Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Asherra » 11.04.2016, 19:09

Im Oktober ist wieder Abgabeschluß für den Longest Thread Wettbewerb. Letztes Mal lief zwar auch mit normalen Spulen und extra dickem Kern ganz gut, aber ich wollte immer wissen, wie viel dünner wohl mit extra leichten Spülchen ginge. Heute bin ich im Baumarkt über ein billiges Balsaholzbrettchen gestolpert... da wurde die Küche mal kurz zur Werkstatt umfunktioniert :D

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Balsaholzscheiben + Heizungsrohrisolierung + Sekundenkleber = häßliches, aber tatsächlich funktionales Teil mit zarten 16gr
Die Spulen haben keine extra Lager, die Löcher im Holz sind nur mit Sekundenkleber ausgepinselt; a) so oft verwende ich sie dann doch nicht, b) wenn ich eine schrotte ist schnell eine neue gemacht.

Bild
Die erste Variante beim Testspinnen. Die Bremse läuft einfach gaaaaanz locker über den Schaumstoffkern (und springt bei dieser Version noch gelegentlich ab). Die schwarze Single ist Alpaka, das weiße ist Nähseide als Anfangsfaden. Nicht übel, oder?

Die Teile haben nur einen Nachteil: Sie sind abartig LAUT. Selbst mit Filzscheiben zwischen Flügel, Spule, und Wirtel (die erste Spule ist ein wenig zu kurz und klappert ohne Filz) verstärkt die hohle "Trommel" das Geräusch der Bremse immens. Definitiv nicht für Spinntreffen oder ruhige Fernsehabende geeignet.

Also wer auch mal Lust auf Superdünnspinnprojekte hat, leichte Spulen helfen wirklich und sind auch für nicht-Holzwürmer machbar :]

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von spulenhalter » 11.04.2016, 20:29

Die Spulen sind wirklich gewöhnungsbedürftig - Aber als Sonderspulen - extra leicht - genial

Klappern der Spulen - entweder Ersatzlager vom Hersteller, Kugellager von Conrad oder Lederlager einkleben. Dann zieht auch Ruhe ein.

Viel Erfolg beim Wettbewerb
Gruß Mathias

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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Fiall » 11.04.2016, 21:08

Wow! Nette Idee. Aber mein Garn ist mir mittlerweile auch so schon teilweise zu dünn zum verstricken. Ab NS 2.0 find ich es dann doch fummelig. :(

Was machst du denn aus dem Nähgarn oder ist das rein für den Wettbewerb?
GLG,

Veronika

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Asherra » 11.04.2016, 21:15

Danke :)
Falls ich es auf die Reihe bringe, größere Löcher mittig genug zu bohren probiere ich mal Leder aus, oder ein bisschen Filz. Es ist ja keine Belastung drauf, auch "voll" wiegen die Dinger noch nichts. Und die original Ashfordlager klappern auch. Eine andere Dünnspinnerte baut ihre Spulen aus Acrylscheiben und Klopapier(innen)rollen :lol: Der Zweck heiligt die Mittel.

Die selben Isolierungsrohre verwende ich übrigens auch in verschiedenen Größen mit den normalen Spulen für "richtige" Laceprojekte, nur wiegt dann eine Spule mit extra Kern 67-72gr. Ziemlicher Unterschied. Während das Rad läuft macht das gar nicht soooo viel aus, aber anhalten und wieder neu starten zerrt dann doch ordentlich am Fädchen. Massenträgheit bei der Arbeit.

@Fiall... reines Wettbewerbsspinnen. Das Garn wird noch nicht mal wirklich "schön". Hauptsache dünn und stabil genug. Verstricken wollte ich den Kram echt nicht müssen und so viel spinnen, daß es sich lohnen würde, es zu weben? :silly: neeee danke.
Macht auch so Spaß, schon alleine weil sich feine Wolle, so extrem dünn gesponnen total lustig anfühlt. Wie Gummiband, elastisch ohne Ende.
Zuletzt geändert von Asherra am 12.04.2016, 08:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Fiall » 11.04.2016, 21:21

Na dann drück ich dir die Daumen, dass du bis Oktober nen megalangen Faden hinbekommen hast. :)
GLG,

Veronika

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von shorty » 11.04.2016, 21:21

Alles Gute für den Wettbewerb :-)
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Asherra » 12.04.2016, 08:44

Danke, ich bemüh mich. :-O

Mögt ihr nicht auch ein bisschen? Zusammen wäre lustiger :prost:

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Arachnida » 12.04.2016, 09:08

Hm, würde mich schon reizen, aber soweit bin ich noch nicht. Und ich weiss noch nicht, wann ich meine Alpakavliese bekomme. Die Schafwolle die ich hier habe (Alpines Steinschaf) ist für so ein Projekt völlig ungeeignet :D
Mein neuer alter Blog: http://halessa.blogspot.com

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von shorty » 12.04.2016, 09:13

Asherra hat geschrieben:Danke, ich bemüh mich. :-O

Mögt ihr nicht auch ein bisschen? Zusammen wäre lustiger :prost:
Nö ist so gar nichts für mich.
Ich bin generell schon nicht der Wettbewerbtyp , und für mich hier ist der dünnste Faden auch wenig reizvoll, da nur mit Material von weit her machbar.
Trotdzem drücke ich Dir die Daumen :-)
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von lisel » 12.04.2016, 09:18

Hallo Asherra,

so ein Wettkampfspule (Balsaholzscheiben + Heizungsrohrisolierung + Sekundenkleber) mit 16gr Gesamtmasse wird sicher den Kurzeinsatz überstehen. Da bisher meine Eigenbauten erheblich schwerer sind, kann ich wenig zum Thema beitragen. So was benötigt bei mir doch etwas Vorlaufzeit. Ist aber eine interessante Herausforderung.
Für den 1. Versuch und dann noch schnell gemacht, nicht schlecht. Muss ja nicht lange halten, sozusagen die Einweg-Spule. ;)

Mit freundlichen Grüßen
Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Fiall » 12.04.2016, 09:34

Mir geht es wie Karin. Wettbewerb ist absolut nicht mein Ding und ich mag nur Sachen herstellen, die ich auch verwenden will, sonst verliert es völlig den Reiz für mich.
GLG,

Veronika

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Asherra » 12.04.2016, 09:40

Wenn es mal schöne, gut gemachte Leichtbauspulen gäbe, da hätte ich durchaus Interesse dran!

Falls/wenn diese Teile auseinander fallen, dann wandern die Schaumstoffteile in die Lacezubehörkiste, die halten jahrelang (im Gegensatz zu der weichen Variante, die wird innerhalb weniger Monate platt gequetscht und erholt sich nicht mehr) und das Holz in den Ofen/Kompost. Zwar vielleicht Einweg, mal sehen, vielleicht halten sie ja mehr aus, als ich ihnen zutraue, aber wenigstens mit Recyclingoptionen.

Pappelholz und Pappröhren wären ökologischer, dafür reicht nur mein Bastelgeschick (noch?) nicht aus.

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Asherra » 12.04.2016, 09:53

Ah, ok, ich mache viel einfach nur aus Neugier. Geht das? Wie bekomm ich's hin? Wie läßt sich's verbessern? Experimente machen Spaß. Da muß dann nichts nützliches bei rum kommen. Die Herausforderung alleine reicht.
Ein Ziel beim letzte Mal war es, die verbreitete Meinung, daß man mit "Anfängerrädern" nicht dünn spinnen kann zu testen. Jooo, ich glaub das wäre widerlegt. Selbst mit normalen Spulen und ohne großartige Tricks.

Das Alpaka kommt übrigens aus Deutschland, und die Bowmont Wolle aus Schottland. Ist gar nicht sooo weit her. Falls ich Zeit und Lust habe probiere ich vielleicht sogar mal Merrys Unterwolle. Mein mutiertes Rasenmäääh-Ouessant hat sehr viel feinerer Wolle als normal. Falls der kleine Kerl bis zur Schur nicht völlig verfilzt ist...

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von lisel » 12.04.2016, 11:39

Hallo Asherra,

also wir wünschen maximale Erfolge im Contest (mal "neudeutsch" wie fast überall neuerdings)!! :)

Wenn es nicht reicht (sofern es nur an den Spulen liegt) können wir das Leichtspulenproblem fürs nächste Jahr gemeinsam angehen. ;)
Übrigens sind wir Deiner Meinung, man muss auch aus reiner Neugier mal was ausprobieren. Hier zählt das Moto Versuch macht klug. Wäre es nichts so, gäbe es keine Neuerungen.


Mit freundlichen Grüßen
Die Lisel-Bande aus Dresden
Viele Grüße von Lisel :wink:

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Re: Rennspulenprototypen, häßlich aber funktioniert

Beitrag von Fiall » 12.04.2016, 11:47

Mit der Neugier stimm ich auch zu. Bin was feines Garn betrifft, wohl schlicht nicht neugierig genug. :)
GLG,

Veronika

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