Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 30.10.2013, 08:00

Ich besitzte ja einen Mini Minty Drumcarder, nur leider hatte ich diesen Sommer aufgrund einer Ellenbogenentzündung Probleme mit dem Kurbeln da die Übersetzung nicht besonders groß ist und auch die Walzen keinen allzu großen Durchmesser aufweisen. Da ich nicht wusste wie lange mich der Ellenbogen schmerzt und ob die Entzündung nach neuerlichem Kurbeln oder anderweitigen Belastungen wiederkommt, war das der Startschuß für Big Roller (ist ein Arbeitstitel :) )

Nach langem Abwägen ob ich mir eine Maschine kaufe oder nicht, hab ich mich – mit Hilfe meines Werkstattbesitzers der meinte "das geht schon" – für den Selbstbau entschieden. Er hat mir in den vergangenen zwei Wochen die große Walze gebaut und abgedreht, letzten Freitag habe ich mit ihm die kleine Walze gemacht und er hat mir die drei kleinen Übersetzungswalzen gedrechselt. Ich habe mich für zwei verschiedene Übersetzungen so wie bei den Ashford-Maschinen entschieden. Als Rohmaterial für die kleine Walze und die Übersetzungswalzen habe ich am Flohmarkt Nudelhölzer besorgt, die sind zum Drechseln super geeignet (trocken und gut abgelagert).

Die Walze besteht aus Fichtenholz der Durchmesser beträgt 20 cm, die Seiten aus 20 mm dickem massivem Birkenholz was ich noch von meinem Regalprojekt übrig hatte. Der Korpus der Kardiermaschine wird ebenfalls aus diesem Holz bestehen. Ich werde sehen dass ich regelmässig Bilder vom Arbeitsprozess hier einstellen kann.
bild1.jpg
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von moniaqua » 30.10.2013, 09:39

Hey super! Da bin ich schon gespannt, wie es weitergeht.

Ist die Walze massiv oder verleimt und dann abgedreht? <neugierigbin>
Servus,
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von spulenhalter » 30.10.2013, 10:48

Das sieht als Anfang schon mal gut aus - weiter so.
Gruß Mathias

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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von nadelundfaden » 30.10.2013, 12:11

Ich möchte auch gerne weitere Bilder sehen. So einen Holzwurm muss man sich warmhalten!

LG Ate

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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 30.10.2013, 13:11

@moniaqua

Die Walze ist hohl und abgedreht, allerdings nicht aus Ringen sondern aus exakt passenden winkelgerechten Streifen geschnitten (jeweils 10°), verleimt und dann abgedreht. Ich häng mal meine Konstruktionszeichnung an damit man es sich besser vorstellen kann:
walze_zeichnung.jpg
Die kleine Walze ist massiv, hat innen ein 15 mm Loch welches ich auf 10 mm verkleinert habe (Dübel rein und auf 10 mm neu aufgebohrt), damit sich die Walze beim Einsetzen nicht verklemmt. Mitnehmerschlitze hab ich noch nicht gemacht, das muss ich erst überlegen wie ich das am besten löse. Da muss ich erst mit der Person reden die mir die Achsen dreht.

Konstruktionstechnisch wird das Kardiertier zwischen den Ashford Kardierern und Rudy Raffzahn liegen. Aber es wird ne richtige Wuchtbrumme :eek:
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von moniaqua » 30.10.2013, 13:28

Danke. Ja, die große meinte ich.
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 31.10.2013, 10:48

Das Ding wird insofern auch ziemlich wuchtig, da ja der Belag auch noch mal aufträgt. ich hab 20 mm Belag für die große Walze, und 14 mm Belag für die kleinere. Ich denke ich werde dann nicht mal groß das teil am Tisch festschrauben müssen, das hält auch so :)
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von moniaqua » 31.10.2013, 11:24

Arachnida hat geschrieben:ich hab 20 mm Belag für die große Walze,

Das heißt, das Teil wird dann im Durchmesser nicht 200, sondern 240? <pfeif> Ist das inklusive Nadeln, die Belagdicke?

Jedenfalls wird das eher stationär als eine Reisekarde :lol: Festklemmen würde ich sie trotzdem, sagt mein Bauch :)
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Anna1966 » 31.10.2013, 13:03

Hallo,

bekommt das Teil einen Motor? Wegen deinem Ellenbogen meine ich. Da kann ich auch ein Lied von singen, seit ich einen Tennisarm hatte. Nach dem Kardieren merke ich den Arm immer wieder, obwohl das schon zwei Jahre her ist.
Ich habe meinem Mann den Auftrag gegeben, meine Kardiermaschine (Louet XXL) mit einem Motor zu versehen. Er will sich im Winter mal darum kümmern, bin gespannt, was dabei heraus kommt.

Grüße,
Anna

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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 31.10.2013, 15:07

@moniaquq
yup, genau, 24 cm komplett inkl Nadellänge.

@Anna
also zu Beginn wird er (ich red schon von ihm :)) ) eine Kurbel bekommen, aber ich möchte mir die Option für nen Motor auf jeden Fall offen halten. Das muss ich dann mit dem Menschen besprechen, der mir die Achse macht. Kann mir zb vorstellen dass man die Kurbel abnimmt und dafür ein anderes Teil ansteckt, wo der Antrieb dann greift.

Bei mir wars ja auch ein Tennisarm, aber ich hab letztens einen Filzkurs gemacht und danach war mein Gelenk wieder etwas beleidigt, ich muss da also sehr aufpassen. Selber drechseln ging jetzt auch nicht, as geht zusehr aufs Gelenk.
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von spulenhalter » 31.10.2013, 16:17

Arachnida hat geschrieben:...

@Anna
also zu Beginn wird er (ich red schon von ihm :)) ) eine Kurbel bekommen, aber ich möchte mir die Option für nen Motor auf jeden Fall offen halten. Das muss ich dann mit dem Menschen besprechen, der mir die Achse macht. Kann mir zb vorstellen dass man die Kurbel abnimmt und dafür ein anderes Teil ansteckt, wo der Antrieb dann greift.
...
Bei Motorbetrieb muss die Kurbel auf alle Fälle ab, sonst wird es gefährlich

Ich hab die Ashford-Karde. Da läßt sich die Kurbel von der Welle abschrauben. Die Verbindung ist ein M10-ner Gewinde.

Bei Motorbetrieb schraube ich auf das Gewinde meine Riemenscheibe. Das Gewinde ist nur ins Holz geschraubt und das Holz ist nicht einmal Hartholz. Hält wunderbar und die Scheibe hat auch keinen Schlag.
Den Durchmesser der Riemenscheiben muss man anhand der Motordrehzahl und erforderlichen Verringerung derselben errechnen.
Gruß Mathias

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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 03.03.2014, 07:44

Kleines Update: Wir haben nach der Winterpause letztes Wochenende die Rahmenteile zugeschnitten. Klingt jetzt nach wenig Arbeit, aber ich habe noch ein anders Projekt dazwischengeschoben. Arachnida wollte nämlich unbedingt und sofort einen Inkle Loom haben. Drei Stunden später war das Kind geboren :D
inkleloom.jpg
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 24.05.2014, 06:17

Wieder mal ein kleines Update:

Gestern war wieder Baunachmittag angesagt und wir sind ein schönes Stück weiter gekommen. Der Rahmen ist zugeschnitten, verschraubt und wir haben die die Messing-Innengewinde für die Lagerbefestigung eingesetzt Dann haben wir die Maschine mal probeweise zusammengesteckt, mal mit Rundhölzern als Achsen um die Abstände zu kontrollieren. Nächste oder übernächste Woche, je nach verfügbarer Zeit, werde ich mit der Oberfräse die Schlitze für die Mitnehmer fräsen sowie den Kardenbelag aufziehen. Parallel dazu werde ich mir vom Schlosser die Achsen drehen lassen.

Einziger Konstruktionsfehler: Der Abstand zwischen Zuführwalze und Zuführbrett ist etwas zu breit. Da muss ich mir noch was einfallen lassen, evtl. mit einem verstellbaren Blech. Hat da jemand eine Idee?
Foto 1.JPG
Foto 2.JPG
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von moniaqua » 24.05.2014, 07:23

Wenn Du einfach ein passendes Brett unterschiebst, geht das?

Schön schaut sie aus, Deine Kardiermaschine :gut:
Servus,
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Re: Big Roller – eine Kardiermaschine entsteht

Beitrag von Arachnida » 24.05.2014, 16:10

moniaqua hat geschrieben:Wenn Du einfach ein passendes Brett unterschiebst, geht das?

Schön schaut sie aus, Deine Kardiermaschine :gut:
Klar, Brett wäre die einfachste Lösung. Ich überlege nur, ob es nicht auch eleganter geht :)
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