Alte Spulen ohne Lagerung aufarbeiten
Wenn man so auf die Timeline bei Ashford für Tradis schaut, wurden Nylon Lager in die Spulen ab 1983 eingebaut. Diese Spulen ohne separate Lagerung sind ja baugleich und damit ist sicher das Alter klar.
Eine Aufarbeitung dieser alten Spulen lohnt sich genau wie Borek es auch sieht eigentlich nicht. Das Material ist mürbe und die Genauigkeit von damals ist anders als heutzutage.
Sofern die Spulen keine Lagerung mit Bundbuchsen etc. haben, wird Rost, klemmen etc. dein ständiger Begleiter sein. Ich denke Jürgen hat dies sehr ausführlich in diesem Tread erläutert.
Eine Nachrüstung von Lagern, habe ich schon bei meinem ersten Tradi nach langem Nachdenken verworfen, denn ich wollte Standartlager von Ashford nachträglich einbauen. Nun ist aber der Außendurchmesser des alten Spulenkerns d=15 mm. Bei den neuen Spulen ist der Außendurchmesser d=20 mm.
Der Ashford-Spinnflügel hat einen D=1/4"=6,35mm und damit bleibt keine Wandstärke mehr am Spulenkern für das Einsetzen nachträglicher Lager übrig (siehe Bild Größenvergleich). Klar könnte man einen neuen Spulenkern herstellen…. Schaut man sich dann noch die alten Spulenscheiben an, kann man getrost komplette vernünftige Spulen neu bauen.
Dies ist ausdrücklich nur die Erkenntnis bei Ashford, denn sofern die Spulen von anderen Spinnradtypen sind, die extrem teuer oder nicht beschaffbar sind, ist die Beschreibung von Jürgen zur Nachrüstung sicher richtig.
Der Bezug von 3 Stück Spulen Ashford Standart Spule SB SBL a 7,50 Euro = 22,50 Euro halte ich für eine endgültige Problemlösung an diesem Spinnrad für sinnvoll. Wir haben das Problemgleich am Anfang meiner Bastelwerke gleich endgültig entschieden, indem ich für unser 1. Ashford Spinnrad (1-fädig) gleich 2-fädige Spulen gebraucht+ super günstig nachgekauft habe. Dies war richtig, da ich meiner Frau auch später ein 2-fädiges Tradi "zusammengeschraubt" habe.
So kann die Lisel, egal welches Spinnrad zu den 2-fädigen Spulen greifen und der Bestand an Spulen ist damit für alle unsere Ashfords im Haus verfügbar. Auch das grade zu überholende Traveller darf dann auf diesen Spulenbestand zurückgreifen.
Die Überarbeitung habe ich nur gemacht, damit es was zu lesen gibt.
Wenn die Spulen überholt sind, werden diese wie immer an eine nette Bekannte verschenkt, die sich wirklich darüber freut, denn Neukauf ist bei ihr nicht drin.
Also noch die Kurzform der Überholung:
• Spulen entfetten mit Spiritus
• Spulenachse innen mit Pfeifenreiniger (man ahnt, es kommt wieder der Hinweis auf Sorte Rot/Weiß), diese erst feucht mit Spiritus dann trocken durchziehen bis sauber
• Jetzt mal die Spulen auf eine Spinnflügelachse stecken, ob dies geht und sich dort vernünftig dreht
• Wenn nicht Handreibahle durchziehen (bei Achse mit 6,4 mm sollte das Loch ca. 0,2 mm größer sein, also Handreibahle 6,5- 6,6 könnte schon gehen)
• Schleifen, für gekrümmte Flächen wir die Scheiben funktioniert prima ein Schleifschwamm z.B. Bosch wie auf einem Bild zu sehen
• Lose Spulenscheiben wen total lose vom Spulenkern abziehen und alles immer so ablegen, damit jedes Teil zu jeder Spule wieder den richtigen Platz findet
• Eine Spinnflügelachse (war hier ja noch einzeln bei der Demontage) oder anderen Rundstahl waagerecht in Schraubstock spannen
• Immer den Spulenkern und nur diesen mit Ponal bestreichen (anders herum gibt es mehr zu wischen), die Spulenscheiben raufschieben
• das Ganze auf den waagerecht eingespannten Stahl als Einheit draufschieben und hier die beiden Seitenteile der Spule ausrichten.
• Vorsichtig überschüssigen Leim mit nassen Lappen abwischen
• Trocknen lassen
• Leimspuren verschleifen, wo diese optisch stören, auch abgewischte Flächen nachschleifen sonst sind diese später nach Wachsen zu sehen
Als nächstes muss ich das zum Bauen nicht mehr als Hilfsmittel benötige Gestell des Rades demontieren, säubern, schleifen, Metallteile entrosten und dann kommt Endbehandlung + Montage.
Mal sehen wegen der Fortsetzung hier, könnte ja werden.
Grüße Technik der Lisel
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