Die Erzieherin meiner Tochter war auf mich zugekommen, weil sie grad ganzheitliche Projekte mit einer Vorschulgruppe macht (sowas wie, vom Baum zum Papier und eben vom Schaf zur Wolle).
Also habe ich Rohwolle mitgenommen und am ersten Tag haben wir sortiert und über Schafe gesprochen und zum Schluss die Wolle in einer Wanne eingeweicht. In der nächsten Woche haben wir die gewaschene Wolle erst mit Handkarden bearbeitet und dann mit der Trommelkarde. Dieser Teil macht den Kindern immer großen Spaß, da könnte man ganze Säcke durcharbeiten

Die Woche danach kam ich mit Spindeln bepackt.
Zuerst habe ich gezeigt wie man aus Vlies ein paar Fasern lockert und dann durch drehen zwischen den Fingern eine Art Faden entsteht (die Idee mit der Häkelnadel ist mir noch nicht gekommen, aber sie ist super!).
Dann bekamen die Kinder immer zu zweit eine Spindel. Einer hat sie gehalten und gedreht, der andere hat die Wolle ausgezogen. Das klappt wunderbar und es kommen sehr gute und zum Teil erstaunlich feine Fäden zustande.
Zum Schluss haben wir gekordelt (das kennen die meisten schon, den Begriff zwirnen lasse ich dann nebenbei einfließen) und aus dem fertigen Garn mit Perlen schöne Ketten und Gürtel gemacht.
Heute war ich nochmal mit dem Spinnrad da. Wir haben eine ganze Spule voll gesponnen und gezwirnt. Die Kinder haben für mich getreten.
Die ganze Geschichte war ein Test für mich. Bisher hatte ich immer Grundschulkinder in meinen Gruppen.
Die Aufmerksamkeitsspanne ist natürlich noch etwas geringer, aber mit kleinen Pausen lässt sich das Programm wunderbar durchziehen und den Kindern macht es Spaß! Vor allem sind sie hinterher unheimlich stolz auf ihren Schmuck und das fertige Garn!