Das Schwungrad ist ja sehr klein mit 31cm Durchmesser.
Das ist in der Tat der Casus knacktus. Du brauchst eine bestimmte Mindestfrequenz, damit das kleine Schwungrad genug Schwung hat, um den Einzeltritt wieder über den oberen Totpunkt zu wuchten. Es gibt ein paar Möglichkeiten, um diese Mindestfrequenz niedriger zu bekommen:
1. Das Wichtigste: Alles muss super leicht laufen. Reichlich Fett an die Rad- und Flügellager, Antriebsschnur so locker, dass sie gerade eben nicht durchrutscht. Vielleicht kannst du für den einfädigen Betrieb eine Antriebsschnur nehmen, die nicht so leicht durchrutscht (und deshalb nicht so große Spannung braucht), z.B. aus PUR, oder die vorhandene mit Bienenwachs oder Kolophonium etwas griffiger machen. Du solltest die Bremse nur gerade eben so weit anziehen, dass sie gerade eben das fertige Garn noch auf die Spule gewickelt bekommt. Wenn das schon recht fest scheint -- dreht sich die Spule überhaupt leicht und wohlgeschmiert auf der Flügelachse?
2. Wenn all das nicht reicht, kannst du die Masse des Schwungrads erhöhen. Dazu bringst du gleichmäßig rundherum Gewichte an, z.B. an den Speichen. So weit außen wie möglich. Blei vom Dachdecker oder aus dem Angelgeschäft wäre ein interessantes Material. Oder, hübscher, dicker(!) Kupferdraht vom Elektriker. Hauptsache, das Schwungrad läuft weiterhin rund. Wobei: Je nach dem, wie schwer Knecht und Tritt sind, kann es sich lohnen, ein wenig von deren Gewicht damit auszugleichen -- von alleine sackt das in sich ausgewuchtete Rad ja immer zum unteren Totpunkt, weil das Gewichte des Tritts es dorthin zieht; wenn du das etwas ausgleichst, braucht es mit seinem Schwung weniger zu heben. (Das Gewicht deines Fußes nimmst du ja weg, nehme ich an

).
Die andere "Schraube", an der man drehen kann, ist die Übersetzung. "Du trittst zu schnell" bezieht sich ja eigentlich auf die Geschwindigkeit, mit der du dem Rad die Fasern zuführen kannst im Verhältnis zur Geschwindigkeit, mit der der Flügel sich dreht. Wenn du das also anders ausdrückst: "der Flügel ist zu schnell für meinen Auszug", dann könntest du dich mit einem größeren Wirtel deinem Auszugstempo annähern. Eine andere Möglichkeit wäre, feiner zu spinnen: je dünner das Garn, desto mehr Drall pro cm brauchst du für dieselbe Festigkeit.
Warum das ganze nicht zweifädig klappen wollte, ist mir allerdings noch schleierhaft. Aber der Weg ist ja schonmal in die richtige Richtung: Es spinnt.
Beste Grüße -- Thomas