Viators Philosophien am Spinnrad - die Wollust.

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Viators Philosophien am Spinnrad - die Wollust.

Beitrag von Feuerdrache » 12.02.2011, 13:35

Dieses Thema fällt für mich in die Rubrik "Sprichwörter und Zitate rund ums Spinnen".

Eine lexikalische Definition:
Wollust (lat. luxuria) ist eine sinnliche, sexuelle Begierde und Lust, die bei sexueller Aktivität und der Befriedigung erlebt wird. Wollust schließt das aktive Handeln zur Steigerung der sexuellen Befriedigung ein.
Wollust beschreibt das Kultivieren einer Empfindung, die als drängend und lustvoll gilt, früher auch als ruchlos und frevelhaft. Wollust ist nicht nur körperliches Verlangen, sondern setzt auch erotische Fantasien frei. Hinter der Wollust stehen mit den damit verbundenen Fantasien starke Triebkräfte und Verlockungen. In diesem Sinne ist ein Gegenbegriff die Frigidität.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wollust
Ich habe ein bisschen weiter recherchiert. Wollust bedeutet unter anderem...

- Wonne und Vergnügen.
- Freude, Vergnügen, Ergötzung, Fröhlichkeit (veraltet)
- Ausschweifungen, Laster (nur im Plural, veralteter Begriff)
- Reiz, Schönheit und Süße. (veraltet)

Herkunft:
Das Wort stammt vom althochdeutschen willilust und wolalust ab. Es entstand im Mittelhochdeutschen und im Mittelniederdeutschen sodann wollust. Dabei handelt es sich um eine Zusammensetzung aus Lust und einer Vorform von wohl.
Aus diesem Grunde wurde Wollust vom 16. bis ins 18. Jahrhundert auch als Wohllust geschrieben. Am Anfang seiner Entstehungsgeschichte hatte das in Legendendichtung und mystischer Literatur gehäuft vorkommende Wort noch nicht die eher anrüchige und pejorative Bedeutung im Sinne von ‚Laster‘ und ‚Ausschweifung‘, die erst im Frühneuhochdeutschen entstand, sondern wurde als Bezeichnung für ‚Lustgefühl‘ und ‚etwas, das Freude bereitet‘ benutzt.
Quelle: http://de.wiktionary.org/wiki/Wollust
Welche Möglichen Bedeutungen gibt es noch?
Das schöne an Sprache ist das Lebendige und das Wandelbare, auch wenn es manchmal in phonologische Abgründe ausartet.
Für mich persönlich beinhaltet der Begriff 'Wol - Lust' ein humorvolles Wortspiel. Das genussvolle Verarbeiten von Wolle mit meiner Handspindel, meinem Spinnrad oder meinem Webstuhl im Sinne eines Wortspieles. Eine wunderschöne lyrische Ambivalenz. :D

Ich fröhne noch ein wenig der faserigen Wollust am Spinnrad und verbleibe

mit lieben Grüssen,

der Viator.

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Re: Viators Philosophien am Spinnrad - die Wollust.

Beitrag von shorty » 12.02.2011, 13:39

:-)))
Wobei ich meine Lust an Wolle eher Wolllust geschrieben hätte :-)))

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Viators Philosophien am Spinnrad - die Wollust.

Beitrag von Feuerdrache » 12.02.2011, 13:44

Danke für die Ergänzung, Shorty. :lol:

WoLLLüstige Grüsse,

der Viator ad Orbem.
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