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Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 17:21
von Wollvernarrt
Hallo,
da ich bisher nur mit Naturfarbstoffen gefärbt habe, und da meistens auch nur großen Mengen Wollstoffe, habe ich nur einen Riesenkochtopf zum färben.
Kann ich denn dafür auch einen normalen Kochtopf nehmen? Ist der danach hinüber?
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 18:07
von tabata
Ist Ansichtssache, aber ich nehme ein Edelstahltopf fürs Färben und kochen..
Die Farben sind ungiftig, gut spülbar und scheinbar geschmacksneutral
Bei Emaile kann es sein, das weiß verfärbt...bekommst Du mit Soda oder Vollwaschmittel zwar aufgehellt, aber meist bleibt ein Rand...
Bei Kupfertöpfen kann es bei Essigwasser und einigen Pigmenten eventuell Farbabweichungen geben... hab es aber nur mit Pigmentfarben probiert (wenn ich Acrylfarbe mache), keine Säurefarben
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 18:23
von Asherra
Ich nehm auch Edelstahltöpfe, da ist bisher noch nix hängen geblieben, die Säurefarben ziehen ja komplett in die Wolle (falls mal nicht, kipp noch etwas Säure nach und lass ihr etwas Zeit). Ich hab zwar jetzt einen extra Topf, einfach weil ich was Größeres brauchte als unseren Nudeltopf, aber ich bin da gnadenlos, kleine Portionen kommen auch ins Essgeschirr, danach halt in die Spülmaschine.
Man soll generell gar keine Puder/Stäube einatmen und auf der Haut färbt das Zeug halt wie blöde aber sonst sind da ja keine weiteren Warnung zu Gesundheitsschädlichkeit/Giftigkeit drauf, also sind die relativ harmlos. Ich stelle nur sicher, daß nix ins Abwasser gelangt, alle Reste oder Kleckerspuren wisch ich mit einfacher Wolle auf und fixier sie mit... werden als ganz interessante Garne so.
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 18:24
von EmiFR
Ich hab auch immer einen riesigen Edelstahltopf genommen und den anschließend blitzblank gescheuert. Kein Problem.
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 18:49
von tabata
Die Farben sind harmlos (einatmen ausgenommen)..die Haut ist sauer, daher färbt es da wie blöde..
Und Essigwasser und auch Farbreste sind für die Umwelt unbedenklich...

Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 19:24
von Aodhan
Das ist ´ne Frage, die mich auch schon bewegt hat - also danke für die beruhigenden Worte. Wenn man einschlägige Literatur liest, dann kriegt man ja den Eindruck, als bräuchte man für das Hantieren mit Säurefarben praktisch eine extra Küche...

Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 20:41
von Lockenschaf
Ich habe extra Töpfe zum Färben und Essen, 2 billige Einkochkessel vom Flohmarkt und einen kleineren ausrangierten Topf aus der Küche. Ich könnte mir nicht vorstellen, mein Kochgeschirr zum Färben zu nehmen, könnte dann nicht mehr mit Appetitt essen - und so teuer sind gebrauchte Töpfe auf dem Flohmarkt auch wieder nicht.
LG
Gaby
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 20:44
von tabata
Vielleicht, weil das Zeug eben staubt und überall Schmuddel hinterlässt
Also, ich arbeite im Chemielabor und bin eigentlich ziemlich ruhig beim Arbeiten mit den Farben.
Stäube sind halt immer Mist, aber das ist klar.
Der Essig ist, selbst wenn er mal auf die Haut kommt unproblematisch, ich würde ihn halt nicht grad ablecken

...
Einfach gut abspülen, davon geht keine Haut kaputt. Ansonsten Handschuhe, da die Säurefarbe auch mit dem Säureschutzfilm der Haut gut färbt
Wichtig ist einfach nur nicht in die Farbe husten, alles schnell wieder verschließen und beim Färben lüften, da die Essigdämpfe reizend wirken können..
Ansonsten sind weder die Farben selber giftig (jedenfalls die gängigen Marken), noch das Arbeiten damit...
In Deutschland herrscht ein strenges Deklarationsgesetz, keine der Farben hat eine Kennzeichnung, Essig ist in der üblichen Form reizend bis ätzend...
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 06.07.2010, 20:45
von shorty
Für große Mengen hab ich nen Einkochtopf ( Pflanzenfarben oder so)
Lanaset Farben hab ich vor Dampfgarerzeiten in der Mikro gefärbt, deshalb brauchte ich da keinen extra Topf sondern nur ne ausrangierte Glasschüssel
Karin
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 07.07.2010, 01:55
von Aodhan
Nur so als Info am Rande: Ich hab eigentlich immer im (zum Gebrauch verdünner) Essigessenz gearbeitet, inzwischen bin ich bei der METRO fündig geworden und kaufe da Essigsäure in Literflaschen. Da muß man schon lansam aufpassen, was man in Hautkontakt bringt...
Ist aber ansonsten praktisches Zeugs---
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 07.07.2010, 06:24
von tabata
Essigezzenz hat 20%, Essigsäure max. 25% (Im handel meist auch nur 20)...das nimmt sich nicht so viel..
Bei beiden hat man Zeit die Haut gründlich zu spülen ohne Schaden zu befürchten.
Nur die Augen sollte man tunlichst von beiden fernhalten...
Also wer zum kleckern neigt, oder einfach nur safety first gelten lässt Schutzbrille auf!!
Hatte ich vergessen zu schreiben, da ich das automatisch mache...
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 07.07.2010, 08:55
von frieda
Ja, Essigessenz ist wirklich im Vergleich zu anderen Angelegenheiten (z.B. Schwefelsäure, Salpetersäure, die beide richtig fies sind, hauptsächlich durch deren oxidierende Wirkung) ganz harmlos. Schutzbrille kann ich aber auch wärmstens empfehlen. Ich hatte mal ein etwas unerfreuliches Erlebnis mit Eisessig ... Das war noch zu Zeiten, bevor man zwingend in Laboren *immer* Eine Schutzbrille tragen musste. Aber auch da sind glücklicherweise keine Schäden am Auge zurückgeblieben.
Grüßlis,
frieda
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 07.07.2010, 09:17
von Asherra
Hihihi, sind hier viele Labormäuse

Das hilft tasächlich, einfach mal korrektes Arbeiten mit Chemikalien gelernt zu haben, vor allem, wenn Färbungen wiederholbar sein sollen (meine sind immernoch völlig chaotisch, aber so langsam hab ich den Drang, aufzuschreiben, was drin ist). Meine Küche ist eine echte Chemieküche in der nur zufällig auch Essen gekocht wird

Die Edelstahlarbeitsfläche ist Gold wert, auch wenn's mal schweinisch her geht, einfach abwischen, gut ist. In der untersten Schublade sind dann die heftigeren Dinge, die ich wirklich nicht im Essen will: Natronlauge, Castoröl, die Essigessenz um die Natronlauge im Notfall von der Haut zu bekommen, dazu Kittel, Schutzbrille, Handschuhe... soviel Schutzaufwand wie bei Seife kochen mach ich beim Färben nie, nur Handschuhe weil ich manchmal die dumme Angewohnheit hab die Wolle mit der Hand aus der noch heißen Flotte zu fischen.
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 07.07.2010, 14:24
von Wollvernarrt
Ja, Einkochkessel habe ich auch zum Färben mit den Pflanzenfarben. Aber die sind so riesig und brauchen ewig bis das Wasser darin heiss wird. Darin färbe ich ja immer die Wollstoffe. Das sind dann meistens 2-3 Meter. Das braucht natürlich einen großen Topf.
Daher dachte ich halt, dass ich vielleicht einen meiner grösseren Kochtöpfe nehmen kann, welcher aus Edelstahl ist. Diesen brauche ich auch nicht wirklich sehr oft zum kochen. Dafür ist er mir zu groß

Aber so einmal im Jahr brauche ich ihn dann vielleicht doch mal zum Kochen. D.h. ich könnte nach einer Färberei noch ohne Probleme darin Essen kochen...
Re: Frage zu Ashford Farben und Topf
Verfasst: 07.07.2010, 15:42
von Pippilotta
Ich denke, das Problematische an den Säurefarben ist ihre pulvrige Konsistenz. Das Zeug sollte man eben nicht einatmen. Deshalb wird sicher vielfach Atemschutz empfohlen. Müsste eigentlich auch in jedem Backrezept empfohlen werden. Das Einatmen von Mehl ist genauso wenig empfehlenswert.
Ich selber habe bisher auch in einem normalen Kochtopf gefärbt und den anschließend geschrubbt. Inzwischen habe ich auf dem Flohmarkt günstig einen Einkochtopf erstanden, mit dem ich jetzt sogar draußen färbe, weil es einer mit eigener Heizung ist. Für kleinere Mengen werde ich mir hier beim Trödelmarkt auch mal noch nen alten Pott zulegen, damit ich nicht mehr so zu schrubben brauche nach dem Färben, also eigentlich reine Faulheit.