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Entscheidungsfrage
Verfasst: 06.07.2012, 17:26
von Arachnida
Ich überlege ja schon länger ob ich mir einen Gatterkamm-Webrahmen zulegen soll. Zur Zeit hab ich den geborgten einer Kollegin, älteres Semester mit Gatterkamm noch aus komplett Holz, 60 cm Breite. Hab auch schon damit gearbeitet, nur immer leichte Probleme weil der Kamm auf dem Halter öfters abrutscht und auch der Rahmen nicht fixiert werden kann. Schiffchen musste ich mir auch erst selber machen.
Bis aufs Schären hat mir das Weben ja Spaß gemacht. Vielleicht lags auch daran dass ich keinen Blattstecher hatte und alles mit ner feinen Häkelnadel erledigen musste
Und jetzt geh ich wieder in mich und überlege ob ich mir einen Ashford Rigid Heddle Loom 60 zulegen soll. Oder einen Knitters Loom in 50 cm. Von der Kromski Harfe bin ich ein wenig abgekommen weil sie grade an der Mittelachse nicht so stabil wirkt wie ich das gerne hätte, habe gemerkt dass beim Kette spannen doch ganz schöne Kräfte auf das Ding wirken (wie ist das eigentlich beim Knitters Loom?). Ich dachte auch am Anfang dass das Zusammenklappen eine gute Möglichkeit ist, aber ich kenne mich ja; sobald ich das Ding verstaue (mit Kette drauf) dann liegt es, und liegt es...
Der Preis ist natürlich auch ein Punkt. Und dass ich mir gerne Erweiterungsoptionen offen halte.
Habt ihr noch ein paar Argumente für mich?
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 06.07.2012, 20:30
von Fussi
Also ich hab einen Kromski-Webrahmen, das Zusammenklappen ist wirklich praktisch und die Mittelachse ist auch stabil, außerdem finde ich es ganz nett, dass er auch einen intergrierten Schärrahmen hat, ABER wenn man nicht wirklich richtig stramme Kettspannung hat, rutscht der Kamm in der oberen Position leicht vom Halter. Deshalb würde ich ihn nicht noch einmal nehmen.
Dürfte ich noch mal entscheiden, würde ich mir den Rigid Heddle nehmen und hinten Löcher reinbohren, damit man ihn auch zum Schären benutzen kann.
Ich hoffe, dass hilft ein bisschen.
LG Kathy
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 06.07.2012, 20:48
von Arachnida
Hi, das mit dem integrierten Schärrahmen fand ich am Anfang auch einen guten Punkt, aber ich hab genug Platz, um direkt auf den Rahmen zu schären. Da gibts auch schöne Anleitungen auf youtube. Was mir an den Ashford-Rahmen auch gefällt ist die Nut um den Rahmen an der Tischkante anzulehnen.
Meine Entscheidungsfrage ist eher der Art ob ich generell soll

Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 06.07.2012, 22:54
von Wollminchen
Generell? Das ist schwierig.....
Den Spass am Weben vom Schären abhängig machen ebenfalls.
Weil das gehört leider einfach dazu.
Manche Weber machen es gern;
andere hassen es wie die Pest.
Da musst Du für Dich abwägen,
was Du willst.
Weben.... und das leidige Schären in Kauf nehmen....
oder lieber die Zeit anderweitig verbringen.
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 06.07.2012, 23:20
von Alienor

Sagen wir so: ich stricke gern Socken, aber ich hasse die endlosen Zentimeter des Schafts - todlangweilig.
Beim Weben (auf dem Rahmen) finde ich das Schären auch langweilig, aber ohne geht es halt nicht - irgendwas ist ja immer....
Egal, was man anfängt, es wird immer einen Teil geben, den man nicht mag...
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 06:04
von Gabypsilon
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 07:29
von Arachnida
Das ist schön zu lesen was ihr so darüber denkt. @Socken stricken: ich habs damals in der Schule gehasst wiel wir dazu gezwungen wurden und ich hab seither keine Socke mehr gestrickt und könnte es auch gar nicht mehr. Ich hab das aus meinem Gehirn gelöscht. Ebenso das Stenografieren in der Oberstufe. Hab ich auch gehasst.
Aber wie du schon sagst Wollminchen: Schären gehört halt dazu. Und als so schlimm wie Socken stricken empfinde ich es auch wieder nicht. Und ich glaube halt dass ein moderner Gatterkamm und ein Blattstecher das Ganze doch auch erleichtern.
Was sind sonst noch so Sachen die ihr NICHT gerne macht?
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 07:29
von Arachnida
Das ist schön zu lesen was ihr so darüber denkt. @Socken stricken: ich habs damals in der Schule gehasst wiel wir dazu gezwungen wurden und ich hab seither keine Socke mehr gestrickt und könnte es auch gar nicht mehr. Ich hab das aus meinem Gehirn gelöscht. Ebenso das Stenografieren in der Oberstufe. Hab ich auch gehasst.
Aber wie du schon sagst Wollminchen: Schären gehört halt dazu. Und als so schlimm wie Socken stricken empfinde ich es auch wieder nicht. Und ich glaube halt dass ein moderner Gatterkamm und ein Blattstecher das Ganze doch auch erleichtern.
Was sind sonst noch so Sachen die ihr NICHT gerne macht?
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 08:24
von Fiall
Ich übe mich noch dran, das gesamte Aufziehen der Kette als "meditativ" zu betrachten. Das Schären find ich nicht so schlimm, wenn ich auch nicht sagen würde, dass es Spaß macht.
Oh, ich seh grade, du meinst das komplette Einrichten mit Schären.
Das Blattstechen find ich eigentlich nur insofern nervig, dass man IMMER irgendwo nen Fehler drinne hat. Bei mir liegt der generell immer irgendwo mittig und so darf man dann das halbe Blatt neu stechen. Juuuubel.
Das Anschnüren der Tritte kommt bei einem Webstuhl dann noch hinzu. Das sparst du dir mit nem Webrahmen. Litzen brauchst du auch keine einzuziehen! Ist doch gar nicht so wild.
Ich seh das so: Ich kenne keine Tätigkeit, die rundum Spaß macht. Irgendwo gibt es immer einen Teil, den man weniger gern macht. Da muss man dann abwägen, ob der Teil der Spaß macht, den "frustigen" Teil überwiegt.
Ich hasse z.B. Wolle wickeln. Das wird mich aber nicht vom Spinnen abbringen. *g*
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 08:30
von Alienor
Arachnida hat geschrieben:Was sind sonst noch so Sachen die ihr NICHT gerne macht?
- Fäden vernähen an Strickstücken

(obwohl ich gern viel mit Hand nähe!)
- Wolle vom Strang zum Knäuel wickeln (kann man irgendwo dafür Kinder mieten?

)
- Fransen an Webstücken fertigstellen (uaaahhhh)
- Maschenproben stricken (obwohl ich genau weiß, daß es ohne nicht geht

)
- auf Termin arbeiten, wie für Weihnachten oder Geburtstage (hab ich abgeschafft - wenn fertig, dann fertig, und wenn es Ostern wird).
Was ich LIEBE:
- eine neue Kette anweben
- die Planung für ein neues Stück, egal ob Strick oder Web oder Spinn
- wenn sich ein Kammzug genauso spinnt, wie ich es mir beim Färben gedacht habe
- wenn die Farben dann noch schöner rauskommen als gedacht (passiert tatsächlich mal)
- wenn ich bei Geschenken wirklich den Geschmack des Beschenkten getroffen habe.
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 08:59
von simone40
Fiall hat geschrieben:
Ich seh das so: Ich kenne keine Tätigkeit, die rundum Spaß macht.
Doch

, bei mir ist es das Spinnen mit der Handspindel, da macht mir von Anfang bis Ende alles Spaß

Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 09:15
von anne
Ich denke auch, dass das Schären kein echtes Hindernis sein sollte - mit dem passenden Werkzeug ist es wirklich kein Problem und wenn ich das richtig im Kopf habe, kostet das an der stelle nur etwa 2 Euro. Direkt am Rahmen schären ist jetzt auch nicht mein größtes Hobby, aber es wird schnell zur (notwendigen) Routine und das, was dabei rauskommt lohnt sich für mich auf jeden Fall!
Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, wie toll du gewebte Sachen findest - wenn du die richtig klasse findest und das Weben selbst auch magst, dann würde ich mich auf jeden Fall dafür entscheiden.
Übrigens würde ich auch eher den 60er nehmen und nicht den klappbaren - du kannst ihn auch aufgespannt zur Seite stellen und die 10cm mehr können schon einen Unterschied machen, wenn du an Kissen oder Taschen denkst.
Liebe Grüße,
Anne
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 11:22
von Fiall
@simone40: Spinnen mit der Handspindel mag meine Hand leider gar nicht und auch wenn ich es ansonsten lieben würde: Das Abwickeln finde ich auch hier nicht prickelnd.

Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 12:25
von simone40
oh, das ist schade.
Re: Entscheidungsfrage
Verfasst: 07.07.2012, 13:02
von Aodhan
Mein Fuchzgerl Meinung zum Ursprungsthema:
Ich habe mir kürzlich den Ashford Knitter´s Loom 50 cm gekauft und bin komplett begeistert. Man kann eine Gatterkammhalterung für zwei Kämme nachrüsten, die dann die ursprüngliche ersetzt, und ich denke, das gibt einem schon ganz schön viele Möglichkeiten. Der Klappmechanismus hält auch gut, man kann das Teil auch bespannt mitten in der Arbeit in die Tische packen.
Kürzlich habe ich mich auf unserem lokalen monatlichen Spinntreffen mit einer Kromski-Harfen-Besitzerin unterhalten, die die Harte eben wegen dem integrierten Schärbrett gekauft hatte und nun überhaupt nicht damit zurechtkommt. Ich persönlich finde diesen Schärdübel, der beim Ashford dabei ist (kamm man natürlich problemlos selber bauen und dann für alle anderen Webrahmen auch verwenden) sehr praktisch - da gibt´s sehr aussagekräftige Anleitungen bei YouTube dazu, und auch das beigefügte Anleitungsheft hilft einem weiter. Dieses System hilft einem in jedem Fall, gleichmäßige Spannung und Ordnung in seiner Kette zu haben. Wenn ich denke, was ich anfangs für ein heilloses Gehedder hatte, als ich angefangen habe, Kammborte zu weben....
Die längste Kette, die ich bisher auf dem Knitter´s hatte, waren umerum dreieinhalb Meter - ich denke aber, es geht noch mehr, wenn man ordentlich wickelt. Ich bin dazu übergegangen, jeweils zwei DIN A4-Blätter überlappend mit einzuwickeln, die beigefügten Pappstreifen reichen um Größenordnungen nicht, und die braucht man eher unterwegs, wenn man Webstücke sauber voneinander abgrenzen will (wenn man beispielsweise, wie ich kürzlich, Küchentücher webt).
Man braucht halt bei dieser Methode des Schärens ziemlich dringend eine dritte helfende Hand für´s Aufwickeln auf den Schärbaum. Ich glaube aber, die wäre in jedem Falle hilfreich: Einer wickelt, der andere versucht, gleichmäßige Spannung zu halten...