Führt ihr ein Spinntagebuch?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Klara
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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Klara » 26.03.2011, 15:11

Ich habe ein Notizbuch, aber in erster Linie fürs Stricken. Manchmal notiere ich mir die Haspelumdrehungen für einen Strang (wenn ich mich mal beim Wickeln nicht verzählt habe) damit ich nachher nicht noch mal zählen muss. Wiegen fällt schon meistens weg, aus Faulheit (das Notizbuch ist im Wohnzimmer, die Waage im Büro bei der Trommelkarde). Wie ich gesponnen habe - auf welchem Rad und mit welcher Übersetzung - finde ich völlig uninteressant (ich versteh' auch nicht, warum sie das in der Spin-Off immer aufführen - Übersetzung alleine sagt so viel aus wie "ich fahr mein Auto meistens im 5. Gang". Aber mit 90 oder 160 km/h?). Aber die Wollprobe, die ich während des Spinnens am Rad hängen hatte, hefte ich da ein - schlimmstenfalls nur mit dem Datum und vielleicht der Fasermischung. Weshalb ein elektronisches Notizbuch für mich völlig sinnlos wäre.

Beim Stricken sind die Notizen manchmal extrem nützlich: Gerade will jemand so eine Mütze, aber in kleiner. Da ist hilfreich dass ich weiss, dass ich mit 10-mm-Nadeln gestrickt habe (und die andere nach dem gleichen Muster, die aber zu klein ist, mit 8 mm Nadeln). Garnprobe habe ich auch, weiss also, wie dick ich spinnen muss. Toll wäre natürlich, wenn ich auch wüsste, wie die Fasermischung genau ausgesehen hat - vielleicht nehme ich mir fürs neue Jahr vor, das auch zu notieren (mit Ausgangsmaterial in Plastiktütchen und Prozentanteilen notiert).

Strickproben - wie der Rand für mein 3/4-Kreis-Tuch werden auch abgeheftet. Und grössere Planungen finden auch im Notizbuch statt (wobei da A5 fast zu klein ist - aber A4 wäre mir zu unhandlich) - auch die Berechnungen fürs Weben. Eben alles, was irgendwie mit meinen Textilarbeiten zu tun hat und mit Stift und Papier besser zu bewältigen ist (manchmal auch Kardiermischungen). Ursprünglich hatte ich mal die gute Absicht, die Notizblätter dann in Ordnern thematisch geordnet abzuheften, aber in der Praxis bleibt das meiste im Block. Erstaunlicherweise finde ich trotzdem meistens, was ich suche.

Aber auf die Idee, das ganze im Web zu veröffentlichen, würde ich im Traum nicht kommen. Erstens geht's absolut niemanden was an, zweitens interessiert's niemanden.

Ciao, Klara

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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Eurasierwolle » 26.03.2011, 16:09

Ob man seine Notizen am PC verwaltet oder "konventionell" mit Papier und Bleistift, muss jeder nach seinen eigenen Vorlieben entscheiden. Das Programm "One Note" vom Office-Paket ist eine feine Sache, um in seine Informationssammlung eine brauchbare Struktur zu bekommen. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, immer erst den PC zu starten, um etwas "mal eben" nachzusehen. Und die "handwerkliche" Form mit Papier und Bleistift passt eigentlich besser zu jeder Art von "Handarbeit", schon von wegen der "Tradition"... :D
Aber in der heutigen Zeit erobern PC und Internet ja wirklich alle Lebensbereiche - fürs Forum hier geht man ja auch alle Nase lang online. Einen eigenen Blog als "textiles Gedächtnis" halte ich für höhere Kunst des Computerns, das erfordert schon viel Routine im Umgang mit der Materie und ganz viel Disziplin im Umgang mit den Inhalten!
Disziplin ist sowieso ein spezielles Thema, auch wenn man "nur" ein Notizbuch mit handschriftlichen Informationen füttert. Der gute Vorsatz, alles aufzuschreiben, ist ja ganz schön, in den ersten Tagen und Wochen mag es auch noch gut klappen - aber mit der Zeit lässt der anfängliche Eifer oft nach. Bei mir jedenfalls hatte sich dann gerade das Notizheft "versteckt", zum Aufschreiben der Lauflänge beim Haspeln greife ich dann schnell zum kleinen Notizzettel... Oder ich bekomme spontan einen Anfall, die Farbenpanscherei vom Vortag noch ein bisschen fortzusetzen - nur ein oder zwei Durchgänge in der Mikrowelle, weil dann muss ich zu irgendeinem Termin aus dem Haus - die Notizen bleiben dann mal auf der Strecke.
Man braucht für solch eine Notizsammlung schon einen gewissen Ordnungssinn und eine Portion Selbstdisziplin. Bei manchen sind diese Eigenschaften vielleicht weniger ausgeprägt, dafür sprühen sie nur so vor Kreativität. Es stellt sich die Frage, in wie weit man sein Hobby durchorganisieren kann oder will!

Viele Grüße
Cornelia
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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Apfelkern » 26.03.2011, 16:19

Eurasierwolle hat geschrieben:Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, immer erst den PC zu starten, um etwas "mal eben" nachzusehen.
Ausgenommen, man hat die fiese Angewohnheit, sein Netbook ständig angeschaltet aufm Wohnzimmertisch stehen zu haben :O

Konsequenter wird man aber dadurch noch lange nicht... Ich glaube, da ist wirklich der springende Punkt.

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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von simone40 » 26.03.2011, 18:17

noch nicht ;)
Ich hatte das auch schon mal vor ,aber nicht am PC ,sondern ich wollt nen richtigen Ordner ,wo ich bei den Notizen auch gleich einen kleinen Probestrang mit abhefte :)
Ich glaube ich werde das mal in Angriff nehmen
lg simone

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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Telefonhexe » 27.03.2011, 19:11

Nun ja - bin anscheinend nicht die einzige mit Dem Gedanken *G* das macht Mut :)

Gruß

Renate
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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Miriam » 27.03.2011, 23:21

Bist du sicher nicht :) mein Freund und ich sind gerade dabei, eine Kartei mit unserer pflanzengefärbten Wolle anzulegen. Die soll zwar zum Vorzeigen gedacht sein, aber natürlich auch für uns zum Nachschauen.
Wenn ich Garn zum Weben spinne, notiere ich mir auch die Anzahl und Lauflänge der Stränge, aber in einem ganz einfachen Notizbuch.

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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Sanja » 28.03.2011, 09:08

Zum Spinnen finde ich das nicht so spannend, da sind Proben für mich anschaulicher, und bei größeren Projekten mache ich das mittlerweile sogar. Aber zum Stricken und vor allem zum Weben habe ich zwei Notizbücher. Ein kleines, zum "beim Stricken eben mal mitnotieren", für kleine Charts für unterwegs und sowas. Da ich fast ausschließlich mit Handgesponnenem stricke, muss ich mir meine Strickmuster meist selbst basteln, da muss man ja das Rad nicht immerzu neu erfinden.
Das große ist ein Ringbuch, das ich mal bei But*ers gekauft hatte, stabile PAppe und Format knapp unterhalb von A4, das ist eine schöne Größe. Da sind vor allem die Webprojekte drin, das ist ja doch viel Rechnerei, und ich kann später immer noch nachschlagen, welches Webblatt ich verwendet habe, etc. Da schreibe ich mir dann auch rein, wie die Maße des fertigen Stückes vor dem Waschen waren, klebe Garnproben dazu, und notiere, was ich beim nächsten Mal anders machen würde.
Meine fertigen Strickprojekte aus dem Internet wandern in einen eigenen Ordner (dank Tabata komme ich mittlerweile mit einem nicht mehr aus ( :rolleyes: :totlach: ), da schreibe ich dazu, wann ich ein Projekt abgeschlossen habe und schmeiße manchmal noch die BAnderole bzw. eine kleine Garnprobe rein. Das hat momentan noch ein bisschen den Charakter einer Trophäensammlung, ich stricke ja noch nicht so lange und bin auf meine Ergebnisse schon ganz schön stolz. 8) Und Angaben zur Nadelstärke haben sich jetzt schon mehrmals als sehr hilfreich erwiesen, wenn ich was nochmal stricken wollte, da ich so locker stricke und die angegebenen Stärken nie funktionieren.
OneNote liebe ich heiß und innig, verwende es für meine Handarbeitssachen aber nur sporadisch und meist für Zeug aus dem Netz, was ich irgendwo aufschnappe.
Ich bin mit meinen Notizen nicht zwanghaft, schreibe auf, wenn es sich ergibt und ich Lust habe, habe mich aber schon manches Mal geärgert, wenn ich es nicht gemacht habe und hinterher Nadelstärke oder dergleichen nicht mehr wusste. Wenn man regelmäßig Buchführe will, hilft es nach meiner Erfahrung, sich nicht zu übermäßiger Ordnung zu zwingen - hauptsache, es steht irgendwo, muss ja nicht hübsch sein. ;) Eine Affinität zu alten Handschriften, Kalligraphie und schönem Layout kann da schon ganz schön kontraproduktiv sein. :D

Liebe Grüße,
Sanja
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I'm not weird, I'm gifted. :-)

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Re: Führt ihr ein Spinntagebuch?

Beitrag von Klara » 28.03.2011, 12:47

Snja hat Recht - ich habe auch festgestellt, es reicht, wenn's irgendwie irgendwo notiert ist - die rumflatternden losen Zettel kann man immer noch ins Notizbuch einheften - schneller, als die Info abzuschreiben. Ich hab' deshalb jetzt einen zweiten Hefter im Wohnzimmer...

Ciao, Klara

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