Danke für eure Glückwünsche.^^
Und für die Tipps.
Arachne hat geschrieben:Hallo neolythik,
Glückwunsch zum ersten richtigen Spinnerlebnis!! Das ist ein wunderbares Gefühl, nicht wahr, richtig berauschend (drum sind wir alle hier so verrückt nach dem Spinnen

).
Was Du sonst schilderst, ist typisch für Baumwolle. Anders als bei Wolle muß/kann man Baumwolle noch "ausspinnen".
d.h. erst kommt der schnelle Vorgang des ersten Ausziehens. Nicht ganz die volle Armlänge benutzen! Im zweiten Schritt zieht man dann vorsichtig am entstandenen Faden, während man immer mehr Drall nachgibt. Dadurch werden die weichen, dicken Stellen noch auseinandergezogen. Im 3. Schritt immer weiter Drall draufgeben. Baumwolle kann nie genug vertragen. Sonst fällt der Faden beim Weiterverarbeiten noch auseinander, insb. beim Zwirnen. Dann erst aufwickeln.
Der Faden wird automatisch genau so dick, wie das Stückchen direkt an der Spindel ist, das schon verdrillt ist. Ist das dünn, geht's dünn weiter, ist es dick, wird der Faden dick ... Ggf. muß man da am Anfang mal helfend mit der 2. Hand eingreifen.
Das Anspinnen muß mit nicht verdrillten Fasewrn geschehen! d.h. Du mußt immer ein kleines Stückchen stehen lassen. Unverdrillte Fasern vom alten und neuen Ende greifen ineinander und geben eine stabilde Verbindung. Mit Reiben o.ä. geht das bei Baumwolle nicht, die hat keine Schuppen wie Wolle, die das Verhaken von Fasern bewirken.
Viel Spaß noch, jetzt scheint's ja bei Dir gefunkt zu haben. Der Rest ist (jahrelange) Übung. Die Wolle war für dieses Rad dann wohl doch zu langfasrig.
Sigrid
Oh, hier gehts ja schon richtig ins technisch-spezielle Geheimwissen.^^
Dankeschön, ich versuche das beim nächsten mal alles. Heute ists etwas zu spät.
Ich werde jetzt erstmal bei der Baumwolle bleiben weil ich da nicht so frustriert bin,
wenn es sich wieder nicht ziehen lässt, weil es seltener vorkommt,
es sei denn, auch da bekomm ich den Drall allzusehr in den Faservorrat.
Ich werde mich mal informieren, welche Wolle die geeignetste wäre,
die kurz genug ist und nicht zu sehr verhakt aber eben genug,
um nicht so auseinanderzufallen wie die Baumwolle.
Ich denke, damit wäre das ganze spinnen schon wesentlich klarer,
einfacher und auch besser zu erlernen. Es war nun,
da ich das Grundprinzip ja in etwa verstanden habe,
schon ein riesiger Unterschied, als ich die Baumwolle zur Hand nahm.
Klara hat geschrieben:neolythik hat geschrieben:
Der Faden fiel einfach auseinander, an jeder Stelle konnte ich ihn leicht auseinanderziehen.
Was war denn nun passiert?
Da war zu wenig Drall drin. Je dünner der Faden, desto mehr Drall braucht er, damit er zusammenhält. Da muss man dann Kurbeln, ohne zu ziehen (auch mal ein oder zwei ganze Umdrehungen), und mit der linken Hand den Drall "abknipsen", also den Faden so festhalten, dass der Drall in dem schon ausgezogenen Stück bleibt.
Aber du bist auf dem richtigen Weg - gratuliere! Wie Sigrid schreibt, der Rest ist Übung.
Viel Spass! Klara
Das mit dem "Drall abknipsen", das hab ich gestern schonmal versucht.
Allerdings hab ich dann gemerkt, das wenn ich dann wieder loslasse,
also um wieder normal zu greifen und weiter auszuziehen,
das der Drall dann sozusagen "nachträglich", obwohl ich nicht mehr drehe in dem Moment,
in die Fasern geht. Es dreht dann ein wenig weiter, und weiter nach oben (was ja schlecht sein kann).
Das scheint mir auch physikalisch korrekt und kein Wunder zu sein.^^
Aber es wirft eben ein Problem auf. Wenn ich den Drall gewaltsam aufhalte,
weiter zu gehen als ich will, geht er weiter sobald ich den Druck verringere,
und ausziehen will um weiterzuspinnen. Komisch dieses ganze Spinnen.^^
Aber es war wirklich schön, ja. Wenn ich es nur richtig gut könnte,
wäre es sicher ein leichtes jeden Tag wie ich es mir vorgenommen habe
mindestens eine halbe Stunde zu spinnen und ordentlich Garn zu erzeugen.