Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

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Moderator: Claudi

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Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von wollig » 02.09.2011, 18:54

Hallo,
dank meiner netten Chefin habe ich jetzt auch ein geliehenes Spinnrad.
Es stand sehr lange und wurde wohl wenig benutzt.
Ich wüsste jetzt ganz gerne was ich ihm gutes tun kann.
Es quietschte und ächzte ziemlich,ich habe es an den beweglichen Teilen vorsichtig mit Nähmaschinenöl geschmiert.

Hier erst mal ein Bild vom guten Stück:
P1110140_563x751.jpg
Das Holz macht einen ziemlich trocken Eindruck.

Das ganze Spinnrad wirkt etwas wackelig,etwas so als wäre das Holz zu trocken geworden?

Ansonsten glaube ich das alles soweit funktioniert.

Wie stelle ich es denn für mich als Anfänger am besten ein?

Schon einmal vielen Dank für eure Antworten :)
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Viele Grüße
Marlene

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von anabel71 » 02.09.2011, 19:15

Sieht sehr gut aus.... das Holz muss bei diesem Rad glaube ich so "trocken" aussehen.
Ich kann Dir nicht viel raten, bin selber noch bei den Anfängern. Nur soviel, die Bremse anfangs sehr locker oder ganz aufmachen und ansonsten: üben üben üben... :)

LG anabel
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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Adsharta » 02.09.2011, 19:34

Also soviel kann ich dir mal sagen, es ist ein Delft. Zum Wackelig sein, das war meines auch, als ich es gebraucht bekam. Der große "Pfosten" (mir fällt jetzt echt kein besseres Wort ein :O) war mit einer Holznute fixiert. Mein Mann hat es dann vorsichtig auseinandergelöst und geleimt, aber da es ein geliehenes Rad ist, weiß ich ja nicht, ob das in Ordnung geht. Zum Schmieren, am besten eignet sich das Ashfordöl, vielleicht wissen andere etwas, was sich ebenso gut eignet.
lg Adsharta

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von thomas_f » 02.09.2011, 21:14

Mit dem Leimen wäre ich erstmal vorsichtig. Manches möchte man später lieber nochmal auseinandernehmen können (vgl. Jürgen "wollwolfs" Beiträge). Wo es arg wackelt und von alleine auseinandergeht, kann man es vielleicht mit etwas Zeitungspapier o.ä. strammer setzen?

Nähmaschinenöl ist, nun ja, nicht wirklich falsch, aber es ist halt recht dünnflüssig und hat sich bald ins Holz verabschiedet. An manchen knarzenden Stellen ist ein brennendes Teelicht, aus dem du zielgenau ein Tröpfchen heißen Paraffins auf die reibende Stelle fallen lässt, die bessere Wahl. Sicher da, wo Holz auf Holz reibt; wo Metall auf Holz reibt, hilft es meist auch. Falls das Paraffin sich nicht richtig verteilen mag, hilft ein Fön.

Was das eigentliche Einstellen angeht, hat anabel natürlich recht: Die Bremse soll immer nur gerade so sehr angezogen sein, dass das Garn zuverlässig eingezogen wird. Bei einem flügelgebremsten Rad wie deinem kann das bedeuten, die Bremse ganz zu lösen. Sobald die Spule sich füllt, wirst du die Bremse wieder etwas anziehen wollen. Falls das Garn plötzlich nicht mehr richtig eingezogen wird, solltest du erstmal nachschauen, ob es sich nicht irgendwo um ein Häkchen gewickelt hat o.ä.

Der Antriebsriemen soll nicht durchrutschen oder vom Schwungrad springen. Das wars dann aber auch schon.

Happy spinniong :D -- Thomas

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Beyenburgerin » 02.09.2011, 22:50

Es könnte auch ein Varpapuu sein, das ist baugleich mit dem Delft. Da hatten wir auch mal ein sehr wackeliges, das haben wir neu aufgebaut http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... f=14&t=399
Du müsstest ja erst mal abklären, ob du das Spinnrad behalten darfst, bevor du dir so viel Arbeit machst.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Adsharta » 02.09.2011, 22:55

Obwohl es jetzt nicht so das Thema ist, ich habe das gleiche wie @wollig abgebildet hat, daheim stehen. Die Drechseleien sind anders als bei dem Varpapuu. Allerdings ist der Aufbau ziemlich identisch.
lg Adsharta

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Gartenliese » 02.09.2011, 23:03

Ich habe auch so eins und fette gern mit Lederfett aus der Dose (Bergsteigerfett). Das bleibt dort, wo ich es hintue und läuft nicht weg. Ich trage es mit einem Wattestäbchen auf.
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von shanj » 04.09.2011, 22:18

ich hab ja auch so ein ähnliches :)
zum Schmieren, wo es knarzt, geht auch gut weisse Vaseline, mit dem Wattestäbchen aufbringen, wo es nötig ist - wichtig ist die Buchse, wo die Achse vom Spinnflügel gelagert ist, die Achse, auf der das Rad steckt und die Achse, an der der Tritt befestigt ist.

wenn die Spule noch leer ist, die Bremse ganz aufmachen und wenn der Einzug dann noch zu stark ist, den Faden kreuzweise über die Häkchen legen, wenn die Spule voller wird und der Einzug zu schwach wird, mit Gefühl die Bremse anziehen.

Ist ein gutes Rad :gut:
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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Lanaphilia » 05.09.2011, 07:20

shanj hat geschrieben: wenn die Spule noch leer ist, die Bremse ganz aufmachen und wenn der Einzug dann noch zu stark ist, den Faden kreuzweise über die Häkchen legen, wenn die Spule voller wird und der Einzug zu schwach wird, mit Gefühl die Bremse anziehen.
Versteh ich das richtig, je voller die Spule, desto weniger Brems??? Ich hab nämlich grade eine ziemlich volle gegen eine leere getauscht und mich doch gewundert. Gedacht hab ich mir das, aber wäre nett, wenn mir das grade jemand bestätigen könnte.
Viele Grüße aus dem Münsterland
Lanaphilia

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Fiall » 05.09.2011, 07:33

Je voller die Spule, desto mehr Bremse. Das merkst du aber auch beim Spinnen. Ab etwas mehr als halbe Spulenfüllung zieht der Faden sonst immer weniger ein.
GLG,

Veronika

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von shanj » 05.09.2011, 12:35

wenn die Spule voller wird, braucht man mehr Bremse, weil der Faden weniger einzieht :)
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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Lanaphilia » 05.09.2011, 13:50

Fiall hat geschrieben:Je voller die Spule, desto mehr Bremse. Das merkst du aber auch beim Spinnen. Ab etwas mehr als halbe Spulenfüllung zieht der Faden sonst immer weniger ein.
shanj hat geschrieben:wenn die Spule voller wird, braucht man mehr Bremse, weil der Faden weniger einzieht :)
Danke, Ihr Lieben, ich hab es mir zwar schon gedacht, aber ich trau mir selbst manchmal nicht...
Viele Grüße aus dem Münsterland
Lanaphilia

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von wollig » 05.09.2011, 14:05

Vielen Dank für eure ganzen Antworten!

Das mit der Bremse finde ich absolut faszinierend,
da merkt man ja jede kleine Umdrehung!

Leider quietscht es an einer Stelle immer noch etwas,trotz Teelicht,Fett usw.
Vielleicht muss es sich erst wieder ein bisschen einspinnen.
Viele Grüße
Marlene

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von wollig » 06.09.2011, 21:36

Also,
jetzt quietscht nix mehr :D

Nachdem sich gestern beim Spinntreff vivilein auf den Boden geschmissen hat und nach geschmiert hat hört man nichts mehr.
Vielen Dank :gut:
Viele Grüße
Marlene

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Re: Spinnrad geliehen bekommen und Fragen dazu

Beitrag von Vivilein » 07.09.2011, 00:40

Hab ich doch gerne gemacht :-)
Irgendeine kriecht bei uns immer im Staub *lach*

Und wenn das Rädchen jetzt schön leise ist, hat es doch seinen Zweck erfüllt :-)

Viel Spaß damit!!!

sonnengrüße, Ester
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