Der schon gesponnene Faden hat damit gar nichts zu tun, die "Bremswirkung", also der Einzug des Fadens auf die Spule, entsteht über die unterschiedliche Übersetzung von Spulenwirtel und Spinnflügelwirtel! Spule und Spinnflügel werden also (durch den zur Acht gelegten Antriebsriemen) unterschiedlich schnell gedreht, der Antrieb führt einmal vom Schwungrad über die Rille an der Spule zum Schwungrad, mit der zweiten Runde über die Rille am Spinnflügel und zurück zum Schwungrad. Der Wirtel an der Spule muss ETWAS kleiner sein als der am Spinnflügel, damit die Spule schneller läuft und am Faden "zieht". Die Einstellung der Stärke dieses Ziehens erfolgt über die Spannung des Antriebsriemens! Deshalb haben die Rillen der Wirtel einterschiedliche Form, V-förmig am Spinnflügel (der Riemen wird auch bei geringer Spannung durch die Klemmwirkung der Rille gut transportiert), U-förmig an der Spule (der Riemen kann bei geringer Spannung durchrutschen). Also hohe Spannung = relativ kräftiger Zug auf der Hand, der Faden wird energisch eingezogen und aufgewickelt, geringe Spannung = kaum Zug auf der Hand, der Faden wird nur eingezogen und aufgewickelt, wenn die Hand den Faden frei gibt.anabel71 hat geschrieben:Und das zweifädige benötigt keine Bremse, sondern wird alleine durch die Spannung des gesponnenen Fadens reguliert.. ist das richtig??
Ist das Prinzip des zweifädigen Antriebs damit etwas klarer geworden? Du solltest Deine Ziege vielleicht weniger "dressieren", sondern mal die Spannung vom Antrieb richtig einstellen, dabei LANGSAM treten! Dann sollte aus dem Zweikampf mit dem Rad sowas wie vernünftiges Spinnen werden! Nur Mut, probiers aus und behalte unbedingt die Ruhe, lass Dich nicht verführen, schneller zu treten - gaaaanz entspannt und notfalls anhalten und tief durchatmen!
Versponnene Grüße
Cornelia