber sooooooo schön! Allein das Ambiente in einem schönen Opernhaus ist überwältgend.
Die Aufführung war auch ganz wunderbar- allerdings hat die Musik etwas gestört (lol, ich wieder als Banause...)

Ich finde ganz ganz toll, dass ich gfleich so nette Angebote habe hier in Berlin mal einige Spinnräder auszuprobieren. Ich hätte nicht gedacht, dass es in Berlin so viele Wolle-Spinnerinnen gibt.

Die guten Tipps, die ich hier erhalte werden mir den Anfang auch ganz bestimmt erleichtern.

Jetzt muss ich noch ein wenig fimo kneten. Hab noch ein Paar Knöpfe in Auftrag. (Gut, dass ich noch keine Spindel da hab, sonst würde ich wohl zu nichts mehr kommen...)

Viele Grüße aus Berlin
Christine
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Christine

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von DieWollmaus » 11.04.2010, 12:26

:) Bei mir kam zuerst die Handspindel aus einem "Anfängerset" leider etwas zu schwer. Dann kam eine selbstgebaute und schwupps hat das ausziehen endlich richtig geklappt ;) Kurz drauf stand dann auch schon das Spinnrad da :) Da waren dann die Handspindeln erstmal eine lage Zeit lang uninteressant. Mittlerweile nehm ich die gerne mal unterwegs mit und spinn mir da was zusammen :) Wenn wenig Zeit vorhanden ist, kann man die super mit der Handspindel ausnutzen. Mein Spinnrad ist trotzdem recht regelmäßig in Benutzung.

lg
Bine

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von Michaela » 11.04.2010, 12:34

Ich habe auch gerade festgestellt, dass die "Anfängerspindel", die ich habe, zu schwer für alles, was feiner als die mitgelieferte recht langfasrige (und eher kratzige) Wolle ist. Die Merinowolle reißt mir damit, wenn ich versuche, einen schönen dünnen Faden zu spinnen... total bescheuert, solche schweren Spindeln als Anfängerspindeln zu verkaufen, oder? Wenigstens ein Hinweis darauf, dass die Spindel zu schwer ist für feinere weichere Garne wäre schon hilfreich gewesen. Ich überlege gerade, wie ich mir am günstigsten eine leichtere Spindel baue. Weiß jemand, wie schwer diese Holzspeichenrädchen sind, die es zu kaufen gibt? Ich bin mir nichts sicher, ob ich das hier verlinken darf aus dem einschlägigen Auktionshaus, daher beschreibe ich mal: Buchenholz, Speichen, 7mm Bohrloch, 7cm Durchmesser.

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von shorty » 11.04.2010, 13:15

Ich spinne zwar ja bekanntlich sehr selten mit Spindeln, mag aber auch eher leichte.
Aber ich denke, dass ist genauso Geschmackssache wie bei Spinnrädern.
es gibt auch Menschen, die mit schweren Spindeln gut zurecht kommen.
Eine Merino Spinnrad ist nun auch ein anderes Kaliber, wie Spinnräder von Ashford oder gar Schacht.
Die gängigen Anfängerspindeln sind einfach billig ( wenn man nicht selber basteln mag), erfüllen grob ihren Zweck, Steigerung nach oben gibts da schon noch :-)))))

Zum Spindelgewicht noch, gute Spindler ( meinereiner gehört da nicht zu :-))schaffen auf eine 20 Gr. Spindel locker 50 Gramm Wollgewicht, ergibt zusammen auch 70 Gramm und mehr.
Ich denke da ist auch Übungssache mit dabei
Und es zählt nicht nur Gewicht, schwere Spindeln, bzw. mit Gewicht im äusseren Umfang des Wirtels laufen ruhiger und länger nach.
Und drehen zudem nicht so schnell in Gegenrichtung.
Ich hab für nen Tausch ja mal ne Spindeln gebastelt, die mir von der Optik her sehr gut gefallen hat, aus nem kleinen Rädchen und nem chin. Esstäbchen. bemalt mit Bambuszweigen usw. lief nur leider gar nicht , da zu leicht :-((
Die einfachste, billigste Spindel ist meiner Meinung nach die CD Spindel, wenn auch optisch nicht der Brüller

http://www.handspinngilde.org/Handspinn ... Teil3.html

Karin
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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von DieWollmaus » 11.04.2010, 13:41

Karin da hast du recht, auch die schweren Spindeln haben ihre Daseinsberechtigung.
Allerdings tut man sich als Anfänger, der das erste mal Wolle + Spindel in der Hand hat sehr schwer, weil man dünn spinnen möchte aber bei 70 Gramm funktioniert "dünn" nicht so einfach und es reißt. Da tut man sich mit etwas weniger Gewicht anfangs leichter.
Wenn man etwas mehr Gefühl dafür hat kriegt man auf leichte Spindeln wirklich sehr viel mehr Garn als man denkt, zumindest bis zu einem gewissen Punkt danach muss man sich schon etwas konzentrieren.

Die CD-Spindel hatte ich mir auch mal gebastelt, die läuft auch nicht schlecht :D kann ich für den Anfang auch nur empfehlen.

lg
Bine

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von SchwarzesSchaf » 12.04.2010, 19:57

Nochmal ich ...

... also ich fand am Anfang eine etwas schwerere Spindel ganz angenehm, die leichte tanzte wie von der Tarantel gestochen herum und meine dicken, schwangeren Regenwürmer haben gleich das Aufnahmevermögen "gesprengt" :D .

Mit einer 65 g Spindel ging es dann viel leichter und ruhiger. Mittlerweile kann ich alle bespinnen, von 20 g bis zu den besagten 65 g und es gibt ja noch viel schwerere Kaliber. Es kommt ja auch ganz darauf an, was man und wie spinnen möchte.

Und zu den Spinnrädern .... mein armes kleines Merino ... ;( ... es tut mir leid, aber auch nachdem ich mein Ashford habe und auch andere Räder probegesponnen habe, liebe ich es immer noch und spinne wirklich gern damit. Ich glaube nicht, dass man Vorlieben für ein bestimmtes Rad unbedingt am Preis festmachen kann. Was für den einen scheinbar eine schlechte Ausstattung ist, kann für einen anderen optimal sein.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von tabata » 12.04.2010, 20:06

Ich spinne nun wieder gern mit den schweren Modellen, allerdings alle als Standspindel...ich brech mir auch nach 5 Jahren mit den Fallspindeln noch die Ohren...ist nicht meine Welt.
Ich liebe die Anfängerspindel von Wollschaf, schwer wie ein Klotz, aber läuft im Eierbecher wie für mich gemacht :]
Mache damit Seide für meine Stickerei und alles was ganz dünn sein muss.

Ich glaube auch nicht das man Spinnräder am Preis festmachen sollte. Meine graue Eminenz hat 1,50 Euro gekostet und ich liebe das gute Stück :D , klar, ein Joy ist sie nicht...aber so lieb ;)
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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von shorty » 12.04.2010, 20:11

Hallo schwarzes Schaf
es sollte keine Kritik am Merino sein, aber Verarbeitung und technische Möglichkeiten sind schon unterschiedlich.Dass sich Vorlieben für ein Rad am Preis festmachen lassen, hab ich nicht geschrieben, oder? ;)
Heisst ja nicht, dass man sich nicht trotzdem in ein Rad verliebt haben kann,und gut damit spinnt.
persönliche Vorlieben sind ja individuell, meine Feststellung war eher objektiver Art.
Auch ich würde mein Mosi nicht hergeben, auch wenn ich so gut wie nie drauf spinne.
Aber zum Lendrum ist da ein ganz gewaltiger Unterschied, sowohl in der Verarbeitung als auch von den Möglichkeiten.
Wichtig ist das Preis - Leistungsverhältnis

wenn man es auf die Spindeln überträgt, auch auf ner CD Spindeln für ich sag mal 1 Euro kann man spindeln , zu ausgearbeiteten Spindeln wie
"Edelspindeln" ist aber ein sehr großer Unterschied
Wenn es keinen Unterschied gäbe, dann würden mit Sicherheit viele weiter mit der CD- Spindel arbeiten. Kenn ich allerdings niemanden, der viel spindelt und das mit CD- Spindel :-))

Ich versuche eigentlich schon das relativ objektiv zu beurteilen, anstatt des Merinos könnte genausogut das Mosi stehen.

Karin

Nachtrag, na ja, die graue Eminenz war ja auch kein Neurad.:-)) Was mag das neu gekostet haben?
Wenn ich mal das Spinnrad meiner Mutter nehme, das ist ein "einfaches " Rad vom Drechsler, hat aber vor 30 Jahren auch schon über 100 Mark gekostet.
Heute würde man sowas für 10 Euro am Flohmarkt kriegen
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Re: Spinnrad vs. Handspindel...Fragen dazu

Beitrag von Greifenritter » 13.04.2010, 11:10

Gibt es außer der praktischen Größe der Handspindeln und dem Preis für die Anschaffung andere Vorteile beim Spinnen mit der Handspindel gegenüber dem Spinnrad?
Ich persönlich habe mit der Handspindel noch mehr Gefühl. Man hat mehr Einfluß auf das entstehende Garn.
Im Mittelalter haben sich die Weber gegen Spinnradgesponnenes Garn ausgesprochen weil es "Minderwertiger" war. Das ist nicht ganz unbegründet. Handspindeln ist langsamer aber dadurch hat man auch mehr Einfluß und Kontrolle.
Außerdem kann man unterwegs spinnen ohne lange ein Rad aufbauen zu müssen (z.B. im Bus oder im Wartezimmer)
Man kann mit der Handspindel auch Mini-Pröbchen verspinnen
Man kann im Gehen spinnen, ist also mobil, am Rad muß man am Fleck sitzen bleiben.
Außerdem finde ich es noch beruhigender als am Rad.

Spinnt ihr nur mit Handspindel oder auch mit dem Spinnrad?
Ich spinne an beidem, Spindel und Spinnrad. Mit dem Spinnrad ist man hald für Projekte einfach schneller. Wenn was fertig werden muß/ soll hat es durchaus seine Vorteile.

Hat man überhaupt noch Spaß daran mit der Handspindel zu arbeiten wenn man sich erst mal ein Spinnrad zugelegt hat?
Ich schon (siehe oben)


Gibt es unter Euch Handspindelspinnerinnen, die das Spinnrad ablehnen und nur mit der Handspindel arbeiten- und wenn warum?
Nicht generell, aber auf Mittelalterveranstaltungen spinne ich nur mit der Handspindel - weil zu meiner dargestellten zeit noch keine Flügelspinnräder mit Tritt verbreitet waren.

Kann man mit der Handspindel (natürlich mit Übung) "richtiges" Garn spinnen wie mit dem Spinnrad? Also ist es z.B. fest genug um Socken zu stricken ohne dass gleich Löcher drin sind...?
Ja, sogar besseres. Mir fällt es an der Handspindel leichter absolut ausgewogen und trotzdem haltbar zu spinnen.
Ist aber wie alles natürlich Übunssache.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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