Rund ums Henkys

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von coraeick » 09.07.2013, 08:08

Danke für die Tips! Die Nägelchen sind bei mir schon drin, aber ich merke da nicht viel Unterschied ob mit oder ohne. Zuviel Einzug hab ich eigentlich nicht, ich produziere ziemlich überdrehtes Garn , also ist der Einzug also zu gering . Denke ich jedenfalls ;)
Die Isolierröhrchen müßte ich hier eigentlich noch liegen haben, das probier ich mal aus...
Im Gensatz zu meinem Ashford Traveller finde ich das Henkys etwas komplizierter. Liegt aber wahrscheinlich auch daran, das ich mit dem Doppeltritt kämpfe... Wenns läuft , geht es gut... Oder hab ich die Anfangsschwierigkeiten beim Traveller schon verdrängt ? :O
Aber schön ist das Rad schon, muß ich ja sagen :] . Habs jetzt noch mit einem Spinnfutterbeutel und einem kleinen Fusselbeutel aus Rosengobelin aufgehübscht :D
Martina

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von annette01 » 09.07.2013, 08:25

Hallo!
Der Unterschied vom Traveller zum Henkys ist schon ganz schön krass, da gebe ich dir vollkommen Recht.
Ich habe die Räder in genau dieser Reihenfolge auch bekommen (allerdings ist mein Traveller mit Doppeltritt) und weiss, wovon du sprichst.
Dachte damals, ich könnte überhaupt nicht mehr spinnen....

Es geht! Mach mal die Isolierungen auf die Spule und dann üben, üben, üben!
Ich wette, du sagst schon heute Abend, daß alles läuft! :D Ehrlich! ;)

Weiterhin viel Erfolg und nur nicht den Mut verlieren!
L G,
Annette

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von coraeick » 09.07.2013, 08:51

Nee, nee, aufgeben ist nicht ! :D Bin nur etwas enttäuscht, das man den Spulenkern verdicken muß, um ordentlich spinnen zu können. ?( Dabei soll da so schön viel drauf passen...
Aber stimmt, der Unterschied ist schon krass. Hätte ich nicht gedacht... Aber da ich das Henkys wollte aufgrund so vieler positiver Infos, kanns ja nicht am Rad liegen, sondern an mir. Da muß ich jetzt durch :D Mit eurer Hilfe :]
Martina

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Sephrenia » 09.07.2013, 09:29

Die Bremse am Henkys brauchst du nur wenn du wirklich dick (im Sinne von fingerdickem Teppichgarn) spinnst oder beim Zwirnen bei voller Spule, ansonsten kannst du die einfach runterhängen lassen. Ich liebe ja gerade diesen "selbstregulierenden Einzug" am Henkys. Den Spulenkern habe ich noch nie verdickt. Wenn der Einzug bei feinem Garn und leerer Spule zuerst etwas zu heftig ist, reicht es in der Regel aus, den Faden einmal um die Häkchen hin und zurück laufen zu lassen oder die "Drossel", also die Nägel auf dem Spinnflügel zu benutzen. Wenn du dich erst an den Doppeltritt gewöhnen musst, kannst du auch erstmal nur mit einem Fuß treten und dich an den Rest des Rades gewöhnen ;) .

LG Kiki

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von coraeick » 09.07.2013, 10:22

Sephrenia hat geschrieben:Wenn der Einzug bei feinem Garn und leerer Spule zuerst etwas zu heftig ist, reicht es in der Regel aus, den Faden einmal um die Häkchen hin und zurück laufen zu lassen oder die "Drossel", also die Nägel auf dem Spinnflügel zu benutzen
Das ist es ja gerade, der Einzug ist zu wenig, das Garn überdreht :( Daran übe ich noch...

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Tulipan » 09.07.2013, 10:43

Auch bei angezogener Bremse? Dann stimmt etwas nicht. Dreht sich die Spule frei auf der Flügelachse oder schleift sie irgendwo? Vielleicht ist der Antriebsriemen so locker, das er durchrutscht?

lg
Tulipan

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Basteline » 09.07.2013, 11:38

Tulipan hat geschrieben:Auch bei angezogener Bremse? Dann stimmt etwas nicht. Dreht sich die Spule frei auf der Flügelachse oder schleift sie irgendwo? Vielleicht ist der Antriebsriemen so locker, das er durchrutscht?

lg
Tulipan
Hi.
Ich bin nun auch etwas überrascht.
Dass es eine große Umstellung sein würde, war mir von vornherein klar, hatte ich auch nachdem ich auf einem zweifädigen Rädchen spinnen gelernt hatte und dann den flügelgebremsten Muthenius hatte.
Aber bei mir lag es an dem bekannten übergroßen Einzug des Rades, aber holla, da wurde ich ins Rad mit reingezogen. :lol:
Nachdem ich den Faden einmal quer über die Häkchen gelegt hatte, ging es nach einiger Übeung, sogar ein dünner Faden entstand.
Aber Überdrall...hatte ich nicht.
Hälst du auch nicht zu lange den Faden fest in der Hand?
Die anderen Tipps hast du ja schon bekommen.

Heute Nachmittag werde ich ein Henkys probetreten dürfen.
Ich hatte der neuen Besitzerin vor gut 4 Wochen das Spinnen an einem 2-fädigen Rad beigebracht, und sie hatte auch fleißig mit der Hanspindel geübt und nun keine Probleme mit dem Henkys gehabt, konnte sofort spinnen, als sie das Rad abholte. :]
Da sie auf Mittelarltermärkte geht, hatte sie sich das Henkys ausgesucht. Bin nun ganz gespannt und freue mich aufs trefffen.
Liebe Grüße
Basteline

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Sephrenia » 09.07.2013, 12:28

Das ist es ja gerade, der Einzug ist zu wenig, das Garn überdreht :( Daran übe ich noch...
Ah, das sind bestimmt die taufrischen, noch unausgenudelten Spulenlager! Dadurch kann es sein, dass sich die Spule nicht frei auf dem Flügel dreht. Die Spulenlager sollten vorm ersten Gebrauch großzügig mit dem mitgelieferten Öl getränkt werden. Wenn dass noch nicht hilft, kann man die Lager vorsichtig mit einer dicken Ahle o.ä. etwas weiten.
Später müssen die Lager dann nur noch alle Jubeljahr mal geölt werden.

Außerdem solltest du dir mal angucken, ob die Auflagen der Flügelachse vorne und hinten genau gerade stehen, die können sich etwas verdrehen.

LG Kiki
Zuletzt geändert von Sephrenia am 09.07.2013, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von annette01 » 09.07.2013, 17:29

UUuups, jetzt bin ich aber erstaunt! :eek: :eek: :eek:
Dann waren die gegebenen Tipps ja genau verkehrt. Entschuldigung!
Du hast echt zu wenig Einzug?
Dann bloß nicht noch die Isolierungen und auch die Nägel nicht benutzen.
Drehe den Spinnkopf mal frei und schraube ihn um einiges höher wieder fest. Das sollte reichen.
Dann alles, was sich dreht noch einmal gut ölen!

Jetzt aber viel Erfolg und nochmal Sorry, wegen den falschen Ratschlägen.

LG,
Annette

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Basteline » 09.07.2013, 19:01

Hi Martina
Das mit dem ölen der Spulen kommt hin. Das wurde meiner Spinnbekannten auch so gesagt, als sie das Henkys abgeholt hatte.
Bei Jedem Spulenwechsel einen Tropfen Öl an beiden Spulenöffnungen geben. Auch am Tritt von unten an die Schaniere (?) und am KnechtÜbergang ist ein kleines Loch, auch dort einen Tropfen Öl.
Außerdem hatte sie eine Spule, die sich nicht so leichtgängig drehte. Diese wurde von innen nochmal "zurechtgeklopf...geschlagen".

Das Rad, welches ich heute testen durfte, läuft ganz leicht und leise. Hat tolle große Spulen wo echt viel drauf passt.
Wir beide hatten schön dünnes Garn daruf spinnen können, was ich nciht gedacht hätte.
Aber auch die Bekannte hat ncoh etwas viel Drall auf dem Faden, was sich sicherlich bald legen wird. Mit der Übung und wenn die Spulen gut einglaufen sind.
Liebe Grüße
Basteline

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von coraeick » 09.07.2013, 22:41

Ah, danke für den Tip mit dem Ölen der Spulen ! Das hatte ich schon in der Anleitung gelesen ( und auch gemacht, ebenso alle anderen Lederteile), aber das das auch einen Einfluß haben könnte, hab ich jetzt nicht vermutet.
Die Bremse ist jetzt komplett deaktiviert, daran liegt es nicht. Aber ich werd mal noch mit der Spannung des Antriebsriemens üben , das kann ich ja einstellen...
Martina

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Tulipan » 10.07.2013, 08:29

du hast doch geschrieben, dass der Einzug bisher zu gering ist. Der Einzug ist abhängig von der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Spule und Flügel. Er nimmt zu, je stärker die Bremse angezogen ist. Der Einzug ist maximal, wenn der Flügel steht und sich nur die Spule dreht und minimal, bzw. bei null, wenn sich Spule und Flügel gleich schnell drehen. Deswegen ist es wichtig, dass sich die Spulen frei auf der Flügelachse drehen können. Wenn Ölen nicht reicht, musst du die Lager evtl. mit einer Rundfeile vorsichtig aufweiten.

lG
Tulipan

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von coraeick » 10.07.2013, 09:00

Erfolgsmeldung! :] Also nach viel Tüftelei und Einstellerei und noch mal viel Öl hab ich jetzt das Optimum gefunden,nicht zu viel Drall, guter Einzug, der Faden wird jetzt auch dünner :gut:
Also, ohne Bremse geht es nicht ! Sie muß wirklich milimeterfein eingestellt werden ... Dann klappt es bei losem Antriebsfaden und leerer Spule (unverdickt). Allerdings lässt sich das Rad dann etwas schwerer treten ( meine Empfindung) ... Und mein Mann ist begeistert über die Lautlosigkeit! Er wird jetzt auf dem Sofa nicht mehr in den Schlaf gesponnen :totlach:
Jetzt kann ich auch wieder an mein eigentliches Garnprojekt gehen , das war etwas kniffeliger zu spinnen, weil leicht angefilzt, etwas knubbelig, schwieriger auszuziehen...
Danke für eure Hilfe! :gut:
Martina

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Sephrenia » 10.07.2013, 09:29

Schön das es schon besser läuft!

Wenn du noch die Bremse brauchst, sitzen die Spulen warscheinlich immer noch relativ fest auf der Achse, aber das gibt sich durch weiteres Ölen und Spinnen. Du hast recht: das Bremsen erhöht den Tretwiderstand, es ist also immer gut, mit so wenig Bremse wie möglich zu spinnen.
Die Spannung des Antriebsriemens sollte übrigens nur so hoch sein, das die Spule sauber mitgenommen wird - mehr Spannung macht alles nur schwergängiger und verschleißt die Lager schnell. Die Lederlager sind (wenn sie erstmal schön mit Öl gesättigt sind) fast wartungsfrei, ich öle meine nur noch ganz sporadisch. Und sie laufen schön lautlos!
Ganz wichtig ist allerdings eins: die Lederlager verformen sich bei längerer einseitiger Belastung und fangen dann an zu rumpeln. Daher empfiehlt es sich, den Antriebsriemen immer aus der Spulenrille zu nehmen, wenn man eine längere Spinnpause macht.

Viel Spaß mit deinem neuen Henkys!

LG Kiki

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Re: Rund ums Henkys

Beitrag von Basteline » 10.07.2013, 11:48

Super, dass es nun besser geht! :)
Dann klappt es bei losem Antriebsfaden und leerer Spule
Du schreibst "Antriebsfaden"...ist das kein PUR-Riemen? denn den hat meine Bekannte auf ihrem Rad drauf und amit ging es gut und leicht zu treten. Nur als ich den kleineren Wirtel getestet hatte, ging es natürlich schwerer.

Auf zum Spinnmarathon. :lol:
Liebe Grüße
Basteline

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