Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Moderator: Rolf_McGyver

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Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 28.04.2012, 18:22

Hallo liebe Weberinnen,

ich hab meine Webrahmen aufgerüstet und ein Second Heddle Kit montiert, weil ich so gerne Muster weben möchte, wie frieda es hier http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 249&t=3316 beschrieben hat...
Aber ich kapier das ganze noch nicht... wie les ich denn die Webpatronen?? ich brauche ja zwei Farben für die Muster und weiss nun nicht, welche Farbe jetzt im vorderen und hinteren Gatterkamm in welches Loch oder welchen Schlitz kommt... und in welcher Reihenfolge muss ich die Kämme dann beim Weben wie positionieren?
Das schaut grad noch sehr kompliziert für mich aus - ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen...
Liebe sommerliche Grüße,
Monika

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von kaita » 28.04.2012, 22:43

Also den Rosengang webt man mit 2 Farben, allerdings hat man nur eine in der Kette, d.h. darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen.

Dann wäre es vermutlich einfacher, wenn du als erstes was weben würdest mit einem normalen Einzug für 2 Kämme. Das ist sicherlich einfacher, als dimrekt mit dem Rosengang anzufangen.

Beim Rosengang von Frieda simulierst du 3 Schäfte eines normalen Webstuhls, d.h. wo du bei einem Webstuhl Schaft 1 heben würdest (oder senken oder beides je nach Webstuhl)
stellst du jetzt den vorderen Kamm nach oben und den hinteren in neutral.
Bei Schaft 2 umgekehrt siehe Friedas Anleitung. Wann du welchen Schaft brauchst, siehst du in der Patrone in der Spalte ganz rechts.Bei der ersten Patrone geht da so: Der erste Schuss mit Schaft 1 der zweite mit 2 der dritte mit 3 der vierte mit 1 usw. man liest von oben nach unten. Links in dem grossen Feld siehst du das Muster.

Wie du einfädeln musst siehst du in der extra Tabelle. Wieder für das erste Beispiel von links nach rechts für einen Rapport: erster Kettfaden vorne durch Schlitz hinten durch Schlitz zweiter Faden hinten Schlitz vorne Loch usw.
Man fädelt mehrere Fäden hinten durch den gleichen Schlitz.

Wie gesagt, das ist nicht soo kompliziert, aber ich würde empfehlen zuerst etwas mit einem normalen Einzug für 2 Kämme zu weben, dann wird einem schnell klar, wie man mehrere Kettfäden durch den gleichen Schltz fädelt.

Ich hoffe das hilft ein bisschen.

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von Gabypsilon » 29.04.2012, 07:20

Deine Beschreibung ist klasse :klatsch: :klatsch: , wie man diese Patronen liest, war mir auch ein Rätsel, der Lösung bin ich nun einen großen Schritt näher :D :D :D
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von Lilith » 29.04.2012, 14:11

Ich schließe meine Frage hier mal an. Ich habe einen 20/10 und einen 40/10 Kamm. Kann man die auch kombinieren oder macht das keinen Sinn?
Ich würde gerne auch mal was feineres als 40/10 weben, mit oder ohne anspruchsvolleres Muster.
Naja, irgendwann kaufe ich mir wahrscheinlich einfach einen feineren Kamm oder gleich einen Webstuhl, aber erstmal will ich alle Möglichkeiten auf dem Webrahmen ausprobieren und damit bin ich wahrhaftig noch nicht besonders weit, wie man wahrscheinlich an meiner Frage schon merkt.

Spinnerte Grüße von
Lilith
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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 13.05.2012, 19:04

Hallo, ich noch mal ;)

jetzt hab ich Euren Rat beherzigt und erst mal was einfaches mit zwei Kämmen versucht... aber ich checks einfach nicht ;(
Ich will aus dem Weavers Idea Book den Muster-Sampler weben und kriegs nicht hin... ich glaub, ich hab richtig eingezogen, aber die Muster sehen eigentlich alle anders aus als im Buch X( Und jetzt hab ich ein Muster, das geht Kamm1 oben, Kamm 1 unten, Kamm 2 oben, Kamm 2 unten, also eigentlich ganz leicht - aber die Kette schaut in Position Kamm 1 oben genauso aus wie Kamm 2 unten, das heisst es kommen zwei identische Reihen nacheinander, das kann doch nicht stimmen, oder??? Und auf dem Musterbild sieht es anders aus... Ich hab versucht, das zu fotografieren, aber meine Kamera packt das nicht wirklich...
Kann mir wer weiterhelfen???

Ausserdem kapier ich noch nicht mal, wie das mit der grösseren Webdichte funktioniert, wenn ich einfach mit beiden Kämmen gleichzeitig oben bzw. unten webe... ich hab doch dann immer Leinwandbindung mit zwei Kettfäden nebeneinander, oder und nicht wirklich doppelte Dichte...
LG,
Monika

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von schafgarbe » 13.05.2012, 19:33

Um das zu beantworten müsste man wissen, wie die Kette aufgezogen ist. Für doppelte Dichte müsste bei Kamm 1 ein Faden durch das Loch und drei durch den Schlitz gehen, bei Kamm 2 zwei Fäden durch den Schlitz, der driite durch das Loch und einer durch den Schlitz gehen. dann müssten immer beide Kämme gehoben oder gesenkt werden.
Was Du aufgezogen hasst?

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von kaita » 13.05.2012, 19:58

Wenn du mit beiden gleichzeitig keine Leinwandbindung erreichst, dann hast du falsch eingezogen. Hast du nach der Vorlage im Buch eingezogen? Dann müsste es eigentlich gehen.

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von shorty » 13.05.2012, 20:25

Kommst Du am Sonntag zum Webertreff zu Hemma?
Wäre ne klasse Gelegenheit.

völlig uneigennützig ;-)
Karin

Würd mich nämlich ebenfals brennend interessieren.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 13.05.2012, 20:28

ich dachte eigentlich, dass ich richtig eingezogen habe, hab´s mehrfach kontrolliert, aber nachdem jetzt die Muster auch anders aussehen als im Buch, ist vielleicht doch etwas falsch... also im ersten Kamm sind ganz sicher drei im Schlitz und einer im Loch. Im zweiten Kamm ist der aus dem Loch im Schlitz, einer aus dem Schlitz ebenfalls im Schlitz, einer im Loch und der dritte im nächsten Schlitz... ist da jetzt was falsch??
@ Karin: Webertreff, ja das wäre eine tolle Gelegenheit... das ist in Augsburg, gell. Aber ich war jetzt schon zwei Tage bei Sylvia, ich glaub, das wird mir bzw. der family dann zu viel...

Gruß,
Monika

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von schafgarbe » 13.05.2012, 22:13

Dann würde ich erst mal testen, ob die feinere Leinwandbindung funktioniert. Abwechselnd beide Kämme oben, beide Kämme unten. Gibt es dann Leinwandbindung? Wenn nicht dann stimmt die Reihenfoge nicht.

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von kaita » 13.05.2012, 22:26

Hört sich so jetzt erstmal richtig an. Mhm komisch. Ist denn bei dir das was du als ersten Kamm bezeichnest auch der hintere und der zweite der vordere?

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 13.05.2012, 22:59

Im Buch ist der Kamm 1 der vordere (front) und Kamm 2 der hintere (back)... und so hab ich auch eingezogen - grr, was ist da bloss los??!!

also so sieht das Bild im Buch aus:

Bild

und so ist meins...

Bild

Bild

hab ich da einen Knick in der Optik? Auf dem Foto sieht es doch gar nicht so falsch aus, aber in echt finde ich es doch deutlich anders als im Buch... und bei den anderen Mustern ist auf jeden Fall irgendwas nicht in Ordnung...

Und dann hab ich noch ein weiteres Problem :O die Kettspannung passt nämlich auch nicht - sie ist ganz unterschiedlich je nach Stellung der Kämme. Angebunden habe ich mit beiden Kämmen oben, wenn ich einen in die neutrale Position oder nach unten setze, ist ein Teil der Fäden total locker :fear:

Und noch was: das steht im Buch nicht explizit so drin, aber wenn es heisst Kamm 1 oben, muß dann Kamm 2 in der neutralen Position sein, oder??! Also immer der Kamm, der gerade nicht oben oder unten ist in der neutralen Position???

Liebe Grüße und vielen Dank für Eure Antworten...
Monika

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von Sephrenia » 14.05.2012, 00:00

Also das ist schon mal eine völlig korrekte Leinwandbindung, dass es anders ausschaut als im Buch liegt nur daran, dass die Kettdichte bei dir deutlich höher ist als die Schussdichte. Warscheinlich ist dein Kettgarn für diese Gewebedichte ein bißchen dick, dann wird es schwierig bis unmöglich, einen gleichmäßige Dichte in Kette und Schuss hinzubekommen, weil zwischen den Kettfäden nicht mehr genug Platz für die Schussfäden ist. Dann entsteht ein sehr kettbetontes Gewebe, so wie du es gerade webst. Das könnte auch erklären, weshalb deine Muster anders aussehen - erscheinen sie alle wie in die Länge gezogen? Dein Garn sieht nach Sockenwolle aus - welche Kämme benutzt du da gerade?

Für die Fadenspannung ist es sinnvoll, die Kämme beim Anschnüren der Kette in der neutralen Position zu haben, sonst sind die Kettfäden, die durch die Löcher im Kamm laufen, hinterher lockerer als die, die durch die Schlitze gehen.

LG Kiki

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 14.05.2012, 08:46

ich hab zwei Kämme 50/10 und habe in Kette und Schuss das gleiche Baumwollgarn mit 330 m/100 g... ich seh schon, das ist wohl zu dick. Vielleicht kommt eben daher das unterschiedliche Aussehen meiner Muster gegenüber dem Buch. Ich hatte vorher ein deutlich dünneres genommen (530 m/100 g), aber das ging gar nicht, das wurde total löchrig... irgendwie ist da echt der Wurm drin... macht es Sinn, das Ganze nochmal aufzumachen und in 40er Kämme einzuziehen?

Aber die Tatsache, dass zwei verschiedene Kammpositionen - hinten unten und vorne oben- genau gleich sind, kann doch auch grundsätzlich nicht sein, oder?!

Ich bin so froh, dass Ihr mir hier so weiterhelft - vielen Dank dafür!!!
LG,
Monika

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Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von schafgarbe » 14.05.2012, 09:47

Da kommt bestimmt das Problem zum Tragen, dass Du die Kette nicht in der neutralen Position eingezogen hast. Die Kette wird nicht genug Spannung haben um nach unten unter neutral ein Fach zu bilden. Dazu kommt, dass Deine Kettfäden relativ zum Spalt recht dick sind. Gerade bei lockerer Kette verhaken die sich miteinander und es bleiben alle zuammen, so dass sich kein Fach bildet.
Du könntest versuchen, die Kette in neutraler Position nachzuspannen und jeweils dicht am Kamm die Kettfäden zu trennen, bei jedem Wechsel der Kammposition.
Sonst bleibt wohl nur die Kette neu aufzuziehen.

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