Probleme mit zu starkem Einzug

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Teerose
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Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Teerose » 20.09.2008, 04:59

Ich habe das Problem schon einmal angesprochen,-
mein Spinnrad ,-ein Rens&Smid zieht so schnell und ruckartig die Wolle ein.
Ich hab mich bei der Schafwolle jetzt so halbwegs dran gewöhnt,aber heute hatte ich den totalen Frust,weil ich Baby-Camel damit spinnen wollte und das ging GARNICHT.....

Also,es riss ständig ab,wurde total ungleichmässig....ich hab kaum einen Meter Faden am Stück zustande bekommen.
Dabei ist die Wolle so schön kuschelig.....aber irgendwie zu glatt und ich glaube auch zu kurzstapelig für diesen ruppigen Einzug....

Ich spinne an....dann ruckts mir richtig an dem Faden und schwupps,weg isses ,das abgerissene Ende....Ich bin total frustriert.
Inzwischen bin ich soweit,dass ich ein neues Spinnrad kaufen will.....

Oder bin ich nur zu untalentiert ?

Ich habe überhaupt das Gefühl,das so ein starker und teilweise ruckartiger Einzug das Spinnen eines gleichmässigen Fadens extrem erschwert.....oder muss ich einfach nur üben?

Die pflanzengefärbte Wolle,welche ich davor gesponnen habe, war auch sehr schwer zu spinnen für mich,- sie war irgendwie kraus und etwas schwer auszuziehen....der Faden ist leider sehr
ungleichmässig geworden, auch hier musste ich so langsam treten,wie es eben nur ging,damit ich mit der Faser irgendwie zurechtkam.

Das hat mich schon geärgert und nun noch dieses Desaster!


Welche Art Spinnrad hat diese Macke nicht?
(falls ich ein Neues kaufe)

HELP!!!??? Bild

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Anna
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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Anna » 20.09.2008, 05:08

Huhu Teerose,
ich kenne Dein Spinnrad nicht, aber mein erstes (ein Delft) zieht auch sehr heftig ein. Jedenfalls kam es mir am Anfang so vor.
Dazu habe ich mal den Tipp gelesen, den Faden nicht einfach außen über ein Häkchen des Spinnflügels zu hängen, sondern Umwege machen zu lassen. Also Du hängt ihn zum Beispiel über den vierten Haken, lässt ihn dann aber nicht auf die Spule laufen, sondern gehst noch mal zum dritten Haken zurück und hängst ihn dort ein, und erst dann auf die Spule damit.
Es ist wie beim Flaschenzugprinzip - die Kraft, die auf den Faden wirkt, reduziert sich beträchtlich.
Bei meinem Delft funktioniert es, da kann ich mit dieser Arbeitsweise hauchfeines Garn spinnen.
Nachtgruß von Anna!
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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Greifenritter » 20.09.2008, 13:14

Ein häuufiger Grund für zu starken oder auch zu schwachen Einzug sind Verschmutzungen im Bereich der Spindel und Spule. Reinige die Spule mal innen gründlich, schmirgel die Spindel ab und schmiere die Lager der Spule und die der Spindel richtig gut.

Die alten Räder wie Delft und Rens&Smid und auch viele Louet-Räder sind unheimliche Schmirmittelfresser, die mußt Du ständig nachschmieren.

Allerdings ist das was Du da hast soviel ich weiß ein rad mit großem Einzugsloch und sehr großer Spule. Es ist eher auf das Spinnen dicker Garne mit wenig Drall ausgelegt und vom Übersetzungsverhältnis damit für feines Garn nicht besonders geeignet.

Aber auch wenn es einfach daran liegt kann man triksen. Ein dickerer Spulenkern bremst den Einzug. Versuch mal etwas um den Spulenkern zu wickeln (entweder alte Wolle oder noch einfacher ein stück Schaumstoff).

Es gibt Räder mit eher hartem und solche mit eher weichem Einzug. Mein Kromski Sonata zieht z.B. sehr sanft ein, mein Ashford Elisabeth etwas stärker und das Delft von Galvan sehr ruppig.

CU
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Zuletzt geändert von Greifenritter am 20.09.2008, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Klara » 20.09.2008, 14:15

Faustregel: Räder mit Spulenantrieb und Flügelbremse (Louet aussser Victoria, Henkys, etc.) ziehen stark ein, bei Rädern mit Flügelantrieb und Spulenbremse (auch schottische Bremse genannt - Kromski, Ashford, Fricke, Lendrum, Schacht, Majacraft etc.) kann man den Einzug auf Null wegregulieren.

Das ist Physik und da ist grundsätzlich nichts dran zu ändern: Bei Spulenantrieb muss der Faden den Flügel mitziehen, bei Flügelantrieb zieht der Faden die Spule. Der Flügel hat einen grösseren Luft- und meistens auch Reibungswiderstand (grössere Auflagefläche) als die Spule - also zieht er stärker am Faden.

Das schliesst natürlich nicht aus, dass ein gut gepflegtes Louet besser läuft als ein verklebtes Kromski. Und wie Anna und Danny schon geschrieben haben, kann man tricksen, indem man den Spulendurchmesser erhöht und den Faden kreuz und quer laufen lässt (ich kenn's vom linken Arm zum rechten und zurück - das geht aber nur bei Rädern wie den Louets, die die Häkchen auf der gleichen Seite des Flügels haben).

Übrigens, ruckartig ist der Einzug bei meinem Henkys nur dann, wenn ich den Flügel ganz zum Stillstand kommen lasse - dann ruckt's beim Wiederanlaufen. Wenn sich der Flügel immer dreht, mal schneller, mal langsamer, ruckt's nicht. Das ist Übungssache - oder vielleicht auch eine Eigenart deines Rades, wenn du das Rucken auch mit Übung nicht vermindern kannst.

Bei zweifädigen Rädern (deren Vorteil ich immer noch nicht sehe) hängt der Einzug zum einen von den Durchmessern der beiden Wirtel ab (je grösser der Unterschied, desto stärker der Einzug) und zum anderen vom Schlupf (der Spannung der Antriebsschnur - je grösser die Spannung, desto stärker der Einzug).

Persönlich finde ich, dass man für entspanntes Spinnen aller Fasern zwei Räder braucht: Ein langsames mit starkem Einzug und grosser Spule (bei mir Henkys) und ein schnelles mit sanftem Einzug (bei mir Polonaise). Oder auch zwei Spinnflügel, wenn man nix gegen das Umbauen hat. Oder man spinnt die einen Fasern auf dem Rad und die anderen mit der Spindel. Sonst muss man tricksen und sich abmühen (auch wenn du den Einzug verringerst, bleibt dein Rad langsam und ein feines Baby-Camel-Garn braucht viel Drall - sprich, du trittst dich tot).

Also, Teerose, du bist NICHT zu untalentiert - du versuchst nur, Nüsse mit 'nem Vorschlaghammer zu knacken. Wenn du dir ein zweites Rad leisten kannst, kauf' dir eins.

Was die pflanzengefärbte Wolle angeht, vermute ich stark, dass die leicht angefilzt war - sowas hatte ich auch mal, da war ich sehr froh, dass mir das Henkys beim Zerren geholfen hat. Da würde helfen, die Wolle noch mal durch die Trommelkarde zu schicken - wenn du nur Handkarden hast, und die Wolle gekauft ist, würde ich sie zurückgeben. Bei selbergefärbter, herzliches Beileid und bon courage! Aber dass du schreibst, dass du so langsam treten musst, wie es nur ging, zeigt, dass ein schnelleres Rad da nicht geholfen hätte - du hättest ein langsameres gebraucht (das dann für Baby-Camel noch ungeeingeter wäre).

Fazit: Spinnräder sind angewandte Physik und Technik, und wenn man die Zusammenhänge ein bisschen durchschaut, wird alles viel einfacher.

Viel Spass! Klara

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Teerose » 20.09.2008, 15:24

Ich danke Euch für die Ratschläge!

Anna:Das mit dem Hin- und Her werde ich heute mal ausprobieren....
aber erstmal mit Merinowolle,-von dem Babycamel hab ich schon zu viel "zerrupft" .....

Greifenritter: Die Spulen sind innen OK,ich guck immer danach.
Spindel abschmirgeln????Wie ,wo,was??? Bild
Ich bin mir da unsicher.....ich weiß ja nicht mal genau,was ich da so ölen soll,geschwige denn schmirgeln....,außer dem Lager für das Schwungrad,da hab ich schon zweimal geölt.
Was die Spinnrad-Technik angeht,bin ich ein totaler Idiot...... Bild

Klara: Wobei wir bei meinem Hauptproblem sind.....
Ich begreife so ein Spinnrad überhaupt nicht richtig....
Physik und Technik sind Sachen,mit denen ich schon immer auf Kriegsfuss war und bin.
Toll,das Du das so schön erklärt hast,danke Dir.
Aber ehrlich gesagt,ist das alles Theorie,die ich nicht so recht mit der Praxis verbinden kann.

Da ich noch nicht so gut und zügig spinnen kann,vor allem wenn die Wolle etwas schwieriger auszuziehen ist,muss ich öfter mal das Rad anhalten,dann ruckts....

Ich überlege tatsächlich,mir ein zweites Rad zu kaufen,es sollte dann aber einen sanfteren Einzug haben.
Blos welches nehm ich da?
Zu teuer darf es nicht sein,ich bin leider kein Krösus.

Ich liebe nämlich all die feinen Fasern,Baby-camel,Kaschmir,Seide usw.
Davon habe ich schon einiges gekauft und ich möchte das natürlich auch irgendwann verspinnen können.
Ich glaube,für mich wäre es sehr hilfreich,mal zu einem Spinntreffen zu fahren und mich dort etwas beraten und "aufbauen" zu lassen......

An alle: TOLL,DAS ES EUCH GIBT !....und ihr so hilfsbereit seid und mir so gute Tipps gebt!

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von yasmin » 20.09.2008, 16:25

hi teerose -

als günstiges rad mit einigen mglichkeiten und vor allem spulengebremst (sanfterer einzug) würde mir zuerst das ashford kiwi einfallen.

es hat vernünftige übersetzungen, es gibt einen high speed-wirtel dazu (bis 14:1?), außerdem gibt es einen jumbo-flügel mit langsamerem wirtel (4:1, glaube ich).
damit sollte es, günstig wie es ist, vielseitig genug sein.

die ganz feinen fasern wie alpaka, seide u.ä. spinne ich trotz meiner beiden räder aber am liebsten auf spindeln Bild
grüße,
yasmin

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von shorty » 20.09.2008, 20:17

Die anderen haben ja schon sehr gute Tips gegeben.
Um auf einem etwas "ruppigerem " Rad feine Fasern zu spinnen braucht es viel Feingefühl, manchmal geht es auch gar nicht. Ich mag es z.B. gar nicht, wenn der Einzug zu stark ist.
Ich denke auch, dass das Kiwi evtl so ne Kompromislösung wäre, nicht zu teuer und etwas variabel.
Ich z. B. spinne alle Materialien auf einem Rad, zuerst war´s das Moswolt, nun ist es eben das Lendrum. Wegen den verschiedenen Faern hätte ich kein zweites gebraucht.
Aber ich denke, das beste wäre, einfach verschiedene Räder mal zu probieren, jeder hat da ein anderes Gefühl dafür.
Wenn das eine perfekte Symbiose zwischen Rad und Spinnerinn ist, glaube ich kann man mit jedem Rad fast alles spinnen, Extreme mal ausgenommen.
Mein Moswolt "will" z.B. nur genausodünn wie mein Lendurm, was bestimmt nicht nur am Rad liegt, da beide eine gänzlich andere Technik haben.
Andere schaffen damit Teppichgarne, ich leider nicht.
Also los zum nächsten Spinntreffen :-))) und probieren was das Zeug hält.
Liebe Grüße
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Fazzo » 20.09.2008, 21:43

Hallo Teerose,

ich schließe mich in allem den obigen Beiträgen an, nur nicht beim neuen Spinnrad Bild
Als erstes ist es sicherlich interessant, was viel für Dich ist...aber aus eigener Erfahrung, ich spinne auch sehr gerne die Edelfasern, kann ich nur sagen, spar ein bischen länger!!

Ich habe mit einem Louet angefangen, es ist inzwischen adoptiert Bild und nun habe ich ein Joy und ein Tom. Mit beiden ist das Spinnen kein Vergleich zum Louet, sie laufen wunderbar und auch meine Edelgarne werden wunderbar, ohne das ich verzweifel.

Mit um die 400€ sind sie sicherlich nicht billig, aber jeden cent wert und Du hast nicht so schnell das Verlangen auf was Neues. Ich habe beide noch nicht voll ausgereizt und ein Neues wäre momentan nur zur Befriedigung der Sammellust..

Und beim Tom hast Du ein Rad, das nur für Dich gebaut ist und aus Deutschland, ich unterstütze gerne das deutsche Handwerk, bei dieser Qualität.

LG Nicola
„Offenheit ist ein Luxus der Freiheit, den sich nur derjenige leisten kann, der genug Stärke nicht nur für die Folgen hat, sondern auch für den eventuellen Missbrauch.“
Christa Schyboll, (*1952), freie Journalistin

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von shorty » 20.09.2008, 21:52

Obwohl ich selbst kein Tom besitze, aber schon eins probegesponnen habe, kann ich Nicolas Begeisterung sehr gut verstehen, sehr sanft im Einzug und sowieso wunderschön.
Karin
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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von yasmin » 20.09.2008, 22:27

okay, das mit dem tom kann ich blind unterschreiben Bild - ein klasse rad.

das lendrum ist aber auch nicht schlecht.... Bild

ich spinne alles mit beiden, es kommt nur darauf an, welches gerade frei ist oder an welchem ein kind spinnt.
z.b. ist im moment das tom von meiner tochter belegt und auf sie eingestellt, so dass ich das lendrum nehme.
grüße,
yasmin

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Klara » 21.09.2008, 14:08

Teerose, schau' mal auf meiner Website (der www-Button unten) - da habe ich die Funktionsweise des Spinnrads und der verschiedenen Antriebsarten mit Fotos erklärt. Wenn's dann noch immer graue Theorie ist, würde ich eine technisch begabtere Spinnerin in der Nähe suchen, die's mir live und in Zeitlupe erklärt - sonst kannst du Probleme nie alleine lösen (und es ist wirklich ganz einfach!)

Was das neue Spinnrad angeht, würde ich so viele wie möglich ausprobieren - was einem liegt, ist Geschmacksfrage. Wobei die billigste Lösung für feine Fäden aus feinen (und kurzen) Fasern wahrscheinlich eine indische Buch-Charkha ist - gar kein Einzug und eine Übersetzung von 70 bis 100 zu 1 für unter 100 Euro.

Ciao, Klara

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Teerose » 22.09.2008, 00:20

Ich danke Euch sehr!

Der Tipp von Anna ist gold wert.....

Das Baby-Camel ist zur Hälfte versponnen....zwar nicht so ganz gleichmässig,aber doch für meine verhältnisse passabel.
Hab den Faden einmal quer drüber jetzt und das spinnt sich viel besser so.
Ich habe auch nochmal alles gefettet,- jetzt bin ich wieder etwas versöhnt mit diesem einfachen Spinnrad.

Ich spare dann doch noch etwas....so ein Tom de Luxe in Eiche gewachst....
das wäre optisch mein Traum.
Ich denke mal,dass es auch spinntechnisch zu gebrauchen ist.
Was hat eigentlich so ein zweifädiger Antrieb für einen Vorteil?
Dieses Rad kann mit ein- und zweifädigem Antrieb bekommen.

LG: Teerose

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von landschaf » 22.09.2008, 00:25

Mit einem zweifädigen Rad muß man nicht Tauziehen.

LG Landschaf
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Anna » 22.09.2008, 02:44

Bei einem zweifädigen Rad laufen Spule und Flügel gleichzeitig an, weil beide durch das Schwungrad angetrieben werden. Dadurch ist der Einzug, zumindest am Anfang, wesentlich sanfter.

Ich kenne keine zweifädigen Räder außer meinem Minstrel, aber das zieht so dezent und gleichmäßig am Faden, dass ich zuerst dachte "das schafft ja überhaupt nix"...

Und dann war ich ganz erstaunt, als ratz-fatz die Spule voll war. Bild
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Re: Probleme mit zu starkem Einzug

Beitrag von Greifenritter » 22.09.2008, 02:50

Also ich selbst bin ein Liebhaber zweifädiger Räder. gerade wenn man damit relativ ähnliche fasern verspinnt bzw. in gleichbleibender feiner Garnstärke spinnen will finde ich sie sehr entspannend und leichter zu kustieren als einfädige Räder, allerdings sind sie weniger variabel. Ich würde immer wieder zweifädige nehmen, aber das ist Geschmacksache.

Die Spulenbremsen sind auch recht gut zu beherrschen, Flügelbremsen sind am einfachsten zu bauen aber leider am schlechtesten zu spinnen (zumindest nach meinem Geschmack).

Mehr über die Unterschiede verschiedener Spinnräder und ihre Vor- und nachteile kannst Du auch bei uns auf der Homepage unter Beschreibungen -> Spinnradtypen nachlesen.

Was den Spinnradkauf angeht:
Kauf nicht blindlings ein rad nur weil andere begeistert davon sind. Nimm lieber mal die mühen einer etwas weiteren Anreise zu einem Spinntreffen auf Dich, bei dem Du verschiedene in Frage kommende Räder testen kannst, denn nicht jedem liegt das gleiche Rad. das muß nicht mit der Qualität zu tun haben, verschiedene Räder haben einfach verschiedene Eigenschaften.
Ich selbst hätte mich bei der Anschaffung meines Reiserades beinahe total verkauft, da ich mit dem Elisabeth II so glücklich war und erst ein Joy kaufen wollte, daß mir dann überhaupt nicht lag, während ich mit dem Kromski Sonata total happy bin (obwohl ich sonst mit den Kromski-Rädern wenig anfangen konnte).

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