Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von wollwolff » 02.06.2015, 10:37

Hallo Ihr Lieben!

Ihre Vermählung geben bekannt: Frau Buche und Herr Silberglanz. Mit Ihren beiden "Ja, ich will" besiegeln Sie ein langes, generationsübergreifendes "Eheleben"
mit hoffentlich vielen "Nachkommen".



Das zur Fusion!

Ja, hier ist er, der kleine Racker.
fam9.jpg
fam11.jpg
fam12.jpg
Mit knapp 6000g ein schönes gelenkiges doppeltrittiges praktisches "Reiserad".
in 7 Sekunden ohne Werkzeug zusammengeklappt ca. 80mm flach.
fam6.jpg
fam7.jpg
In der Technik bin ich bei der Zweifädigkeit geblieben. Den silbernen Spinnkopf mit dem Rahmenflügel und Schiebeführungen habe ich komplett von meinem
bereits hier vorgestellten Edelstahlrad übernommen.

Gleichso auch die Feineinstellung für den Einzug per Stellrad und Spindel. Das Schwungrad hat 300mm Durchmesser und ist von hinten hohlgedreht.
Die Füllungen sind aus Buche. Die Kurbelpunkte sind nicht 180°, sondern 5° abweichend, so dass sich das Rad in jeder Stellung mit den Tritten antreten lässt.

Sämtliche Lagerstellen sind lagertechnisch mit 2 Lagerpunkten dynamisch sicher und langlebig ausgelegt.
Bei den Knechten und Tritten bin ich bei den inzwischen bewährten Stahlwinkelgelenken verblieben.
Mit etwas Kupferpaste laufen diese selbst beim "Umrunden" immer schön leicht und sind zudem leicht und spielfrei ab-aufschnappbar.

Die Doppeltrittigkeit, sie kann auch als linkstrittiger oder rechtstrittiger EINTRITT schnell eingerichtet werden. Einfach Tritt und Knecht abnehmen, frei nach
Spinner/in's Gusto. Die Trittronden können vorne kürzer oder weiter, je nach Fußgrösse, eingerichtet werden.
fam8.jpg
Das Gestell ist in Buche, mit Hartwachsöl in strapazierfester Seidenglanz-Oberfläche, appliziert mit den Metall-Präzisionsmechaniken aus Alu und Stahl, gehalten.

Das Lauf- und Spinnverhalten ist sehr gut. Geräusch, Umwucht, Seitenschlag, Verzug sind hier nicht zu finden. Alles schnurrt, wie vom "Papa" gewollt.
Ich habe darauf geachtet, dass Grundaufbau mit dem Umschwenken durch 2 optische Fluchtpunkte immer sicher klappt. Für den standfesten Halt sind Gummipuffer
und ein höheneinstellbares Füsschen für unebenen Aufstellort vorhanden.

Hier noch einige Impressionen vom aktivem Spinnen mit dem "Lignano".
fam1.jpg
fam4.jpg
LG von Jürgen ^..^
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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Hexenwolle » 02.06.2015, 13:12

Ganz schön futuristisch. Und wer moderne Spinnräder mag, für den ist das sicherlich eine tolle Alternative. Nicht schlecht: 7 sec. für's Zusammenlegen. Und wieder einmal hast Du eine tolle Arbeit gemacht. :gut:
Liebe Grüße aus Düsseldorf

Ich kann alles, was ich will. Was ich nicht kann, das will ich nicht!

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von zwmaus » 02.06.2015, 13:13

... und es spinnt sich einfach traumhaft :)) Ich durfte es am Sonntag in Vlotho ausprobieren und vom Tret- und Spinngefühl her unterscheidet es sich kaum von der Anna. Wirklich ein Sahneschnittchen und wenn mich nicht alles täuscht hat auch eine unserer Flusen schon ein Auge drauf geworfen. :D
lg
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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Morticia » 02.06.2015, 13:41

Hallo, sieht hübsch aus, dein "Klapprad".

Ich hab aber gleich mal ein paar Fragen. Dazu habe ich erst noch mal nachgelesen, wie der Spinnkopf bei dem Metallrad gearbeitet ist.
Es gibt also nur eine Übersetzung?
Hat sich dieser Kastenflügel im Praxistest denn bewährt? Und fällt die Spule dann einfach raus, wenn man's abgezogen hat? Ich hab irgendwie immer noch einen Knoten im Hirn, wie das funktioniert. Sorry, sobald es zu technisch wird, macht mein Hirn einen Salto rückwärts ins Gebüsch. Man braucht einen Inbusschlüssel, um den Flügel abzuziehen? (Wo ist mein geliebter Magnetschnapper? :)) )

Und das System mit der Spannungsregulierung? Ich hab zwar kapiert, wie das funktionieren soll, aber bedeutet das nicht, dass der ganze Spinnkopf während der Arbeit langsam nach links wandert? Und schlägt da nicht im Dauerbetrieb irgendwas aus oder verbiegt sich? Der schwebt dann ja mit dem gesamten Gewicht auf diesen beiden (fragil wirkenden) Stängelchen hin und her, oder?

Wäre es nicht ganz sinnvoll, noch ein (feststehendes) Fadenführungselement an den Ecken des Flügels anzubringen, damit der Faden nicht über die vordere Spulenkante gezogen werden muss? Gerade wenn die Spule richtig voll ist, kann das Probleme machen, weil der Faden dann auch noch teilweise über das gesponnene Garn gleiten soll.
Mir erscheint das System mit den Sliding Hooks auch etwas umständlich (aufschrauben, weiterschieben, zuschrauben, und das auf beiden Seiten, damit es keine Unwucht gibt?), gibt's da nicht was Einfacheres (zusammendrücken, weiterschieben, loslassen)?

Sechs Kilo sind für ein Reiserad auch noch ganz schön schwer. Wäre mit Birke statt Buche nicht noch eine deutlich leichtere Version möglich?
Mischief managed...

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von wollwolff » 02.06.2015, 15:42

Hallo Mortica,

danke der Nachfragen. Birke wiegt genausoviel, wie Buche. mit Pappel würde es weitere 1000 gr. leichter werden, nur wer mag schon Streichhölzer-Holz.

Zum Spulenwechsel: Mit einem Schraubendreher-Imbusschüssel hast Du die Spule in 2 Sek. in der Hand und in 2 Sek. wieder passgenau drauf. Bei vielen "Klassikern"
ist die Drömmerlei nicht unbedingt kürzer.

Zum Feinjustieren: Die Feineinstellung spannt den Faden nur leicht nach, genausoviel, wie Du bei voller werdender Spule ein MEHR an Einzug brauchst. Bei Stahl und gut ausgelegter Führung verbiegt sich da nichts auf dem Verstellweg.

Die Gleithaken mit der M3 Rändel ist in unter 1 sek. gelöst, verschoben und wieder geklemmt. Der Kraftaufwand fürs Drehen usw. (fingerkneif) ist unter dem der Feder-Kräfte. Vor allem bleibt der Flachschieber in der Flucht, der Rundfedersatz kann sich auch zur Spule hin verdrehen. Wegen der Wucht brauchst Du nur Deinen aktiven Garnschieber verstellen. Der andere kann bleiben, wo er ist ( ca. Mitte).

Die vordere Führung erfolgt über den Radius der Spulenseite, schön sanft und rund. Das ist eine Erfahrungsarbeit, evtl noch ein Stift oder eine Rolle, wer weiss? Ich bleib dran.

Das Rädchen hat nun 2 Tritte und ist über 1000g leichter, als das zuerst vorgestellte Ganzmetallrad. Das ist doch schon mal etwas.

LG von Jürgen ^..^

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von simone40 » 02.06.2015, 16:20

Ich finde das Rad genial...wenn ddas Buchenholz jetzt noch schwarz wäre, dann würde ich das unbedingt habenwollen :))
lg simone

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Claudi » 02.06.2015, 16:39

WOW!!! Ich brauch jetzt ganz dringend einen Lottogewinn oder etwas in der Richtung... aber wenn nicht, fange ich vorsichtshalber schon einmal an, mein Sparschwein zu füttern. :totlach:

Das ist von der Optik genau mein Ding, so eine coole Mischung aus Holz und Metall vereint beide Herzen in meiner Brust. Zum einen mag ich ja das natürliche, warme am Holz und andererseits existiert da die Vorliebe zum Metall.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von babobu » 02.06.2015, 19:23

Das sieht ja gigantisch aus! Ich mags so puristisch. 6kg ist wirklich nicht ganz wenig, aber man macht ja auch keine Wanderung mit dem Spinnrad...
Ich würde es ja mal gerne hören. -Ob es metallisch klingt?! :-)

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von wollwolff » 02.06.2015, 19:25

Buche und schwarz?

Ich klopfe mal in der Lausitz an, da gibt es noch Köhler, die Buche zu Schwarzholz machen ( Holzkohle)....hihi.

Bei Schwarz gäbe es Vollkunststoff, zB. Delrin, dann wird das Rad wieder 1500g schwerer und 'materialteurer'.
Es geht auch mit Kohlefaser -Rohre mit dem futuristischen Chic. Dann brauchst Du aber mit Sicherheit einen willigen Sponsor (nicht unter 4tsd).
Eines währe natürlich ideal, denn damit währe das Traumgewicht von 3kg erreicht.

In Holz käme Ebory ( Ebenholz) nahe. Das ist von natur aus schwarz. das Rad würde 800g schwerer werden und Du mußt ein Wochengehalt für das Ebenholz ansparen,
denn das ist sehr rar im Handel, Exot.

Beizen währe kein Problem, aber das ist dann geschummelt.

Kannst das Rad ja roh übernehmen und selbst anschwärzen ( Beize, Schuhcreme, Lack....) oder selbst-
gehäkelte Schläuche überziehen. Gut gemacht, sieht das sicher auch hübsch aus ( guerillaknitting).

LG von Jürgen ^..^

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von wollwolff » 02.06.2015, 19:28

'Metallern klingt'

Ich kann Dich beruhigen. Es klingt gar nicht.

Es dreht leise und geräuschfrei seine Runden.

LG von Jürgen.

Anm.
31 ist nicht zu weit von 32 weg. Komme doch einfach vorbei und dreh selbst ne Runde Garn. Schreibe mir bitte vorher kurz eine PM, danke.

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Morticia » 02.06.2015, 19:37

Danke für die ausführlichen Antworten. Ich würde es ja echt gern mal ausprobieren. Kriegt es denn dann auch noch so einen edlen Koffer wie die Kickspindel?

Buche schwarz beizen oder seidenmatt lackieren ist doch nicht gemogelt ;) - das ist Dienst am Kunden (wenn sie's nun mal schwarz möchte...). Ebenholz fände ich jetzt übertrieben, abgesehen von Nachhaltigkeit, Ökobilanz etc.

Pappel schwarz machen, dann ist es leichter und schwarz... ;)
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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von anjulele » 02.06.2015, 19:59

wollwolff hat geschrieben: In Holz käme Ebory ( Ebenholz) nahe. Das ist von natur aus schwarz. das Rad würde 800g schwerer werden und Du mußt ein Wochengehalt für das Ebenholz ansparen,
denn das ist sehr rar im Handel, Exot.
Ebenholz ist nicht nur ein Exot, es ist auch auf der "Roten Liste" der vom Aussterben gefärdeten Holzarten http://www.bs-umweltberatung.de/downloa ... zarten.pdf.

Das Rad sieht sehr interessant aus. Bist du damit mal in Richtung HH unterwegs? Ein Testlauf würde mich auch interessieren.

LG
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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Nessaja » 02.06.2015, 21:13

Hallo Jürgen, hier ist Christiane. Am Sonntag durfte ich ja nun auch an diesem Schmuckstück sitzen und es ausprobieren. Danke dafür!
Zu Euren hier gestellten Fragen: es läuft absolut leise und sehr leicht (hab vorher noch nie richtig Doppeltritt ausprobiert und es funzte auf Anhieb). Es ist ruckzuck zusammen- und aufgebaut. Das Rad lässt sich sicher gut transportieren, es lässt sich ja so schön klein zusammenpacken und der "Haltegriff" liegt gut in der Hand. Und ja, zwmaus, ich hab definitiv ein-zwei Augen drauf geworfen :-).

LG Nessaja

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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Lottischaf » 02.06.2015, 22:22

Ja hi,

ich finde es ist eine schicke Kombi aus Holz und Metall .....
Es gefällt mir optisch sehr gut.

Kommst Du mal zum Spinntreff nach Bochum Hattingen ? *lach*

:)
Dafür würde ich auch sparen.

LG Steffi
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Re: Aufgebot: Frau Buche & Herr Silberglanz

Beitrag von Spinnliesel » 02.06.2015, 22:53

Boa, soo schön!
Ulrike

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