wie funktioniert der lange Auszug?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Vivi » 12.04.2012, 09:50

Hallo zusammen,

ich habe mal das Video rausgesucht, welches mir beim Üben geholfen hat:
http://www.youtube.com/watch?v=NPaNVSrOJ2M

Der junge Mann kann das schon seit einer Weile und ich finde seine Videos immer sehr lehrreich:
http://www.youtube.com/watch?v=tU04NeHLShU

Liebe Grüße,

Vivi
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Bea » 12.04.2012, 09:51

@ Vivi,
danke für den Tip, werde ich dann nochmal mit bfl versuchen. aber ich habe mir auch schon rolags kardiert, aus texel. mal schauen, ich WILL das schaffen :D :D
und bin sicher iiiiiiiiiiiiiiiiiiirgendwann macht das auch klack bei mir ( wie schon so oft hier im forum, wo man soooooooooooo viel dazu lernen kann...)

lg
bea

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von shorty » 12.04.2012, 09:52

Der ist toll !, noch schöner find ich allerdings dieses :
http://www.youtube.com/watch?v=0HNrflq9sd0

Aber das ist ein rein stillicher Aspekt.
Fachlich sind beide super.
Karin
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Vivi » 12.04.2012, 09:57

Hallo Karin,

zum Spinnen aus Rolags ist dein Video tatsächlich auch mein Liebling.

Diese Videos anzusehen fand ich einfach am lehrreichsten, weil man sich viele Kniffe dort super abschauen kann.
Tipp:
Ton ausschalten und genau auf die Finger achten.

Liebe Grüße,

Vivi
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von faserrausch » 12.04.2012, 09:59

Ein tolles Video. Deine Dänin ist ja klasse. Diese großen Räder faszinieren mich sehr.
Lieben Gruß
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Bea » 12.04.2012, 10:09

Hallo Vivi,

die videos sind klasse, hab ich mir sofort gespeichert....
lg
bea

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von lilly 66 » 12.04.2012, 12:26

Beim langsamtreten hab ich auch langsam ausgezogen und da ganz genau gesehen und gespürt wie der Drall und die Faser läuft, wie sich die Fasern gefunden haben und beim Ausziehen sich verhalten. Ich hoffe ihr wißt was ich meine :O Mit Rolags ging es bei am Anfang am Besten.

LG Lilly

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Fantasia » 12.04.2012, 12:29

Also, durch den Hinweis von Vivi, dass sie die Fasern "from the fold" gesponnen hat, habe ich gestern Abend das auch mal mit Kammzug probiert. Mich hat immer gekekst, dass ich so lange brauche, um die Rolags zu machen, die dann auch wieder ganz schnell versponnen sind.

Und siehe da, die Wolle wanderte in Windeseile auf die Spule! Nun gefällt mir der lange Auszug richtig gut. :-] Vorher hat er zwar geklappt, Freude hatte ich aber nicht dran.

Danke, @Vivi, nochmal für den Tipp - und den BFL-Wollmonster-Kammzug, den ich von Dir gestern angesponnen hatte. Soo schön und weich mit diesen Pastellfarben :-)

Liebe Grüße

Fantasia

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von shorty » 12.04.2012, 12:37

Viele Fasern sind eben als Kammzug zu lang , um sie schön flüssig im langen Auszug spinnen zu können oder nicht fluffig genug
Da trickst man mit dem From the fold eben und verkürzt diese, bzw. spinnt auch eher quer weg dadurch.
Langer Auszug macht ja viele kurzen Fasern erst spinnbar, für mich ist die Entscheidung ob langer oder kurzer Auszug häufig von der Stapellänge abhängig. Ich passe eher die Spinntechnik der Faser an, als andersrum ;-)

Aber es ist doch prima , wenns nun bei mehreren besser klappt.
Karin
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Dornspinnchen » 12.04.2012, 12:40

@shorty: Na klar Flügelbremse. Meine ich doch!
Bin grad geistig im Webwahn und etwas umnachtet....
Verknüpfen wir unsere gesponnenen Fäden und weben ein Netz um die Welt....

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Sephrenia » 12.04.2012, 14:15

Der lange Auszug funktioniert definitiv auch auf dem Ella mit zweifädigen Spinnkopf. Ob zweifädig oder Flügelbremse (mit Spulenbremse spinne ich selten bis nie) ist mir beim langen Auszug eigentlich egal, man muss sich halt ein bißchen umstellen, wann man anfängt den Faden auf die Spule laufen zu lassen. Bei der Flügelbremse wird ja während des Aufwickelns gar kein Drall mehr zugefügt, also muss der Faden wirklich "fertig" sein, bevor man Aufwickeln lässt, dafür wird der Faden sehr schnell eingezogen, um die Geschwindigkeit, in der man den Faden zuführt, muss man sich kaum Gedanken machen. Beim zweifädigen Rad hingegen fliegt einem der Faden schon mal aus den Häkchen, wenn man zu schnell zu viel auf einmal auf die Spule schicken will, außerdem kommt während des Aufwickelns noch Drall dazu, also muss man etwas früher anfangen, auf des Einzugsloch zuzugehen und drauf achten, dass der Faden dabei immer noch unter Spannung bleibt.
Im direkten Vergleich ziehe ich beim Henkys (Flügelbremse) die Hand langsamer nach hinten (langsamere Übersetzung + mehr Zug auf dem Faden), warte hinten einen Moment, bis der gewünschte Drall im Garn ist und gebe den Faden dann sehr schnell auf die Spule. Beim Ella (zweifädig) ziehe ich schneller nach hinten aus (höhere Übersetzung + weniger Zug auf dem Faden) und gehe dann ohne Pause langsam wieder aufs Einzugsloch zu.

Wenn man sonst immer mit Spulen- oder Flügelbremse gesponnen hat, kann im ersten Moment schon der Eindruck entstehen,dass der lange Auszug mit einem zweifädigen Rad nicht funktioniert, aber das ist alles reine Übungssache!

LG Kiki

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von shorty » 12.04.2012, 14:29

dass der lange Auszug mit einem zweifädigen Rad nicht funktioniert, aber das ist alles reine Übungssache!
Nö, find ich nicht :-) Ich denke, ich hab da genug geübt , zumindest an meinem :-))Korrekt müsste es meiner Meinung heissen, er funktioniert nicht mit jedem zweifädigen gut, bzw. gleich gut.
Mit meinem nämlich wirklich nicht gut, trotz Übung ;-)


Zweifädige Räder kann man ebensowenig über einen Kamm scheren wie Spulen oder Flügelbremse vom Spinngefühl und von den Möglichkeiten.
ich glaub z.B. kaum dass meine Ziege der Ella vom Spinngefühl sehr ähnlich ist ;-).Zwischen dem Henkys und dem Lendrum z.B. liegen ebenfals Welten.( nicht besser oder schlechter, sondern nur ganz anders)
Aber bestimmte bauliche Grundregeln gibts dennoch ;-) Und die haben mit Übung gar nichts zu tun.
Dein Vergleich hinkt in etwa genauso wie meiner mit Lendrum und alter Ziege, denn es spielen da noch weit mehr Faktoren rein.


Ich hab diese physikalischen Dinge ja nicht gemacht ;-)
Karin
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Vivi » 12.04.2012, 15:22

Hallo Fantasia,

bei mir hat es beim Üben auch erst richtig gefluppt, als ich den Kammzug aus der Falte heraus gesponnen habe.

Inzwischen habe ich ja auch feine Handkarden hier, die es erlauben, meine Polwarth- und Cormo- Rohwolle zu tollen Rolags zu kardieren.
Aber gerade bei selbstgefärbten Kammzügen finde ich es toll, diese ohne große Vorbereitung auch "einfach so" im Langen Auszug spinnen zu können.

Liebe Grüße,

Vivi
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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Sephrenia » 12.04.2012, 20:53

shorty hat geschrieben:Korrekt müsste es meiner Meinung heissen, er funktioniert nicht mit jedem zweifädigen gut, bzw. gleich gut.
Mit meinem nämlich wirklich nicht gut, trotz Übung ;-)
Ich habe nie behauptet, das jedes zweifädige Rad ideal für den langen Auszug ist, nur das es gar nicht geht, kann ich mir nicht vorstellen. Dann muss das Rad schon insgesamt sehr schlecht einziehen, und dann fände ich es nicht nur für den langen Auszug ungeeignet, sondern insgesamt nicht wirklich spinntauglich.

Woran liegt es denn bei deinem, dass es nicht so gut klappt?

Ich habe es gerade nochmal auf meiner kleinen antiken Ziege versucht (mit Einzeltritt und einer Übersetzung von 1:7 eine echte Rennschnecke ;) ), auch darauf geht der lange Auszug recht gut, ich muss halt ordentlich strampeln: https://picasaweb.google.com/KikisBilde ... 8281460274 (das weiße auf der Spule ist übrigens noch ein Rest Baumwolle, auch im langen Auszug und mit Überschall-Tretgeschwindigkeit gesponnen, das war echt kein Vergnügen). Keine Frage, auf dem Ella und dem Henkys spinne ich lieber, aber das beschränkt sich nicht nur auf den langen Auszug!

LG Kiki

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Re: wie funktioniert der lange Auszug?

Beitrag von Klara » 12.04.2012, 21:12

Ich hab's heute auch noch mal probiert, mit dem Polonaise zweifädig. Wobei ich eigentlich ausprobieren wollte, ob ich zweifädig das Garn, das gestern mit Spulenbremse so eine Qual war, besser hinkriege. Und siehe da: Ja! Zweifädig ist der Einzug stärker und noch zu treten. Und in der Kombination kleine Rinne des grossen Wirtes und grosse Spulenrinne wurde auch ziemlich schnell eingezogen (ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei meinem letzten Versuch den kleinen Wirtel drauf hatte, weil ich den normalerweise drauf lasse. Aber heute war Anfängerunterricht...)

Ich hab' den langen Auszug nur kurz probiert, weil die Fasern nicht gut genug kardiert waren, aber spinnradtechnisch wäre dieses Garn gut gegangen... Und ich denke das ist der Knackpunkt: Mit zweifädig geht einfach nicht jedes Garn. Und ein Garn, das sich mit einem Zweifädigen genial gut spinnt, klappt mit einem anderen vielleicht gar nicht. Weshalb Diskussionen relativ sinnlos sind - man müsste mal eine zweifädige Herde versammeln und reihum ausprobieren... Macht doch mal!

Ciao, Klara

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