Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Moderator: Rolf_McGyver

Benutzeravatar
Sephrenia
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1636
Registriert: 09.08.2009, 22:24
Land: Deutschland
Postleitzahl: 29640
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von Sephrenia » 14.05.2012, 09:59

Da hast du dann 10 Fäden pro cm, das ist deutlich zu dicht. Ich würde es mit den 40er (=8 Fäden/cm) oder eher sogar noch mit den 30er (= 6 Fäden/cm) Kämmen versuchen.
Wie meinst du das, das die zwei Kammpositionen gleich sind? Wenn tatsächlich genau die gleichen Kettfäden nach oben kommen, ist irgendwo der Wurm drin. Rutschen die Fäden in den Schlitzen eigentlich gut aneinander vorbei? Mit drei Fäden in einem Schlitz und so dickem Garn besteht ja leider immer die Gefahr, dass Fäden mit hochgezogen werden, die garnicht nach oben gehören...

LG Kiki

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von shorty » 14.05.2012, 10:09

Da häng ich doch gleich ne Frage hinterher.
Wie dünn meint ihr darf man bei zwei 40 er Kämmen mit der Kette werden.

Hab das ja auch vor, möchte aber möglichst dünn.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
Sephrenia
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1636
Registriert: 09.08.2009, 22:24
Land: Deutschland
Postleitzahl: 29640
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von Sephrenia » 14.05.2012, 11:01

Das kann man so pauschal nicht beantworten...
Für Leinwandbindung gibt es ja diese Faustformel WPI bzw. WPcm / 2 = maximale Kettdichte.
Einen netten Anhaltspunkt bietet auch der "Master Yarn Chart" von Weaving Today: http://www.weavingtoday.com/media/p/70.aspx
Im Zweifel empfiehlt es sich immer schnell mal ein kleines Pröbchen auf einem Stück Pappe weben.

LG Kiki

Benutzeravatar
monika
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 322
Registriert: 05.11.2008, 02:16
Land: Deutschland
Postleitzahl: 81547
Wohnort: München

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 14.05.2012, 15:05

Vielen Dank für die vielen Antworten... ich glaube, ich mach einfach alles auf und zieh es in den 40er Kamm neu ein, bevor ich mich jetzt noch länger damit rumärger... denn es ist doch ziemlich eng mit den drei Fäden im Schlitz, da kann es gut sein, wie Kiki schreibt, dass Kettfäden mitgezogen werden, die das eigentlich nicht sollten...
Aber ich versteh dann wiederum nicht, was mit meiner ersten Kette mit 530 lfm/100 g war - das sollte doch dann eigentlich passen, aber das hat überhaupt kein Gewebe gegeben, sondern eher einzelne Fäden nebeneinander...
Jaja, der Weber der hat´s schwer ;)
Liebe Grüße,
Monika

Benutzeravatar
simone40
Lacegarn
Lacegarn
Beiträge: 3151
Registriert: 22.11.2006, 18:06
Land: Deutschland
Postleitzahl: 67363

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von simone40 » 16.05.2012, 19:49

kaita hat geschrieben:
Man fädelt mehrere Fäden hinten durch den gleichen Schlitz.

Wie gesagt, das ist nicht soo kompliziert, aber ich würde empfehlen zuerst etwas mit einem normalen Einzug für 2 Kämme zu weben, dann wird einem schnell klar, wie man mehrere Kettfäden durch den gleichen Schltz fädelt.

Ich hoffe das hilft ein bisschen.
Soweit versteh ich das ganze ein wenig, aaaber aus der o.g. Beschreibung werde ich nicht schlau ?(
lg simone

Benutzeravatar
schafgarbe
Zweifachzwirn
Zweifachzwirn
Beiträge: 986
Registriert: 30.11.2010, 11:14
Land: Deutschland
Postleitzahl: 13629
Wohnort: Berlin

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von schafgarbe » 16.05.2012, 23:59

Wenn man mit zwei Kämmen drei Schäfte abbilden möchte ist der Einzug der Kette ziemlich kompliziert, die Fäden sollen ja möglichst gleichmässig verteilt sein, nicht zu viele durch einen Schlitz, keine leeren Strecken. Dadurch dass es kein regelmässiges Schema gibt, muss man sich fürchterlich konzentrieren.

Benutzeravatar
monika
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 322
Registriert: 05.11.2008, 02:16
Land: Deutschland
Postleitzahl: 81547
Wohnort: München

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 19.05.2012, 10:15

So, ich bin immerhin ein bisschen weiter gekommen...

Kette wieder neu aufgezogen auf den 40er Kamm, da schaut das nun wirklich besser aus. die einzelnen Fächer öffnen sich auch besser, Leinwandbindung schaut ordentlich aus und auch die ersten Muster sehen aus wie im Buch....

ABER: jetzt bin ich wieder bei einem Muster, was nicht klappt... und zwar ist es im Weavers Idea Book S.184 "warp an weft floats"... das geht Kamm 1 oben, Kamm 1 unten, Kamm 2 oben, Kamm 2 unten - und da habe ich wieder wie vorher auch das Problem, dass die Position Kamm 1 oben das gleiche ergibt wie Kamm 2 unten :evil: da das ja nacheinander kommt, trennt man praktisch die Reihe wieder auf, das geht ja gar nicht... und ich hab echt keine Ahnung, was ich da falsch gemacht haben könnte - jetzt hab ich das dritte Mal die Kette eingezogen und es wirklich akribisch genau nach der Anleitung gemacht... erster Kamm 1 Faden im Loch, 3 im Schlitz, zweiter Kamm den aus dem Loch in den Schlitz davor, einen aus dem Schlitz in den gleichen Schlitz, einen ins Loch, einen in den nächsten Schlitz... HILFE!!!!! Was könnte ich denn da falsch haben??? Spielt es eine Rolle, welcher von den drei Fäden aus dem Schlitz in welchen Schlitz bzw. Loch von zweiten Kamm kommt???
Oder kann es vielleicht sein, dass die Anleitung falsch ist?

Ausserdem ist mir aufgefallen, dass es bei bestimmten Kammpositionen passiert, dass der Schuß beim Anschlagen quasi unter den der vorherigen Reihe rutscht - ist da auch was falsch oder gehört das dann so und gibt eben genau das Muster?

allmählich etwas verzweifelte Grüße,
Monika

Benutzeravatar
monika
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 322
Registriert: 05.11.2008, 02:16
Land: Deutschland
Postleitzahl: 81547
Wohnort: München

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 20.05.2012, 20:05

*nochmalnachobenschubs*

weiss denn niemand von all euch Weberfahrenen einen Rat für mein letztes Problem???!!!

Liebe Grüße,
Monika

Benutzeravatar
monika
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 322
Registriert: 05.11.2008, 02:16
Land: Deutschland
Postleitzahl: 81547
Wohnort: München

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 28.12.2012, 12:23

So, kaum ist ein halbes Jahr vorbei, hab ich´s endlich gecheckt mit den zwei Kämmen :D ich hab´s immer wieder mal probiert und hatte immer wieder Probleme :evil: aber jetzt in der Ruhe über die Feiertage bin ich´s noch mal angegangen und siehe da: es hat geklappt :D :D :D Mein Fehler war, dass ich die verschiedenen Fächer nicht richtig gebildet habe, so konnte das Muster natürlich nicht stimmen. Jetzt hab ich den großen Webrahmen mit Untergestell genommen, da konnte ich viel besser hantieren und helfe mit einer Hand ein bisschen nach, indem ich die Fäden etwas nach unten drücke, so dass sich das Fach richtig gut bildet...(ist aber wahrscheinlich auch nicht ideal, wenn ich mal was "richtiges" weben möchte, oder?!)
Ich hab nach Friedas Anleitung ( http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 249&t=3316 ) drei verschiedene Muster gewebt und das kleine Probeläppchen sieht jetzt so aus:
Bild

Jetzt hab ich aber doch noch Fragen:
Erstens: die Ränder werden nicht wirklich schön - mir kommt es auch so vor, als ob die Kette am Rand lockerer ist bzw. der Abstand zwischen den Fäden wirkt breiter, so dass das Muster nicht so gut rauskommt wie in der Mitte... am liebsten wäre mir, ich könnte am Rand ein paar Zentimeter einfach in Leinwandbindung weben - aber das geht wohl mit dem Webrahmen und zwei Kämmen nicht, oder?

Zweitens: wie man auf dem nächsten Bild sieht, wird der Einzug nach hinten breiter... das geht bei dieser ultraschmalen Kette ja noch, aber wenn ich was breiteres weben will, gibt es sicher Probleme... muss ich da beim vorderen Kamm immer wieder mal ein Loch und einen Schlitz überspringen oder wie löse ich das???
Bild

Liebe Grüße,
Monika

Benutzeravatar
frieda
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1132
Registriert: 05.11.2007, 16:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 50226
Wohnort: Frechen

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von frieda » 28.12.2012, 12:32

Zu zweitens mal ganz spontan gefragt: Haben das hintere und das vordere Webblatt denn auch das gleiche Maß? also, sind das 40er Kämme? Wenn ja, dann sollte sich der Einzug nach hinten hin eigentlich nicht verbreitern.

Grüßlis,

frieda

Benutzeravatar
schafgarbe
Zweifachzwirn
Zweifachzwirn
Beiträge: 986
Registriert: 30.11.2010, 11:14
Land: Deutschland
Postleitzahl: 13629
Wohnort: Berlin

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von schafgarbe » 28.12.2012, 12:34

Sobald Du Muster webst, must Du darauf achten, dass Du immer den äusseren Kettfaden 'umwickelst', durch die verschiedenen Fächer ist der nicht automatisch abwechselnd oben und unten.
Warum Deine Kette hinten anders breit ist als vorne, ist mir allerdings ein Rätsel. Wenn Du richtig geschärt hast, dann sollte sie vorn und hinten genau gleich sein. Ich mache mir immer ein Schema und die Fäden sollten vorn und hinten immer durch die gleiche Loch Schlitz Kombination gehen.

hirngespinst
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 338
Registriert: 03.11.2011, 17:38
Land: Deutschland
Postleitzahl: 48268

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von hirngespinst » 28.12.2012, 12:34

Hallo Monika,

zu zweitens: hast du evtl. 2 unterschiedliche Kämme verwendet? Mir sieht es fast so aus, als wäre der Holzkamm grober als der Kunststoffkamm ?

Ich glaube, die Weberei mit 2 Kämmen macht mehr Sinn, wenn du zwei gleiche Kämme verwendest. Ansonsten musst du vermutlich wirklich beim feineren Kamm in gleichmäßigem Abstand einzelne Loch/Schlitze leer lassen.

Viele Grüße
Wiebke

Benutzeravatar
monika
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 322
Registriert: 05.11.2008, 02:16
Land: Deutschland
Postleitzahl: 81547
Wohnort: München

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von monika » 28.12.2012, 12:44

Hallo Ihr Lieben,

wow, so schnell gleich so viele Antworten :D
Und nachdem alle das Gleiche geschreiben haben, hab ich doch gleich mal die Kämme kontrolliert und siehe da *schäm* :O ich hab tatsächlich zwei verschiedene Kämme verwendet :O ich hätte schwören können, dass der Holzkamm auch ein 30er ist, aber nein, es ist der 20er (immerhin steht´s im Gegensatz zum Ashford-Kunsttstoffkamm nicht drauf)... okay, dann wäre dieses Problem immerhin gelöst :totlach:
Aber die Ränder... vielleicht wird es ja besser bei gleichem Kamm?... die Kettfäden habe ich umwickelt, jedenfalls meistens, daran liegt es nicht...

Liebe Grüße,
Monika

hirngespinst
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 338
Registriert: 03.11.2011, 17:38
Land: Deutschland
Postleitzahl: 48268

Re: Frage zum Weben mit zwei Kämmen

Beitrag von hirngespinst » 28.12.2012, 14:06

Bei den Rändern würde ich mal versuchen, den Schuß enger um den Randkettfaden drum zu legen - das hat zumindest bei meinen bisherigen Versuchen den Rand besser werden lassen. Ansonsten hab ich mich bisher auf den Rat verlassen, die äußeren Kettfäden zu doppeln, das macht den Rand wohl auch noch etwas stabiler.

Viele Grüße
Wiebke

Antworten

Zurück zu „Rund um Gatterkamm-Rahmen und Webstuhl“