Lendrum inspirierter Eigenbau

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Asherra
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Asherra » 04.01.2015, 19:28

Meistens ist es so, daß die, die ein Plagiat bauen oder kaufen, eh nicht die sind, die sich das Orginal gekauft hätten. Der Bastler da wird wohl nicht in Serie gehen, oder gar versuchen, das Rad als "echtes Lendrum" zu verscherbeln.
Und manche Sachen sind ja ganz nett, wie mit dem Flügel rum spielen und eine flexiblere Variante dafür finden. Auch der Keramikeinsatz für das Flügelhäkchen ist eine Verbesserung zum normalen Ashford. Wenn die Hersteller sich mal umsehen, was andere mit ihrem Design machen könnte da auch die eine oder andere Idee für ihre Modelle raus springen, was bei den Kunden gut ankommt.

Könnte ich mit Holz umgehen würde ich vielleicht auch mal rum spielen. Jetzt nicht grade mit dem Lendrum, ich mag das Orginal nicht besonders, dann bezweifle ich, daß ich eine Kopie hin bekäme, die mir mehr Spaß macht. Aber hier und da und dort Idee zusammenklauen und ausprobieren, ob die Kombination läuft, das wäre schon lustig.

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Mondvogel » 05.01.2015, 19:10

Also ich finde das Geschick des Bastlers auch toll und in meinem nächsten Leben werde ich auch ein Holzwurm, denn an Ideen fehlt es wahrlich nicht.
Auch wenn das Lendrum nicht wirklich mein Beuteschema hat (ehrlich, ich finde es häßlich).

Trotzdem muß hier nicht wieder ein Zickenkrieg anfangen, bloß weil sich wer auf den Schlips getreten fühlt, weil sein Original nachgebaut wurde.
Kann nicht jeder mit seinem Kram glücklich sein ohne das die Arbeit gleich verrissen wird?

Nachdenkliche Grüße...
Liebe Grüße vom Mondvogel

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von geraeuschemacher » 05.01.2015, 21:29

Also ich lese hier keinen Verriss.

Da das Rad öffentlich gestellt wurde, bleiben natürlich lobende und kritische Anmerkungen nicht aus.

Mir gefällt z.B. das Lendrum ausgesprochen gut und ich halte die Konstruktion für durchdacht, ausgereift und stimmig. Wenn jemand jetzt dieses Rad in der Grundform nachbaut, die Sache ins Netz stellt und schamhaft irgend was von einem "Reise-Spinnrad canadischer Bauart" schreibt wird es in meinen Augen etwas albern, wenn da nicht noch eine andere Intention dahintersteckt.
Beim ersten Blick dachte ich schau schau, witziges Schwungrad - Bloß als ich das Video gesehen habe war es vorbei mit der Begeisterung. Basteline hat bereits vorsichtige Anmerkungen dazu gemacht.
Gut, das Rad hat einen kleinen Höhenschlag, aber wenn die untaugliche Verschraubung der vorderen Querstrebe und die heftig klappernde Wirtel/Flügel-Konstruktion noch verbessert wird, kann das Minimalziel "Meine Konstruktion hat funktioniert. Der gesponnene Faden war von Anfang an brauchbar" um Längen übertroffen werden und es wird noch ein richtig gutes Spinnrad ;- )
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Asherra » 05.01.2015, 22:06

Oh, das Video hatte ich ja noch gar nicht bemerkt. Ok, ich zieh die Frage, ob es auch gut läuft zurück. Ich bevorzuge Räder, die nicht wackeln wie Kuhschwanz... Da wäre ein Modell mit einem stabileren Rahmen vielleicht die besser Wahl als Erstobjekt gewesen, der zerlegbare Mittelpfosten macht es doch sehr instabil.

Hihi, da fällt mir ein Freund ein, der mich mal mit dem Gem gesehen hat und gleich meinte "Das ist ja so wackelig, laß mich mal, ich mach dir ein besseres Rad!" ich hab nur gefragt ob das dann auch weniger als 250kg wiegt weil sonst bekomm ich Probleme mit der Statik im Haus. Das Projekt wurde umgehend gestrichen :totlach:

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von geraeuschemacher » 05.01.2015, 22:56

Der Mittelpfosten ist eigentlich ganz stabil. Das Problem ist die Querstrebe vorne auf der auch die Tritte befestigt sind. Weil dieses Rad nur vorne eine Querstrebe hat wirken da enorme Kräfte - nur zwei längs gesetzte Schrauben fangen das nicht auf.
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von moniaqua » 06.01.2015, 13:00

ConnyZo hat geschrieben: nein es ist nicht meins, mich störte nur das so von oben herab..... "naja ist ganz nett, aber....." ja klar ist es Geschmacksache, jedem das seine.

und nein ich versteh Dich nicht falsch.... ;-)
Um mich mal der Schiene anzupassen: schön, dass Du weißt, was shorty so denkt, wenn sie anderes schreibt.
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von borekd » 06.01.2015, 14:36

geraeuschemacher hat geschrieben:Der Mittelpfosten ist eigentlich ganz stabil. Das Problem ist die Querstrebe vorne auf der auch die Tritte befestigt sind. Weil dieses Rad nur vorne eine Querstrebe hat wirken da enorme Kräfte - nur zwei längs gesetzte Schrauben fangen das nicht auf.
Das sehe ich - bei aller Achtung - anders. Die wirkenden Kräfte sind eher mäßig, aber die senkrechte Hauptkonsole, die das Schwungrad und den Spinnkopf trägt, ist nicht steif genug. Dieses Wackelproblem haben auch andere ähnlich konzipierte Räder (Sonata, Willy, ...), je nach Holzart und Querschnitt ist es mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Man müsste die Konsole ähnlich ausführen wie bei Spinolution Mach 2, dann wäre es (vielleicht) steif genug.

Das T-förmige Fußteil unten ist dagegen steif genug und scheint sich beim Betrieb gar nicht zu verformen.

Im übrigen finde ich das vorliegende Rad sehr gut gelungen und (falls die Aussage stimmt, dass es nur mit Oberfräse und Ähnlichem gebaut wurde) überdurchschnittlich gut verarbeitet. Besonders gut gefallen mir konstruktive Details wie die verzapften Holzverbindungen am Spinnkopf oder die Befestigung der hinteren Spindelkonsole. Bezüglich der Hölzer kann ich Jürgens Urteil nur bestätigen.
Für mein Geschmack ist die rustikal wirkende Maserung der verwendeten Hölzer sehr ansprechend, ich mag es beim Holz lieber unruhig und mit sichtbaren natürlichen Fehlern. Aber das ist nur meine Meinung. Letztendlich ist wichtig, ob die Eignerin mit dem Rad zurechtkommt, und ob es ihr gefällt. Alle anderen Meinungen haben (wenn überhaupt) ein nur geringes Gewicht.

Im Sinne des zuletzt Geschriebenen:

@Conny:
Wer es nicht ertragen kann, dass andere Leute einen anderen Geschmack haben als man selbst, der sollte seine Zeit mit überflüssigen, nichtssagenden und angreifenden Kommentaren in einem Diskussionsforum nicht verschwenden.

Gruß
Borek

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von ConnyZo » 06.01.2015, 18:53

süss das noch einige auch was zur "Verteidigung" von Shorty schreiben durften.....

ICH persönlich (doppelt hält vielleicht besser) empfand Shortys Aussage sehr von oben herab.

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crescit numerus eorum
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Claudi » 06.01.2015, 20:40

ConnyZo hat geschrieben:süss das noch einige auch was zur "Verteidigung" von Shorty schreiben durften.....
Wieso "durften"?
Hast du den Eindruck, dass so etwas hier im Forum nicht erlaubt wäre?
ICH persönlich (doppelt hält vielleicht besser) empfand Shortys Aussage sehr von oben herab.
Ich möchte dich trotzdem bitten, deine Meinung zu diesem Satz von Karin nicht weiter hier in dem Diskussionsthema zu diesem speziellen Spinnrad zu verfolgen.
Du kannst shorty ganz einfach auf deine "Ignore" Liste setzen, dann musst du dir keine Gedanken mehr darüber machen, wie Karin irgendetwas gemeint haben könnte. Und allen anderen ersparst du damit diese unproduktiven OT Diskussionen in Sachthemen.
Also hier bitte wieder :btt:
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Hexenwolle » 06.01.2015, 21:33

Erstens: warum gibt es wohl SOOOOOO viele unterschiedliche Spinnräder?
Zweitens: - ist doch wohl jeder Mensch und sein/ihr Geschmack unterschiedlich. Gottseidank.
Und dann drittens: was ist denn das hier für ein kindischer Zickenkrieg? Und das alles wegen eines Rades, auf dem man spinnen kann. Hä? :kill:
Liebe Grüße aus Düsseldorf

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Claudi » 06.01.2015, 22:13

:btt:

Ich finde, dass ein solcher Nachbau ein großes Lob für den Entwickler des Originalrades ist.

Da derjenige kein Tischler mit Ausbildung, voll ausgerüsteter Werkstatt, sowie einem tollen Holzlager ist, und es ja nur für den Eigengebrauch hergestellt wurde, kann ich das noch akzeptieren. (Anders bei den vor einiger Zeit gezeigten Metallversionen á la Lendrum, die ja auch verkauft werden.)
Ich kann den Erbauer der hier vorgestellten Kopie verstehen, der vielleicht nicht die finanziellen Mittel besitzt, sich oder seiner Liebsten das echte Rad zu kaufen. Wenn ich dann sehe, was für die gebrauchten flügelgebremsten und zum Teil hässlichen Räder aus den vergangenen Jahrzehnten verlangt und bezahlt wird, habe ich Verständnis, wenn sich ein bastelbegabter Mensch mit Heimwerkermaschinen lieber die Mühe macht, seiner Frau ein technisch ausgefeilteres Rad nachzuahmen, als z.B. ein Louet aus den 70ern zu kaufen.

Natürlich hat Jürgen Recht, dass die Entwicklung eines Rades und die technischen Leistungen dafür, sowie die handwerkliche Ausführung zu würdigen ist, aber die meisten Spinner honorieren das ja durchaus durch den Kauf der Räder. ;)
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von aprilhexe » 07.01.2015, 00:16

Ich denke, dass es bei vielen Leuten, die sich ein Rad selber bauen eher um Autonomie geht. Und wenn ich mir die Seite so ansehe, mit dem Hang zum Mittelalter, dann bestätigt mir das den Gedanken. Sich ein Spinnrad selber bauen zu können ist einfach cool. Für einen Einzelnachbau ist ein Plagiat m. E. noch akzeptabel. Und mehr ist es ja in diesem Fall augenscheinlich nicht.
Wenn ich meinem Liebsten den Auftrag gebe, mir eine neue Spindel zu machen, dann habe ich manchmal auch eine im Kopf, die ich mal irgendwo gesehen habe... Spinnrad ist schon noch mal ein anderes Projekt, klar, aber Urheberrechte lauern ja mittlerweile überall. Solange die Spinnerin glücklich damit ist und das Rad seinen Dienst tut... Ich glaube, die beiden waren einfach nur stolz darauf, ein Spinnrad selber gebaut zu haben. Und ich habe auch schon (TEURE), gekaufte Spinnräder gesehen, die ordentlich schlackern. An mehreren Stellen.
LG
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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Hexenwolle » 07.01.2015, 10:56

Seh' ich auch so. Dann dürfte man ja noch nicht mal einen Schal oder so nachstricken ohne gekaufte Anleitung :D
Liebe Grüße aus Düsseldorf

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von Asherra » 07.01.2015, 15:31

Kleidung hat eh kein Copyright. Die Markenzeichen, die drauf gedruckt sind, die sind geschützt, aber Schnitte und Stoffe nicht. Bei Strickmustern ist der Text geschützt, aber nicht das Produkt. Die Klauseln, daß etwas nur zum Eigenbedarf gestrickt werden darf können die Designer eigentlich in der Pfeife rauchen.

Ob das Design von Spinnrädern geschützt werden kann, da bin ich allerdings überfragt. Wenn's zu den "Dingen des täglichen Gebrauchs" gehört eher nicht. Und eine ganz neue Art, Wolle zu Garn zu machen, die man sich patentieren lassen könnte... weiß nicht, ob's da was gibt.

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Re: Lendrum inspirierter Eigenbau

Beitrag von shorty » 07.01.2015, 15:51

Auch wenn fürs Lendrum nicht relevant zum Michi von Schwarzenstein gibts ein angemeldetes Patent :
http://www.google.com/patents/DE202013011297U1?cl=en

Zum Copyright.. das nacharbeiten fällt nicht unters Copyright ( ist der Text usw wie Asherra schon erklärt hat) sondern unter Geschmacksmuster.. bzw. Urheberrecht für künstlerische Werke...
ganz so einfach ist es laut Auskunft eines mir bekannten Patentanwaltes dann doch nicht...wir haben da für die Handspinngilde schon mal explizit was nachgefragt...auch wenn das in diesem Fall meiner Meinung nach für den Eigengebrauch überhaupt keine Rolle spielt..
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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