So. Egal wie, dachte ich mir, ich will das jetzt unbedingt probieren.
Auf dem Dachboden hatte ich noch 2 50g-Stränge Merino (perfekt!), die habe ich locker aufgeknäult.
Wo die erste Hürde lauerte: die allseits bekannten Wollwickler packen zwar bequem 100g, aber die eben auch "normal" fest, Ganz locker gewickelt ist das jedoch eine lustige Übung, wenn das Knäuel zu gross wird und die Finger mehr oder weniger freihändig Fadenführung spielen müssen.
Die wirkliche Tücke so eines locker gewickelten Knäuels erweist sich jedoch erst nach dem Einweichen: feucht fällt das Ganze zu einem hübschen Fladen zusammen, der einem sämtliche Alpträume von Garnkotze gleichzeitig ins Hirn pustet.
Geistesgegenwärtig hatte ich das Knäuel vorher noch zu einem Päckchen gebunden.

Da die Deka-Farben mit Salz im Farbbad funktionieren und ich mich düster an Kindertage erinnerte (schlimme Experimente einer Achtjährigen mit Spüli und Salz am Kochherd

) - glyzerinbasierte Seife flockt mit Salz aus - nahm ich kurzerhand Waschnusslösung, das Saponin dadrinnen sollte sich mit dem Salz vertragen. Tut es auch.
Zum Färben hatte ich Deka Lichtecht in Rubinrot, Altgold und Tannengrün. Und das Knäuel nicht fest genug ausgedrückt.
War 'ne ziemliche Sauerei in der Küche... und das Rot verteilte sich tiefer in die Wolle, als ich eigentlich vorhatte.
Das ganze wanderte dann in der zugedeckelten Emailleschüssel in den Backofen und blieb da 1h bei 100°C.
Nach dem Abkühlen, Ausspülen (unter dem sanft plätschernden Brauseschlauch) und Ausdrücken sah das Ganze schon weniger bedrohlich aus:
Das Knäuel durfte dann heute vormittag noch ein wenig Flüssigkeit loswerden, dann habe ich es kurzerhand feucht gehaspelt und zum Trocknen aufgehängt.
Das Ergebnis wird vermutlich ein Paar rote Socken mit Flecktarnfüsschen... *g*
Hatte ich schon erwähnt, dass das Spass macht?
In der Küche wartet grad das nächste Knäuel...