Schlichten und Leimen
Moderator: Rolf_McGyver
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Schlichten und Leimen
Hat hier schon jemand Kette geleimt? Ich habe eine Rezeptur in der Perlleim oder Tischlerleim verwendet wird.
Der wird mit Wasser eingeweicht und aufgekocht.
Geht das tatsächlich beim Waschen wieder raus?
Oder hat jemand hier ein besseres Rezept?
Um die Kette zu schützen koche ich übrigens einfach Hoffmannstärke mit Wasser, fülle dies in eine Sprühflasche und befeuchte damit immer wieder meine Kette. Das hat sich bei mir bewährt.
Der wird mit Wasser eingeweicht und aufgekocht.
Geht das tatsächlich beim Waschen wieder raus?
Oder hat jemand hier ein besseres Rezept?
Um die Kette zu schützen koche ich übrigens einfach Hoffmannstärke mit Wasser, fülle dies in eine Sprühflasche und befeuchte damit immer wieder meine Kette. Das hat sich bei mir bewährt.
Gruß Cawica
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Re: Schlichten und Leimen
Nee, hab ich selbst noch nie gemacht, da ich nicht zu den großen Leinenwebern gehöre und ich bei anderen Fasern noch nie ein Problem hatte.
Ich kenne das allerdings auch mit Zuckerwasser, das definitv beim Waschen wieder rausgeht. Bei Leim hätte ich da nach dem Aushärten so meine Bedenken. Ich würde das mit einem Rest Kettfäden mal ausprobieren bevor die ganze Kette "verleimt" wird.
Ansonsten ist das Einsprühen mit Stärke gängige Technik.
Viele Grüße,
Ulli
Ich kenne das allerdings auch mit Zuckerwasser, das definitv beim Waschen wieder rausgeht. Bei Leim hätte ich da nach dem Aushärten so meine Bedenken. Ich würde das mit einem Rest Kettfäden mal ausprobieren bevor die ganze Kette "verleimt" wird.
Ansonsten ist das Einsprühen mit Stärke gängige Technik.
Viele Grüße,
Ulli
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Jean Paul
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Re: Schlichten und Leimen
Ich kenne das Verleimen bei der Teppichweberei.
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Re: Schlichten und Leimen
Irgendwo hatte ich gelesen, daß Kaninchenhautkleber super gut funktionieren würde bei fusseligen, sich verhakelnden Ketten. Aber ich find das Zeug hier nicht. Gibt's so was in D?
- weberin
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Re: Schlichten und Leimen
Aua.
Kaninchenhautkleber???
Ich glaub, jetzt geht gerade meine Phantasie mit mir durch ...
Ich will mir weder vorstellen, wie Kaninchen geklebt werden; noch, das sie ihr Fell zu Markte tragen, um Kleber zu werden.
Arme Viecher .... egal wie rum.
Viele Grüße,
Ulli
Kaninchenhautkleber???



Ich glaub, jetzt geht gerade meine Phantasie mit mir durch ...

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Re: Schlichten und Leimen
Naja, gegessen werden sie ja eh... also kann man aus den Überbleibseln auch was machen. Ich weiß nur nicht ob das im Endeffekt das selbe ist wie Gelatine? http://en.wikipedia.org/wiki/Rabbit-skin_glue
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Re: Schlichten und Leimen
Doch den gibt es wird in der Malerei verwendet, sieht aus wie Gelantinekörner und ist hier zu bekommen http://www.gerstaecker.de/Hasenhautleim ... ubehor.htm unter Hasenhautleim.Asherra hat geschrieben:Irgendwo hatte ich gelesen, daß Kaninchenhautkleber super gut funktionieren würde bei fusseligen, sich verhakelnden Ketten. Aber ich find das Zeug hier nicht. Gibt's so was in D?
Ich habe sogar noch was zu Hause wollte mal Ikonnen malen und dort wird er für grbraucht.
LG Hanne
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Re: Schlichten und Leimen
Ich war so frei und hab den Link korrigiert. Jetzt zeigt er direkt auf das Produkt.
Viele Grüße,
Ulli
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Jean Paul
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Re: Schlichten und Leimen
Wenn Du den alten Tischlerleim nimmst, der löst sich in Wasser, deshalb gingen Möbel früher beim nassen Abbeizen auch gerne "aus dem Leim", aber das neue Zeug, da bin ich mir nicht so sicher.
LG
Astrid
Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe
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- cawica
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Re: Schlichten und Leimen
Ich werde wohl eine Probe machen müssen
Gruß Cawica
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Re: Schlichten und Leimen
Ich habe noch etwas gefunden
Der in meinem Rezept verwendete Leim, war ein Perlleim. Perlleim ist ein Knochenleim. Das kommt der Hasenhaut wohl gleich/ähnlich.
Nun habe ich bei Kremer Pigmente nachgeschaut und hier gibt es auch gute Infos zu den Produkten:
http://www.kremer-pigmente.de/shopint/i ... &list=0201
http://www.kremer-pigmente.de/shopint/P ... /63025.pdf
Mal sehen ob ich eine Probe irgenwoher auftreiben kann. Anscheinend wird Knocheleim auch beim Färben verwendet. Ist mir bisher noch nicht bekannt.
Wo wird der Leim in der Pflanzenfärberei eingesetzt? Hat jemand einen Ahnung?
Der in meinem Rezept verwendete Leim, war ein Perlleim. Perlleim ist ein Knochenleim. Das kommt der Hasenhaut wohl gleich/ähnlich.
Nun habe ich bei Kremer Pigmente nachgeschaut und hier gibt es auch gute Infos zu den Produkten:
http://www.kremer-pigmente.de/shopint/i ... &list=0201
http://www.kremer-pigmente.de/shopint/P ... /63025.pdf
Mal sehen ob ich eine Probe irgenwoher auftreiben kann. Anscheinend wird Knocheleim auch beim Färben verwendet. Ist mir bisher noch nicht bekannt.
Wo wird der Leim in der Pflanzenfärberei eingesetzt? Hat jemand einen Ahnung?
Gruß Cawica
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Re: Schlichten und Leimen
Silvia aus dem Flinkhand-Forum hat dazumal einen sehr informativen Bericht geschrieben:
http://www.flinkhand.de/forum/viewtopic.php?t=5153
Wenn man mit ungezwirnter Kette webt, ist leimen wohl extrem hilfreich. Perlleim gibt es z.B. beim WollSchaf. Ich meine, auch mal ein Färberezept mit Perlleim irgendwo in einem meiner Bücher gelesen zu haben, aber ich kann mich absolut nicht mehr daran erinnern,was es war, und ich habe es später in meiner (mittlerweile etwas angewachsenen) Färbe-Bibliothek nicht mehr wiedergefunden...
Liebe Grüße,
Sanja
http://www.flinkhand.de/forum/viewtopic.php?t=5153
Wenn man mit ungezwirnter Kette webt, ist leimen wohl extrem hilfreich. Perlleim gibt es z.B. beim WollSchaf. Ich meine, auch mal ein Färberezept mit Perlleim irgendwo in einem meiner Bücher gelesen zu haben, aber ich kann mich absolut nicht mehr daran erinnern,was es war, und ich habe es später in meiner (mittlerweile etwas angewachsenen) Färbe-Bibliothek nicht mehr wiedergefunden...

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Schlichten und Leimen
hallo, perlleim verwendet man, um gleichmässige färbung bei indigoküpe zu erzielen.
ich habe über zvab gute historische bücher zum thema schlichten. es kommt sehr darauf an, welche farben die stoffe haben, welche webtechniken...welche fasern..außerdem war früher immer die herstellung und der kostenfaktor sehr ausschlaggebend..da schmunzelt man, wenn heute preiswerte öle als kostspielig verworfen wurden..
mein tipp--austesten...aber feuchte ketten zu weben bedeutet..rostfreie riete. außerdem verklebt auch gerne die litze..---früher hatte man häufig welche aus Reet.
ich habe gute erfahrung mit schlichter stärkeschlichte schon beim spinnen gemacht, verbessert mit olivenöl, weil meine hände es auch gerne angenehm haben...
man muss auch bedenken, dass früher ein stoff gute eigenschaften vortäuschen konnte durch starke schlichte, nach der ersten wäsche war es dann nur billige lappige baumwolle..
ich kann mich noch zu gut erinnern, wenn meine mutter baumwollstoffe kaufte und sie beim reißen schon heftig staubten .. eben die schlichte..., wusch sie den stoff vor dem nähen vor, da war es dann vorbei mit dem guten griff.
daher mein rat.. kaufe gutes langfaseriges leinen oder makobaumwolle mercerisiert oder andere gute qualitäten, ich habe immer lieber sorgsam die kette in aller ruhe aufgezogen,dann reißt kein faden..
oder eben qualitätswolle, dann muss man nur mit etwas hoffmannkaltstärke ansprühen.....ich lasse es aber antrocknen...damit nix rostet, weil ich keine rostfreien webkämme habe..gruß wiebke
ich habe über zvab gute historische bücher zum thema schlichten. es kommt sehr darauf an, welche farben die stoffe haben, welche webtechniken...welche fasern..außerdem war früher immer die herstellung und der kostenfaktor sehr ausschlaggebend..da schmunzelt man, wenn heute preiswerte öle als kostspielig verworfen wurden..
mein tipp--austesten...aber feuchte ketten zu weben bedeutet..rostfreie riete. außerdem verklebt auch gerne die litze..---früher hatte man häufig welche aus Reet.
ich habe gute erfahrung mit schlichter stärkeschlichte schon beim spinnen gemacht, verbessert mit olivenöl, weil meine hände es auch gerne angenehm haben...
man muss auch bedenken, dass früher ein stoff gute eigenschaften vortäuschen konnte durch starke schlichte, nach der ersten wäsche war es dann nur billige lappige baumwolle..
ich kann mich noch zu gut erinnern, wenn meine mutter baumwollstoffe kaufte und sie beim reißen schon heftig staubten .. eben die schlichte..., wusch sie den stoff vor dem nähen vor, da war es dann vorbei mit dem guten griff.
daher mein rat.. kaufe gutes langfaseriges leinen oder makobaumwolle mercerisiert oder andere gute qualitäten, ich habe immer lieber sorgsam die kette in aller ruhe aufgezogen,dann reißt kein faden..
oder eben qualitätswolle, dann muss man nur mit etwas hoffmannkaltstärke ansprühen.....ich lasse es aber antrocknen...damit nix rostet, weil ich keine rostfreien webkämme habe..gruß wiebke
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Re: Schlichten und Leimen
Hallo Wiebke,
das mit der Hoffmannstärke mache ich aus so. Ich sprühe bei Weben und schaue immer, dass die Nasse Kette nicht im Riet läuft.
Das funktioniert gut.
Das Leimen hat mich vor allem interessiert, wegen selbstgesponnener Kette. Weil ich ein neugieriger Mensch bin, werde ich sicher mal einen Leim herstellen - um zu sehen wie es sich anfühlt. Aber das wird noch dauern.
Leinen habe ich bisher noch nicht versponnen, hatte bisher nur gekauftes/fertiges Leinengarn.
Obwohl ich Leinenstoffe sehr gerne mag, verwebe ich lieber Baumwoll/Leinenmischungen. Gleitet einfach schönder durch die Hände.
Gemäß deinem Motto "heute web ich,.................. übermorgen ist auch ein Tag.........."
kommt reines Leinen eben "übermorgen"
Gruß Cawica
das mit der Hoffmannstärke mache ich aus so. Ich sprühe bei Weben und schaue immer, dass die Nasse Kette nicht im Riet läuft.
Das funktioniert gut.
Das Leimen hat mich vor allem interessiert, wegen selbstgesponnener Kette. Weil ich ein neugieriger Mensch bin, werde ich sicher mal einen Leim herstellen - um zu sehen wie es sich anfühlt. Aber das wird noch dauern.
Leinen habe ich bisher noch nicht versponnen, hatte bisher nur gekauftes/fertiges Leinengarn.
Obwohl ich Leinenstoffe sehr gerne mag, verwebe ich lieber Baumwoll/Leinenmischungen. Gleitet einfach schönder durch die Hände.
Gemäß deinem Motto "heute web ich,.................. übermorgen ist auch ein Tag.........."
kommt reines Leinen eben "übermorgen"
Gruß Cawica
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